Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Marija vom 22.06.2011, 10:55:09
für mich ist die ezb ein feind. ein mächtiger feind. sie enteignet mich.

ich habe grundsätzlich etwas gegen zentralen. die sind groß und richten viel unheil an.

small is beautiful.

--
Wolfgang
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.06.2011, 11:15:33
Haben Sie noch mehr solche Feinde? Es muss ja sehr frustrierend sein, sich ständig über Dinge zu ärgern, die man weder beeinflussen noch beenden kann - oder sehen Sie hier Chancen,dass Ihr Einfluss grösser wird? Olga
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
SPON meldet heute, ex-kanzler kohl (cdu) habe zu vertrauten über kanzlerin merkel (cdu) gesagt: "Die macht mir mein Europa kaputt."

--
Wolfgang

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Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
bad bank

erstmals seit märz kaufte die ezb gestern wieder staatsanleihen aus krisenstaaten. der kauf von staatsanleihen ist aber finanzierung der verschuldung per notenpresse. das ist der ezb verboten. trotzdem geschieht es. ein unhaltbares system soll so gehalten werden - koste es, was es wolle, und sei es die ganze währung.

wohl dem, der besseres hat als EURO-nen.

--
Wolfgang
Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Euro-Zone ist nun mal eingerichtet worden.
Ich vergleiche die Vielzahl der Staaten, die daran "beteiligt" sind, mit Kettengliedern.
Und jede Kette ist nun mal so stark wie das schwächste Glied. Heißt: es wird eine "Niveau-Anpassung" erfolgen.
Da damals die "DM" sehr stark war, war abzusehen, daß diese Anpassung sehr zu deren Lasten gehen würde.

Und noch eines:
Eine Währungszone ohne Einrichtung einer entsprechenden Wirtschftszone macht auf Dauer keinen Sinn.

Also: 1 Währung, 1 Wirtschaft, 1 "Sprachrohr"

Alles andere ist "Flickschusterei".

Das ist meine rein persönliche, völlig unmaßgebliche, Meinung.
ozimmi
adam
adam
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.08.2011, 08:32:08
Ich halte Deine rein persönliche, völlig unmaßgebliche Meinung für sehr richtig.

Im Grunde genommen war das Verbot, daß kein Staat für die Schulden des anderen aufkommen muß, falsch. Über einen europäischen Staatenfinanzausgleich (ähnlich dem deutschen Länderfinanzausgleich) hätte von Anfang an das Niveau angeglichen werden müssen, was nur mit einer gemeinsamen Finanz- und Wirtschaftspolitik hätte geschehen können. Nun soll die Angleichung plötzlich und auf einmal passieren und das wird schief gehen.

--

adam


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schorsch
schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.08.2011, 08:32:08
Wer beim Mitmach-Prozess des Euro-Gebildes angenommen hatte, nur die angenehmeren Seiten davon würden ihn selber betreffen, war blauäugig.

Das Dumme an der Geschichte: Auch diejenigen, die das voraus sahen und aus diesem Grunde nicht beitraten, müssen heute trotzdem mindestens so viel unter der verfahrenen Situation leiden.

Wie sagte doch der vorwitzige Zauberlehrling: "Die ich rief, die Geister, sie werd` ich nimmer los"!
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf schorsch vom 05.08.2011, 10:50:58
Eurobonds

Das Prinzip dieser Lösung lautet vereinfacht ausgedrückt: Alle stehen gerade. Sprich: Bei Eurobonds haften alle Länder der Eurozone zusammen für die so ausgegebenen Staatsanleihen. Bisher gilt: Jeder Staat gibt seine eigenen Papiere heraus; das aber zu unterschiedlichen Zinssätzen. Staaten wie Deutschland, die in den Ratings hoch bewertet werden, müssen nur geringe Zinsen zahlen. Bei ihnen ist die Rückzahlung der Kredite so gut wie sicher. Griechenland, Portugal oder Irland dagegen müssen deutlich mehr aufwenden.
Einigt man sich auf die Eurobonds-Lösung müssten Länder mit bislang gutem Ranking - wie Deutschland - höhere Zinsen befürchten. Nachteil: Der Maastricht-Vertrag in seiner bisherigen Version wäre endgültig gescheitert. Laut Vertrag ist es nämlich verboten, dass ein Euro-Land für die Schulden eines anderen Euro-Landes einsteht ("No-Bailout-Klausel"). Genau das würde bei einer gemeinsamen Haftung aber passieren.
Quelle: tagesschau.de

Wird das die letzte Rettung sein ? oder langfristig zurück zur eigenen Währung was den Zerfall der Eurozone zur Folge hätte.


Philippe
Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pschroed vom 05.08.2011, 11:05:30
Wird das die letzte Rettung sein ? oder langfristig zurück zur eigenen Währung was den Zerfall der Eurozone zur Folge hätte.


... ich sehe es so:
Zurück zur eigenen Währung? Da ist sicher jede Menge Erinnerung an "gute, alte Zeiten" dabei. Also mehr im emotionalen Bereich angesiedelt... - aber sehr verständlich.

Auch hätte eine solche Regelung den Nachteil, daß für 2 Generationen ein Zurück zu einer gemeinsamen Währung total verbaut wäre. Denn Niemand hätte Vertrauen dazu. Und welchen Namen sollte man einer solchen Währung geben? "EURO" wäre ein totales NO-GO.

Da seinerzeit m. E. die Ausweitung der EURO-Zone total unüberlegt und überhastet vorgenommen wurde, bleibt eigentlich nur, daß die Staaten, die bestimmte Kriterien nicht erfüllen, ausgeschlossen werden. Ich möchte hier auf die damals "getürkten" Zahlen der Griechen nicht näher eingehen. Es ist dieser Diskussion einfach nicht dienlich.
Und so ganz richtig wird ein Ausschluß von Staaten für die Politik niemals sein, denn dann müßte man zugeben, daß die Erweiterung der Euro-Zone in der gemachten Form falsch war. Und welcher Politiker gibt schon Fehler mit einer solchen Tragweite zu?

Die Organisation der Finanzzahlen der einzelnen Staaten müßte nach einheitlichen Kriterien erfolgen; ähnlich der von Aktiengesellschaften. Da ist jeder Staat dann für sich und in der Konsolidierung die Summe aller Staaten ersichtlich - einheitlich.
Die Staaten hätten dann immer noch Manipulatiosmöglichkeiten; wie Aktiengesellschaften auch. Aber es wäre trotzdem transparenter.
Und statt einer militärischen Task-Force würde ich eine Finanz-Taskforce installieren. Die könnte dann Staaten, die Probleme haben, in der Organisation unter die Arme greifen.
Wäre kostengünstiger und auch menschlicher ... Allerdings würde sicher ein betroffener Staat das als Einmischung in die "inneren Angelegenheiten" betrachten. Dabei übersieht er geflissentlich, daß er sich schon in das Gefüge der anderen Staaten "eingemischt" hat.

Ich selbst erinnere mich noch sehr gut an den Spruch:
EURO = TEURO

Damals widersprach die Politik heftigst. Und heute ist der EURO teurer geworden als es sich selbst Diejenigen vorstellen konnten, die damals diesen Spruch kreiert hatten.

Aber ganz sicher ist:
Die letzten Diskussionen, die Herr Barroso und Herr Trichet "angezettelt" haben, waren weder der euroäischen Wirtschaft noch dem Gedanken EUROPA dienlich - im Gegenteil.
Wenn ein Politiker der europäischen Liga meint, er müsse während der Sommerzeit ohne Abstimmung irgendeinen Kommentar abgeben, dann hat er sich selbst disqualifiziert. Denn damit hat er gezeigt, daß er die Zusammenhänge nicht begriffen hat.

Warten wir die Dinge, die da auf uns zukommen, mal ab. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.

ich bin jedenfalls sehr gespannt ...
ozimmi
schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.08.2011, 13:59:46
@: "....Da seinerzeit m. E. die Ausweitung der EURO-Zone total unüberlegt und überhastet vorgenommen wurde, bleibt eigentlich nur, daß die Staaten, die bestimmte Kriterien nicht erfüllen, ausgeschlossen werden..."

Damit würde man ja den "ausgestossenen" Staaten die letzte Würde nehmen und sie ins Chaos stürzen. Stell dir nur mal vor was es kosten würde, die alte Währung wieder einzuführen! Könnte uns doch wurst sein? Mitnichten. Denn so oder so hängen heute alle Länder dieser Erde aneinander und es fällt kein Vogel vom Himmel ohne Auswirkung auf die ganze Erde.

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