Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

carlos1
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf silhouette vom 25.11.2011, 22:31:27
"Du hast ja sooo recht - im Prinzip." silhouette

Hallo silh,
genau. Recht haben und wissen, dass sich so schnell nichts ändert. Deshalb hast auch du wiederum recht: "Im Prinzip recht haben" ist Radio Eriwan, (un)seligen Angedenkens.

Wer fährt nach GR? Ich würde sofort hinfahren, um wie du die Landschaft zu genießen. Die Geschichte Griechenlands fällt mir ein: Athen, die attische Demokratie, Sokrates, Platon und all die anderen, Alexander Megalos dazu der die griechische Kultur weit nach Asien hinein verbreitete und viele hundert Alexanderstädte gründete. GR und Europa haben so viel gemeinsam. Zeus, der griechische Göttervater stahl die phönizische Fürstentochter, verkleidet als Stier und entführte sie nach Kreta. Europa hieß die Dame. Unser Denken ist griechisch geprägt. Die Griechen von heute wollen nach Europa, sie wollen den Euro. Wenn da nur nicht die von dir erwähnten Geschäftsbücher wären, die überprüft werden müssten. So ziemlich alles dort unten nähert sich dem, was man auch Beschiss am Staat nenen könnte. Eine Hand wäscht die andere, so sagt man wohl (bei uns auch). Das ist doch fast so wie in Deutschland, wo nach Schätzungen angesehener Ökonomen 16% des BIP in der Schattenwirtschaft erwirtschaftet werden, vorbei am Staat. 16% des BIP von ca 3300 MRD € wären 528 MRD € im Jahr, wesentlich mehr als der Bundeshaushalt für 2012 mit knapp über 300 MRD €. Das Schuldenproblem sollte man getrost mal unter dem Aspekt der Schattenwirtschaft betrachten.

Ich will es kurz mache. Um Solidarität in Europa kommen wir nicht herum, wir führen sie auch dauernd im Munde, wennn wir selbst etwas haben wollen. Die Griechen und Europa stehen u. a. auch vor vor dem Problem, wie die Mentalität geändert werden soll. Es braucht Zeit. Darum geht es. Griechenland muss modernisiert werden. Viele junge ausgebildete Griechen suchen jetzt den Weg nach Deutschland. Sie suchen Atrbeit. Verständlich, aber nicht gut.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
DIE NEIN JA KANZLERIN

Gemeinsame Anleihen hält Kanzlerin Merkel für den falschen Weg zur Lösung der Schuldenkrise.

So ganz fest scheint die Ablehnungsfront aber nicht zu stehen.

Im Bundestag kritisiert Merkel zwar eine Vorstoß der EU-Kommission in Richtung gemeinsame Anleihen.

Sie macht aber deutlich, dass ihr vor allem der Zeitpunkt nicht passt.

Merkel will zunächst mittels Vertragsänderungen die Stabilitätskriterien für die Euro-Zone verschärfen.


Haushaltsexperte Norbert Barthle. Würden die EU-Verträge schnell verändert, könne auch eine Entscheidung über Eurobonds zügiger kommen als gedacht.

"Die Eurobonds werden kommen - Top, die Wette gilt, und Frau Merkel ist meine Wettpatin", sagt Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin.

Phil.
carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf pschroed vom 26.11.2011, 10:55:39
Hallo phil,
in der Politik und der Ökonomie gibt es kein absolutes immerwährendes "NEIN" von nun an bis zur Ewigkeit. Wer ein gemeinsames Europa will, muss letzten Endes Eurobonds wollen. So einfach ist das. Die Frage ist, auf welchem Abschnitt des Weges diese Eurobonds implementiert werden sollen. Das ist Verhandlungssache, Sache eines Interessenausgeleichs, als des europäischen Polit-Bazars. Krisen sind Zeiten, wo neue Konstellationen auftauchen. Europa hat in der Krise die Möglichkeit voranzukommen. Darum geht es.

Viele Grüße
c

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schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf silhouette vom 25.11.2011, 22:31:27
Nicht ausser acht lassen: Diejenigen Staaten, die heute zu den Euro-Sorgenkindern gehören, haben ihren Beitritt nur ihren gefälschten Staatsbuchhaltungen zu verdanken. Aber ich denke, das haben die Schon-Euro-Länder damals schon gewusst - und beide Augen zugedrückt.
Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 26.11.2011, 10:55:39
" Im Bundestag kritisiert Merkel zwar eine Vorstoß der EU-Kommission in Richtung gemeinsame Anleihen.

Ich finde es in Ordnung, wenn sich Frau Merkel mit Händen und Füßen gegen Eurobonds wehrt.
Die Einführung der Eurobonds würde für Deutschland sehr teuer werden.
Die große Masse der Deutschen ist der gleichen Meinung ( siehe alle Umfragen zu Eurobonds).
Alle 3 deutschen Regierungen haben seit Einführung des Euro eigentlich ihre Hausaufgaben zur Stabilisierung des Euro gamacht.
Einziger Mangel - man hat sich darauf verlassen, dass alle Euro-Staaten das auch tun.
Wie wir heute wissen, war das zu leichtgläubig.
Man hätte schon lange feste Regelungen zu diesem Thema in der EU schaffen müssen - auch auf die Gefahr hin, schwer zu einer Mehrheit zu kommen.
Dass diese Staaten die Eurobonds gerne hätten, kann ich mir gut vorstellen.
Dass z.B. die Grünen ( siehe Parteitag ) die Meinung dieser Staaten teilen, ist eine politische Aktion, die sich auch gegen die Mehrheit der Grünen-Wäler richtet ( siehe auch hier alle Umfragen der Institute).

Ich hoffe auf einen tragbaren Kompromiss und dann auf feste Regelungen aller Euro-Staaten für die Zukunft.

DESHALB - jetzt NEIN -- nach Regelungen JA !
silhouette
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf schorsch vom 26.11.2011, 12:23:53
Nicht ausser acht lassen: Diejenigen Staaten, die heute zu den Euro-Sorgenkindern gehören, haben ihren Beitritt nur ihren gefälschten Staatsbuchhaltungen zu verdanken. Aber ich denke, das haben die Schon-Euro-Länder damals schon gewusst - und beide Augen zugedrückt.

Richtig!
Hinzu kommt, dass auch D und F haarscharf an der Grenze der Erfüllung der "Konvergenzkriterien" vorbeigeschrammt sind, kurz nach Einführung des Euro. Ich vermute, heute hat sich das nicht großartig gebessert, aber alle drücken 1-2 Augen zu.

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pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.11.2011, 16:21:11
[/quote]
Ich finde es in Ordnung, wenn sich Frau Merkel mit Händen und Füßen gegen Eurobonds wehrt.
Die Einführung der Eurobonds würde für Deutschland sehr teuer werden.
Die große Masse der Deutschen ist der gleichen Meinung ( siehe alle Umfragen zu Eurobonds).
Alle 3 deutschen Regierungen haben seit Einführung des Euro eigentlich ihre Hausaufgaben zur Stabilisierung des Euro gamacht.
[/quote]

Hallo Klaus

Das ist richtig, aber das Problem sind die Märkte, die Anleger sind ein nervöses Volk, darum ist Eile geboten.

Man darf nicht vergessen, wenn der Dax noch weiter nach unten rauscht und unten bleibt sowie die Anleger weiter Euronen aus der EU abziehen, dann kann es zu einer Lähmung des ganzen Finanzsystem kommen, die Konsequenzen für die Real Industrie wären verheerend.

Phil.
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Warum ist Eile geboten ?

Trotz anders lautender Beteuerungen kann man es dennoch fühlen.

Die Finanzkrise geht in eine neue Runde und diesmal betrifft es nicht nur die Banken, sondern die Bürger direkt.

Das Konstrukt von Schuldenbergen befindet sich im Wanken, es fühlt sich so an, als wenn nur nur noch ein kleiner Schritt fehlt, bis alles zusammenfällt....

Das Besondere ist, alles passiert vor unserem geistigen Auge. Wir sind dabei, wie die Illusion zerbricht.

Jetzt kann jeder eins und eins zusammenzählen, dass wenn alle Länder der Erde sparen müssen, es kaum mehr Nachfrage gibt, wofür die Unternehmen produzieren müssen.

Wenn niemand die Güter kauft, dann wird man auf die Produktion verzichten.

Gibt es keine Produktion, braucht man keine Maschinen und braucht keine Mitarbeiter. Willkommen in der Realität.

Die Krise frisst sich nun durch zu den Bürgern.

Es ist Zeit, sich der Realität zu stellen. Die Illusion hat lange genug die wirkliche Lage beschönigt.

Interessanter Link Trading Team

Phil.
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 26.11.2011, 17:46:07


Gibt es keine Produktion, braucht man keine Maschinen und braucht keine Mitarbeiter. Willkommen in der Realität.

Die Krise frisst sich nun durch zu den Bürgern.

Es ist Zeit, sich der Realität zu stellen. Die Illusion hat lange genug die wirkliche Lage beschönigt.



Phil.


Wie wahr, wie wahr. Innerhalb weniger Tage folgende Hiobsbotschaften:
Manroland - ca 6.500 Arbeitsplätze aufgrund Insolvenz in Gefahr;
Nokia-Siemens
EON - weitere Energieversorger werden folgen.
Olga
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Alle müssen auf Merkel und Sarkozy warten – Brüssel verliert die Geduld.

Die Berliner Koalition will unter keinen Umständen gemeinschaftliche Anleihen. Doch ein Plan fehlt.

Vor allem mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy ist sich Merkel bisher nicht einig.

Schon wird Kritik am Gespann „Merkozy“ laut.

Der Vizepräsident der EU-Kommission, Joaquín Almunia, hat den beiden nun sogar vorgeworfen, im Kampf gegen die Krise notwendige Schritte zu blockieren.

„Das Schlimmste ist, dass es keine Entscheidungen gibt“, sagte er dem spanischen Fernsehsender TVE. Vorschläge der EU-Kommission würden nicht aufgegriffen.

Was die Kanzlerin daheim populär macht, bringt ihr in Europa Kritik ein.

So soll Sarkozy erst kürzlich wieder bei Merkel einen neuen Anlauf gestartet haben.

Der Franzose habe die schnelle Einführung der Gemeinschaftsanleihen im Rahmen eines Ad-hoc-Pakets gefordert, heißt es.

Merkels Antwort: Nein.

Frankreich will aber trotzdem, dass der Pakt, der auf dem EU-Gipfel am 8. und 9. Dezember beschlossen werden soll, die Bonds technisch möglich macht.

Steigt Deutschland eventuel aus der EU-ZONE aus ???

Phil.

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