Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 14.01.2012, 08:15:44
"Meiner Meinung nach werden die Eurobonds gleich eingeführt ??

Monti ist auch nicht mehr pro Merkozy.

Ich kann mir vorstellen daß der Druck auf Merkel sehr hoch werden wird."


Kann durchaus sein.

Das wird dann aber - wenn ich das richtig sehe- für Deutschland noch teurer, als gedacht und der Druck auf einige Eurostaaten, ihre Finanzprobleme selbst in den Griff zu bekommen, wieder geringer.
Deutschland wird dann wohl neben der "Dauerfunktion" EU-Hauptnettozahler zu sein, auch Hauptschuldentilger werden.
Fragt sich, wie lange das möglich sein wird.

Ich habe großes Verständnis dafür, dass Frau Merkel sich bisher mit Händen und Füßen gegen die Eurobonds wehrt, denn in erster Linie sollten zunächst Staaten, wie Griechenland, Italien, Spanien... ihre Hausaufgaben machen, um auch wieder selbst zahlungsfähig zu werden.
In Italien sind ja nach Berlusc. Abgang erste Erfolge zu verzeichnen und ähnlich sieht es auch in Spanien aus.
Beide Länder sammelten am vergangenen Donnerstag mehr als 20 Milliarden Euro frisches Geld zur Schuldentilgung ein und müssen dafür deutlich weniger Zinsen zahlen, als in den Wochen und Monaten zuvor.( Italien 2,735% - noch im Dezember waren es fast 6%).

Vielleicht ist das ja der Grund, warum S&P ausgerechnet Italien und Spanien schnell mal um 2 Stufen herabstufte.
Wer da wohl seine Hand im Spiel hatte?
Wenn deutlicher wird, dass bestimmte Ratingagenturen mit ihren Einstufungen immer mehr den amerikan. Markt vertreten, wird hoffentlich der Einfluss dieser Agenturen sinken.






Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 14.01.2012, 09:14:42
Stimmt, es ist schlimm sich in die Tasche zu lügen und der Überbringer der schlechten Botschaft soll nicht geköpft werden.

Wenn allerdings der Überbringer der schlechten Botschaft nicht besonders seriös ist und Eigeninteressen verfolgt, dann ist es nötig sowohl die Verflechtungen als auch die Qualität Botschaften zu hinterfragen.

Dazu die zusammengefaßte Kritik auf Wikipedia:

Kritik [Bearbeiten]

Seit der Enron-Krise ist es immer wieder zu Kritik an Ratingagenturen gekommen.

2003 gab es Kritik an den Ratingagenturen von Seiten des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europäischen Parlaments. Kernpunkte des von ihm vorgelegten Berichts vom 6. Oktober 2003, der infolge der Enron-Krise 2002 in Auftrag gegeben worden war, waren Interessenkonflikte und Intransparenz der Entscheidungsgrundlagen, hinzu kamen Vorwürfe, die Agenturen agierten zu pro-zyklisch, d. h. sie verstärkten ausschließlich laufende Entwicklungen.[15]

Im Rahmen der Finanzkrise ab 2007 hat die Kritik an den Ratingagenturen stark zugenommen und in den USA und Europa eine politische Debatte auf höchster Ebene ausgelöst. Den Agenturen wird vorgeworfen, mit der Vergabe teilweise unrealistisch guter Ratings oft gar mit der Bestnote AAA bewertete verbriefte Wertpapiere den Marktteilnehmern ein zu niedriges Risiko signalisiert und dadurch den Finanzmärkten einen falschen Anreiz gegeben zu haben.

Die Glaubwürdigkeit der Ratingagenturen bzw. die Aussagekraft der von ihnen vergebenen Ratings werden auch im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Wertpapierbetrugs gegen Goldman Sachs in Frage gestellt, da die fraglichen Wertpapiere mit dem besten Rating versehen waren. Auch die Rolle, die die Ratings in der griechischen Finanzkrise und der Staatsschuldenkrise im Euroraum spielen, sorgt dafür, dass die Ratingagenturen mit politischen Interessen kollidieren. An der Börse spiegelt sich der Glaubwürdigkeitsverlust in den Anleihenkursen bzw. den Risikoaufschlägen wider, die oft von den diesbezüglichen Ratings stark abweichen.[16]

Kritisch gesehen wird, dass die Ratingagenturen von Auftraggebern bezahlt werden, deren Finanzprodukte sie gleichzeitig bewerten sollen, was Interessenkonflikte bewirken kann. Den Ratingagenturen wird vorgeworfen, sie unterlägen diesem Interessenkonflikt, indem sie zu gute Ratings in Aussicht stellten oder vergäben, um sich Aufträge oder Folgeaufträge zu sichern.[17]

Der Interessenskonflikt zwischen Agenturen und den Emittenten als ihren Auftraggebern träte nicht auf, wenn statt der Emittenten die Kapitalanleger die Ratings in Auftrag gäben. Wenn Anleger jedoch bezahlte Ratings veröffentlichen müssen, um ihrerseits ihren Kunden Anlageentscheidungen zu begründen, können andere Kapitalanleger kostenlos diese Auskünfte erhalten (Trittbrettfahrerproblem). Deshalb beziehen inzwischen die Ratingagenturen fast ausschließlich über Aufträge von Emittenten ihre Einkünfte.[1]

Auch Länderratings, etwa für Island, stießen auf Kritik. Island stand infolge des Kollapses seines Bankensektors 2008 kurz vor dem Bankrott. Doch noch wenige Monate zuvor war es von Moody’s mit der Höchstnote AAA bewertet worden. Dabei hatte es bereits 2006 Gerüchte um mögliche Probleme der Banken des Landes gegeben, was Ratinganalysten als übertrieben bezeichneten.

Zudem wurde kritisiert, dass die kleine Zahl an global relevanten Ratingagenturen diesen eine oligopolistische Macht verschaffe.
geschrieben von wikipedia


pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Karl vom 14.01.2012, 09:03:26
Lieber Phil,

dazu habe ich eine Verständnisfrage: Was um alles in der Welt ist der Grund, Anleihen mit Negativzins zu kaufen? Dann bin ich mit Bargeld doch besser dran?

Bedeutet dies, dass die Käufe aus Ländern mit anderer Währung erfolgen, da die Käufer anders an keine großen Euromengen herankommen?

Karl
geschrieben von karl


Die Banken fürchten um ihr Geld, Beim verbrennen des Euros ist die Kapitalanlage sogar mit negativ Zins in dieser wackeligen Zeit in Deutschland am sichersten.Sie denken wahrscheinlich schon an die Zeit nach dem Crash , vielleicht wir das reinigende Gewitter provoziert.

Man sollte auch nicht die Situation mit dem Iran unterschätzen, Ängste wie zb. schliessen der Hormus Straße sowie das nach oben eskalieren des Erdölspreis könnte eine wahre Weltwirtschaftskrise auslösen wo die PIIQS schnell in der Pleite wären.

Phil.




Anzeige

pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.01.2012, 09:38:13
"Meiner Meinung nach werden die Eurobonds gleich eingeführt ??

Monti ist auch nicht mehr pro Merkozy.

Ich kann mir vorstellen daß der Druck auf Merkel sehr hoch werden wird."


Kann durchaus sein.

Das wird dann aber - wenn ich das richtig sehe- für Deutschland noch teurer, als gedacht und der Druck auf einige Eurostaaten, ihre Finanzprobleme selbst in den Griff zu bekommen, wieder geringer.
Deutschland wird dann wohl neben der "Dauerfunktion" EU-Hauptnettozahler zu sein, auch Hauptschuldentilger werden.
Fragt sich, wie lange das möglich sein wird.

Ich habe großes Verständnis dafür, dass Frau Merkel sich bisher mit Händen und Füßen gegen die Eurobonds wehrt, denn in erster Linie sollten zunächst Staaten, wie Griechenland, Italien, Spanien... ihre Hausaufgaben machen, um auch wieder selbst zahlungsfähig zu werden.
In Italien sind ja nach Berlusc. Abgang erste Erfolge zu verzeichnen und ähnlich sieht es auch in Spanien aus.
Beide Länder sammelten am vergangenen Donnerstag mehr als 20 Milliarden Euro frisches Geld zur Schuldentilgung ein und müssen dafür deutlich weniger Zinsen zahlen, als in den Wochen und Monaten zuvor.( Italien 2,735% - noch im Dezember waren es fast 6%).

Vielleicht ist das ja der Grund, warum S&P ausgerechnet Italien und Spanien schnell mal um 2 Stufen herabstufte.
Wer da wohl seine Hand im Spiel hatte?
Wenn deutlicher wird, dass bestimmte Ratingagenturen mit ihren Einstufungen immer mehr den amerikan. Markt vertreten, wird hoffentlich der Einfluss dieser Agenturen sinken.



Hallo Klaus

Merkel macht schon einen guten Job, es ist richtig daß die Eurobonds Regeln zuerst aufgestellt werden müssen / Blue Bonds / Red Bonds.

Man darf etwas nicht vergessen, Deutschland sieht sich zwar als Zahlmeister, hat aber selbst den allergrößten Profit vom Euro. Export 2011 > 1 Billion Euro ist einmalig !

1A Qualität, Zuverlässigkeit und vor allem sehr tiefe Fixkosten (Löhne).

Die SPD Schröder, hatte die Weichen richtig gelegt, natürlich indirekt auf die Kosten der Bürger

Italien tiefere Zinsen.

Ich verstehe das auch nicht daß wenn schon auf dünnem Eis und das Vetrauen der Anleger sich leicht verbessert hat, S&P solch eine Entscheidung nimmt.

Phil.




Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
in EURO-land sorgen sie sich. EURO ist auf den tod erkrankt. noch lebt er. aber nicht mehr lange. dafür sorgen die kurpfuscher, die sich ums krankenlager geschart haben.

die krankheit von EURO ist zuvörderst die enorme verschuldung der EURO-länder. was machen aber die kurpfuscher? sie lassen immer mehr geld schöpfen, was dann über umwege in die länder gelangt und dort deren schulden erhöht. dem armen EURO bekommt das gar nicht.

ezb: abhängiger handlanger

nur wenige wenden sich gegen den merkozyschen wahnsinn, darunter jürgen stark (linktipp).

--
Wolfgang
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.01.2012, 18:18:17
Hallo Wolfgang

Ich glaube Deutschland wird nicht mehr lange im Euro Zug sitzen.

An irgendeiner Haltestelle steigt Merkel aus

Phil.

Anzeige

Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 15.01.2012, 18:31:17
ich hatte hier schon mehrmals erwähnt, dass in frankfurt und berlin arbeitsgruppen eingerichtet wurden, die das raus-aus-dem-EURO bzw. das rein-in-die-MARK üben. ende letzten jahres war das. such' dir die postings selbst raus. ich bin zu faul, bekanntes zu wiederholen.

--
Wolfgang
olga64
olga64
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.01.2012, 18:45:59
ich hatte hier schon mehrmals erwähnt, dass in frankfurt und berlin arbeitsgruppen eingerichtet wurden, die das raus-aus-dem-EURO bzw. das rein-in-die-MARK üben.

--
Wolfgang


In der Ihnen üblichen Bescheidenheit vergassen Sie sicher, zu erwähnen,dass dies auch deshalb geschah, weil Sie - Herr Wolfgang - dringend dazu geraten haben und die Teams entsprechend beraten. Wenn wir Sie nicht hätten, Wolfgang - was täten wir nur? Olga
Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.01.2012, 18:45:59
Nun, ich glaube, dass inzwischen nicht nur in diesen Gruppen darüber sinniert wurde.
Es gab auch bereits einige Wirtschafts-Experten, die das gewagt haben, laut auszusprechen...warten wir's ab ...
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
European Financial Stability Facility

Auch das noch !

Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit des Euro-Rettungsschirms EFSF abgestuft. S&P senkte das Rating von der Bestnote "AAA" auf "AA+", wie der Fonds am Montagabend in Luxemburg mitteilte.

Dieser Schritt war nach der Abstufung - unter anderem von Frankreich - erwartet worden.

Phil.

Anzeige