Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen gute nachricht -> rezession

Wirtschaftsthemen gute nachricht -> rezession

carlos1
carlos1
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 18.01.2012, 09:23:29
".....würde ich als erstes
die Religionsorganisationen aus dem Staatsgefüge
verbannen und deren riesiges Vermögen in Bildung
und Aufklärung einsetzen." arno


Zu rational gedacht und kurzsichtig. Wie willst du global (globale Rezession ist doch gemeint) den Islam als Religionsorganisation in den islamischen Ländern verbannen. Dort gibt es keine Trennung von Staat und Religion. Dann müsstest du auch den Islam abschaffen.

Globale Rezession und globales Wachstum bedeuten nicht, dass überall gleichzeitig Rezession herrscht. Es gibt Regionen und Länder, in denen Hochkonjunktur herrscht und andere in denen das Wachstum zurückgeht.
carlos1
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Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 18.01.2012, 09:45:20

"Konjunkturschwankungen sind die Folge eines
menschlichen Konstruktes.
Die Menschen können sich ja auch ein anderes
Wirtschaftsmodell ausdenken und über Gesetze
festzurren."



Arno, das überzeugt nicht, weil Ernteausfälle, Naturkatastrophen sehr wohl die Konjunktur beeinflussen könnnen. In der Menschheitsgeschichte waren diese Katastrophen Ursachen für Hunger, Not und Tod.

Die ökonomische Erfassung von Daten der Wirtschaftsleistung und ihre Darstellung, ihre symbolische Benennung und Präsentation in einem "Modell" sind ein Konstrukt. Niemand wird aber behaupten können, dass durch diese intellektuelle Tätigkeit allein und direkt eine Rezession herbeigeführt wird. Allerdings können Rezessionen durch viel Gerede begüstigt werden.

Nahrungsmittelknappheit und Übervölkerung haben von jeher in der Geschichte Wanderungen und politische Veränderungen ausgelöst. Wir dürfen das Thema Rezession auch nicht eingrenzen auf unsere heutige Zeit. Die Bibel (1. Buch Moses) enthält ein Beispiel wirksamer Konjunkturpolitik. Joseph deutete den Traum des Pharaoh (7 magere Kühe verschlingen 7 fette Kühe) richtig, betrieb daraufhin die richtigen Sparmaßnahmen und Ägypten erging es wohl. Ein Beispiel für gute Konjunkturpolitik in der Zeit vor 3500 Jahren. Der reale Hintergrund wird jedem erkennbar, wenn er an die Bedeutung der Nilüberschwemmungen für die Bewohner des Niltals denkt. Blieben die Niederschläge in Äthiopien aus oder sind geringer, dann hungerten die Menschen im Niltal.

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von sittingbull
eine "rezession" ist zweifellos eine "gute nachricht" .

die "ökonomische wirklichkeit" , kann sich gar nicht drastisch genug offenbaren .

einige werden das als zynisch empfinden ...

da aber das "sein das bewusstsein" bestimmt , wird es gut tun , den kopf aus dem molligen "sparstrumpf"
recken zu müssen .
die menschen werden eben erst wach , wenn das eigene bett brennt .



euer revolutionärer rauchmelder des ST ...


sitting bull


"jedem ende , wohnt ein neuer anfang inne..."




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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von pschroed
als Antwort auf sittingbull vom 18.01.2012, 12:22:15
eine "rezession" ist zweifellos eine "gute nachricht" .

die "ökonomische wirklichkeit" , kann sich gar nicht drastisch genug offenbaren .

einige werden das als zynisch empfinden ...

da aber das "sein das bewusstsein" bestimmt , wird es gut tun , den kopf aus dem molligen "sparstrumpf"
recken zu müssen .
die menschen werden eben erst wach , wenn das eigene bett brennt .

euer revolutionärer rauchmelder des ST ...

sitting bull

"jedem ende , wohnt ein neuer anfang inne..."



Hallo Rauchmelder

Soltest du Millionär sein dann kann es dir ja egal sein.

Solltest du nur ein Sparstrumpf haben, gehe ich davon aus daß du auf jegliche Unterstützung des Sozialstaates verzichten wirst ! Oder ?

Phil.
hugo
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Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2012, 10:20:31
nee wolfgang Du verdrehst meine Inhalte ins Gegenteil bzw Du lenkst ab.

Die DDR-Wirtschaft, so wie behauptet wird,,,hat doch genau das vorgemacht was Du Dir scheinbar wünschst, nämlich ständig abnehmendes Florieren, Produzieren zunehmendes Stagnieren und folgender Abschwung bis zum bitteren Ende,,

Das hat sie jedoch nicht daran gehindert Deiner Behauptung entgegen -das Stillstand oder Rezession gut für Umwelt, Natur und Menschheit sei- gerade etwas anderes zu beweisen, nämlich größere Umweltschäden zu fabrizieren.

ok, so ganz nebenbei war sie (notgedrungen) auch ein Musterbeispiel was das Wiederverwerten das Nutzen und Recyceln von Wertstoffen und die entsprechende Logistik dazu, betrifft.

Kann es denn nicht durchaus sein, (nur so eine Idee von mir) das durch Fortschritt, Konjunktur usw mehr ideologische, finanzielle und materielle Möglichkeiten entstehen um Probleme der Menschheit anzupacken ?

Abschwung wird sehr schnell auch zu lokalen Engpässen führen, zu Not und Elend, also zu Massenbewegungen bis hin zu neuen Kriegen,,naja und Krieg und Umweltschutz verträgt sich wohl nicht besonders gut ??

hugo
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf pschroed vom 18.01.2012, 12:29:43
Soltest du Millionär sein dann kann es dir ja egal sein.


um meine millionen ist es mir egal ...

geld bedeutet mir als kommunist nichts ,

mir kommt es auf die veränderung an ...

auf den sozialismus !







sitting bull

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yuna
yuna
Mitglied

Re: Wachstum, Wachstum über alles
geschrieben von yuna
als Antwort auf pschroed vom 18.01.2012, 11:50:28
Welche Alternative gibt es ?? um die 7 Milliarden zu ernähren ??
Wieder eine Kuh, Huhn hinter dem Haus ?
Es ist ebenso, die Menschen sind da, es gibt kein zurück, oder ? wohin ?


Klostermaus hat recht mit ihren Aussagen und Denkanstößen.
Dazu kommt: Kapitalismus ist vereinfacht gesagt eine Sackgasse, an deren Ende nur noch einer steht, der alles hat gegen alle minus einen, die gar nichts haben.
Der Schwachpunkt ist das nötige Wachstum als Kernpunkt. Wachstum kommt nicht aus dem Nichts, Wachstum benötigt immer Energie. Wachstum frisst permanent und je größer es wird, was da wächst, desto mehr muss es fressen. Aber unsere Ressourcen sind beschränkt. Es frisst jetzt schon Menschen.
Und daran wird sich nie was ändern, es wird - wie schon gesagt - nur schlimmer.

Das einzige, was man evtl. noch tun kann, ist zu versuchen unabhängig zu werden.
Was brauchst du wirklich zum leben?
Löse dich vom Konsum, wehre dich gegen künstlich erzeugte Bedürfnisse.
Aber das ist mit Arbeit verbunden. Neben dem Neid/Missgunst und der Gier plagt den Menschen ja noch die Faulheit. Solange es für ihn gut läuft, regt er sich nicht.
Kuh, Huhn und Gemüsebeete hinter dem Haus wären tatsächlich ein Anfang. So würde nur produziert, was auch ge- und verbraucht wird.
Aber das setzt ein eigenes Grundstück voraus und auch der Platz auf diesem Planeten ist beschränkt.

Und ja, die Menschen sind da. Man kann sie schlecht töten, aber man kann sich einschränken für die Zukunft.
In China wurde das Geburtenproblem gelöst, indem Familien mit keinem oder nur einem Kind staatlich bevorzugt behandelt wurden und ständig überall Vergünstigungen erhielten, während Familien mit mehr als 2 Kindern in den Stadtrand verdrängt wurden.
Es gibt Millionen Kinder ohne Eltern.
Bevor man selbst Kinder produziert, könnte man sich ja vllt. erst mal um diese kümmern.
Klar, eigene Kinder zu haben ist immer etwas anderes, aber wie eitel ist man, dass man die Welt nicht verlassen kann, ohne seine Gene dort verbreitet zu haben?
Es fühlt sich in der Gesellschaft immer noch merkwürdig an, wenn eine Familie angibt, das Kind sei adoptiert. Viele reagieren dann irgendwie peinlich berührt - "Stimmt was mit der Frau nicht? Ist sie krank? Kann der Mann nicht? Warum haben sie keine eigenen Kinder? Sich um fremde Kinder kümmern? Das könnte ich nicht..."

Ach es gibt Tausende Dinge, wo der Mensch sich anständiger verhalten könnte.
Aber geschehen wird das wohl erst, wenn die Hälfte verhungert ist und die übrigen 3,5 Milliarden kurz davor stehen, während eine handvoll Bonzen feiert.

So lange kann's ja nicht mehr dauern.
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Wachstum, Wachstum über alles
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf yuna vom 18.01.2012, 13:19:19
Es gibt Millionen Kinder ohne Eltern.
Bevor man selbst Kinder produziert, könnte man sich ja viell. erst mal um diese kümmern.
geschrieben von yuna




ein schöner und lebensnaher vorschlag .



sitting bull
Simplizissimus
Simplizissimus
Mitglied

Welche Form der Landwirtschaft hat als primäres Ziel die Beseitigung des Hungers?
geschrieben von Simplizissimus
als Antwort auf pschroed vom 18.01.2012, 11:50:28
(...) Hallo Klostermaus. Welche Alternative gibt es ?? um die 7 Milliarden zu ernähren?? Wieder eine Kuh, Huhn hinter dem Haus? Es ist ebenso, die Menschen sind da, es gibt kein zurück, oder? wohin? Phil.



Ich habe den ganzen Text der Klostermaus gelesen - diese Antwort (siehe zitierter Text) wird diesem Klostermaus-Text nicht gerecht. Denn es geht nicht in Zusammenhang Rezession oder Wachstum um das Problem, wie bekommen wir etwa 7 Mrd. Menschen satt, sondern um eine Kritik an gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzsystem und an der Wachstumsideologie. Die Forderung nach mehr oder weiterem Wachstum hat eben nicht das Ziel, etwa die Menschheit satt zu bekommen, sondern dient den Profiteuren dieses Wirtschaftssystems.


Doch zur Landwirtschaft.
Bis jetzt hängt die Ernährung der ganzen Menschheit von zwanzig bis vierzig Zentimeter biologisch intakter Ackerkrume und den darauf wachsenden Pflanzen (vorwiegend Getreide und Reis) ab; auch die Fleischerzeugung ist davon abhängig. Abhängig sind die Menschen auch von denen, die diesen Acker (auch das Grünland) bearbeiten, säen, pflanzen, pflegen und ernten: von den Bauern und Landwirten weltweit.

Man muss allerdings zwischen den Formen der bäuerlichen Landschaft und den Großbetrieben der industrialisierten Landwirtschaft unterscheiden, wobei allerdings die Grenzen zwischen diesen beiden Formen fließend sind.
Die ursprüngliche Form der bäuerlichen Landwirtschaft war autark und diente der Ernährung der eigenen Familie/Sippe.
Mit Steigerung der Erträge/ Verbesserung der landwirtschaftlichen Technik konnte der Landwirt mehr Menschen ernähren (ein entscheidender Schritt der Menschheit), andererseits wurde der Landwirt mit der Technisierung der Landwirtschaft (Maschineneinsatz, Einsatz von Mineraldünger und Pestiziden usw.) auch abhängiger: von den Produzenten dieser Hilfsmittel und von den Banken, die diese Produkte vorfinanzieren und somit am Bauern, an der Landwirtschaft verdienen.
Noch mehr steigert sich die Abhängigkeit der Landwirte, weil er diese Produkte nicht selbst vermarktet, sondern vermarkten lässt. Kurz: Heute bestimmen fast ausschließlich die Großabnehmer, von der regionalen Molkerei bis zur Zuckerfabrik, die Preise der landwirtschaftlichen Produkte. D.h. Bauern und Landwirte sind nicht nur gegebenenfalls in der Hand von Banken, sondern abhängig von der agrartechnischen Industrie (einschließlich der entsprechenden Sparte der agrarchemischen Industrie) und den Großabnehmern und Großexporteuren agrarischer Produkte.
Eine weitere Abhängigkeit, von Landwirten und ihren berufsständischen Vertretern gerne verschwiegen, ist die Abhängigkeit von der Subventionspolitik, erst der nationalen (nach dem Krieg wurde die Landwirtschaft aus verschiedenen Gründen, auch parteipolitischen Gründen, sofort subventioniert!), jetzt auch der europäischen Subventionierung - die von verschiedenen Seiten durchaus mit Recht kritisch gesehen wird. (Hermann Priebe: Die subventionierte Unvernunft. Landwirtschaft und Naturhaushalt. Siedler-Verlag 1993)

Von der ursprünglichen Form der landwirtschaftlichen Selbstversorgung ist die europäische und außereuropäische Landwirtschaft zum "Zulieferer" und "Dienstleister" geworden, wobei die Bauern weltweit eben nicht die Spielregeln bestimmen, sondern sogenannte Marktgesetze, politische Entscheidungen und eben die Spielregeln derjenigen, die an der Landwirtschaft und von der Landwirtschaft verdienen wollen - nicht die "normalen Bauern", sondern all jene, die die Landwirtschaft als "Melkkuh" beneutzen wollen und benutzen.

Für die industrialsierte Landwirtschaft hingegen spielt der traditionelle Bauer keine Rolle mehr (allenfalls als "Arbeitskraft"), hier werden mit Kapital, viel technischem Einsatz und einem Minimum von (unterbezahlten) Arbeitskräften Agrarprodukte (einschließlich Fleisch, Milch, Eier etc.) produziert, mit denen in erster Linie Profit für Anleger usw. (nicht für Bauern und Landwirte) gemacht werden soll, mit diesen Betrieben sollen Steuern gespart werden, Milliarden (!) an Subventionen kassiert werden und gegebenenfalls im Interesse von Spekulanten an der Börse spekuliert werden.


Dass dann noch, wie heute bekannt, ein großer Teil der erzeugten und mit weiterem Aufwand industriell hergestellten Nahrungsmittel weggeworfen wird, kommt noch hinzu.
Zusammenfassung: Die weltweit immer mehr verbreitende Form der industrialisierten Landwirtschaft, als ein Teil der auf Wachstum fixierten Gesamtwirtschaft, dient nicht primär der Ernährung der Menschen, sondern dem Profitinteresse einiger weniger.


Mit einer solchen Antwort auf den zutreffenden Beitrag der Klostermaus "um die 7 Milliarden zu ernähren?? Wieder eine Kuh, Huhn hinter dem Haus? Es ist ebenso, die Menschen sind da, es gibt kein zurück, oder? wohin?" dokumentiert man, dass man nichts verstanden hat.


Simplizissimus (ein Bauer)
Medea
Medea
Mitglied

Re: Wachstum, Wachstum über alles
geschrieben von Medea
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 18.01.2012, 11:42:18
Drehe und wende es wie immer Du willst -
es gibt kein Entkommen, auch keine gerechte
vorstellbare Lösung aus dieser weltweiten
Situation. Weder Kommunismus noch Sozialismus
retten die Welt.


Es gibt nur das zur Zeit noch unvorstellbare.
Schafft den Menschen ab, denn nur er ist der
Verursacher all dieses Übels.


M.


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