Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.05.2010, 10:52:27
hm, wolfgang

Da kaufen sich risikofreudige Banken (bzw deren Auftraggeber/Anleger) noch heute und morgen griechische Staatsanleihen,,,und weil die gegenwärtig sehr riskant sind, verlangen sie eine Risikoprämie von fast 10% für 10 jährige Papiere. (das sind ja fast 7% mehr als derzeit für Bundesanleihen üblich.)

so richtig versteh ich die Hintergedanken der helfenden Regierungen nicht. Warum soll nun den Griechen Geld geborgt werden,,? damit diese Zocker tatsächlich ihre 10% Zinsen abgreifen können ?? kann das nicht verhindert werden ??

Was würde passieren wenn die EU einen niedrigen Zinssatz bestimmt -schließlich kommt ja auch das Geld aus Ihren Reihen- und damit die Wahrscheinlichkeit das Griechenland sogar Schulden tilgen -und nicht nur Zinsen bedienen kann.

ok, da würden einige Banken geringere Gewinne machen,,wär das so schlimm? so wie es derzeit aussah hätten einige banken sogar mt Totalverlust ihrer Griechenlandeinlagen rechnen müssen,

übrigens sitzen Schweizer Banken auf ca 65 Milliarden € Forderungen, die BRD auf ca 45 und Frankreich sogar auf 75 Milliarden €,,

nun hat der Norden gerade den dritte Weltländern viele Milliarden € Altschulden erlassen, weil ein Schuldenberg armer Länder ja immerzu neue weitere Schulden hervorbringt,,ob das auf Griechenland nicht auch zutreffen könnte ??

hugo
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 23.04.2010, 22:47:34
Per Geld dafür sorgen, dass das geliehene Geld bezahlt werden kann. Und bei der Leihe nicht zimperlich sein. Ramsch als "Sicherheit" akzeptieren. So wird die wundersame Geldvermehrung am Laufen gehalten. Geld als Magie. Die Schau muss weitergehen. Die Eigentümer des Theaters und ihre Regisseure und Schauspieler wollen das so.

--
Wolfgang

FTD.de
03.05.2010
Schuldenkrise: Griechen-Ramsch ist EZB sicher genug
Die Europäische Zentralbank verlängerte die Lockerung bei Geldleihegeschäften über 2010 hinaus und kam damit Griechenland entgegen. Jetzt geht sie noch einen Schritt weiter: Bis auf weiteres werden griechische Papiere aller Ratings akzeptiert.
Von Tobias Bayer und Mark Schrörs

Die Europäische Zentralbank (EZB) kommt Griechenland erneut entgegen - und kündigte an, griechische Staatsanleihen unabhängig von ihrem Rating als Sicherheiten zu akzeptieren. "Der geldpolitische Rat der EZB hat entschieden, das Minimumrating für Schuldtitel, die von der griechischen Regierung begeben wurden, auszusetzen. Diese Regel gilt, bis eine weitere Änderung mitgeteilt wird", hieß es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung der Zentralbank.

Die Kehrtwende der EZB ist nun vollständig. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte im Januar noch ausgeschlossen, einem einzigen Land bei den Sicherheitsvorschriften entgegen zu kommen. "Wir werden unseren Sicherheitsrahmen nicht für ein einzelnes Land ändern", hatte Trichet damals gesagt. Das sei "kristallklar". Im April wiederholte Trichet dieses Diktum, nachdem die Zentralbank die Regeln gelockert hatte. "Die Entscheidung wurde für alle Länder getroffen. Und nicht für ein einzelnes", hatte Trichet gesagt.

[...]

lissi
lissi
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von lissi
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.05.2010, 10:30:41
ich hab da gestern einen Brief gefunden, den Prof.Dr.Wilhelm Hankel an die Bundesregierung geschrieben hat, den kann jeder mitunterzeichnen der mag. Mir gefällt so ein Stil, Vetos einzulegen.Ich stells mal rein.

www.dr-hankel.de/brief-an-die-bundesregierung

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adam
adam
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von adam
als Antwort auf lissi vom 03.05.2010, 10:45:24
@lissi,

diesen Brief von Prof Hankel halte ich für emotionales Gelabere und nachträgliche Rechthaberei. Ich fände es schlimm, wenn ein Volk sich nur über seine Währung identifiziert. Es ist schon schlimm genug, wenn im täglichen Leben alles über monetäre Werte definiert wird.

Dafür, daß Prof. Hankel die Fehler beschreibt, die mit dem Umgang des Euro gemacht wurden, brauchen wir ihn nicht. So schlau sind wir jetzt selber.

Wir dürfen auf keinen Fall zurück zur D-Mark und zum alten Währungshickhack. Die Probleme des Euro haben die Probleme der Währungsunion offen gelegt und die müssen angegangen werden. Die Lösung liegt in einer gemeinsamen Finanz- und Wirtschaftspolitik der EU. Dabei ist der Vorschlag von Angela Merkel, das Land mit Stimmrechtverlust zu bestrafen, das gegen Eurobestimmungen verstößt, nicht hilfreich, denn er greift erst nach entstandenen Problemen.

Da wir nicht hoffen dürfen, daß die Politiker der EU freiwillig auf Zuständigkeiten in der Finanz- und Wirtschaftspolitik verzichten werden, wäre als Vorstufe ein unabhängiger Finanzgerichtshof angebracht, der z.B. die Kreditaufnahme der Staaten öffentlich kontrolliert und so neben der Europäischen Zentralbank den Euro überwacht.

Den Brief von Prof. Hankel setze ich im Linktipp ein.

--

adam

.
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 23.04.2010, 22:47:34
Wilhelm Hankel ist einer, der VOR dem EURO-Experiment vor dem Experiment gewarnt hatte und das EURO-Desaster vorausgesagt hatte. VORHER, wie gesagt, hatte er das getan. Das zeichnet ihn aus. NACHHER sich die Augen reiben und sagen, dass das kein Mensch damals hätte wissen können, ist jetzt gang und gäbe. Es wird aber nicht wahrer, nur weil alle Welt das jetzt so sagt.

Es ist wichtig, dass Wilhelm Hankel (und andere) noch einmal ihre Stimme erheben und klagen, denn die EURO-Katastrophiker haben ja nicht gelernt aus dem Desaster. Das Gegenteil ist der Fall. Unbelehrbar machen sie weiter als sei nichts geschehen. Sie ruinieren die Währung. Und sie werden, wenn der EURO als wertloser Anspruch in den Trümmern ihrer Politik liegt, wieder sagen, dass man das VORHER nicht hätte wissen können.

--
Wolfgang
olga64
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.05.2010, 15:55:31
Diese Viererbande um Hankel ist ja schon einmal vor dem BVG unterlegen. In einem Interview in der Südd. Zeitung gab er zu, dass er als mittlerweile sehr alter Mann wohl doch zu viel Zeit hätte. Diese Typen sind grossenteils "beleidigt", dass sie nicht mehr gefragt sind (weder in seriösen Wirtschafts-Zirkeln noch in irgendwelchen Talk-Shows). Ich hoffe, Herrn Henkel, dem Talk-Show-Touristen, geht es auch bald so.
Dies alten Männer sollten sich um ihre Gärten, Rosenzucht und -pflege usw. kümmern oder auch Hasenzucht, Brieftauben, Briefmarken-Sammlung - da käme wenigstens was Schönes dabei raus. Olga

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ehemaligesMitglied38
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaligesMitglied38
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.05.2010, 15:55:31
Wilhelm Hankel ist einer, der VOR dem EURO-Experiment vor dem Experiment gewarnt hatte und das EURO-Desaster vorausgesagt hatte. VORHER, wie gesagt, hatte er das getan. Das zeichnet ihn aus. NACHHER sich die Augen reiben und sagen, dass das kein Mensch damals hätte wissen können, ist jetzt gang und gäbe. Es wird aber nicht wahrer, nur weil alle Welt das jetzt so sagt.

Es ist wichtig, dass Wilhelm Hankel (und andere) noch einmal ihre Stimme erheben und klagen, denn die EURO-Katastrophiker haben ja nicht gelernt aus dem Desaster. Das Gegenteil ist der Fall. Unbelehrbar machen sie weiter als sei nichts geschehen. Sie ruinieren die Währung. Und sie werden, wenn der EURO als wertloser Anspruch in den Trümmern ihrer Politik liegt, wieder sagen, dass man das VORHER nicht hätte wissen können.

--
Wolfgang


So sehe ich das auch.
Die naechsten Nehmerlaender stehen schon fast auf der Matte.
Der Michel zahlt. Wie lange das, um des lieben Friedens willen, so weitergeht haengt von der Geduld des Waehlers ab, der bald mit Renteneintrittsalter 70 konfrontiert werden wird, waehrend sich die im PIGS - Laendern der reichlich scheinenden Sonne im Ruhestand ab 55 erfreuen duerfen, und die etwas beleseneren unter ihnen die deutschen Exportueberschuesse als Ursache aller Uebel behaglich diskutieren.
olga64
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied38 vom 03.05.2010, 16:48:54
Das ist recht ungerecht: auch wenn in Deutschland das Renteneintrittsalter derzeit bei 65 Jahren liegt, versuchen die meisten Menschen (oft mit Hilfe der Unternehmen) schon ab Mitte 50 aus den ungeliebten und unbefriedigenden jobs loszukommen und nehmen dafür auch finanzielle Einbussen hin.
Wer einen guten Beruf hat, in dem er auch etwas bewegen kann, wird dies immer anders sehen.
Also bitte keine Verallgemeinerungen - dies ist unfair. Olga
ehemaligesMitglied38
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaligesMitglied38
als Antwort auf olga64 vom 03.05.2010, 16:52:22
Das ist recht ungerecht: auch wenn in Deutschland das Renteneintrittsalter derzeit bei 65 Jahren liegt, versuchen die meisten Menschen (oft mit Hilfe der Unternehmen) schon ab Mitte 50 aus den ungeliebten und unbefriedigenden jobs loszukommen und nehmen dafür auch finanzielle Einbussen hin.
Wer einen guten Beruf hat, in dem er auch etwas bewegen kann, wird dies immer anders sehen.
Also bitte keine Verallgemeinerungen - dies ist unfair. Olga


Was hat diese Aussage mit meinem Beitrag zu tun ?
Im uebrigen duerfte der Anteil der Schummeler in den angesprochenen Laendern wohl nicht geringer als in Deutschland sein, wenn schon deren Regierungen jahrelang kaltbluetig betruegen
olga64
olga64
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied38 vom 03.05.2010, 16:58:07
Das ist natürlich richtig, zumal in Portugal das Renteneintrittsalter nicht bei 55 Jahren liegt (sondern bei 65, was jetzt ebenfalls verlängert wird). Sie scheinen sich dieses Alter aus polemischen Gründen aus den Nägeln gesogen zu haben?
Übrigens - länger leben - länger arbeiten. Eigentlich recht logisch, oder? Wann traten Sie denn Ihr Rentenalter an? Olga

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