Wirtschaftsthemen nachhaltige Banken / Ethikbanken
Habt ihr euch schon mal mit der Thematik nachhaltige Banken beschäftigt?
Ich war ja jahrzehntelang bei der Sparkasse, aber nach dem immer wieder die Gebühren erhöht wurden und nun auch noch mein Sparvertrag gekündigt wurde, habe ich engültig genug und würde gerne die Bank wechseln. Ich hab mich mal ein bisschen eingelesen und mit Erschrecken festgestellt, dass viele der großen deutschen Banken (z.b. die Deutsche Bank oder commerzbank) mit dem Geld der Kunden schmutzige Geschäfte macht, also z.B. in die Waffenindustrie, Atom- oder Kohleindustrie oder Gentechnik investiert - und der Kunde weiß nicht mal, was mit seinem Geld passiert! Einfach aus Wirtschaftlichkeit heraus und sicherlich nicht aus ethischen oder moralischen Gründen.
Also beschloss ich Hände weg von "kommerziellen Banken" und doch lieber zu einer nachhaltigen Bank wechseln, auch wenn die Bedingungen natürlich nicht ganz so gut sind wie bei den Banken, die ausschließlich auf Wirtschaftlichkeit Wert legen. Aber bei denen weiß man wenigstens, was mit seinem Geld passiert (transparent auf der jeweiligen Homepage einzusehen), und es werden bestimmte Bereiche ausgeschlossen, in die investiert wird. Klingt erstmal nach einer guten Idee - ich bin jedoch noch unentschlossen, zu welcher nachhaltigen Bank ich gehen soll. Es gibt ja z.B. die GLS Bank, die EthikBank oder die Triodos Bank (eine Übersicht habe ich hier gefunden). Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit nachhaltigen Banken und kann mir vielleicht Tipps und Tricks geben? Findet ihr das auch sinnvoll, zu einer Ethikbank zu wechseln? Gibt es was, was dagegen spricht?
Danke euch schon mal im Voraus und eine schöne Woche euch!
Liebe Grüße,
Wolfi
Es kommt natürlich darauf an, wie du bei einer Bank dein Geld anlegen willst. Bei einem reinen Konto erhälst du nie Auskunft wie das angelegt wird. Bei einem Vermögensverwaltungsauftrag wird man dir dein Geld so viel ich weiss, bei Beträgen unter 1 Mio vorwiegend in Fonds anlegen. Dann "verliert" sich das Geld in vielen Kanälen, in welche die Fonds inverstieren. Man wird dir eine Liste der Anlagen ausstellen und du kannst allenfalls in den Berichten der Fonds die erwähnten Kanäle im Detail anschauen. Ich habe allerdings nicht viel Gutes gelesen über diese nachhaltigen Fonds, was auch verständlich ist, gibt es doch keine Trennung zwischen "Nachhaltiger Wirtschaft" und "Unnachhaltiger Wirtschaft.
Nimmst du eine Bank samt Kontoanlage die Nachhaltigkeit auf ihre flatternde Fahne schreibt, dann kann es durchaus sein, dass alle deine Bemühungen zunichtegemacht werden indem diese Bank aus was-auch-immer für Gründen mit einer andern fusioniert oder aufgekauft oder sogar liquidiert wird.
Fazit: Man kann sich allenfalls bemühen, aber ohne Garantie für die Realisierung der guten Absicht.
Bei den Genossenschaftsbanken (Spada, Darlehnskasse, Raiffeisen, Volkbank, GLS-Bank) ist man eigentlich i.d.R. gut aufgehoben, weil sie nicht ihren Gewinn maximieren müssen und bei Ausschüttungen dem Gemeinwohl verpflichtet sind.
Ich habe mein Geld bei einer Bank für Kirche und Caritas, und das seit meinem Theologiestudium in Münster. - Als Genosse einer solchen Bank gelangt man noch mehr Einblick in das Geschäft der Bank als ein normaler Kunde (man kann sich in den Aufsichtsrat wählen lassen). Allerdings gilt egal wie viele Geschäftsanteile man besitzt (meistens ohnehin limitiert, um eine große Steuung zu erreichen), ein Kopf - eine Stimme. Das ist anders als bei Aktionären.
Etliche Darlehnskassen und Volksbanken verpflichten sich auf Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (z.B. keine Gentechnik) oder bei der Energie (keine Atom und Kohle). Waffenproduktion ist meistens in den Fonds ausgeschlossen. - Bitte genau erkundigen!
Danke für Ihre Antwort! Ich sehe schon, ich muss erst einmal in Ruhe alle Informationen sammeln...
Hallo - schau doch mal in diesen Link der Verbraucherzentrale
wer fleissig fernsieht, sollte wissen, dass sparkassen nicht (mehr?) zu trauen ist.
weil in letzter zeit eine nach der anderen sparkasse dabei erwischt wird,
dass sie konto-abrechnungen "zu ihren gunsten manipuliert" hat.
wobei beispielsweise kleinunternehmer im lauf der kunden jahre
um tausende bis zig-tausende euro "übervorteilt" wurden.