Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf carlos1 vom 01.12.2011, 20:28:30
[b]Wenn in München und anderen Städten heute teilweise bereits Preise von 6000€/qm im Neubau gezahlt werden, dann nagt das an der Rendite. Das Timing darf nicht vergessen werden. Wer Anfang der 80er eine Immobilie erwarb durfte mit ganz erheblichen Wertsteigerungen rechnen. Ab etwa Mitte der 90er drehte sich der Trend. Nicht nur Stagnation, sondern Wertverluste waren bei Eigentumswohnungen üblich.
Mieteinnahmen im Alter als Ergänzung zur Rente ist, wie Olga meint, es fallen auch Erhaltungs- und Unterhaltskosten an, wenn eine Wohnung vermietet ist. Von den Kosten einer energetischen Sanierung will ich gar nicht reden. Mieteinnahmen müssen auch versteuert werden, eine Rücklage muss gebildet werden für Renovierungen.


c.

Wie ich ja sagte, erwarb ich das Appartement vor 30 Jahren. Da es nicht in der In-Gegend von München liegt, waren die Kosten natürlich sehr günstig. Es ist seit vielen Jahren gut vermietet, was auch möglich ist, da U- und S-Bahnen sowie Busse in unmittelbarer Nähe liegen.
Und die Erhaltungskosten der Anlage trage ich ja nicht allein; es ist ja ein grösseres Anwesen - diese werden auf qm umgelegt - bei grösseren Wohnungen logischerweise höher.
Nebenkosten kassiere ich mit der Miete - das geht gut.
Und gegen die Steuern, die ich bezahle, kann ich ja Unkosten geltendmachen - Rücklagen sind selbstverständlich und errechnen sich ebenfalls auf qm-BAsis, was bei ca 30qm überschaubar ist.
Dieser Notgroschen ist für mich wichtig - wenn ich mehr Geld als die erzielte Miete benötige, verkaufe ich die Wohnung; Wohnungen sind in München ja sehr nachgefragt und Appartements insbesondere in der Single-Stadt München. Olga
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 02.12.2011, 17:01:49
Dear Olga

Die 30+ Wohnung/Immobilie wäre ein Risiko wenn man sie heute kaufen würde. Bei Ihnen ist das kein Thema, Sie liegen mit Ihrer Immobilie genau richtig.

Phil.
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 02.12.2011, 11:00:28
Hallo phil,
die Preise für Immobilien steigen zur Zeit sehr stark. Heute kam die Meldung durch, dass bei 6000,-€ teilweise erreicht und überschritten sei. Betongold ist eine Frage des Timings und des Einstiegspreises. Da dürften wir uns einig sei. Wen nes so weiter geht, haben wir eine Blase. Das beste dürfte zur Zeitg sein: Finger weg. Nur noch Schnäppchen suchen.

Gruß
c

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pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf carlos1 vom 02.12.2011, 21:13:39
Hallo phil,
die Preise für Immobilien steigen zur Zeit sehr stark. Heute kam die Meldung durch, dass bei 6000,-€ teilweise erreicht und überschritten sei. Betongold ist eine Frage des Timings und des Einstiegspreises. Da dürften wir uns einig sei. Wen nes so weiter geht, haben wir eine Blase. Das beste dürfte zur Zeitg sein: Finger weg. Nur noch Schnäppchen suchen.

Gruß
c


Hallo carlos1

Eine Immobilienblase mit einer Euronen-Schmelze, ich persönlich stelle mir dieses Szenario lieber nicht vor und dann noch, haben wir eine Super-Deflation.(Totaler Zusammenbruch ?)

Angenommen man hat einige Euronen gehortet, in irgendeinem Fond, welche Initiative würde bleiben ?

Es beginnen jetzt schon die Hiobsbotschaften aus der Real-Industrie (Krupp Stahl, Manron usw.)

Ich bin wirklich mal gespannt in Bezug unseren frühreren Beiträgen ob Frau Merkel in Richtung der ungeliebten Eurobonds nachgibt ?

JCL. Juncker welcher ja ein Mitbürger aus unserer Gegend hier ist und von Merkozy teilweise ausgebootet wurde, wird langsam aber sicher wirklich immer aufgeregter

Phil.
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 02.12.2011, 10:52:11
Der ehemalige italienische Ministerpräsident und frühere EU-Kommissionschef Romano Prodi tadelt Deutschlands Politik während der Schuldenkrise.

„Ich werfe Deutschland, einem Land, das ich zutiefst bewundere, vor, dass es in der gegenwärtigen Krise immer zu spät und unzureichend gehandelt hat“, sagte er im Deutschlandfunk.

Er halte die Höhe der deutschen Schulden für besorgniserregend.

Der Schuldenstand der Bundesrepublik übertrifft deutlich die Maastricht-Grenze.

Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist die Bundesrepublik höher verschuldet als etwa das Euro-Sorgenkind Spanien.

Die Deutschen sehen den schlimmsten Teil der Euro- und Schuldenkrise noch auf sich zukommen – und sind mehrheitlich der Auffassung, die Bundesregierung habe die Übersicht bei der Krise verloren.

Gut vier von fünf Bürgern (84 Prozent) sind überzeugt, die eigentliche Krise stehe ihnen noch bevor – ein Rekordwert.

Phil.



Hallo phil,
das Lamento aus Italien ist bekannt. Das Zögern der Regierung Merkel kann ich verstehen. Ich sagte es schon früher einmal: Struktuerlle Schwächen lassen sich nicht durch Geldgeschenke beheben und auch nicht durch kontinuierliche Vergemeinschaftung der Schulden. Verantworungslosigkeit im Umgang beim Haushalten darf gemäß Maastricht-Verträgen nicht hingenommen werden. Es gibt aber keine Sanktionen, wenn diese Regeln nicht eingehalten werden. Nachhaltige Politik erfordert das aber. Wer nimmt denn Verträge sonst ernst? Dtld hat hier auch gesündigt. Auch die EZB kann nur kurz- und mittelfristig mit - nach den Statuten nicht erlaubten! - Anleihekäufen den Intrabankenverkehr stärken. Entscheidend ist der Wille anders zu wirtschaften. Darum kommen wir nicht herum in der Eurozone und EU-Europa. Der Euro lässt sich nur retten, wenn eine Stabilitätskultur gepflegt wird, wenn Regeln eingehalten werden. Es geht nicht mehr anders.

Nochmals: Verpflichtungen ohne Sanktionen sind das Papier nicht wert, auf denen sie geschrieben wurden. Im globalen Wettbewerb hat ein Pussy-Club- und Tranfunzel-Europa sonst keine Chance. Ich will niemand beleidigen. Das mit dem Pussy-Club bezieht sich auf den Berlusconismo. Mit Verachtung schrieb das Nachtichtenmagazin NEWSWEEK über Italen und Europa.

Kredite haben etwas mit Vertrauen zu tun. Kredit leitet sich ab von lateinsch credere (credo= ich glaube). Es ist gut möglich, dass sich eine Stabilitätskulur in Euro-Europa nicht durchsetzen lässt, weil es keine einvernehmliche Mehrheit dafür gibt. Die Antwort wird dann den Europäern und uns Deutschen und den anderen Europäern auf den Märkten gegeben werden. Unser Wohlstand beruht auf dem Handelsaustausch hochwertiger Produkte gegen Rohstoffe. Ohne funktionierendes Finanzsystem gibt es keinen Handel.

Es hilft nicht vor der Wahrheit davon zu laufen: Wir müssen unseren Lebensstil ändern und dürfen nicht auf Kosten der Zukunft leben.

Bei der Betrachtung der Maastricht-Kriterien, lieber phil, muss beachtet werden, dass diese eine Momentaufnahme sind und dass die Wettbewerbsfähigkeit einer Wirtschaft nicht allein durch seinen Schuldenstand ausgedrückt wird. Entscheidend ist, ob Schuldenstaaten für vertrauenswürdig genug angesehen werden ihre Schulden zu bedienen. Japans Schuldenstand (bezogen auf das BIP) beläuft sich auf weit über 200%. Japan wird aber seine Schulden bedienen. Italien, Spanien und anderen Staaten in Europa mit wesentlich niedrigerem Schuldenstand aber nicht. Die Hoffnung, dass China sich am EFSF beteiligen könnte hat sich zerschlagen. China hat seine eigenen Probleme und hunderte Mio Arbeitslose, seine Wirtschaft stagniert jetzt. Die Umweltschäden sind beträchtlich. Aber die Chinesen sind dynamisch. Sie sind lernfähig. Genau das fehlt in Südeuropa. Die USA wenden sich Asien zu, Europa verliert an Bedeutung auch geopolitisch.

Dtlds Zukunft liegt in Europa. Die Vorstellung, dass Dtld sic haus Europa verabschieden könnte ist völlig absurd. Wohin sollten wir auswandern. Wir leben doch nicht auf einerInsel. Wir sind eingerahmt von acht Nachbarstaaten, unseren Partnern.
c.



Einige Links

Staatsverschuldung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung

http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&init=1&language=de&pcode=teina225&plugin=1

http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&init=1&language=de&pcode=teina225&plugin=1


Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 02.12.2011, 22:28:09
lache - deutschland verlässt natürlich nicht europa (was gar nicht möglich ist, weil europa, die landmasse, der tragende kontinent ist). deutschlands zuständige verlassen EURO-land. und das auch nicht freudig freiwillig, sondern trauernd, weil EURO sterbend auf dem krankenbett liegt. ohne EURO kein EURO-land. die frage ist nur, wie lange die deutsche regierung noch bereit ist, den todkranken am leben zu halten, also mit geld zu versorgen. auf eine überraschung sollte jeder jederzeit gefasst sein.

ohne bürde lebt es sich besser

bevor mir jemand untergangsstimmung unterjubeln will... danach geht das leben weiter. lockerer und leichter sogar. also, stellt ein oder zwei fläschchen zum feiern bereit, wenn die merkel schwer gezeichnet und zerknirscht mitteilt: heute ist euch die neue mark geboren.

--
Wolfgang

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pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.12.2011, 18:25:28
Lieber Wolfgang

Siehe die Schweiz welche sich auch an den EURO binden mußte , hast du schon herausgefunden , Warum ?


Phil.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Berlin

In der Bundesregierung werden gemeinsame Staatsanleihen auf Dauer nicht mehr ausgeschlossen - wenn im im Gegenzug die EU-Verträge geändert und so eine schärfere Haushaltsdisziplin vorgeschrieben wird.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnte zwar Eurobonds in der „Passauer Neuen Presse“ zum jetzigen Zeitpunkt erneut strikt ab.

Auf die Frage, ob Eurobonds eingeführt werden könnten, falls es Regeln für strikte Haushaltsdisziplin gebe, sagte er jedoch: „Wenn wir eine echte, stabile und nachhaltige Fiskalunion in Europa erreicht haben, hätten wir eine völlig neue und andere Situation.“

Auf die Nachfrage, ob am Ende dann Eurobonds stehen könnten, sagte er:

„Da halte ich es mit der Bundeskanzlerin: Man soll das Pferd nicht von hinten aufzäumen.“

Merkel die Politik der kleinen Schritte
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
pigs

es geht nicht um schweine (das pigs steht für etwas anderes). es geht um rehe. genauer: um scheue rehe. will heißen: um reiche, die bei gefahr mit ihrem geld sofort verschwinden. - stichwort: bank run - die rehe laufen dann zickzackschlagend richtung tatsächlich sicherere oder zumindest vermeintlich sicherere gefilde. motto: ich bin dann mal weg.

das passiert zurzeit. weg von pigs-banken. weg von belgischen und französischen banken (die den pigs viel geld geliehen haben). überhaupt raus aus EURO-land. von einem "unsichtbaren aderlass" ist die rede.

wohin fliehen die rehe? - in die schwedischen wälder zum beispiel. dorthin, wo die schwedische krone herrscht (schweden gehört der EU an, aber nicht EURO-land). sicher ist sicher, sagen die rehe. wer wollte es ihnen verdenken...

--
Wolfgang
schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf carlos1 vom 02.12.2011, 22:28:09
@ : ".....Er halte die Höhe der deutschen Schulden für besorgniserregend....."

Das ist etwas so, als würde man einen Mann knebeln und fesseln - und ihm dann vorwerfen, er bewege sich zu wenig!

Im Ernst: Je mehr ein Land dazu verpflichtet wird, ein anderes Land zu unterstützen, desto grösser wird die Wahrscheinlichkeit, dass das unterstützende Land selber arm wird.

Wir dürfen einfach nicht vergessen, dass Länder in die Euro-Gemeinschaft drängten, deren vornehmlichster Hintergedanke war: "Wenn wir mal zum Euroland gehören, dann können wir uns endlich das komfortable Leben erlauben, das wir ohnehin schon leben!"


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