Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf carlos1 vom 30.11.2011, 17:08:14
Zitat carlos1

Phil, du verweist auf das Betongold. Mag sein, dass es ein Ausweg ist für Einzelne auch für viele. Nicht für alle.

Wer ins Betongold geht, muss sich dafür verschulden, was angesichts der niederen Zinsen sinnvoll wäre. Geldentwertung und niedriges Zinsniveau führen aber gesamtwirtschaftlich zu einer Fehllenkung von Ressourcen.

Bezahlen müssen andere dafür (s. oben). Mit Schulden gegen die Schuldenkrise ankämpfen? Ich sehe das eben mal vom makroökonomischen Standpunkt. Von der Mikroebene sieht es wieder anders aus. Es ist auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Wenn es aber um die Eurozone geht, um Wohl und Wehe von Nationen, sieht alles anders aus.

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Hallo carlos1

Das stimmt es trifft nicht alle, sowieso wenn man kleinere Summen gespart hat, muß man / soll man versuchen diese in eine von den 30 DAX Werte anzulegen, oder man kauft sich ein neues Auto.
> Meine persönliche Meinung <


Eine zur Zeit stabile VW Aktie, die man beobachten kann , kann man nicht viel falsch machen.

Aber, wenn ich mir die Immobilienpreise anschaue sind diese im Gegensatz zu Luxemburg sogar sehr preisgünstig.

Selbstverständlich, Verschulden (in unserem Alter ) würde ich wahrscheinlich auch nicht mehr, der Kauf soll sich mit der Miete schon selbst tragen.

Phil.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Merkel: Retterin oder Totengräberin des Euro? >> Siehe LINK SPON


Die Chance auf eine bezahlbare Euro-Rettung ist vertan - und schuld ist die Bundeskanzlerin.

Angela Merkel wird uns alle ruinieren, weil sie mit ihrem Zaudern die Krise verschärft. Jetzt hat sie nur noch zwei politische Optionen: Bankrott oder Ruin.

Es ist die große Ironie des Euro-Desasters:

Die Kanzlerin, die sich anschickte, den finanziellen Schaden für Deutschland streng in Grenzen zu halten, hat mit ihrer Politik des Zauderns und des Neinsagens genau das Gegenteil bewirkt.

Egal, was jetzt passiert: Es wird ruinös teuer für Deutschland. So oder so.

Hätte Merkel rechtzeitig gehandelt, wären die Kosten geringer.

Vor einem Jahr diskutierten wir noch zaghafte Varianten von Euro-Bonds.

Damals war es noch eine Krise der äußeren Peripherie - Griechenland, Irland und Portugal.

Heute sind Spanien und Italien befallen. Mittlerweile hat sich die Krise auf Belgien ausgedehnt.

Selbst die Niederländer müssen höhere Zinsen zahlen als die Deutschen - obwohl sie weniger Schulden haben.

Wir erleben einen weltweiten Käuferstreik.

Einige Investoren wetten mittlerweile aktiv auf einen Zusammenbruch des Euro.

Italien musste diese Woche Zinsen von fast acht Prozent bezahlen.

Es ist zu Hoffen daß dieses Szenario nicht eintritt.

Phil.
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.11.2011, 11:28:15
irrealisten träumen vom ewigen EURO. ihre sprache verrät ihre traumtänzerei... könnte, müsste, sollte... - wie aber ist die lage? die ist so, dass realisten mit dem EURO-ende rechnen und vorsorge treffen.

mittlerweile ist der von mir schon verlinkte ft-artikel ins deutsche übersetzt bei ftd erschienen (linktipp).

--
Wolfgang

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carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 30.11.2011, 18:10:07
"Damals war es noch eine Krise der äußeren Peripherie - Griechenland, Irland und Portugal.

Heute sind Spanien und Italien befallen. Mittlerweile hat sich die Krise auf Belgien ausgedehnt.

Selbst die Niederländer müssen höhere Zinsen zahlen als die Deutschen - obwohl sie weniger Schulden haben.

Wir erleben einen weltweiten Käuferstreik." phil


Hallo phil,
die Tatsachen so aneinander gereiht sprechen für deine Argumentation. Der Egoismus der nationalen Regierungen wird aber nicht geheilt, wenn wir uns beeilt hätten und jetzt beeilen würden, eine schlechte Haushaltspolitik mit Geld zuzuschütten. So unappetitlich es klingt: Eurobonds sind momentan nur Puderzucker auf einen
Scheißhaufen. Jeder Politiker in Europa denkt zunächst mal an seine eigenen nationalen Wähler. Das wird so lange praktiziert, bis mehr gemeinsame Strukturen und Absicherungen gegen Fehlverhalten geschaffen werden. Einen weltweiten Käuferstreik auf den Fin.märkten gibt es vor allem deshalb, weil keine durchgreifenden Reformen anstehen. Was gewschieht sind Reaktionen auf unmittelbaren Druck.

Europa hat nur dann eine Chance in Richtung Einigung voranzukommen, wenn Druck da ist, wenn die Krise sich verschärft. Ist kein Druck da, geht alles seinen Schlendrian. Wer den Druck rausnimmt macht sich zum Spielball politischer Hasardeure wie Berlusconi und Papandreou, Barroso etc. Die Krisen in früheren Zeiten der EU wurden dadurch beigelegt, dass DTld zahlte. Das war der Kitt, der vieles in Europa funktionieren ließ. Das ist vorbei. Die Europäer müssen wissen, dass sie alle gemeinsam verantwortlich sind.
hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.11.2011, 19:00:21
na wolfgang nun mach mal n Punkt mit solchen Katastrophenszenarien, vonwegen Untergang des Euro, auseinanderbrechen der EU und schlimmer,,

denk mal an unsere Neoliberalen, die werdens schon richten
-die freien Marktkräfte und deren Selbststeuerung packen das schon
-der Privatisierung ihren Lauf lassen
(die Schnäppchenjäger stehen schon bereit)
- in der Freien Welt hat doch jeder seine Chance, braucht sich doch nur bücken, zupacken, aufheben, einstecken,,Taschen voll

die Planwirtschaft ist doch das allerschlimmste was uns passieren könnte, noch schlimmer die verlustbringende Sozial-, Subventions-,Fördermittel-, Zuwendungs-,Erstattungs-, Verschwendungspolitik,,,,einfach verpönen, abschaffen, vergessen

wer bisher nix hatte wird wohl auch weiterhin Ohne auskommen, naja und wer hat dem wird gegeben siehe Matthäus-Effekt aus der Bibel bzw dort wo es sowieso trocken ist wirds kaum regen geben, sagte schon der Teufel und suchte sich den größten Haufen,,,

hier gibts massenhaft Mitmenschen die kamen bisher ohne Mark, später ohne DM aus und müssen jetzt ohne Euros zurechtkommen,,für die wird sich wohl wenig ändern

350.000 Kinder gehen hier im Norden morgens hungrig aus dem Haus, hab ich jetzt 3 Wochen lang jeden Tag zigfach um mich herum gehört und gelesen,,,"siehe Hand in Hand für Norddeutschland"

ich hab mir schon mal einige Euro-Starterkits (originalverpackt)
zurechtgelegt um sie mal den Enkeln als Beweis und Zeichen der Vergänglichkeit von Währungen zu erhalten.

leider hab ich nun völlig umsonst die vielen amüsanten Lehrgänge absolviert bei denen man alle Kniffe des so beliebten Eurogeldscheinorigami erlernt,,was soll ich tun ? wer holt mich hier raus ? *g*

hugo



Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 30.11.2011, 20:07:59
EURO liegt im sterben. dass er kein langes leben haben würde, war schon voraussehbar bei seiner implementation. doch die EURO-päer wollten nicht hören. dass EURO jetzt stirbt ist doch keine katastrophe. jedenfalls ist EUROs ende gut für deutschland. - in berlin und in frankfurt sind sie bereits bei den vorbereitungen für den tag x. es ist, wie es ist. ein alptraum geht zuende. das leben geht weiter. ich freue mich.

übrigens... der EURO ist ein rein politisches projekt, ist planwirtschaft pur. was wir brauchen ist nicht mehr politik, sondern weniger politik, ist nicht mehr plan, sondern mehr markt.

--
Wolfgang

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carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 30.11.2011, 17:52:53
„Meiner Meinung nach ist das Betongeld (Immobilien) momentan eine gute Investition, so tief wie die Kreditzinsen sind. (Im Falle eines Kredites)
Sowie einer Renovation einer bestehenden Immobilie auch eine gute Idee ist.

Ansonsten würde ich mir schon Gedanken machen bei einer größeren Geldsumme auf einem Sparkonto.
Mit der momentanen Inflation kann man nur verlieren.“ Pschroed


Hallo olga und phil,
Geld ist getane Arbeit, es ist auch Wertaufbewahrungsmittel für den Sparer. Wer keine Immobilie hat und im Alter nicht zur Miete leben will, für den ist eine Immobilie gut. Wie bei jeder Geldanlage muss aber berücksichtigt werden, wie hoch die Anschaffungs- und Kreditkosten sind und wie sich die Wertentwicklung darstellt. Letztere ist von Lage, Ausstattung, potenzieller Nachfrage und Mietniveau abhängig. In München, wo Olga, wie sie schreibt, damit zufrieden sein dürfte, könnte man sicher sein, dass es keine Fehlinvestition wird. Hinzu kommt aber noch der Preis. Wenn in München und anderen Städten heute teilweise bereits Preise von 6000€/qm im Neubau gezahlt werden, dann nagt das an der Rendite. Das Timing darf nicht vergessen werden. Wer Anfang der 80er eine Immobilie erwarb durfte mit ganz erheblichen Wertsteigerungen rechnen. Ab etwa Mitte der 90er drehte sich der Trend. Nicht nur Stagnation, sondern Wertverluste waren bei Eigentumswohnungen üblich. Wer 1995 eine ET in einer süddt. Universitätsstadt mit sehr hohem Preisniveau erwarb, hat selbst heute keine Chance den Einstandspreis zu erreichen. So schön der Gedanke an Mieteinnahmen im Alter als Ergänzung zur Rente ist, wie Olga meint, es fallen auch Erhaltungs- und Unterhaltskosten an, wenn eine Wohnung vermietet ist. Von den Kosten einer energetischen Sanierung will ich gar nicht reden. Mieteinnahmen müssen auch versteuert werden, eine Rücklage muss gebildet werden für Renovierungen.

Die heutigen Preise sind von der Nachfrage bestimmt. Wie die Zukunft aussehen wird, wenn man den Bevölkerungsrückgang in Betrachte zieht, ist schwer vorauszusagen.

c.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Eigentlich versteht man die Politik von Merkel nicht. Manchmal scheint es wirklich so als wolle sie aus der EU aussteigen.


Der ehemalige italienische Ministerpräsident und frühere EU-Kommissionschef Romano Prodi tadelt Deutschlands Politik während der Schuldenkrise.

„Ich werfe Deutschland, einem Land, das ich zutiefst bewundere, vor, dass es in der gegenwärtigen Krise immer zu spät und unzureichend gehandelt hat“, sagte er im Deutschlandfunk.

Er halte die Höhe der deutschen Schulden für besorgniserregend.

Der Schuldenstand der Bundesrepublik übertrifft deutlich die Maastricht-Grenze.

Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist die Bundesrepublik höher verschuldet als etwa das Euro-Sorgenkind Spanien.

Die Deutschen sehen den schlimmsten Teil der Euro- und Schuldenkrise noch auf sich zukommen – und sind mehrheitlich der Auffassung, die Bundesregierung habe die Übersicht bei der Krise verloren.

Gut vier von fünf Bürgern (84 Prozent) sind überzeugt, die eigentliche Krise stehe ihnen noch bevor – ein Rekordwert.

Phil.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf carlos1 vom 01.12.2011, 20:28:30


Hallo olga und phil,
Geld ist getane Arbeit, es ist auch Wertaufbewahrungsmittel für den Sparer. Wer keine Immobilie hat und im Alter nicht zur Miete leben will, für den ist eine Immobilie gut. Wie bei jeder Geldanlage muss aber berücksichtigt werden, wie hoch die Anschaffungs- und Kreditkosten sind und wie sich die Wertentwicklung darstellt. Letztere ist von Lage, Ausstattung, potenzieller Nachfrage und Mietniveau abhängig. In München, wo Olga, wie sie schreibt, damit zufrieden sein dürfte, könnte man sicher sein, dass es keine Fehlinvestition wird. Hinzu kommt aber noch der Preis. Wenn in München und anderen Städten heute teilweise bereits Preise von 6000€/qm im Neubau gezahlt werden, dann nagt das an der Rendite. Das Timing darf nicht vergessen werden. Wer Anfang der 80er eine Immobilie erwarb durfte mit ganz erheblichen Wertsteigerungen rechnen. Ab etwa Mitte der 90er drehte sich der Trend. Nicht nur Stagnation, sondern Wertverluste waren bei Eigentumswohnungen üblich. Wer 1995 eine ET in einer süddt. Universitätsstadt mit sehr hohem Preisniveau erwarb, hat selbst heute keine Chance den Einstandspreis zu erreichen. So schön der Gedanke an Mieteinnahmen im Alter als Ergänzung zur Rente ist, wie Olga meint, es fallen auch Erhaltungs- und Unterhaltskosten an, wenn eine Wohnung vermietet ist. Von den Kosten einer energetischen Sanierung will ich gar nicht reden. Mieteinnahmen müssen auch versteuert werden, eine Rücklage muss gebildet werden für Renovierungen.

Die heutigen Preise sind von der Nachfrage bestimmt. Wie die Zukunft aussehen wird, wenn man den Bevölkerungsrückgang in Betrachte zieht, ist schwer vorauszusagen.

c.



Hallo carlos1

Die ersten Voraussetzungen müssen natürlich erfüllt sein, eine 30+ Wohnimmobilie ist garantiert im Rentenalter keine Alternative. Ich gehe davon aus daß man gespartes Geld, oder Anlagen aus einem Investment Fond herausnimmt und diese dann in eine Immobilie, wenn möglich neue investiert.

Phil.
schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf pschroed vom 02.12.2011, 10:52:11
Alle relevanten Länder der Welt sind hoch verschuldet. Nun soll mir bitte jemand sagen, WEM diese Staaten Geld schulden.

Radiomeldung heute Morgen: Die paar Prozent der reichen Schweizer, denen über 90 % der Schweizer Vermögen gehören, sind auch in diesem Jahr wieder immens reicher geworden.

Und nun die Frage: Woher kam das Geld, mit dem sie reicher geworden sind?

Und dann noch weiter: Lest einfach meine ersten beiden Sätze nochmals durch - und dann beantwortet meine Frage selber! Denn ich denke, dass auch Deutschland ähnliche Verhältnisse hat wie die Schweiz.


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