Wirtschaftsthemen Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
Ich bezahle 99 % nur bar.
Sie bekam so als erstes jede Woche 5 Groschen, keine 50 Pfennig.
Wenn sie danach wieder etwas haben wollte, meinte ich, du hast doch dein Taschengeld, da kannst du es dir selbst kaufen.
Monja, was du berichtet, habe ich bei meinen beiden Kindern auch konsequent praktiziert. Sie mussten kleine Extrawünsche von ihrem Taschengeld bezahlen, und wenn das ausgegeben war, dann ließ ich mich nicht erweichen.
Sie merkten auf diese Weise, dass man nicht alles haben konnte, sondern Prioritäten setzen musste. Außerdem lernten sie, dass sie sich auch größere Wünsche erfüllen konnten, wenn sie nicht sofort alles ausgaben, sondern so lange ihr Sparschwein fütterten, bis sie das nötige Kleingeld zusammen hatten. Ab und zu zählten sie ihr „Vermögen“ und konnten konkret nachverfolgen, wie es sich vermehrt hatte.
Wie ich gestern schon schrieb: Ich glaube wirklich nicht, dass diese Erziehung zum überlegten Umgang mit Geld so gut klappt, wenn das Anschauungsmaterial zum Anfassen fehlt und der gesamte Geldverkehr auf einer abstrakten Ebene abläuft.
Lalelu
Wenn ich mit Bargeld in der Tasche zum Einkaufen losziehe, gebe ich weniger Geld aus als wenn ich nur das Kärtchen in den Schlitz stecke. Das habe ich über einige Zeit an mir beobachtet, und ich denke, dass es bei den Kindern bei Erziehung zum Umgang mit Geld wesentliche eine Rolle spielt, ob sie Bares in den Händen halten oder per Handy oder Karte einkaufen.
In Dänemark ist das bargeldlose Bezahlen schon so weit fortgeschritten, dass die Kirchgänger ihren Spendenobolus per Karte abgeben können. Bargeldloses Bezahlen auch kleinster Beiträge wird fast überall abgelehnt.
Luchs
In Dänemark ist das bargeldlose Bezahlen schon so weit fortgeschritten, dass die Kirchgänger ihren Spendenobolus per Karte abgeben können. Bargeldloses Bezahlen auch kleinster Beiträge wird fast überall abgelehnt.
Luchs
Und ich gebe mein Geld "leichter" aus seit es den Euro gibt.
... zahlenmäßig nur die Hälfte.
Und das leichter ausgeben ist gewünscht.
Wie sagte mein Vater: "Geld muss rollen."
Wie klingt das in Zukunft?
... zahlenmäßig nur die Hälfte.
Und das leichter ausgeben ist gewünscht.
Wie sagte mein Vater: "Geld muss rollen."
Wie klingt das in Zukunft?
Ich denke nur daran, dass diese Erziehung zum Umgang mit Geld als endliche Ressource für Kinder auch heute schon über die Pre-Paid Handys läuft. Wenn Schluss ist, ist Schluss. Also muss man sich einteilen. Ähnliche Möglichkeiten, wie aufgeladenes Geld auf Karten oder begrenzte Konten, wird es auch dann geben.
Ich finde Bargeld auch lästig. Wenn Banken auch weiterhin so bereitwillig die Risiken übernehmen würden, wie es viele aktuell für bargeldlose Zahlungen noch tun, spricht nicht mehr viel für Bargeld. Aber machen sie das?
Das "Rollen" der Münzen oder "das Wandern des Talers", das hier gemeint ist, wird auch bargeldlos passieren, denn "money makes the world go round".
Ich finde Bargeld auch lästig. Wenn Banken auch weiterhin so bereitwillig die Risiken übernehmen würden, wie es viele aktuell für bargeldlose Zahlungen noch tun, spricht nicht mehr viel für Bargeld. Aber machen sie das?
Das "Rollen" der Münzen oder "das Wandern des Talers", das hier gemeint ist, wird auch bargeldlos passieren, denn "money makes the world go round".
Ich denke nur daran, dass diese Erziehung zum Umgang mit Geld als endliche Ressource für Kinder auch heute schon über die Pre-Paid Handys läuft. Wenn Schluss ist, ist Schluss. Also muss man sich einteilen. Ähnliche Möglichkeiten, wie aufgeladenes Geld auf Karten oder begrenzte Konten, wird es auch dann geben.
Federstrich, das ist richtig, aber das findet bisher erst dann statt, wenn Kinder die Grundlagen bereits mit real vorhandenem Geld gelernt haben. Wie sollen sie diese aber lernen, wenn es kein Bargeld mehr gibt? Rein theoretisch? Damit sind fünf- bis sechsjährige überfordert – vielleicht von Ausnahmen abgesehen.
Dass man nichts mehr kaufen kann, wenn die Münzen alle sind, versteht das Kind; wie soll es aber den Überblick über das Guthaben auf seinem Konto behalten, wenn es kaum oder noch gar nicht lesen und rechnen kann?
Ich kenne kein Kind, welches schon mit fünf oder sechs Jahren ein eigenes Handy hat, auch kein Prepaid-Handy. Meine Enkelkinder und deren Freunde hatten in diesem Alter jedenfalls keins, ein kleines Taschengeld aber schon.
Meine Kinder hatten übrigens schon vor über 30 Jahren ein Schülerkonto auf Guthabenbasis, das sie selbständig verwalteten – aber das richtete ich ihnen erst ein, als sie ca. 10 Jahre alt waren und gelernt hatten, mit Bargeld umzugehen.
Lalelu
Da ich schon älter bin und keine Kinder habe, denke ich mehr in der Gegenwart als in die Zukunft! Ich müsste mir erst ein Handy anschaffen, mit dem ich bezahlen könnte. Mein Klapphandy kann das nicht. Es gibt ja auch Geldkarten, die man aufladen kann, um kleinere Beträge zu bezahlen. Allerdings möchte ich nicht meine Kollekte am Sonntag am Terminal spenden. Es ist mir schon immer peinlich, bei größeren Beträgen um eine Spendenbescheinigung für die Steuererklärung zu bitten, denn man spendet lieber anonym (ich wenigstens!). Was ich allerdings als etwas grenzwertig empfand war, dass ich vor 5Jahren mein neues Auto im Autohaus auf Wunsch bar bezahlen musste. Es war ein mulmiges Gefühl mit soviel Cash alleine aus der Sparkasse zu kommen.
Langer Rede kurzer Sinn: ich wäre für Bargeld bis zu einer bestimmten Summe, alles andere mit Karte (EC oder Geldkarte etc.).
Klara
Langer Rede kurzer Sinn: ich wäre für Bargeld bis zu einer bestimmten Summe, alles andere mit Karte (EC oder Geldkarte etc.).
Klara
Ich finde Bargeld auch lästig. Wenn Banken auch weiterhin so bereitwillig die Risiken übernehmen würden, wie es viele aktuell für bargeldlose Zahlungen noch tun, spricht nicht mehr viel für Bargeld. Aber machen sie das?
Das "Rollen" der Münzen oder "das Wandern des Talers", das hier gemeint ist, wird auch bargeldlos passieren, denn "money makes the world go round".
Aber Bargeld bedeutet auch ein Stück Freiheit. Jeder kann eine Situation erleben, in der eine Ausgabe nicht auf dem Kontoauszug erscheinen soll. Dann werden die Leute auf eine Ersatzwährung ausweichen, die selber erschaffen wird und vom Staat nicht beeinflusst werden kann und die offiziell gültige Währung aufweicht. Ein Kurs/Wert kann nicht mehr ermittelt werden und die Währung ist in Gefahr.
Ohne Bargeld werden Banken versuchen darauf Einfluß zu nehmen, für was, wo und wie Geld ausgegeben wird. Beispielweise kann die Bank günstigere Verzinsung anbieten und erhält dafür Einfluß, wo und was eingekauft wird. Ist das Konto überzogen, ist die Karte dann plötzlich für bestimmte Luxusgüter gesperrt. Das Gleiche kann von politischen Parteien versucht werden oder die Bewegungsfreiheit von Personen wird eingeschränkt, indem die Karte bei Bahn, Bus und Taxi nicht mehr funktioniert. So gesehen verstößt die Bargeldlosigkeit gegen die freie Entwicklung der Persönlichkeit und ist nicht konform mit dem Grundgesetz.
--
adam
Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Viel Aufregung um eigentlich nichts. Das Bargeld soll ja nicht generell abgeschafft werden. In Deutschland wird eine Summe von 5000,00 € diskutiert. In Spanien sind schon seit Jahren nur 2500,00 € erlaubt. Rechnungen, die darüber hinausgehen müss(t)en per Überweisung gezahlt werden. Die Schwarzarbeit blüht hier wie eh und je .
Ich selbst versuche ohne oder nur mit ganz wenig Bargeld auszukommen, besonders nach dem Verlust meiner Geldbörse mit immerhin 300,00 € in bar.
Bruny
Ich selbst versuche ohne oder nur mit ganz wenig Bargeld auszukommen, besonders nach dem Verlust meiner Geldbörse mit immerhin 300,00 € in bar.
Bruny
Was ich allerdings als etwas grenzwertig empfand war, dass ich vor 5Jahren mein neues Auto im Autohaus auf Wunsch bar bezahlen musste.
Du wolltest also bar bezahlen? Ich habe das auch getan, hatte jetzt aber wirklich Mühe, mich zu erinnern, warum ich das eigentlich, ganz gegen meine Natur, gemacht hatte. Ja, es hing mit der Auslieferung zusammen. Wenn ich nicht bar bezahlt hätte, hätte ich noch ca. eine Woche länger warten müssen wegen Banklaufzeiten und Buchungen etc. Darauf hatte ich keinen Bock und habe mich auf Barzahlung eingelassen. Die Buchungsdauer ist sicherlich ein weiterer Nachteil der bargeldlosen Zahlung. Allerdings musste ich auch das Bargeld Tage im Voraus telefonisch bestellen und dann hinschaffen, so wie du.