Wirtschaftsthemen ISLAMISCHE BANKEN - ZINS- und ZINSESZINS

Dutch, das Geld liegt nicht auf Banken herum, denn jeder läßt sein Geld arbeiten.

Ich habe mir einmal den sehr klugen Spruch gemerkt ( ich weiß nicht mehr von wem):

Geld arbeitet nicht! Arbeiten tun immer nur Menschen.

Das hat eine ganz wichtige Konsequenz, denn es bedeutet, dass die arbeitende Bevölkerung die Werte derer schafft, die "ihr Geld arbeiten lassen".

Wird die Zinslast, die für die Superreichen aufzubringen ist, zu groß, kann die arbeitende Bevölkerung diese Last nicht mehr tragen und das System bricht zusammen. Das ist immer wieder geschehen und wird wieder geschehen. Die Frage ist nur, wann?

Karl

na Herr Karl, so einfach ist es nun auch wieder nicht.
"Geld" in Form produktiven Kapitals arbeitet sehr wohl und ist somit eine wichtige Komponente der Volkswirtschaft. Wer so ein Kapital zur Verfügung stellt, wird damit zu Recht seinen Anteil am Ertrag über den Zins einfordern.

Wir werden diese Komponente allerdings immer mehr heranziehen müssen um damit die Sozialsysteme und die öffentlichen Haushalte zu finanzieren. Die Komponente "Arbeit" kann das nicht mehr alleine schaffen.

"Geld" in Form unproduktiver Hedgefonds und anderen finanzkapitalistischen Strukturen gehört natürlich nicht dazu. Da muß entsprechend reguliert werden.

else

Hallo Karl,

mein Dad sagte mir immer - Geld muss arbeiten. Daher habe ich auch diesen Satz ;)

Wenn jemand in der glücklichen Lage ist, sich genügend Geld erarbeitet zu haben, warum soll er es nicht investieren, damit es Rendite abwirft ? Somit trifft m.E. diese Aussage schon zu ;)

Auch sehe ich die Zunkunft nicht pessimistisch. In den USA erholt sich der Immobilienmarkt und auch der Arbeitsmarkt hat sich erholt.

Europa hat noch große Probleme, die gelöst werden müssen und das wird nicht einfach sein.

Leider haben die Banken zuviel Geld verzockt und wir alle müssen dafür gerade stehen. Das ist nicht in Ordnung und muss schleunigst geändert werden.

Prof. Dr. Max Otte teilt deine Ansichten u. wirft auch die Frage auf, wie das weiter gehen soll:

Zinsen muss es geben - Max Otte

LG Loana

Hallo else,

Geld arbeitet nicht. Bestenfalls lässt es arbeiten. Wenn Du Geld in deinen Strumpf steckst, arbeitet dort nichts. Du musst Menschen dazu bringen für die Mehrung Deines Geldes zu arbeiten.

Banken nehmen Dein Geld und verleihen es an andere. Diese müssen die Zinsen zahlen, von denen Du einen Teil erhältst, die Bank bekommt den anderen Teil. Ohne die Zinszahlung der Kreditnehmer bekommst Du nichts.

Karl

Nun der Begriff "Arbeit" ist mehrdeutig. Einerseits eine produktive, menschliche Tätigkeit zum Zwecke des Broterwerbs, andererseits schlicht physikalisch: ARBEIT= WEG x KRAFT. Vektoren lasse ich mal beiseite.

Da wirst du nicht bestreiten wollen, dass jede Maschine eine Arbeit im physikalischen Sinn erbringt. Und solche Maschinen (Produktivkapital) kosten eben "Geld". In diesem Sinne arbeitet natürlich auch das Geld, das für diese Maschine investiert wird.
Das wissen alle Volkswirtschaftler. Sogar bei Marx kann man das lesen, der bekannter weise das Produktivkapital vergesellschaften möchte.

Auch die physikalische LEISTUNG als Quotient aus Arbeit und Zeit findet als wesentlicher Teil der Produktivität Eingang in die Ökonomie. Ein leistungsstarker Maschinenpark ist die Grundvoraussetzung für die hohe Produktivität eines Arbeitsplatzes.

Es ist eben ein Unterschied, ob ich für GELD einen Bagger kaufe und mit einem Mann in kurzer Zeit eine Baugrube aushebe oder ob ich 20 Leute mit der Schaufel buddeln lasse.

(Worüber man alles schreiben kann, wenn mal nicht schlafen kann tztz)

else

Noch ist das so, Karl, das man für sein Geld von den Banken minimale Zinsen erhält. Aber wir dürften fast schon einen Schritt weiter sein: irgendwann bei Null-Zins-Strategie wird dies bedeuten, dass jeder dafür bezahlen muss, wenn die Banken sein Geld verwahren.
Eine Freundin von mir möchte ihre Eigentumswohnung verkaufen, was generell gut aussieht. Allerdings weiss sie nicht, wohin mit dem Geld, das ihr Altersnotgroschen sein soll. An die derzeit immer teurer werdenden Aktien traut sie sich nicht ran - sie sucht nun eine kleinere neue Eigentumswohnung (dieses Mal mit Lift), dafür reicht das Geld aber wohl nicht, da die neuen, modernen Wohnung alle viel teurer sind.
Eine neue Mietwohnung ist auch nicht leicht zu finden, da Vermieter oft eine Scheu davor haben, an alleinstehende Damen, die über 70 Jahre alt sind, zu vermieten (man weiss ja nicht, wie lange das gut gehen kann). Das wäre ein Weg,da sie dann die höhere Miete von der Einnahme aus der alten Wohnung sukzessive aufstocken kann. Bin gespannt, wie sie sich entscheiden wird -. Olga