Wirtschaftsthemen Quo vadis EURO-Land?

Karl
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Karl
als Antwort auf eliza50 vom 24.04.2010, 13:57:22
Im übrigen stelle ich fest, dass der Klassenkampf in diesem thread voll entbrannt ist und unter Mitwirkung unbelehrbarer Genossen, teilweise lächerliche Formen annimmt.
?? Seltsame Wahrnehmung.
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Karl
als Antwort auf eko vom 24.04.2010, 12:57:57
Und was hat das mit Fatalismus zu tun, wenn ich mir über Dinge, die ich nicht ändern kann, nicht den Kopf zerbreche?
geschrieben von eko
Um das zu erkennen, dass Du nichts ändern kannst, denkst Du aber erst einmal nach? Oder gehst Du davon prinzipiell aus? Die generelle Tendenz Deiner Postings seit Jahren ist ja die "lasst die da oben mal machen. Es lohnt ja sowieso nicht, dass wir darüber nachdenken". Ich habe Dich deshalb einmal als guten "Untertan" bezeichnet, was Du mir sehr übel genommen hast, aber ich suche noch immer nach einem besseren Begriff. Ich möchte Dich nicht beleidigen, aber es ist m. E. eine objektive Feststellung, dass Menschen wie Du bequem zu regieren sind.


Karl
eko
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von eko
als Antwort auf Karl vom 24.04.2010, 15:57:05
@karl:

Es ist Deine Sicht der Dinge. Ich könnt mich ja jetzt wieder aufregen über Deine Unterstellungen, doch was solls.

Ich empfinde es als Selbstüberschätzung, zu glauben, damit, dass man sich hier die Köpfe heiß redet, irgendetwas ändern zu können. Hätten diese Postings auch nur die geringste Chance, am Lauf der Welt etwas ändern zu können, wäre ich an vorderster Front mit dabei. Doch so, wie die Dinge liegen, verhallt das doch ungehört.

Und es ist schon ein dicker Hund von Dir, mir zu unterstellen:

Zitat von Dir:

Die generelle Tendenz Deiner Postings seit Jahren ist ja die "lasst die da oben mal machen. Es lohnt ja sowieso nicht, dass wir darüber nachdenken". Ich habe Dich deshalb einmal als guten "Untertan" bezeichnet, was Du mir sehr übel genommen hast, aber ich suche noch immer nach einem besseren Begriff. Ich möchte Dich nicht beleidigen, aber es ist m. E. eine objektive Feststellung, dass Menschen wie Du bequem zu regieren sind.

In früheren Jahren habe ich mich über eine solche Verdrehung der Dinge mächtig aufgeregt, heute gehe ich darüber hinweg. Wenn Du Dir einbildest, der bessere Bürger als ich zu sein, nur weil Du manchmal herummotzen tust, na bitteschön. Ich betrachte es als maßlose Selbstüberschätzung. Meinetwegen, dann denke doch darüber nach, soviel Du willst, am Lauf der Welt wirst auch Du nichts ändern können.

Ansonsten macht halt weiter Eure Sandkastenspiele, mehr ist es je eh nicht, schlagt Euch die Argumente um die Köpfe. Ich kann nur den Kopf schütteln über soviel Kraftmeierei, die letztendlich doch nichts einbringt.

e k o





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JuergenS
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von JuergenS
"was sind schon 300 Milliarden Euro für 11 Millionen Griechen ??"

Was sind schon 1,7 Billionen € für 82 Millionen Deutsche.
Doch vor Jahrzehnten ging es ganz ohne Schulden.
Könnten wir vor Kraft nicht mehr gehen, wenn wir keine oder moderate Staatsschulden hätten?

Und beim Euro hängen alle aneinander, etwas anders als damals bei der DM.



carlos1
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf adam vom 24.04.2010, 10:44:52
“Heute werden die Gazetten aufmachen mit der Forderung maßgeblicher CSU-Leute, Griechenland möge doch bitte EURO-Land verlassen. Aber auch das würde nichts ändern. Der EURO ist das Problem.” wolfgang am 24.04.2010 10:38 als Antwort auf hugo vom 24.04.2010 10:26

„Jetzt bekommen wir die Rechnungen präsentiert, denn Griechenland wird nicht der letzte Staat sein, dessen Führung das restliche Europa kalt lächelnd erpreßt. Das zeigt, daß auch ein Staatenbund nicht ohne Gerichtsbarkeit auskommt.! von adam am 24.04.2010 10:44 als Antwort auf karl vom 24.04.2010 10:05



Der Euro an sich war keine so schlechte Sache, wenn er nur richtig „verpackt“ worden wäre. Die Entstehungsgeschichte des Euro zeigt, dass er gewollt wurde, um Ungleichgewichte wirtschaftlicher und politischer Art auszugleichen. Die DM war anderen Staaten zu stark. Die Bundesbank bestimmte durch ihre Maßnahmen den Wert anderer Währungen, sehr zum Missfallen anderer Regierungen. Mitte der 90er Jahre wurde das britische Pfund Angriffsziel der Hedge Fonds und wurde zur Abwertung gezwungen, was für die Brits eine Demütigung war. Frankreich war über die Zinspolitik der Bundesbank in höchstem Maße aufgebracht und sah sich als Staat, der die Kosten der detuschen Einheit mit zu zahlen hätte. Die DM musste auch deshalb dem Euro weichen. Der Zusammenhang mit der dt. Einigung sei am Rande erwähnt, spielte eine aber eine wichtige Rolle bei der Abschaffung der DM.

Eine Währungsunion zu schaffen ohne eine gemeinsame Wirtschaftspolitik hieß nichts anderes als das Pferd vom Schwanz her aufzäumen. Das war die damalige Position Prof. Hankels vor Einführung der Währungsunion gewesen. Dagegen waren zwar die Maastricht-Kriterien als Schutzmechanismen eingebaut worden und Die starke Stellung der EZB als Währungshüterin des Euro, nach dem Modell der Bundesbank. Argumentiert wurde damals jedoch fast ausschließlich politisch: Die Währungsunion sei der erste Schritt zur politischen Union, sie werde diese notwendig nach sich ziehen. Davon redet heute niemand mehr. Darin läge aber allein die Lösung. Eine Währungsunion ohne gemeinsame Fiskal- und Wirtschaftspolitik ist weiter nichts als eine Freihandelszone, in der jeder sein Heil nach eigenem Gusto ohne Rücksicht auf andere sucht. Währungsunion heißt unter diesen Voraussetzungen auch Transferunion. Wenn Ungleichgewichte nicht mehr durch Auf- oder Abwertung korrigiert werden können, bleibt nur eine strikte Kontrolle der Einzelwirtschaften Die Gefahren, dass einzelne Länder (gemeint war die Südschiene) es mit den Kriterien solider Fiskalpolitik nicht allzu ernst nehmen könnten, waren bekannt. 2004 wurde bekannt, dass Griechenland bei der Aufnahme in die Eurozone falsche Zahlenangaben gemacht hatte. Wer regte sich damals auf??? Die Meldung ging im Blätterwald unter. Wer regte sich auf, als die Maastricht-Kriterien hierzulande gerissen wurden?



Herr Flassbeck ist mit seiner Kritik an den CDOs (Credit Default Obligations) und CDS (Credit Default Swaps) recht zu geben. Bei all der Kritik an den überzogenen Spekulationen darf nicht vergessen werden, dass der Staat immer ein Interesse daran hat gut verdienende Großbanken in seinem Einflussbereich zu haben. Sie verhelfen zu gutenSteuereinnahmen. Spekulation legt nur den Finger auf wunde Stellen des Euroraums, die Ursache der Übel (Spekulationsblasen) sind sie nicht. Diese liegen in der Politik und in Fehlentscheidungen vieler Wirtschaftssubjekte. Spekulation liegt auch vor, wenn Preisdifferenzen ausgenutzt werden. Das sollte jedem Konsumenten bekannt sein, der Preise vergleicht. Nicht jeder Spekulant handelt aber vorausschauend, wenn er nur den Preis als Richtmaßstab nimmt. Wenn Herr Dibelius, Deutschlandchef von Goldman-Sachs dieser Tage im Januar vor Studenten verkündet: „Banken, besonders private und börsennotierte Institute, haben keine Verpflichtung das Gemeinwohl zu fördern“ spricht er als Fachidiot und Technokrat, der nicht in größeren Zusammenhängen denkt. Die Frage ist, wie solche Leute auf verantwortungsvolle Posten gehievt werden?


Der Euro hat sich in der Krise der westlichen Industriestaaten (es ist keine Weltwirtschaftskrise) bewährt. Für Deutschland ist der Euro ein Vorteil, wir profitieren von ihm. Die Frage, ob Dtld. zusammen mit einigen anderen Staaten, ökonomischen Alliierten wie etwa Finnland, Niederlande, evtl. Frankreich, den Euroraum verlassen könnte, sollten die Kosten für die Rettung der Südstaaten zu hoch kommen, diese Frage wird in der Diskussion irgendwann hochkommen. Kerneuropa mit Euro.
eliza50
eliza50
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von eliza50
als Antwort auf eko vom 24.04.2010, 16:23:50
Hallo eko

Ich muss Dir nicht unbedingt beistehen, denn Du bist Manns genug um Dich zu behaupten, denn ich sehe Dich als jemanden, der sich nicht verbiegen lässt.

Allerdings Kraftmeierei erkenne ich hier nicht, wohl aber Wut über die eigene Hilflosigkeit.
Was das Wahrnehmungsvermögen einiger Diskutanten hier angeht, da stelle ich fest, dass es durch eine Röhre zum Tunnelblick verengt zu sein scheint.

Bei der Beurteilung des Herrn Hankel angeht, da halte ich es mit seinem Kollegen:

Zitat seines ehemaligen Professorenkollegen Nikolaus Läufer:
„Ansonsten meine ich jedoch auch, dass Hankel ein so exotischer Vogel ist, dass er jenseits aller  
juristischen Erwägungen so etwas wie Artenschutz verdient. Schliesslich spendet Hankel, in der Manier  
eines Priesters, auch Trost und Entlastung, wenn er seinen Zuschauern und Lesern erlaubt, die erfahrene Verelendung auf andere und den Euro abzuschieben. Es ist faszinierend wie der Hankelsche Humbug auf  
secret.tv, einer Verschöwungsseite im Web, inszeniert wird. Einen gewissen Unterhaltungswert muss man  
ihm zugestehen. Hankel ist so etwas wie ein Uri Geller, ein Löffelverbieger in Sachen Euro. Im Übrigen
muss diese Gesellschaft Schlimmeres ertragen als den Zweifronten­Krieg Hankels gegen Euro und Logik.“

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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 23.04.2010, 22:47:34
Es knirscht deutlich hörbar im vermeintlich sicheren Gebälk. Anders ausgedrückt: Unsicherheit macht sich breit. Alles Schimpfen und Denunzieren nützt nichts. Auch ein Spaziergang bewahrt nicht vor Ungemach. Alle Demonstrationen - egal wo - laufen ins Leere. Es ist, als ob Führer und Geführte wie einst der von der Sehschwäche behinderte tapfere Ritter Don Quijote gegen Windmühlen anrennen. Denn ganze Volkswirtschaften (darunter die wichtigsten Volkswirtschaften der Welt) inklusive ihrer Währung(en), wer wollte das bestreiten, sind gefährdet.

Ich will einen weiteren kritischen Geist hier zu Worte kommen lassen, einen, der das EURO-Debakel in den Zusammenhang einer weltweit verbreiteten Schuldenwirtschaft stellt: Niall Ferguson - Historiker und Spezialist für Finanz- und Wirtschaftsgeschichte.

FR
18.02.2010
Niall Fergusson zu Griechenland: Globalisierung der Schuldenwirtschaft
Von Niall Ferguson

In Athen fing sie an, und jetzt breitet sie sich nach Lissabon und Madrid aus. Allerdings darf man auf keinen Fall glauben, dass die derzeitige Schuldenkrise sich auf die wirtschaftlich schwächeren Länder der Eurozone beschränken wird. Dies ist nicht nur das Problem von ein paar Mittelmeerländern mit Bauernhof-Akronym. Wir befinden uns in einer finanzwirtschaftlichen Krise, die die ganze westliche Welt betrifft, und sie hat viel größere Auswirkungen, als die meisten Investoren sich momentan vorstellen können.

[...]

Bei genauerer Betrachtung erscheint es passend, dass die finanzwirtschaftliche Krise des Westens ihren Ausgang in Griechenland nahm, der Wiege der westlichen Zivilisation. Bald wird sie den Kanal überqueren und in England ankommen. Die entscheidende Frage ist aber, wann sie die letzte Bastion der westlichen Macht auf der anderen Seite des Atlantiks erreichen wird.

Von Niall Ferguson ist zuletzt erschienen: "Der Aufstieg des Geldes: Die Währung der Geschichte".

Übersetzung: Andrian Widmann


--
Wolfgang
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.04.2010, 18:18:22
„Die Debatte ist verlogen. Warum tricksen denn alle? Weil die Deutschen den Stabilitätspakt als Voraussetzung zur Teilnahme am Euro durchgeboxt haben. Dort stehen die Zahlen drei Prozent für das laufende Budget und 60 Prozent für den Schuldenstand nun mal drin. Und jeder, der mitmachen wollte, musste unter diesen Marken durchkommen.

Eine Währungsunion, deren Koordinierung auf zwei Zahlen statt auf einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik beruht, ist zum Scheitern verurteilt. Nichts anderes belegt der Fall Griechenland.” Robert von Heusinger, Kommentar zur Eurozone“ Zitat aus folgendem Link


http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/debatte_wirtschafts_und_finanzkrise/2315402_Kommentar-zur-Eurozone-Auch-die-Deutschen-tricksen.html

Was steht hier denn Neues drin? Jeder, der auch nur ein klein wenig Zeitgeschichte und Wirtschaftsgeschichte im Kopf hat, kennt die Zusammenhänge. Ich verweise auf das, was ich im letzten Beitrag schrieb:

„Eine Währungsunion ohne gemeinsame Fiskal- und Wirtschaftspolitik ist weiter nichts als eine Freihandelszone, in der jeder sein Heil nach eigenem Gusto ohne Rücksicht auf andere sucht. Währungsunion heißt unter diesen Voraussetzungen auch Transferunion.“


Wozu immer die giftigen Wörter wie „tricksen“, "lügen"? Die menschliche Spezies ist so geartet, dass sie immer Vorteile zu ihren Gunsten nutzen wird. Es werden Dumme gesucht und immer gefunden. Jeder hat getrickst. Klarer als die Dame Thatcher konnte man es ohne Tricksen nicht sagen:


„I want my money back.“


Also: Möglichst wenig einzahlen und möglichst viel herausholen aus der Kasse. So wird immer es immer sein.

Das Haushaltsdefizit Großbritanniens in Prozent des BIP liegt 2009 bei 11,5%, Irland liegt bei 14,3%Portugal bei 9,4%, Spanien bei 11,2%. Im Gesamteuroraum bei 6,3% bei EU27 bei 6,8%. Dtld lag 2009 bei 3,3%.

Die Gesamtverschuldung in Prozent des BIP liegt in Dtld. 2009 bei 73,2%, im Euroraum bei 78,7% in Großbritannien bei 88,1%, Irland 64,0%, Griechenland bei 115,1%.

Es gibt immer Anlass genug für Crash-Szenarien und Schwarz-in Schwarz-Gemälden. Wenn ich an die Crash-Szenarien der 80er denke, so ist das jetzt eher noch harmlos.

c.


hugo
hugo
Mitglied

Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von hugo
als Antwort auf eliza50 vom 24.04.2010, 13:57:22
die "Amis" drangsalieren die Kubaner nicht, sie ignorieren die Zuckerplantage nur. (eliza)

ich möcht Dein langes Gesicht sehen wenn Du den Unterschied zwischen ignorieren Deiner Exportmöglichkeiten und einem Embargo ala USA verkraften müßtest,,
Allein in den zwei Jahren zwischen der gescheiterten Invasion der Schweinebucht 1961 und dem Tod Kennedys 1963 überlebt Fidel Castro insgesamt acht Mordanschläge, die alle auf das Konto der CIA gehen.

Alle vergleichbaren Südamerikaner leben übrigens nicht schlechter (eliza)

für jede Slumsiedlung die Du mir in Kuba zeigst,,zeige ich Dir mehrere in den vergleichbaren Lädern,,Du dürftest gewaltige Probleme bekommen.
für jede schulische und medizinische Leistung, wirst du ebenfalle Vergleichsprobleme bekommen.

ich kenne die Probleme der Kubaner mehr als mir lieb ist,,sie sind gewaltig,,,deren Aufbauleistung unter den gegebenen schlimmen bremsenden Gegebenheiten sind jedoch ebenfalls gewaltig und sie könnten um ein Vielfaches besser sein wenn,,

eliza,,man sollte es gesehen und gespürt haben um zu vergleichen, und um besser werten zu können.


hugo
Karl
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Re: Quo vadis EURO-Land?
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 24.04.2010, 17:05:53
Wenn Herr Dibelius, Deutschlandchef von Goldman-Sachs dieser Tage im Januar vor Studenten verkündet: ,,Banken, besonders private und börsennotierte Institute, haben keine Verpflichtung das Gemeinwohl zu fördern" spricht er als Fachidiot und Technokrat, der nicht in größeren Zusammenhängen denkt.
Das ist auch m. M. nach bemerkenswert, wie wenig oft Auswirkungen eigenen Handelns auf die gesamte Gesellschaft bedacht werden. Neulich habe ich im Deutschlandfunk eine Sendung verfolgt, bei der es um Moral, Ethik und Wirtschaft ging. Nicht wenige, auch der anrufenden Zuhörer, waren der Meinung, alles ließe sich in Geld bemessen und Ethik und Moral hätten keinen Platz beim Wirtschaften. Wie kurz gedacht. Wer gegen Ethik und Moral handelt wird vielleicht sich einen kurzfristigen Geldwert-Vorteil verschaffen können, aber je länger der Bewertungszeitraum sein wird, umso wichtiger wird es sein, ethisch und moralisch richtig gehandelt zu haben. Für mich als Biologen sind Ethik und Moral ökonomische Größen. Es gibt sie, weil eine Gemeinschaft nach nachhaltigen Regeln leben muss. Die Gemeinschaft leidet, wenn sich das Handeln der Individuen gegen die Gemeinschaft richtet und damit werden langfristig auch die Lebensumstände der so handelnden Individuen, die ja Teil der Gemeinschaft sind, sich verschlechtern. Nur wirtschaftliches Handeln, das sich an Ethik und Moral ausrichtet, ist nachhaltiges Wirtschaften.

Um zum Thema zurück zukommen: Das Leben über die Verhältnisse kann weder im privaten Bereich noch im staatlichen Bereich gut gehen. Das Inkaufnehmen der immensen Staatsverschuldungen war nicht rechtens und unmoralisch. Das System richtet sich damit zugrunde.

Karl

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