Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Christine1951
Christine1951
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Christine1951
als Antwort auf Marija vom 18.11.2011, 10:10:26




LG
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Hat der Kauder sich Verkaudert ? > Laut SZ

Im vergangenen Jahr haben Cameron und Bundeskanzlerin Angela Merkel eine "sehr ehrliche und offene Partnerschaft" vereinbart.

Sollte Kauder das so verstanden haben, dass man den Briten jetzt mal richtig die Meinung sagt ?

Auch die besonnenen britischen Kommentatoren sind stinksauer.

Der prinzipiell Deutschland-freundliche Historiker Timothy Garton Ash schlug im Guardian, ausgehend vom Wort "Kauderwelsch", die Einführung eines neuen Verbs vor: kaudern, oder "to kauder". Bedeutung: die Überführung des Stammtisch-Gelabers in die politische Debatte.

Kauder hat sich nicht bloß im Ton vergriffen, er hat die Debatte über Europa in Großbritannien weiter emotionalisiert.

Das Thema ist ohnehin ein schwieriges im Land, und dann kommt ein Deutscher daher, maßregelt die Briten, begeht auch noch den Fauxpas zu sagen, es werde nun Deutsch gesprochen in Europa.

Ein schlimmeres Bild gibt es nicht in Großbritannien.

Es ist das Bild des hässlichen Deutschen, der, so absurd das klingt, nach der Macht greift.

Solches Verhalten ist in Krisensituation nicht gerade fördernd.

Phil.


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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Christine1951 vom 18.11.2011, 11:54:00
ich zitiere kommentarlos aus dem von dir verlinkten aufruf:

Finanzmärkte regulieren und Einkommen gerecht verteilen

[...]

Europa steht vor der Wahl, in der Krise auseinander zu fallen oder Wege zu einem anderen Wirtschaftsmodell einzuschlagen. Erste Schritte auf diesem Weg müssen in der Entmachtung der „Finanzindustrie“ durch eine scharfe Regulierung und die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen bestehen. Der Anteil leistungsloser Einkommen am Volkseinkommen ist drastisch zu senken, indem z.B. Spekulationsgewinne hoch besteuert werden und eine Finanztransaktionssteuer eingeführt wird, die die Finanzmärkte deutlich entschleunigt. Gleichzeitig sind z.B. über Mindestlöhne die Einkommen der arbeitenden Menschen zu erhöhen. Ein Schuldenschnitt ist unvermeidbar, es kommt aber dabei darauf an, wie er gestaltet wird. Es braucht ein Verfahren, das es ausschließt, dass weiter die Gewinne privatisiert und die Kosten sozialisiert werden. Das Hoffen auf eine freiwillige Beteiligung der Finanzindustrie ist müßig. Die Banken müssen einer gesellschaftlichen Kontrolle unterworfen werden, große Vermögen müssen durch die Einführung einer Vermögenssteuer an den Kosten der Krise beteiligt werden.

Das ist das Gegenteil der vorherrschenden Krisenpolitik, einer Krisenpolitik, die hoffnungslos delegitimiert ist. Die Menschen empören sich darüber, dass die Politik die Interessen der 99% ignoriert und die Demokratie dem sog. freien Markt unterordnet. Mit der Occupy-Bewegung entsteht weltweit Widerstand gegen diese Politik. Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich der Bewegung anzuschließen.

aus... stellungnahme-zur-krisenpolitik-de

--
Wolfgang

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pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Hat der Kauder sich verkaudert ? > siehe SZ

Volker Kauder hat mit harschen Worten Großbritannien verprellt - und nimmt in Kauf, dass Premier Cameron an diesem Freitag womöglich "entsprechend aufgeladen" zum Staatsbesuch nach Berlin kommt.

Die Briten sind dagegen stinksauer: Kauder schürt die alte Angst vor den Deutschen. Für die Kanzlerin wird das Treffen damit umso schwieriger.

Kauder hatte gesagt, man werde Großbritannien "nicht durchgehen" lassen, nur auf den eigenen Vorteil zu schauen.

Er klang regelrecht erfreut, als er später feststellte, es könne gut sein, dass der britische Premier David Cameron an diesem Freitag "entsprechend aufgeladen" zum Staatsbesuch nach Berlin komme

Es sind nicht nur die Lärm-&-Krach-Blätter, die vor zu viel Deutschland warnen; in jeder Zeitung, jedem politischen Magazin, ob links oder rechts, gibt es eine starke Fraktion, die vor einer deutschen Hegemonie warnt.

Phil.
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ein Lichtstreif am Horizont... Der neue Chef der EZB will sich dem Druck (vor allem aus Frankreich) nicht beugen: Mario Draghi hat sich in Bundesbankmanier gegen EURO-päer gestellt, die die EZB als Gelddruckmaschine missbrauchen wollen. Die EZB verliere ihre Seriösität, wenn sie mit noch mehr Geld auf den Finanzmärkten eingreife, sagte Draghi heute auf einer Konferenz in Frankfurt am Main. Die Aufgabe der EZB sei es, mit ihrer Geldpolitik die Inflation einzudämmen - nicht das Feuer auch noch anzufachen.

--
Wolfgang
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
Nordrhein-Westfalen steht vor der Katastrophe:

Nach Jahrzehnten ungebremster Schuldenorgie geben Banken manchen Städten und Gemeinden keinen Kredit mehr.

Jetzt soll ein Solidarausgleich überschuldete Kommunen vor der Zahlungsunfähigkeit bewahren. Doch der Solidarpakt wackelt.

In Zeiten von Staatspleiten und verschärften Eigenkapitalvorschriften für die Banken ziehen sich seit einigen Monaten immer mehr Kreditinstitute aus dem Geschäft mit Kommunalkrediten zurück.

Kürzlich kündigte mit der WL-Bank in Münster erstmals ein Kommunalfinanzierer an, künftig keine Kredite mehr an Städte und Gemeinden zu vergeben, die unter Nothaushalt stehen.

Die staatliche Förderbank KfW hat den maximalen Gesamtkreditbetrag für Kommunen auf 750 Euro pro Einwohner begrenzt.

Und auch die Landesbanken, traditionell stark in der Kommunalfinanzierung, ziehen sich zunehmend aus dem Geschäft zurück


Siehe Link. Phil.

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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
zuviel geld: notleidende banken

aus china sollte das heil kommen. doch von wachsenden risiken für das chinesische bankensystem ist jetzt die rede. von einer heraufziehenden systemischen krise gar: Kreditblase in Fernost: IWF bangt um Chinas Banken, SPON, 15.11.2011

Wolfgang
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 18.11.2011, 12:56:38


Er klang regelrecht erfreut, als er später feststellte, es könne gut sein, dass der britische Premier David Cameron an diesem Freitag "entsprechend aufgeladen" zum Staatsbesuch nach Berlin komme


Phil.


So war es aber nicht: Frau Dr. Merkel und Mr Cameron waren so diplomatisch wie es ihre Jobs (und bei Herrn Cameron auch seine englische Mentalität) erforderlich machten.
Herr Kauder passt nicht in diese hierarchisch höheren Positionen - er möchte sich anscheinend bemerkbar machen (who is Mr Kauder?), in dem er solche Reden absondert. Scheint ein neuer Stil bei der CDU zu sein - verbale Unterschichten-Terminologien. Olga
Christine1951
Christine1951
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Christine1951
vielleicht ein interessanter Artikel
LG
pschroed
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Christine1951 vom 21.11.2011, 19:52:59
Hallo Christine1951

Das fehlt nun auch noch daß Frankreich den triple A verliert, im allgemeinen glaube ich, wenn die EUROBONDS nicht eingeführt werden, dann bricht das ganze zusammen.

Viele Ökonomen streben sich dieser Einführung.

Phil.


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