Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

eko
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von eko
als Antwort auf Karl vom 28.04.2010, 20:41:24
Zitat karl:

"Ich kann nur hoffen, dass diejenigen, die Null-Probleme sehen, Recht behalten, verstehen kann ich sie nicht -"

@ karl:

Vielleicht wäre es ratsam, sich darüber im Klaren zu sein, dass man eine Meinung in solch einem Fall, bei dem sich täglich die Situation ändert, auch mal ändern kann. Ich kann ja nicht eine Meinung, die ich gestern noch für richtig befand, heute wider besseres Wissen beibehalten, nur damit andere Menschen sich nicht darauf einstellen müssen.

Es gibt Situationen, in denen ich nach Adenauers Prinzip gehe:"Was geht mich mein saudummes Geschwätz von gestern an?"
adam
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 28.04.2010, 22:43:48
Sind das nicht genau die Zocker, die nun mit entsetzlichen Drohungen und Kathastrophenszenarien die Griechen dazu zwingen, hohe Zinsen für jegliche nötigen Kredite zu zahlen?
geschrieben von hugo


@hugo,

ich mag die Art Spekulanten auch nicht, die Wetten auf einen bösen Ausgang abschließen. Aber alle Banken und Kreditgeber über einen Kamm zu scheren, geht auch nicht. Immerhin vergeben Banken auf Wunsch Kredite, um das Geld nach abgeschlossenen Verträgen, natürlich verzinst, wieder zu bekommen.

Überleg Dir doch mal, ob Du es in Ordnung findest, wenn sich jemand bei Dir Geld ausleihen würde und es dann nicht zurück bezahlt. Und dann stell Dir weiter vor, Du hättest nicht das eigene Geld verliehen, sondern Dir das Geld auch noch von anderen Leuten gepumpt, um es an den zu verleihen, der Dich darum gebeten hat. Du mußt also für das Geld gerade stehen.

So wird das Pferd aufgeschirrt, nämlich von vorne.

--

adam
ehemaligesMitglied38
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaligesMitglied38
als Antwort auf walter4 vom 28.04.2010, 06:00:54
Um den totalen Zusammenbruch der Euro-Länder zu verhindern, sehe ich nur eine Lösung: Wer den Stabilitätspakt (3% p.a.) nicht einhält, muß die EU-Währungsunion verlassen, mit allen Konsequenzen.

Griechenland muß zur Drachme zurück, was eine deutliche Abwertung zur Folge haben wird. Damit kann sich das Land aber wieder erholen, so geschehen in Argentinien vor einigen Jahren.

Subventionen aus den anderen EU-Ländern werden keine Verhaltensänderungen erzeugen: Wieso soll die griechische Politik etwas ändern, wenn die liebe EU für alle Mißstände bezahlt ? Es wird ein Faß ohne Boden werden und die anderen PIGS werden sich an dem orientieren und alle wollen sie Hilfen von uns.

Der Ausschluß Griechenlands wird auch nicht billig, ist aber die billigste Lösung von allen. Da die griechischen Anleihen seit gestern auf Junk-Status zurückgestuft werden, sind sie weitgehend verloren. Allein die HRE hält für 10 Mrd. Euro solche Papiere. Den Verlust zahlt der Steuerzahler.


Letztendlich wird diese Waehrungsunion vermutlich auseinanderbrechen, dazu auch folgender Artikel

Kalinikta Euro von Raimund Brichta in ntv

Wir koennen nur zuschauen, leider...

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hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 29.04.2010, 00:22:15
ich mag die Art Spekulanten auch nicht, die Wetten auf einen bösen Ausgang abschließen. (adam)

na siehste, da sind wir mindestens schon mal zu zweit.

Überleg Dir doch mal, ob Du es in Ordnung findest, wenn sich jemand bei Dir Geld ausleihen würde und es dann nicht zurück bezahlt. (adam)

stimmt, das ist nicht ganz in Ordnung,,,wenn ich aber weiter überlege, dann nehm ich mal an das die Banken eigentlich die Verantwortung tragen wem sie wieviel Geld zu welchen Konditionen borgen.(sie sind ja schließlich die Experten)

Und wenn Die der Meinung waren, das sie Griechenland immer immer mehr Geld antragen können, aber jetzt den Staat und den Steuerzahler für Ihr Versagen in die Pflicht nehmen, damit Sie ihr Geld wiederbekommen,,findeste das in Ordnung ??

ok, solange der Staat sich deren Meinung zueigen macht, es würde für Ihn alles noch viel schlimmer kommen wenn er den Banken nicht plötzlich umfangreich hilft, hm na dann muss er eben bluten und wir alle mit.

So langsam nehmen bei mir die lafontainsche und die wagenknechtschen Ideen von einer Teilverstaatlichung von Banken immer mehr Format an.

Wenn letztendlich sowieso der Staat (und damit der Steuerzahler) die durch Bankenversagen mitverursachten Notstände ausbügeln muss,,ok dann sollte er in guten Tagen auch an den Einnahmen partizipieren dürfen und sich nicht nur ab und zu mit ein paar kleinen Gewinnsteuerbrocken abspeisen lassen.

hugo
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 23.04.2010, 22:47:34
Gestern haben sich die Top-Feuerwehrleute von EURO-Land auf Benzin als Löschmittel geeinigt. Denn EURO-Land brennt bekanntlich lichterloh (manch einer, ich gehöre dazu, sagt sogar, EURO-Land sei schon abgebrannt, DESHALB müsse das Feuer gepflegt werden). Benzin wird eingesetzt werden... Zum Bedienen der alten Kredite wird man dem Schuldner neue Kredite geben.

Feuerwehr als Brandstifter

Wieviel Benzin ins Feuer geschüttet werden soll, ist unklar. Deutschlands Wirtschaftsminister Rainer Brüderle sagte, dass es wohl 45 Mrd. Euronen jedes Jahr sein werden - 2010, 2011, 2012 - 135 Mrd. Euronen zusammen. Es könne aber noch mehr zusammenkommen, sagte er.

--
Wolfgang
adam
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 29.04.2010, 08:34:41
Und wenn Die der Meinung waren, das sie Griechenland immer immer mehr Geld antragen können, aber j
geschrieben von hugo


hugo,

wenn ein Staat geld haben will, muß er den Kredit beantragen. Wer hat den Griechen denn Geld angetragen? Es muß mal aufhören die Realitäten umzukehren, nur um politische Argumente zu bekommen. La Fontaine hat sich gestern bei "Hart aber Fair" genauso benommen. Er hat von der Besteuerung der Banken geschwafelt, statt zuzugeben, daß Schulden bedient werden müssen.

Wenn es im Getränkemarkt Bier gibt, zwingt Dich doch trotzdem niemand, Dich zu betrinken!

--

adam

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carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 28.04.2010, 20:41:24
Hallo Karl, es gibt niemanden, der in dieser Krise Griechenlands und der Eurozone keine Probleme erkennt. Die Lage ist ernst. Aber sie war es auch, als Deutschland mit einer Kaltschnäuzigkeit ohne gleichen vor Jahren den Maastricht-Vertrag verletzte und die Kritik anderer Staaten in den Wind schlug.

Als 2004 die Trickserei bekannt wurde, mit der Gr sich in die Eurozone mogelte, war das in der Öffentklichkeit keine Diskussion wert. Es gab und gibt keine Kontrollinstanzen der Eu, die das verhindert hätte. Jeder Staat wurstelt sich nach eigenem Gusto durch. Die Sünden der Vergangenheit kommen ans Tageslicht und die absehbaren Folgen unverantwortlichen Verhaltens werden spürbar. Es kann auf die Dauer nicht gut gehen, wenn über die Verhältnisse gelebt wird. Diese Erkenntnis ist uralt.Das betrifft nicht nur die Eurozone (PIGS), es betrifft Japan ebenso, dessen Schulden über 200% des BIP betragen, von den USA zu schweigen. So zu tun, als ginge JETZT die Welt unter, das ist eine Übertreibung.

Was not tut, ist nicht die Warnung vor dem Weltenbrand und dem Untergang, sondern die Rückkehr zu einem ehrlichen, haushälterischen Umgang mit den vorhandenen erwirtschafteten Mitteln. Vor allem benötigen wir keine völlig überzogene, unehrliche Spekulation.

c.
hugo
hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf adam vom 29.04.2010, 08:53:08
hm adam,,"Schulden müssen bedient werden" machste es Dir da nicht ein wenig zu einfach ?


Schulden müssen erst mal gemacht werden ehe sie getilgt werden, und dazu gehören immer mindestens Zwei.

Einer der sich verschuldet/oder gar überschuldet und Einer der dies mitmacht, anschiebt, billigt, zuläßt, provoziert,,

ok Schulden sollten bedient werden, aber wer sagt den das ein Dritter diese Schulden abtragen muss ? Das ist doch nicht der Normalfall, scheint jedoch im heutigem Bankenunwesen nicht unüblich zu sein und mehr und mehr zur Gewohnheit zu werden.

Deinen Getränkemarktinhaber zwingt auch Niemand mir bis zum Abwinken Bier einzuhelfen auch auf die Gefahr hin, das er kein Geld von mir sieht,,und wenn ich anschließend nicht bezahlen kann was ich getrunken habe, dann möchte ich Dein langes Gesicht mal sehen wenn Wir Dich dafür in die Pflicht nehmen und anpumpen.

Deine Frage: "Wer hat den Griechen denn Geld angetragen?" haste nicht beantwortet,,aber wer jetzt und demnächst den Griechen Geld nachwirft, damit es den Banken wieder gut geht,,das ahne ich schon,,und wer bei den Banken dafür mit enormen Boni abzieht,,dreimal darfst Du raten,,

hugo

schorsch
schorsch
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hugo vom 29.04.2010, 09:24:41
Bei maroden Banken gilt "To big to fail". Jede Bank wird also versuchen, möglichst "to big" zu sein um nicht fallen gelassen zu werden.

Das gleiche Prinzip gilt nun für ganze (Euro-) Länder; wenn eines fallen gelassen wird, reisst es die übrigen im Schneeballsystem mit sich!
hugo
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf schorsch vom 30.04.2010, 09:21:01
nee schorsch, das kann ich mir auch nicht vorstellen, eine Pleite des Eurolandes ?

Wie soll das praktisch funktionieren ?

Stell Dir mal vor alle Euroländer haben Schulden,,ok, das ist derzeit wohl der Fall

Stellen wir uns weiter vor, die Schulden werden so umfangreich, das durch weiteren Geldbedarf wie normale dringliche Staatsausgaben und Zins usw. der Schuldenberg nicht mehr abgetragen werden kann (derzeit scheint dies in einigen Ländern schon der Fall zu sein )

Stellen wir uns weiterhin vor,,,das die Staaten sowas von knapp bei Kasse sind, das die Gläubiger um Ihr Geld bangen müssen (ist ja wohl gerade in Griechenland passiert)

Glaubst Du das die Gläubiger -also die Banken und deren Hintermänner einschließlich einiger Staathaushalte- sich damit abfinden können und werden das ein Land soweit abrutscht und sich verschuldet das es tatsächlich eine Art totaler Pleite anmeldet und absolut keine Schulden mehr abträgt?

nee das wär doch blöd, auch von denjenigen und für diejenigen die Ihr Geld mal -zB.-nach Griechenland, auf die Reise geschickt haben,,

wenn mein Pferd den Pflug ziehen soll, damit ich Säen und demnächst wieder ernten kann, um u.a auch Schulden zu tilgen,,dann darf ich es nicht verschenken, davonjagen oder gar schlachten,,ich muss es sogar noch füttern (und sei es auf Pump,,)*g*

hugo


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