Wirtschaftsthemen Lidl - Ein moderner Sklaventreiber oder nur Vorreiter?
Hallo,
die Erstellung von Soziogrammen, Persönlichkeitsprofilen,
Auswertung von Telefonaten, Überwachung des Email-Verkehrs
und der Toilettenbesuche per Video, usw.,usw., sind Maßnahmen
deutscher Firmen, die in immer kürzeren Abständen durch die
Medien veröffentlicht werden.
Mitarbeiter werden so enttarnt und entlassen.
Die firmeninterne Kommunikation ist unerwünscht, weil so das
Produktionsergebnis negativ beeinflußt wird.
Firmen stellen Menschen ein, wollen aber unselbstständige Roboter.
Sägt sich der angebliche "soziale Markt- Kapitalismus" nicht so den Ast
ab, auf dem er glaubt, fest etabliert zu sein?
Viele Grüße
--
arno
die Erstellung von Soziogrammen, Persönlichkeitsprofilen,
Auswertung von Telefonaten, Überwachung des Email-Verkehrs
und der Toilettenbesuche per Video, usw.,usw., sind Maßnahmen
deutscher Firmen, die in immer kürzeren Abständen durch die
Medien veröffentlicht werden.
Mitarbeiter werden so enttarnt und entlassen.
Die firmeninterne Kommunikation ist unerwünscht, weil so das
Produktionsergebnis negativ beeinflußt wird.
Firmen stellen Menschen ein, wollen aber unselbstständige Roboter.
Sägt sich der angebliche "soziale Markt- Kapitalismus" nicht so den Ast
ab, auf dem er glaubt, fest etabliert zu sein?
Viele Grüße
--
arno
Re: Lidl - Ein moderner Sklaventreiber oder nur Vorreiter?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
arno, es gibt schon lange keinen sozialen markt mehr und mitarbeiter sind dazu gezwungen zu lügen und sich alles zurechtzurücken um überhaupt einen job zu bekommen. lidl ist ja nicht die einzige firma die so hantiert. es kommen leider zu wenige an den "pranger", da mitarbeiter angst haben, dass "was rauskommt" und somit ihren job verlieren. in kleineren firmen ist der druck oft noch zackiger, da bekommen mitarbeiter direkt gesagt, wenn sie das und das nicht machen wollen, ok, es stehen 30/40 leute da, die froh sind wenn sie ihren job bekommen.
ich frage mich immer, wieso mitarbeiter nicht ein zeugnis über ihre firma ausstellen können und weiss der geier wo einstellen können, damit sich interessenten informieren können.
wenn mitarbeiter aufgefordert werden, ihre meinung zu sagen (unter dem deckmäntelchen des gemeinsamen arbeiten) rate ich strikt davon ab, weil dies unangenehme folgen haben kann. chefs lassen sich nunmal nicht gerne den spiegel vorhalten und die stärkere position gibt ihm recht.
so lange kein gleichgewicht auf dem arbeitsmarkt herrscht, so lange wird es diese repressalien geben.
--
plumpudding
ich frage mich immer, wieso mitarbeiter nicht ein zeugnis über ihre firma ausstellen können und weiss der geier wo einstellen können, damit sich interessenten informieren können.
wenn mitarbeiter aufgefordert werden, ihre meinung zu sagen (unter dem deckmäntelchen des gemeinsamen arbeiten) rate ich strikt davon ab, weil dies unangenehme folgen haben kann. chefs lassen sich nunmal nicht gerne den spiegel vorhalten und die stärkere position gibt ihm recht.
so lange kein gleichgewicht auf dem arbeitsmarkt herrscht, so lange wird es diese repressalien geben.
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plumpudding
Leider muss ich mit Grausen feststellen, dass Lidl und Aldi auch in der Schweiz diese unsozialen Methoden einführen. Bis dato war dies mit dem Gewissen von ansässigen Läden nicht vereinbar. Wir lange aber wohl noch? Um konkurrenzfähig zu bleiben müssen sie wohl über kurz oder lang mitziehen.
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schorsch
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schorsch
Eigenwilliger Umgang mit sozialen Standardslidl ist nicht die erste mit sowas.
Doch bei Kik braucht keiner bis nach Asien zu reisen. Schon ein Blick auf die Arbeitsbedingungen hierzulande zeigt einen recht eigenwilligen Umgang mit sozialen Standards. Das fängt bei den Kontrollen des Verkaufspersonals an, die weit über das in der Branche übliche Maß hinausgehen. Regelmäßig müssen die Mitarbeiter nicht nur ihre Taschen, sondern auch ihre Autos samt Kofferraum durchsuchen lassen. Sie könnten ja etwas geklaut haben. An den Fenstern der Aufenthalts-, Lager- und Toilettenräume kleben Papiersiegel, die lediglich ein schmales Kippen der Fenster erlauben und Frischluftzufuhr nur in homöopathischen Dosen zulassen. Öffnen ist verboten, es könnte ja Ware nach draußen geschmuggelt werden. Und im Aufenthaltsraum fordert das in der Werbung immer fröhlich lachende Kik-Maskottchen die Kollegenschaft auf: "Mitarbeiterdiebstahl vertrauenswürdig der Zentrale melden."
Für die rund 15.000 Mitarbeiter gibt es bis heute keinen Betriebsrat. In den Filialen arbeiten vor allem Auszubildende und Aushilfen. "Die sind billig und wehren sich nicht", sagt Marlene Volkers, Einzelhandelsexpertin bei der Gewerkschaft Verdi. In der Regel übernehmen die Lehrlinge nach rund einem Jahr die Leitung einer Filiale - zu einem Monatslohn von 750 Euro. Unterstützt werden sie dabei von ein paar Aushilfen, die mit einem Stundenlohn von rund fünf Euro zurechtkommen müssen. Leuten wie Holger Stöckmann ging es so. Im August 1999 begann er seine dreijährige Ausbildung zum Handelsassistenten, um im zweiten Lehrjahr die Kik-Filiale in Bremen-Oslebshausen als Teamleiter zu übernehmen.
Azubis schrubben die Klos
Gewöhnlich beginnen die Azubis ihren Tag mit dem Auspacken von Kartons, bügeln anschließend die Klamotten auf, hängen sie auf Plastikbügel und stopfen sie in die Kleiderkarussells. Zwischendurch müssen sie kassieren, den Papierkram erledigen, die Personaltoiletten putzen und abends den Laden staubsaugen. "Natürlich gehört weder Kloschrubben noch Aufwischen zum Aufgabengebiet einer Verkäuferin, geschweige denn zu dem eines Azubis", sagt Gewerkschafterin Volkers, "nur traut sich leider niemand dagegen anzugehen. Denn bei Kik gilt das Motto: Wer redet, fliegt." Das hat auch der ehemalige Kik-Mitarbeiter Frank Heinze* erlebt, als seine damalige Chefin wegen einer zu hohen Diebstahlsquote in ihrer Filiale abgemahnt wurde. Die Frau fühlte sich ungerecht behandelt und nahm Kontakt mit der Gewerkschaft auf. Die Kik-Bezirksleitung bekam Wind von der Sache, und "in einer Blitzaktion wurde meine Chefin samt ihrem kompletten Team mithilfe von Aufhebungsverträgen und kleinen Abfindungen zur sofortigen Jobaufgabe gedrängt". Am Abend stand Frank Heinze dann allein in der Filiale, "weil sie mich als Auszubildenden nicht so ohne Weiteres feuern konnten".
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eleonore