Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
noch ein schlag ins kontor (linktipp). die rating-agenturen sagen wie's steht um irrealland. schlecht steht's. tendenz: schlechter. zu viel schulden. zu viel schulden auch bei den großen banken. anders ausgedrückt: zu viel fremdkapital, zu wenig eigenkapital.

irrealland brennt. verzweifelte sollten aber getröstet sein: bald ist irrealland abgebrannt.

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Wolfgang
silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf carlos1 vom 30.11.2011, 08:28:57
Hallo Carlos,

dass Biedenkopf am Ende auch den Euroländerfinanzausgleich favorisiert (mit Kontrollen, ja, darüber haben wir ja schon diskutiert, wie schwierig die durchzusetzen sind), hat mich auch befremdet. Insofern war der Artikel eine Mogelpackung gegenüber dem Tenor meines Beitrags. Ich habe ja nicht damit gerechnet, dass da jemand bis zum Ende liest!

Der dickste Brocken ist heute zu lesen: Italien will angeblich demnächst 400 Milliarden! Angeblich, also wieder Psychologie? Jedenfalls, wenn das ernst wird, soll der IWF 100 beisteuern und die europäischen Notenbanken 300. Die Lizenz zum Gelddrucken.

Rentner, zieht Euch warm an! Das gibt eine flotte Inflation, und die Renten schmelzen dahin, wenn alles 10% mehr kostet und sie damit grob 10% weniger wert sind.

400 Milliarden für Italien

Ergänzung: gerade noch entdeckt: auf der 1. Seite des Artikels in der Navigationsleiste untenlinks "Fakten zu Europa". Wer spinnt jetzt, der Spiegel oder alle anderen in diesem Euro-Dollar-Zirkus?
schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf silhouette vom 30.11.2011, 10:26:41
Nicht nur "die Renten schmelzen dahin". Es muss auch mal gesagt werden, dass ein grosser Teil der infrage kommenden Gelder aus Sparbatzen von Rentnern und zukünftigen Rentnern besteht. Sollen tatsächlich die Rentner der Geldgeber-Länder dafür bluten, dass Rentner und zukünftige Rentner anderer Länder gelebt haben wie die berühmte Grille, die den Sommer über nur gefiedelt hat, statt zu arbeiten wie die Ameise?

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silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf schorsch vom 30.11.2011, 10:37:20
Richtig, Schorsch,
aber ich habe zunächst die STler angesprochen, die mehrheitlich schon Rentner sind. Alle Einkünfte schmelzen dahin, denn Inflation ist immer gleichbedeutend mit Kaufkraftschwund.
Die sog. kapitalisierten Lebensversicherungen, die mal als Rücklage für die spätere Rente angelegt worden sind und jetzt noch nicht fällig sind, erreichen schon seit einiger Zeit nicht mehr das Auszahlungsziel, das den Versicherten dereinst versprochen wurde. Das wiederum hatte bis jetzt nur mit den drastisch gefallenen Habenzinsen zu tun.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf silhouette vom 30.11.2011, 11:12:10
Hallo silhouette

Meiner Meinung nach ist das Betongeld (Immobilien) momentan eine gute Investition, so tief wie die Kreditzinsen sind. (Im Falle eines Kredites)
Sowie einer Renovation einer bestehenden Immobilie auch eine gute Idee ist.

Ansonsten würde ich mir schon Gedanken machen bei einer größeren Geldsumme auf einem Sparkonto.
Mit der momentanen Inflation kann man nur verlieren.

Phil.
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
gute nachricht: die zuständigen in international agierenden unternehmen bereiten sich bereits auf das EURO-ende vor (linktipp). - freu

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Wolfgang

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carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf schorsch vom 30.11.2011, 10:37:20
„Es muss auch mal gesagt werden, dass ein grosser Teil der infrage kommenden Gelder aus Sparbatzen von Rentnern und zukünftigen Rentnern besteht. Sollen tatsächlich die Rentner der Geldgeber-Länder dafür bluten, dass Rentner und zukünftige Rentner anderer Länder gelebt haben wie die berühmte Grille, die den Sommer über nur gefiedelt hat, statt zu arbeiten wie die Ameise?“ schorsch


Ich will nicht zynisch sein, schorsch. Genau so ist es, wie du es beschreibst. Eine kleines Inflatiönle senkt die Schulden des Staates und spült mehr Steuern in die Kassen des Staates. Reden wir besser von einer leicht erhöhten Geldentwertungsrate oder schleichender Inflation. Mehr wird es nicht sein. Ich wiederhole mich: Die Inflation hätte schon lange da sein müssen. Bezahlen werden es die Sparer, die Gläubiger der großen Schulden. 7% Inflation ist nicht gar zu viel. Hatten wir schon mal in den 70ern. Bei dem allseits geschätzten Kanzler Schmidt. Der verkündete damals: Lieber 5% Inflation als 5% Arbeitslosigkeit. Am Ende waren es über 5% Inflation und über 5% Arbeitslosigkeit. Die Verschuldung war damals auf das Bruttoinlandsprodukt bezogen doppelt so hoch wie heute. Schwamm drüber. Eine niedrige Inflationsrate ist wie eine Droge. Die Politiker werden süchtig danach. Sie löst aber die Strukturprobleme nicht. In Europa haben wir Strukturprobleme. Griechenland u. a. Staaten sind nicht wettbewerbsfähig. GR hat z. B. die ältesten und gesündesten Rentner, zig Tausende von Rentnern sind über 100 J. alt. Sie beziehen immer noch munter Rente , auch wenn sie schon auf dem Friedhof liegen. Auch ein Strukturproblem

Nach 10 Jahren wären bei 7% Geldentwertingsrate die Staatsschulden nur noch halb so hoch. Niedrige Zinsen und eine etwas höhere Geldentwertungsrate bestrafen jene, die etwas zurücklegen wollen fürs Alter, die sich für schlechte Zeiten absichern wollen. Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Das haben die Deutschen eigentlich gut gemacht. Aber offen gesagt: Der Staat hat in Dtld schon sehr lange Vorsorge bestraft. Diese Entwicklung hängt nicht mit der Finanzkrise zusammen. Gerät jemand unverschuldet in Not, wird er vom sozialen Netz aufgefangen, aber nur, wenn er bedürftig ist. Wer sein Geld rechtzeitig verjuxt und verjubelt, wird vom Staat durch Hilfe belohnt, wer vorgesorgt hat, wird leer ausgehen. Auch bei der Steuer wird der Sparer benachteiligt. Obwohl die Zinsen nicht ausreichen, den Wert des Geldvermögens zu erhalten, werden Sparerträge besteuert, als würden sie den Besitzer reich machen. Vermögen wird nicht nur von der Inflation aufgezehrt, sondern auch von der Steuer, sofern jemand anständig und steuerehrlich ist, was ihm dringend anzuraten ist.

Phil, du verweist auf das Betongold. Mag sein, dass es ein Ausweg ist für Einzelne auch für viele. Nicht für alle. Wer ins Betongold geht, muss sich dafür verschulden, was angesichts der niederen Zinsen sinnvoll wäre. Geldentwertung und niedriges Zinsniveau führen aber gesamtwirtschaftlich zu einer Fehllenkung von Ressourcen. Bezahlen müssen andere dafür (s. oben). Mit Schulden gegen die Schuldenkrise ankämpfen? Ich sehe das eben mal vom makroökonomischen Standpunkt. Von der Mikroebene sieht es wieder anders aus. Es ist auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Wenn es aber um die Eurozone geht, um Wohl und Wehe von Nationen, sieht alles anders aus.

Dtld wird in diesem Jahr Güter für über eine Billion ausführen. Aber die Einfuhren werden auch steigen. Sie werden im nächsten Jahr um ca 14% ansteigen. Sie müssen bezahlt werden. Im Saldo sehen wir bei steigenden Rohstoffkosten dann nicht mehr ganz so glänzend aus. Unser bester Handelspartner ist Frankreich mit fast 10% der Ausfuhren, gefolgt von den USA und dann den kleinen Niederlanden, dann folgt China. Phil, ich gebe dir recht, dass ein Austritt aus der Eurozone für Dtld einem Akt der Selbstzerstörung gleich käme. Die Weichen sind gestellt auf ein immer stärkeres Zusammenwachsen der europ. Völker. Warum sollen wir uns denn gegen den Megatrend stellen?
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 30.11.2011, 11:18:55


Mit der momentanen Inflation kann man nur verlieren.

Phil


Ich finde die aktuellen ca 2.5%ige Inflation noch sehr erträglich - wenn ich an die Inflationsraten der DM-Zeiten denke.
Der Erwerb von Immobilien war immer schon sehr gut und wurde in Deutschland auch lange Zeit steuerlich subventioniert. Heutzutage in Bayern sind aber nur noch völlig überteuerte und extrem sanierungsbedürftige Löcher für viel Geld erhältlich. Da wäre ich nach wie vor vorsichtig - das rechnet sich nur, wenn man Geld im Überfluss hat und auch Verlustvorträge bei der Steuererklärung benötigt. Olga
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 30.11.2011, 17:17:38


Mit der momentanen Inflation kann man nur verlieren.

Phil


Heutzutage in Bayern sind aber nur noch völlig überteuerte und extrem sanierungsbedürftige Löcher für viel Geld erhältlich. Da wäre ich nach wie vor vorsichtig - das rechnet sich nur, wenn man Geld im Überfluss hat und auch Verlustvorträge bei der Steuererklärung benötigt. Olga


Dear Olga

Das kann ich mir vorstellen soweit ich das mitbekomme sind die Kaufpreise in Bayer alles wie billig, man wohnt zwar aber auch in einer super Gegend

Es genügt schon ein Studio oder ein kleines Apartement 50 m2 welches man dann weiter vermietet.
Diese sind zwar in Luxemburg zwecks Vermietung gefragt wie warme Semmeln.

Phil.
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 30.11.2011, 17:44:58
Ich habe in München vor ca 30 Jahren ein kleines Appartment gekauft, als dies noch möglich war. Dieses finanzierte sich praktisch durch die Vermietung und einige steuerliche Vorteile. Es ist als mein Notgroschen für später gedacht, wenn ich z.B. Hilfe für mich benötige. Es war mir früh wichtig, nicht z.B. den Staat für mich bezahlen zu lassen. Das fände ich unfair bis zum heutigen Tage.Heute ist die Miete ein schönes Zusatzeinkommen zu meiner Rente. Olga

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