Wirtschaftsthemen Investitionslenkung ist angewandte Vernunft
Derzeit gibt es einen Sturm der Entrüstung von konservativen Vertretern des freien Spiels der Marktkräfte gegen die Pläne der neuen Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, Klimasünder durch Investitionslenkung zu bestrafen. Das heißt also, dass Investitionen nicht mehr in klimaschädliche Technologien fließen sollen. Unterstützt wird dies auch von der EU-Kommission, die am Mittwoch ihren "Green Deal" der Öffentlichkeit präsentieren will.
Bis 2050 soll die EU klimaneutral sein und von der Leyen möchte bis 2030 1 Billion Euro aufwänden, um den Klimawandel zu begrenzen.
Ohne in der Lage zu sein, jede einzelne Maßnahme in Bezug auf ihre Wirksamkeit bewerten zu können, wundere ich mich über die Empörung in einige Medien und unter liberalen Politikern, die darin die "Politisierung des europäischen Finanzsystems" und quasi das Ende des freien Marktes sehen.
Wird Politikern sonst nicht immer gerne Untätigkeit vorgeworfen? Müssen Politiker, wenn sie verantwortlich handeln wollen, nicht der wissenschaftlichen Erkenntnis folgen und versuchen, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, die helfen können, die ansonsten vorhergesagte Katastrophen zu vermeiden?
ich frage mich, was für eine Ideologie dahinter steckt, quasi alles dem "freien Spiel" des Marktes zu überlassen und unsere Intelligenz nicht einzusetzen.
Intelligenz ist die Fähigkeit, Handeln an seinen Folgen auszurichten. Wer dies nicht tut, ist nicht intelligent, sondern dumm. Also müssen selbstverständlich die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum menschengemachten Klimawandel in das Handeln der Politik einfließen.
Wer dies einfach nur als "Planwirtschaft" beschimpft, den kann ich nicht ernst nehmen. Deregulierung würde unsere Welt zugrunde richten. Der Markt braucht Rahmenbedingungen, die die Wirtschaft in die richtige Richtung treibt.
Wer dem deregulierten "freien Markt" das Wort redet, der gibt es auf, die Zukunft intelligent zu gestalten und überlässt alles dem blinden, zumindest kurzsichtigem Spiel des Augenblicks.
Karl
Hallo Karl
Es wäre die Konsequenz zum Klimawandel, besonders heute sind die Wasserstoffaktien als Beispiel noch sehr billig 6.55 Dollar um einzusteigen, Ölpreis Brent 63 Dollar, das heisst es gibt noch viel Spielraum um eine wirkliche Konkurrenz zu den Fossilien zu werden, aber es wird kommen.
Ich frag mich sowieso wie z.b. Russland und andere wo sehr stark von der schmutzigen Energie Kohle Öl abhängen überleben werden wenn sie nicht mitziehen.
Die Märkte müssen auf grün umstellen, wenn mit sauberen Produkte Geld verdient wird, geht es mit den schmutzigen Produkte schnell bergab.
Phil..
QUELLE https://bizz-energy.com/gruener_wasserstoff_ist_das_oel_von_morgen
Natürlich müssten sie das und hätten es auch schon lange tun müssen.Wird Politikern sonst nicht immer gerne Untätigkeit vorgeworfen? Müssen Politiker, wenn sie verantwortlich handeln wollen, nicht der wissenschaftlichen Erkenntnis folgen und versuchen, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen, die helfen können, die ansonsten vorhergesagte Katastrophen zu vermeiden?
von Karl
Bisher jedoch hatte ich das Gefühl, dass sich immer der mit der stärksten Lobby durchsetzte und dann so etwas Absurdes dabei herauskommt, dass ausgerechnet die klimaschädlichsten Produkte noch immer subventioniert werden; aber darüber entrüsten sich die konservativen Vertreter dann wohl nicht - oder?
Pippa
Wie sehnsüchtig warten wir darauf, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in politische Entscheidungen ohne Wenn und Aber einbezogen werden.
Bei dem Gedanken an "Lenkung der Kapitalströme" (als hätte es diese nicht schon immer gegeben ...) kommt mir jedoch eine Frage in den Sinn: Wenn ein Unternehmen, das als nicht so umweltverträglich eingestuft wurde, sich verbessern möchte, woher nimmt es dann das entsprechende Kapital dafür?
VG - Via
........ kommt mir jedoch eine Frage in den Sinn: Wenn ein Unternehmen, das als nicht so umweltverträglich eingestuft wurde, sich verbessern möchte, woher nimmt es dann das entsprechende Kapital dafür?Dafür gibt es eh nur 2 Möglichkeiten, entweder, bei Deckung vom eigenen Konto, oder wenn Deckung nicht vorhanden, Kredit bei der Bank aufnehmen, was sonst kann infrage kommen ? Edita hat das vor vielen, vielen Jahren auch angehen müssen, mit 100.000 DM in der Familie zusammengeliehenes "Eigenkapital", daß das aufgenommene Startkapital von einer halben Mio. DM von der Bank "absichern" mußte!
VG - Via
Ist alles jotjejange, auch die Familie spricht noch mit mir, 😄 heute wäre ich nicht mehr so mutig!
Und bei Kreditunwürdigkeit regelt sich die Geschäftsgrundlage eines Unternehmens über kurz oder lang meist eh auch von ganz alleine!
Edita
Liebe @Via,
ich hoffe doch, dass die Subventionen nicht mit der Gießkanne für Konzerne, sondern auf Antrag für Prozesse ausgeschüttet werden.
Wenn z. B. RWE, gescholten wegen seiner Braunkohle und Kernkraftwerke, auf alternative Energiegewinnung umsteigen möchte, dann sollte das gefördert werden.
Karl
Ja, die Gießkanne ist doch gerade das Problem.
Die Braunkohle wird nach wie vor subventioniert und was ich besonders verwerflich finde, ist dass die Landwirtschaft mit den größten Flächen auch die höchsten Subventionen bekommt.
Warum macht man nicht endlich Nägel mit Köpfen und fördert die Nachhaltigkeit?
Wer am umweltfreundlichsten produziert, müsste am meisten gefördert werden.
So lange hier nichts passiert, ist die Politik auch nicht glaubwürdig und wenn die Politiker noch so viel erzählen.
Pippa
Liebe Via
Ich könnte mir vorstellen dass wir in Bezug der Umstellung durch eine stramme Rezession gehen werden wo viele Konzerne in Konkurs gehen. Es ist wie Edita und du schreibst, die Konzerne brauchen Geld, stimmt, aber wo soll das Geld herkommen ?
Ich glaube nicht dass die EU alles abfedern kann, wenn man sich das alles überlegt dann sieht man erst was auf uns zu kommt, die digitale Welt wird wirklich spannend und dann verplempern unsere EU Politiker mit ihren Inneren Querelen sowie mit dem leidigen Flüchtlingsthema die sehr kurze Streit wo zur Verfügung steht. Phil.
@pschroed
Es ist richtig, dass es eine Rezession geben wird, bzw. sind wir ja schon mittendrin.
Die Ausgangsfrage war, ob die EZB lenkend eingreifen darf. Warum sollte sie nicht ihrem Mandat gemäß mitdenken und mithandeln.
Es gehören langsam mal ALLE Vernunftbegabten an einen Tisch: Wissenschaftler mit ihren eindeutigen Positionen, Politiker, die wirtschaftsverträgliche Kompromisse finden müssen und aus diesem Grund auch die Wirtschaftsweisen.
Wir fragen immer zuerst nach dem Geld, vielleicht sollten wir zunächst nach der Machbarkeit fragen, dann nach dem Preis. Vorschläge gibt es mittlerweile reichlich.
VG - Via
Weil hier von Vernunft die Rede ist. Ich persönlich kann mangels Wissen zu diesen Themen kaum folgen.
Irgendwie geht es aber um viel Geld.
Das einzige was mir hier einfällt, ist, dass doch Deutschland vor Jahrzehnten, da war Deutschland dennoch erfolgreich, ohne Staatschulden wirtschaftete und uns erzählt wurde, dass die USA fatalerweise einen Staat auf Pump=verschieben auf die Zukunft, hat.
Inzwischen redet niemand mehr von Deutschlands Staatsschulden, ich glaub 2000 Milliarden. Ich versteh die Welt nicht mehr, ist Schuldenmachen in schwindelnder Höhe inzwischen wurscht, muß da nicht mit Rückzahlung begonnen werden?