Wirtschaftsthemen Lehrstellen zu vergeben!

lars
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Lehrstellen zu vergeben!
geschrieben von lars
Viele Schweizer Betriebe suchen verzweifelt nach Lehrlingen.
Jetzt möchten sie diese im Ausland, vornehmlich aus deutschsprachigen Gebieten suchen.
Wird sicher nicht einfach werden, für beide Seiten.
Medea
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Re: Lehrstellen zu vergeben!
geschrieben von Medea
als Antwort auf lars vom 20.08.2013, 13:21:00
Hi Lars,
auch in Deutschland gibt es einige Tausend an Lehrstellenangeboten.
Solide Handwerksberufe sind dabei. Doch die Grundrechenarten und
die deutsche Sprache wird von den jungen Aspiranten viel zu oft nur
mangelhaft beherrscht - so einen würde ich mir auch nicht
aufhucken ...........

M.
olga64
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Re: Lehrstellen zu vergeben!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 20.08.2013, 14:42:24
Nicht nur das, liebe Medea. Die jungen Leute mit teilweise sehr dürftigem Hauptschulabschluss und analphabetischen Neigungen haben auch keine Lust, z.B. Bäcker zu werden (da muss man ja zu früh aufstehen und hat demzufolge weniger Fun im Leben). Gerade bei uns in Bayern besteht ein gewaltiger Mangel an lernbereiten Azubis - wird jetzt gedeckt durch gezielte Anwerbeprogramme in Spanien, Griechenland und Portugal und klappt bereits vorzüglich. Olga

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clara
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Re: Lehrstellen zu vergeben!
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 20.08.2013, 16:44:01
Meine Tageszeitung meldet heute, dass die Hotel-und Gaststättenbetreiber hauptsächlich auf den Inseln, also Amrum, Föhr, Sylt usw. händeringend nach Personal suchen. Nun wenden sie sich an junge griechische Arbeitswillige, wahrscheinlich, weil die genau so händeringend Arbeit suchen und mit den niedrigen Löhnen vorlieb nehmen. Deutsche weigern sich deshalb und wegen den unangenehmen Arbeitszeiten, solche Jobs anzunehmen. Leider lässt der gesetzliche Mindeslohn auf sich warten.

Clara
olga64
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Re: Lehrstellen zu vergeben!
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 21.08.2013, 16:16:19
Ob ein Mindestlohn dann wirklich die Lösung ist? Dieser scheint ja in diesem Gewerbe schon etabliert zu sein, wird aber unterlaufen von den Werksverträgen, die dann diese Beschäftigten im Akkord arbeiten lassen, d.h., Hotelzimmer nach Stückzahl reinigen lassen und nicht auf Stundenlohn-Basis.
Ein Grund dürften auch hier die nicht sehr attraktiven Arbeitszeiten sein und natürlich auch,dass immer weniger junge Menschen in unserem Land auf den Lehrlingsmarkt drängen. Die meisten studieren und orientieren sich beruflich anderweitig, was ihnen ja auch nicht zu verdenken ist - bei diesen ist dann der Mindestlohn sowieso sekundär. Olga
clara
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Re: Lehrstellen zu vergeben!
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 21.08.2013, 16:20:11
Am Markt wird sich diese Situation sicher auch regeln (lassen), nämlich dann, wenn die Lage so weit gediehen ist, dass noch mehr Hotels, als schon geschehen, in der genannten Region schließen werden. Immerhin boomt der Tourismus in diesen Gebieten, und welche Gewerbe die gut verdienenden Hoteliers dann ausüben werden, wird sich zeigen. Hartz 4 ist vermutlich nicht ihr Ziel. Ich glaube, sie werden sich an höhere Entlohnung gewöhnen müssen, sobald auch junge Ausländer die teilweise Ausbeutung erkennen.

Clara

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olga64
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Re: Lehrstellen zu vergeben!
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 21.08.2013, 16:29:16
Das ist dann ja Sache der Gewerkschaften - den Beschäftigten kann nur geraten werden, sich zu organisieren und ihre Gewerkschaften stark zu machen.
Andererseits ist der Tourist ein preisbewusstes Wesen und bucht auf entsprechenden Internet-Portalen immer das günstigste Zimmer. DA die meisten Hotels mittlerweile Grosskonzernen oder Investoren gehören, berücksichtigen diese ihre Kalkulationen entsprechend - irgendwo muss eingespart werden, um die Wünsche der Kunden zu erfüllen und zudem noch den Renovierungsstau zu beseitigen, der bei vielen Hotels der Fall ist. Ich kenne dies von Bayern; da hat man Jahrzehnte nicht mehr renoviert, weil man dachte, die schöne Landschaft entschädigt für alles. Ist nicht so - mittlerweile kommt es die Leute billiger, für eine Woche nach Mallorca oder in die Türkei zu fliegen als in einer veralteten bayerischen Pension mit zu hohen Nebenkosten Ferien zu machen und dann evtl. auch noch Dauerregen zu riskieren. Olga
Monja_moin
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Re: Lehrstellen zu vergeben!
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf clara vom 21.08.2013, 16:16:19
Meine Tageszeitung meldet heute, dass die Hotel-und Gaststättenbetreiber hauptsächlich auf den Inseln, also Amrum, Föhr, Sylt usw. händeringend nach Personal suchen. Nun wenden sie sich an junge griechische Arbeitswillige, wahrscheinlich, weil die genau so händeringend Arbeit suchen und mit den niedrigen Löhnen vorlieb nehmen. Deutsche weigern sich deshalb und wegen den unangenehmen Arbeitszeiten, solche Jobs anzunehmen. Leider lässt der gesetzliche Mindeslohn auf sich warten.

Clara


Da sollte auch nachgefragt werden, warum wollen so wenige auf den Inseln in der Gastronomie arbeiten?

Es sind nicht nur die ungünstigen Arbeitszeiten.
Mehrarbeitsstunden, die selten bezahlt werden. Wird Freizeitausgleich versprochen, der selten erfolgt.
Freie Tage werden oft kurzfristig gestrichen ... usw.

Viele zahlen weit unter Tarif.
Lebenshaltungskosten sind teurer als auf dem Festland.
Wohnraum kaum zu finden und wenn zu saftigen Preisen.
Personalunterkünfte gleichen oft Abstellkammern und auch nicht gerade preiswert.

Viele Arbeitnehmer pendeln vom Festland zur Arbeit auf die Insel.
Die haben fast täglich Ärger mit derr Bahn, selten ist diese pünktlich und eine Monatskarte ist auch teuer!

Wenn diese eine lternative auf dem Festland finden, würden sie nicht freiwillig pendeln. Schon alleine die Zeit die sie auf dem ahnsteig und im Zug verbringen!

Da gäbe es noch mehr zum aufzählen....

Monja.
olga64
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Re: Lehrstellen zu vergeben!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Monja_moin vom 21.08.2013, 16:48:35
All diese Negativ-Gründe betreffen aber auch die ausländischen Arbeitnehmer, die ihrerseits sicher manchmal froh sind, überhaupt einen Job zu bekommen, oder? Die dürften es auch nicht leicht haben, z.B. auf Sylt eine bezahlbare Wohnung zu haben - soviel ich weiss, wohnen die in Massenunterkünften im Keller mancher Hotels.
Wenn es aber um die Kellner usw. geht - deren Einkommen wird ja um Trinkgelder aufgestockt. Die Höhe ist meist nicht öffentlich, weil es sonst steuerpflichtig würde. Und wenn jemand besonders freundlich zum Gast ist und professionell, steigt auch das Trinkgeld. Wie ich es erlebe, sind es dann meist die ausländischen Kellner und selten die deutschen, die doch oft durch Unfreundlichkeit und auch Schlampigkeit glänzen. Dienen ist einfach keine deutsche Domäne! Olga
Monja_moin
Monja_moin
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Re: Lehrstellen zu vergeben!
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf olga64 vom 21.08.2013, 16:58:39
All diese Negativ-Gründe betreffen aber auch die ausländischen Arbeitnehmer, die ihrerseits sicher manchmal froh sind, überhaupt einen Job zu bekommen, oder? Die dürften es auch nicht leicht haben, z.B. auf Sylt eine bezahlbare Wohnung zu haben - soviel ich weiss, wohnen die in Massenunterkünften im Keller mancher Hotels.
Wenn es aber um die Kellner usw. geht - deren Einkommen wird ja um Trinkgelder aufgestockt. Die Höhe ist meist nicht öffentlich, weil es sonst steuerpflichtig würde. Und wenn jemand besonders freundlich zum Gast ist und professionell, steigt auch das Trinkgeld. Wie ich es erlebe, sind es dann meist die ausländischen Kellner und selten die deutschen, die doch oft durch Unfreundlichkeit und auch Schlampigkeit glänzen. Dienen ist einfach keine deutsche Domäne! Olga


Mit den Trinkgelder weiß ich im Detail nicht genau Bescheid.
Berichtet wurde mir, in etwas größeren Betrieben muß das Trinkgeld abgegeben werden und wird dann verteilt.
Im Gehalt ist das Trinkgeld bereits eingerechnet, wird also weniger gezahlt.

Diese Unterkünfte betrifft nicht nur ausländische Arbeiter, auch deutsche sind betroffen.

Unfreundlichkeit und Schlamperei kann sich keiner leisten, da bekommen alle schnell ihre Papiere !

Wohnraum ist knapp und teuer!
Das ist auch ein Grund warum viele junge Insulaner nach der Schule die Insel verlassen.
Sie wollen nicht ewig in Hotel-Mama wohnen!!!

Besonders kleine Wohnungen sind Mangelware, die vermietet man lieber an Touristen gibt mehr Geld.

Inzwischen hat man es erkannt und fängt an darüber zu diskutieren .... Taten müssen irgendwann noch folgen.
Wenn es so weiter geht, wohnen nur noch überwiegend Rentner hier.

"Sylt hat knapp 29.000 Einwohner, aber wie viele davon tatsächlich auf der Insel leben, weiß kein Mensch. Im Sommer befinden sich täglich 150.000 Menschen auf der Insel, im Winter sind ganze Gegenden ausgestorben."
Frankfurter Rundschau

Was dortgeschrieben steht stimmt überwiegend!!

Monja.

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