Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
reden wir wieder übers system und nicht übers personal des systems (was zwar nicht ganz unwichtig ist, aber auch nicht wirklich wichtig). reden wir über die kosten einer pleite griechenlands. - "Kommt es zu einem solch extremen Ereignis, dann ist kein Land gegen die Folgen immun", sagte analyst luca jellinek von der credit agricole. recht hat der mann. die deutsche regierung ist mit ihrer beteiligung an den sogenannten "rettungsschirmen" für das angeschlagene EURO-land enorme risiken eingegangen; rund 80 mrd. EURO müssten dann gestemmt werden. dazu kämen anteile der rund 100 mrd. EURO verbindlichkeit der griechischen zentralbank gegenüber der ezb. dazu noch 40, vielleicht auch 50 mrd. EURO griechische staatanleihen, die die ezb rechtswidrig gekauft hat.

sparen in den realwirtschaften, geld rauswerfen in der irrealwirtschaft. oder: die herren in den casinos wollen weiterhin alimentiert werden

mindestens 220 mrd. EURO wären von heute auf morgen notleidend. den größten teil davon müssten die deutschen schultern. - aufgemerkelt: das ist eine rechnung OHNE die hilfen für die dann einstürzenden systemrelevanten banken EURO-pas, die ja nicht einstürzen dürfen, weil sie im verbreiteten luegsprech ausgedrückt "too big to fail" sind.

kein wunder, dass es der irren in berlin und ihren vollpfosten dort schaudert, und die sich weigern, die folgen ihrer politik zu kommunizieren.

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Wolfgang
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.05.2012, 03:45:23
"reden wir wieder übers system und nicht übers personal des systems (was zwar nicht ganz unwichtig ist, aber auch nicht wirklich wichtig). reden wir über die kosten einer pleite griechenlands."wolfgang


Du redest zu wenig über das System und schimpfst zu viel über Personen. Die "Irre" hat es dir angetan.
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
erneut ein stück aus dem tollhaus... die irre in berlin soll einen griechischen politiker gedrängt haben, die nächste wahl dort mit einem referendum pro bzw. contra EURO-land zu verbinden. die bestreitet das. der adressat des angeblichen oder tatsächlichen drängens beharrt auf seiner darstellung

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Wolfgang

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schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf carlos1 vom 18.05.2012, 22:00:18
Viele Jahre früher hatte jede Stadt und jeder Fürst ihre eigene Währung. Mit dem Zusammenschluss von Städten zu Bünden setzten sich langsam Einheitswährungen durch. Bestimmt herrschte auch damals am Anfang ein Chaos. Aber man hat es geschafft, indem man eben nicht alles auf einmal unter einen Hut bringen wollte.

Europa leidet heute daran, dass es zu schnell alle Länder mit einer neuen Währung vereinen wollte. Das sollte der Anfang sein zu einem Staatenbund nach dem Vorbild der USA.

Meines Wissens wurde übrigens in den USA noch kein Staat aus dem Dollarverband ausgeschlossen!
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auch in Italien brennt die Luft...

Eine Bewegung des Komikers und Bloggers Beppe Grillo macht gerade Furore. Der ist Urheber der Intiative "V-Day" (Vaffanculo-Day – zu deutsch etwa "Leck-mich-am-Arsch-Tag"). Im Norden Italiens holten die V-Dayer bei Wahlen über zehn Prozent.

Grillo-Treue wüten gegen das EURO-kratische Establishment. Grillo teilt aus gegen die EU, gegen die EZB und am meisten gegen die Riege rund um Ministerpräsident Monti. Den nennt Grillo einen "tumben Buchhalter".

Morgen geht es in die zweite Runde der Kommunalwahlen. In Parma könnte die Anti-Establishment-Bewegung es schaffen und den Bürgermeister stellen. - toi, toi, toi

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Wolfgang
lars
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von lars
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.05.2012, 10:30:48
Ich denke Frau Merkel kommt in den Zugzwang, betreffend Griechenland und anderen.
Sie hat zum Teil schon Recht, wenn sie sagt,"man kann nicht mehr ausgeben, als man einnimmt"!
Aber hat sie auch schon daran gedacht, dass es Länder gibt, die mit weniger zufrieden sind? Lieber eine Agrarwirtschaft betreiben?
Bin mit dem schorch einig wegen der Einheitswährung, aber das ging alles viel zu schnell, das könnte für etliche Staaten zu einem Bumerang werden! Besonders für Deutschland.

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pschroed
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.05.2012, 09:36:47
erneut ein stück aus dem tollhaus... die irre in berlin soll einen griechischen politiker gedrängt haben, die nächste wahl dort mit einem referendum pro bzw. contra EURO-land zu verbinden. die bestreitet das. der adressat des angeblichen oder tatsächlichen drängens beharrt auf seiner darstellung

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Wolfgang


Hallo Wolfgang

Irgendwie entwickelt sich Angela Merkel immer mehr in Richtung Polter Kanzlerin, sowie wieder mit diesem Referendums Vorschlag.

Zitat im heutigem Handelsblatt:

Schon im vergangenen Jahr hatte die Kanzlerin viele Griechen mit dem Vorwurf, während in Deutschland „ganz viel gearbeitet“ werde machten die Menschen in Griechenland „ganz viel Ferien“ für Empörung gesorgt.

Nach den Statistiken von Eurostat stimmt der Vorwurf auch nicht: die Deutschen arbeiten weniger und machen mehr Urlaub als die Griechen. Merkel ist für viele Griechen das Feindbild Nummer eins.

Sie wird für die Sparauflagen verantwortlich gemacht, die das Land immer tiefer in die Rezession und Hunderttausende Griechen ins Elend treiben.

Die Kanzlerin ist die mit Abstand unbeliebteste ausländische Politikerin in Griechenland: über 80 Prozent der Hellenen haben eine „negative Meinung“ von ihr.

Phil.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Eurobonds Befürworter mobilisieren gegen Merkel.

Hollande und Monti wollen sie einführen !


Spiegel online:

Bei einem informellen EU-Gipfel am kommenden Mittwoch will Frankreichs neuer Präsident François Hollande auf Konfrontation gegen Merkel gehen und sich für Euro-Bonds einsetzen.

"Ich werde Wachstumsvorschläge vorlegen", sagte sagte Hollande am Samstag auf dem G-8-Gipfel in Camp David. "Zu dem Paket gehören auch Euro-Bonds, und ich werde sie nicht alleine vorschlagen. Dafür habe ich hier bei der G8 die Bestätigung erhalten." Namen anderer Staatschefs nannte er nicht. Zu den Befürwortern von Euro-Bonds zählt aber unter anderem Italiens Ministerpräsident Mario Monti.

Hollande und Monti sind mit ihren Forderungen nicht allein. Zahlreiche weitere Spitzenpolitiker machen sich ebenfalls für eine gemeinsame Anleihe stark - und erhöhen kurz vor dem EU-Treffen den öffentlichen Druck.

Phil.
lars
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von lars
als Antwort auf pschroed vom 19.05.2012, 11:40:22
Eine Schweizerin, die in Griechenland ein Hotel besitzt, hofft auf viele Gäste, denn es sei ganz ungefährlich Ferien zu machen.
Am meisten werden sie von den Franzosen unterstützt, aber auch Deutsche seien willkommen! Das Land lebt ja hauptsächlich vom Tourismus!
carlos1
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 20.05.2012, 11:52:06
"Er habe Verständnis für das Zögern der Deutschen, sagte Clegg, der am Donnerstag zu Gesprächen nach Berlin reisen wird. Doch wie bisher könne es in der Euro-Zone nicht weitergehen. "Heute jagt ein Dringlichkeitsgipfel und ein Rettungsschirm den anderen, eine Regierung stürzt nach der anderen." Wirtschaftliche Unsicherheit und politische Lähmung aber, das lehre die Geschichte des Kontinents, seien "der ideale Nährboden für Extremismus und Fremdenhass".

Ein Grundproblem sei, dass es der Euro-Zone an Führung mangele. "Alle müssen mehr tun", sagte Clegg. Es fehle in Europa jemand, "der eine umfassende Lösung vor Augen hat." spiegel online, Link bei pschroed


Bankrotte und halbbankrotte Staaten und "Champagnersozialisten" (Zitat: N. Fergusson) suchen den Zugriff auf deutsche Kassen. So lässt sich vereinfacht der Sinn der der Eurobonds in der jetzigen Situation darstellen. Die Verschwendung soll weitergehen. Ändern wird sich nichts. Her mit dem Geld, aber wir machen weiter wie bisher.

Ich verweise auf die Rede des Nobelpreisträgers Sargent 1911 in Stockholm, der eine Vergemeinschaftung - hier müsste das Herz aller Champagnersozialisten höher schlagen - sämtlicher Schulden der Eurozone vorschlug nach dem Vorbild der USA vor mehr als zweihundert Jahren. Die Eurozone bzw Europa, so Sargent, befände sich in dem Zustand wie die 13 ehemaligen Kolonien (Staaten) der USA zwischen 1781 und 1789 (Inkrafttreten der Verfassung). Damit meint er, dass die Währungsunion dringend der Ergänzung durch eine politische Union bedarf. Eurobonds ohne mehr Steuerung, ohne mehr Kontrollen, ohne mehr europ. Einigung sind ein gigantisches Betrugsmanöver und das Eingeständnis, dass es nicht um Europa geht. Es wäre (Konditionalis!) für mich das Ende der Europaidee, wenn Europa ein Synonym für Mafia, Korruption, Liederlichkeit und Betrug wäre.

Mit diesem Schwindel würden die VerantwortlichIchen nur einen Aufschub vor dem endgültigen Crash gewinnen.

Die von der europ. Kommission seit November vorbereiteten und ins Auge gefassten "Stability Bonds" wären eine Lösung, hinter der die Kreditwürdigkeit und die Wirtschaft einiger weniger ökonomisch stärkerer Mitglieder (d. h. vor allem Dtld) stünde, zumindest für einen Teil der Schulden der Mitgliedsstaaten der Eurozone. Für die Leistungsstärke eines Teils der Mitgliedsstaaten der Eurozone an der Peripherie sind die Schulden so hoch, dass sie sie nicht mehr tragen können. Von souveränen Staaten aber verlangen, dass sie Geld in ein Fass ohne Boden schütten sollen, ist Idiotie. Dem stehen Verträge entgegen.

Transfers ja, aber nur bei weniger Souveränität der Einzelstaaten.

Genau dass will man nicht. Man will weitermachen wie bisher.


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