Wirtschaftsthemen Obama fängt es richtig an
Re: Obama fängt es richtig an
"Mit der falschen modellpalette ist das so eine sache.
Die Industrie produziert was gekauft wird.
Bisher sind alle spritsparermodelle (siehe Lupo) an mangelnden absatzzahlen gescheitert." gram
Die Industrie produziert was gekauft wird.
Bisher sind alle spritsparermodelle (siehe Lupo) an mangelnden absatzzahlen gescheitert." gram
Das ist richtig. Mit den zum Teil irrationalen Wünschen des Marktes muss der Produzent leben. Die Kindschaft muss er aber nehmen wie sie ist. Die dritte Ölkrise hat die Kunden stark verunsichert. Obwohl die Rohölpreise zwischenzeitlich wieder stark gefallen sind, bleiben die Kunden weiter misstrauisch. Spritsparende Modelle wurden vom Markt nicht angenommen - und das nach zwei Ölkrisen! - ganz richtig.
Die nächste Ölkrise ist zur Zeit in Vorbereitung. Infolge der von 150 USD pro Barrel auf rund 40 USD pro gesunkenen Rohölpreise wird die Exploration neuer Felder eingestellt. Die kanadischen Ölsande geraten wieder aus dem Blickfeld. Nur, was sich bei den derzeit gültigen Preisen rentiert, wird erforscht und gefördert. Wenn in der Zukunft der Ölbedarf steigen wird, fehlen diese jetzt nicht erschlossenen Ölfelder. Die Gründe für die Teuerungen auf dem Ölmarkt haben ihre Ursachen nicht zuletzt auch in den nicht erschlossenen Ölfeldern nach den Niedrigpreisen der 90er Jahre. Letzten Endes wird es ohne Energiesparen in Zukunft nicht mehr gehen. Das dürfte klar sein. Vielen Managern war das bisher eben nicht klar. Sie wollte nes nicht wahrhaben. Die Macht der Gewohnheit. Hybridautos werden in naher Zukunft wesentlich günstiger angeboten werden. Die Firma Honda kündigt Modelle an unter 20000€ für das kommende Jahr. Nicht alle haben gechlafen.
c.
"Obama will die Infrastruktur in den USA mit Milliarden modernisieren." Karl[/indent]
Was Karl ein sinnvolles Konjunkturprogramm nennt - es ist eines - ist aber gleichzeitig auch die Auflösung eines langjährigen Investitionstaus. Was zu den Pflichten des Staates gehört ist jahrelang vernachlässigt worden. Es ist Zeichen einer verfehlten staatlichen Politik. Das gilt auch für unser Land. Bei der Austragung riesiger Summen in Wirtschaftsbereiche sollen ja in erster Linie bestimmte gesamtwirtschaftliche Wirkungen erzielt werden. Geld soll unter die Leute kommen, damit sie es ausgeben. Zur richtigen[i] Zeit ausgeben. Möglichst schnell und wirksam für die Belebung des Arbeitsmarktes, für Steuereinnahmen etc soll das geschehen. Wie sah in der Vergangenheit eigentlich die Wirkung dieser Konjunkturprogramme aus? Kaum eines hat gepasst. Das Timing war oft so schlecht, besonders in den 70er und 80er Jahren, dass diese Programme inflationssteigernd wirkten. Ihre Wirkung entfalteten sie dann, als die Konjunkturbelebung ohnehin eingesetzt hatte. Jedes Konjunkturprogramm benötigt eine administrative Vorlaufzeit. Erst nach einem Dreivierteljahr zumindest zeigt sich eine Wirkung. Für mich hat die Idee von Konsumgutscheinen an arme Familien einen gewissen ökonomischen Charme (vom sozialen mal abgesehen). Steuersenkungen betreffen mehr als ein Fünftel der Bevölkerung nicht, weil dieser Teil ohnehin keine Steuern bezahlt. Mal abgesehen von denen, die chinesisches Spielzeug oder elektronischen Schnickschnack einkaufen, das Geld geht ohne bürokratische Umwege in die Wirtschaft, landet zum Teil nicht auf Sparkonten. Der Klimaschutz insbesonders wäre weiter zu nennen. Wer sein Haus gut dämmen lässt, auf Energieeinsparung setzt, dem könnte doch ein ermäßigter MWST-Satz zusätzlich zu den knappen Fördermitteln unter die Arme greifen. Das wäre ein Ziel mit wirtschaftlicher und politischer Langzeitwirkung: Wir machen uns auch unabhängiger von Energieeinfuhren. Förderprogramme in Höhe von jeweils einigen 100 Mio € laufen zwar eine ganze Menge, aber da muss ohnehin mehr geschehen. Die überwiegende Zahl der Gebäude aus früheren Jahrzehnten lässt sich mit wenigen Milliarden nicht energetisch auf neueren Stand bringen. In diesem Jahr hat es auch mehrere Preiserhöhungen für Dämmmaterial gegeben.
Für Keynes war die Sache nach den 30er Jahren mit der großen Depression klar. Geld musste so schnell wie nötig unter die Leute. Sein Ziel war ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht. Deshalb war es ihm gleich, ob die Leute Gräben aushoben oder Staudämme bauten. Hauptsache sie wurden beschäftigt und erhielten Geld. Bei der heutigen Diskussion wird deutlich, dass wir eine Option haben. Damit sind wir gut dran: Wir können wählen, welchen kurz-, mittel- langfristigen Nutzen diese Geldausgaben haben sollen. Das ist fast schon ein Luxusproblem.
c.
Was Karl ein sinnvolles Konjunkturprogramm nennt - es ist eines - ist aber gleichzeitig auch die Auflösung eines langjährigen Investitionstaus. Was zu den Pflichten des Staates gehört ist jahrelang vernachlässigt worden. Es ist Zeichen einer verfehlten staatlichen Politik. Das gilt auch für unser Land. Bei der Austragung riesiger Summen in Wirtschaftsbereiche sollen ja in erster Linie bestimmte gesamtwirtschaftliche Wirkungen erzielt werden. Geld soll unter die Leute kommen, damit sie es ausgeben. Zur richtigen[i] Zeit ausgeben. Möglichst schnell und wirksam für die Belebung des Arbeitsmarktes, für Steuereinnahmen etc soll das geschehen. Wie sah in der Vergangenheit eigentlich die Wirkung dieser Konjunkturprogramme aus? Kaum eines hat gepasst. Das Timing war oft so schlecht, besonders in den 70er und 80er Jahren, dass diese Programme inflationssteigernd wirkten. Ihre Wirkung entfalteten sie dann, als die Konjunkturbelebung ohnehin eingesetzt hatte. Jedes Konjunkturprogramm benötigt eine administrative Vorlaufzeit. Erst nach einem Dreivierteljahr zumindest zeigt sich eine Wirkung. Für mich hat die Idee von Konsumgutscheinen an arme Familien einen gewissen ökonomischen Charme (vom sozialen mal abgesehen). Steuersenkungen betreffen mehr als ein Fünftel der Bevölkerung nicht, weil dieser Teil ohnehin keine Steuern bezahlt. Mal abgesehen von denen, die chinesisches Spielzeug oder elektronischen Schnickschnack einkaufen, das Geld geht ohne bürokratische Umwege in die Wirtschaft, landet zum Teil nicht auf Sparkonten. Der Klimaschutz insbesonders wäre weiter zu nennen. Wer sein Haus gut dämmen lässt, auf Energieeinsparung setzt, dem könnte doch ein ermäßigter MWST-Satz zusätzlich zu den knappen Fördermitteln unter die Arme greifen. Das wäre ein Ziel mit wirtschaftlicher und politischer Langzeitwirkung: Wir machen uns auch unabhängiger von Energieeinfuhren. Förderprogramme in Höhe von jeweils einigen 100 Mio € laufen zwar eine ganze Menge, aber da muss ohnehin mehr geschehen. Die überwiegende Zahl der Gebäude aus früheren Jahrzehnten lässt sich mit wenigen Milliarden nicht energetisch auf neueren Stand bringen. In diesem Jahr hat es auch mehrere Preiserhöhungen für Dämmmaterial gegeben.
Für Keynes war die Sache nach den 30er Jahren mit der großen Depression klar. Geld musste so schnell wie nötig unter die Leute. Sein Ziel war ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht. Deshalb war es ihm gleich, ob die Leute Gräben aushoben oder Staudämme bauten. Hauptsache sie wurden beschäftigt und erhielten Geld. Bei der heutigen Diskussion wird deutlich, dass wir eine Option haben. Damit sind wir gut dran: Wir können wählen, welchen kurz-, mittel- langfristigen Nutzen diese Geldausgaben haben sollen. Das ist fast schon ein Luxusproblem.
c.