Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

hugo
hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 15.02.2012, 22:12:00
hallo carlos,, je mehr ich mich mit den Rahmenbedingungen des Marshallplanes befasse, desto mehr komm ich zu der Ansicht das er für Deutschland außer einer moralischen Komponente kaum ökonomisch relevante Bewegung brachte.

1,4 Milliarden entsprach ca 20 DM oder Dollar ? pro Einwohner und das auf 4 Jahre verteilt ,,,waren als ca 1,3 Pfennige pro Tag.(die Norweger bekamen 136 US-$ pro Einwohner)
Dann ist noch zu berücksichtigen das vorgegeben war was dafür eingekauft werden durfte.
Nahrungsmittelimporte: Deutschland: 46,8%,
Maschinen, Fahrzeugen, sowie Eisen- und Stahlprodukten 3,3 %
Belgien z.B 35 %
marshallplan

Die Griechen bekommen derzeit das 800 fache pro Einwohner. (Mal berücksichtigt das davon sofort ein Großteil wohl an Gläubiger geht und außerdem sollen sie gleichzeitig pro Kopf wohl über 100 € einsparen.)Da kommen dann schnell 20.000 € pro Einwohner zusammen die ja irgendwie die jetzige Misere beenden sollen,,,,

wie soll das funktionieren ? Dazu muss es doch praktikable Ansätze, eine Art Plan geben, den auch ich verstehe. *g*

hugo
Marija
Marija
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Marija
....... QUO VADIS Euro-Land........
Probleme ? WO ?

..................die Lösung ist da : Deutschlands Sparer können alle Schulden von Europa übernehmen ! spon




" Berlin - Rund 10.000.000.000.000 Euro besitzen die Deutschen. In Worten: zehn Billionen. Auf diesen Wert summierte sich das Geld- und Immobilienvermögen der privaten Haushalte im dritten Quartal 2011, wie der Bundesverband Deutscher Banken auf Basis von Bundesbank-Daten mitteilte. Zieht man die 1,5 Billionen Euro Kreditschulden ab, bliebe ein Nettovermögen von rund 8,5 Billionen Euro. Sachvermögen wie Autos, Möbel, Schmuck und Kunstsammlungen noch gar nicht eingerechnet................." weiterlesen siehe obigen link


!


Vielleicht wird nun verständlicher, was eigentlich Sache ist.
Die Umverteilung ist angedacht.
pschroed
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Marija vom 16.02.2012, 06:57:19
Hallo Marija

Dieses Geld hat bestimmt nicht der normale Arbeitnehmer auf der Kante liegen

Wenn schon die Elite (Professoren) mit 4000 Euro Grundgehalt auskommen muß und ein Gericht entscheidet daß das nicht ok ist !

Dann stimmt die Umverteilung wirklich nicht.

Sorry daß ich mich so weit aus dem Fenster hinauslehne obschon ich nicht betroffen bin.

Phil.

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf hugo vom 15.02.2012, 22:56:15
"....wie soll das funktionieren ? Dazu muss es doch praktikable Ansätze, eine Art Plan geben, den auch ich verstehe. *g* "hugo


Hallo Hugo,
nicht die Masse des Geldes macht es, sondern die psychologische Wirkung ist entscheidend. Wirtschaft ist Psychologie in erster Linie. Wer sich ein wenig in der Wirtschaftsgeschichte auskennt, kennt das. Wenn die Menschen nicht an den Erfolg ihrer Arbeit glauben und nur tricksen wollen, kannst du Geld en masse mit dem Hubschrauber auf sie herabregnen lassen. Sie werden weiter mit hängendem Rüssel durch die Gegend schleichen.

Ganz sicher hatte der Marshallplan nach dem Krieg von der Geldmasse her für die Westzonen eher eine psychologische Bedeutung, vor allem wirkte er durch die Rahmenbedingungen: Währungsreform etc. Ein kleiner Betrieb konnte sich auf Antrag eine Fräsmaschine mit USD in den USA kaufen oder eine Schneiderwerkstatt eine Nähmaschine. Na und wirst du sagen. Eher symbolische bedeutend. Genau. Dtld und Europa hatten keine USD (Dollarlücke) und jetzt gab es die Möglichkeit durch Handelsaustausch wieder Geld zu verdienen. Die Westzonen wurden sogar vor Gründung der Bundesrepublik auf Betreiben der USA Mitglied der OEEC, heute heißt sie OECD. Sehr wichtig war das. Mehr wert als all das Geld. Die Organisation für internationale Zusammenarbeit, das hieß: Ihr Deutschen seid nicht abgeschrieben, baut auf. Dtld war ein kaputtes Land, Städte lagen in Trümmer, Demontagen, die Franzosen holzten große Teile des Schwarzwaldes ab, die Engländer demontierten Industrieanlagen. England, Frkrch bekamen wesentlich größere Summen aus dem Marshallplan, aber der Erfolg war geringer. Es gehörte der Wille dazu aufzubauen. Der Wille zur Arbeit war vorhanden. Gute Ausbildung auch. Im übrigen darf nicht vergessen werden, dass der USD einen größeren Wert hatte als heute. 1 Mrd USD war eine gewaltige Summe damals. Wir jonglieren heute mit Milliarden wie im Casino.

Griechenland braucht neue Strukturen und eine andere Mentalität. Das wird Jahrzehnte dauern. Geld allein macht es nicht. Wir hatten den "Vorteil" des totalen Neubaus. Griechenland ist ein souveräner Staat, die Griechen ein stolzes Volk. Das macht es nicht leichter.





Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
die kernschmelze hat eingesetzt

moody's plant, die bonität von 100 banken herabzustufen. alles, was rang und namen hat, wird wohl dabeisein. die meisten der delinquenten sind in EURO-pa beheimatet (darunter barclays, hsbc, royal bank of scotland, bnp paribas, credit agricole, société générale und deutsche bank). aber auch in den usa beheimatete banken soll es treffen (darunter die bank of america, citigroup, goldman sachs, jpmorgan chase und morgan stanley).

zur deutschen bankenlandschaft... neben der deutschen bank samt ihrer tochter postbank sind unter beobachtung die commerzbank, die dekabank, die genossenschaftlichen institute dz und wgz, die staatlichen länderbanken landesbank baden-württemberg (lbbw), landesbank hessen-thüringen sowie die norddeutsche landesbank.

marx behielt recht: ein system richtet sich selbst

wohl dem, der den "experten" misstraute und sich nicht auf fiatgeld (besonders auf den EURO) und dahinterstehende banken verlassen hat.

--
Wolfgang
Marija
Marija
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Marija
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.02.2012, 11:50:35


Zitat wolfgang :
"wohl dem, der den "experten" misstraute und sich nicht auf fiatgeld (besonders auf den EURO) und dahinterstehende banken verlassen hat. "

Ja, so isses
Man musste sich halt als Verschwörungsfanatiker beschimpfen lassen, wenn man den Finger in die eiternde Wunde gelegt hat.

Aber es geht noch ein Weilchen.
Da müssen einige noch den Restrahm abschöpfen.


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hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf carlos1 vom 16.02.2012, 10:29:49
die Franzosen holzten große Teile des Schwarzwaldes ab, die Engländer demontierten Industrieanlagen. England, Frkrch bekamen wesentlich größere Summen aus dem Marshallplan, aber der Erfolg war geringer.
geschrieben von carlos


da scheint was dran zu sein,,,und die Zustände in der SBZ/Anfangs-DDR sowie die Anfangsprobleme der anderen Ostblockländer betrachtet,,,scheinen Deine Sicht zusätzlich zu bestätigen,, irgendwie doch logisch.

Da hatten die Amis wohl doch den richtigen Riecher,,,die BRD brauchte also nur mehr oder weniger die Hefe um sich dann selber am Schopfe aus der Misere zu ziehen.

Da frage ich mich um so verwunderter weshalb die anderen westeuropäischen Länder ins Hintertreffen kamen,,,,deren Startbedingungen waren doch bedeutend besser. (keine Reparationen, keine Vormundschaft, keine Besatzung, mehr Dollarhilfe, keine Männer in der Gefangenschaft,,,),,irgendwie auf den ersten Blick doch unlogisch oder ?

hugo
olga64
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 15.02.2012, 22:56:15
Vielleicht haben Sie ja wirklich einen guten Plan, wie "den Griechen" zu helfen ist? Sollten auch Sie eine Insolvenz anregen, bedenken Sie bitte, dass Firmen, die insolvent werden, von der Bildfläche verschwinden - bei Staaten ist dies nicht so einfach. Olga
hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 16.02.2012, 15:41:28
Vielleicht haben Sie ja wirklich einen guten Plan, wie "den Griechen" zu helfen ist? Sollten auch Sie eine Insolvenz anregen, bedenken Sie bitte, dass Firmen, die insolvent werden, von der Bildfläche verschwinden -
geschrieben von olga


hm olga, Griechenland ist insolvent, es hat nur noch keine Stelle gefunden wo das anzumelden wäre.

Wer fleißig und mühevoll sooo viele Schulden zusammengetragen hat wie die Griechen, also wer es geschafft hat mittels immer neuer Ideen immer mehr dumme Kreditgeber zu finden, die Ihrerseits wieder dumme Staaten gefunden haben welchen Sie diese Unsummen aufhalsen konnten,,

ok das wär doch fast einen großen Orden wert, man sollte sie auszeichnen,,,

Nun würd ich doch gerne mal wissen wollen wie Du darüber denkst.
Mal angenommen Du hast ne gewaltige Menge Schulden angesammelt,,, sagen wir mal beim Herrn X
dann kannste davon ausgehen das Herr X dich kennt, ja, sogar grüßt ja, sogar anspricht,,falls Ihr Euch trefft,,
und Herr X grüßt sonst nicht Hinz und Kunz,,da kannste Dir was drauf einbilden.
(es sei denn Ihr lebt nach der Thora, dann darfste Ihn nicht grüßen falls Du das früher auch nicht getan hast, nicht mal wenn er Dir einen Teil der Schulden schon vor dem 7. Jahr freiwillig erläßt)

So, nun sammeln alle Deine Noch-Freunde für Dich um Dir anscheinend zu helfen, um Dir aus der Patsche zu helfen und Deine Schulden zu begleichen.
Aber die übergeben dieses Geld weder Dir noch dem Herrn X, sondern dem Herrn Y bei welchem sich alle Leute Geld borgen also auch der Herr X und Deine Freunde.

Zum Schluss besitzt der Herr Y Sein Geld und all Dein Geld und das Deiner Freunde und auf lange Zeit all das Geld welches Ihr in Zukunft mal einnehmen solltet.

Wer die Griechen nicht leiden kann, wer Ihnen Böses gönnt, wer ihnen gewaltige Schuldenberge an den Hals wünscht und das sie aus diesem Schuldensumpf fast gar nicht mehr oben raus gucken können, kommt seit Jahren voll auf Seine Kosten.

Wenn Du ein Spielertyp bist und es findet sich ein unechter Freund, wird er Dir Geld borgen und nochmal Geld und dann den Hals zudrehen, besonders wenn Ihm die Spielhölle gehört.

hugo

carlos1
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 16.02.2012, 15:41:28
"Vielleicht haben Sie ja wirklich einen guten Plan, wie "den Griechen" zu helfen ist? Sollten auch Sie eine Insolvenz anregen, bedenken Sie bitte, dass Firmen, die insolvent werden, von der Bildfläche verschwinden - bei Staaten ist dies nicht so einfach." Olga


Es gibt keinen Plan für eine wirksame Griechenlandhilfe. Plan hieße eine exakt bemessene Methode in Schritten, die zwingend eine Linderung der wirtsschaftlichen Schwierigkeiten Giechenlands herbeiführt.

Klartext: Nur die Griechen können sich selber helfen. Von außen kann nur Hilfestellung erfolgen. Beschimpfungen der Helfer helfen nicht weiter. Warum sollten die Gricchen denn sich aber anstrengen? Sie bekommen doch das Geld frei Haus geliefert, die Schulden werden erlassen, und dann noch arbeiten? Die wären wirklich bescheuert, wen nsie das täten. Tricksen ist einfacher und erspart Arbeit. Sie brauchen nur noch drohen, dass sie nichts zurückzahlen, dann zucken viele Leute zusammen und schmeißen weiter Geld in ein Fass ohne Boden. Die Drachme wieder einführen? Furchtbar. Dann müssten die Griechen wirklich ran. Keine Bulgaren würden kommen und für griechische Drachmen schuften. Die Schadenfreude in Bulgarien ist groß. Ich habe gesehen, wie hochnäsig und herablassend die Griechen die Bulgaren behandelten.


@hugo
Ich vergaß zu erwähnen, dass die USA bewusst nach dem zweiten Weltkrieg auf Reparationen verzichteten, nicht weil sie so unendlich reich waren oder weil sie die Deutschen so liebten, sondern, weil einige kluge Leute erkannten, dass es eine Übertragung von Wohlstand von einem Land in ein anderes zu schwerwiegenden Problemen führt. Besonders dann, wenn das zur Zahlung verpflichtete Land die Reparationen nicht leisten kann. Die Weltwirtschaftskrise wurde entscheidend durch die Fehler in der Reparationenfrage ausgelöst.

Die Probleme wurden von dem berühmten englischen Ökonomen Keynes bereits bei der Friedenskonfernez in Versailles 1919 gesehen und in Denkschriften zur Sprache gebracht. Alle Mahnungen von ihm halfen nichts. Er war Mitglied der englischen Verhandlungskommission. Seine Warnungen vor dem ökonomischen Unsinn der Repartionen verhallten. Ein Wahnsinnskrieg kann ökonomisch nicht am Verhandlungstisch auf der Friedenskonferenz ökonomisch geheilt werden.

Wolfgang bringt den Begriff Fiatgeld ins Spiel. Das siist t gut. Ich habe schon früher auf das Fiatgeld hingewiesen, weil keine Vorstellung darüber besteht, was Geld eigentlich ist. Fiatgeld ist unser Notenbankgeld, das keinen intrinsischen Wert besitzt. Es ist aber nicht dasselbe wie Kreditgeld. Auch die DM war Fiatgeld.

Fiatgeld bitte in Wikipedia nachsehen. Ebensfalls unte Kredit und Geld bei Wiki.

"Fiatgeld erlaubt prinzipiell Geldschöpfung in beliebiger Höhe. Dies kann der Zentralbank große geldpolitische Flexibilität ermöglichen, kann allerdings zu Inflation führen, wenn die Geldmenge stärker als die Produktivität steigt.

In zahlreichen Ländern mit Fiatgeld kam es zu Finanzkrisen und Hyperinflation. In den 1920er Jahren der Weimarer Republik (siehe Deutsche Inflation 1914 bis 1923), 1922 in der Sowjetunion, 1921–1923 in Österreich, 1921–1924 in Ungarn, 1921–1924 in Polen, 1943/44 in Griechenland, 1945/46 in Ungarn, 1949/50 in der Volksrepublik China,[7] 1979 in Argentinien, 1985 in Bolivien,[8] 1988 in Nicaragua,[9] 1989 in Polen,[10] 1989/90 in Brasilien,[11] 1989/90 in Argentinien,[12] 1990 in Peru,[13] in den frühen 1990ern in Bosnien und Herzegowina und Jugoslawien,[14] 1990–1994 in Zaire,[15] 1992 in Russland,[16] 1992–1994 in Georgien, 1994 und 1996/97 in Angola,[17][18] sowie 2008/09 in Simbabwe betrug die monatliche Inflationsrate mehr als 50 Prozent." Nach Wikipedia


Die Vorstellung, dass das Fiatgeld allein jetzt die Ursache der Misere ist und war, ist falsch. Das System des Notenbankgeldes besteht seit Generationen und erleichtert es der Politik Probleme durch Geldströme gedruckten Geldes zu lösen. Mit negativen Folgen.

Wer das Notenbankgeld abschaffen will, muss sagen, was er als allgemeines Tausch-, Wertaufbewahrungs- und Wertabrechnungsmittel einsetzen will, Gold etwa? Rohstoffe? Das System von Bretton Woods brach 1973 zusammen. Bis dahin war der Dollar formell an Gold gebunden. Seitdem floatet er. Im übrigen ist es ein Irrtum zu glauben, dass es in der Planwirtschaft keine Infaltion gibt. Es gab immer eine so genannte verdeckte Inflation. Festpreise sind nur ein Zeichen dafür.

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