Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Götterdämmerung bei VW?

Wirtschaftsthemen Götterdämmerung bei VW?

olga64
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RE: Götterdämmerung bei VW?
geschrieben von olga64

Nach der Anklage des Staatsanwaltes vor dem Landgericht Braunschweig kann ein Prozess gegen Herrn Winterkorn (71 Jahre alt)vermutlich in 2020 beginnen. Die Anklageschrift umfasst ca 75.000 Seiten.
Mit ihm angeklagt sind weitere Führungskräfte von VW und es dürfte ein Mammutprozess werden mit einem Aufmarsch hochpreisiger Anwälte.

Die Höchststrafe könnte - wie man hört - bei 10 Jahren liegen; ausserdem kann nach rechtskräftigem Urteil Zugriff auf das Vermögen des Herrn Winterkorn genommen werden, auch von VW.

Auch wenn die Gefängnisstrafe geringer ausfällt, kann es gut sein, dass er das Gefängnis aufgrund seines höheren Alters nicht mehr lebend verlässt, bzw. für den Rest seines Lebens, das mal ganz oben war, stark gezeichnet ist.
ER hat aber nun die Chance, auch persönlich mit dieser mutmasslichen Tat abzuschiessen, sich zu entschuldigen und die Basis zu legen, sein eigenes Leben noch einigermassen im Frieden zu führen und irgendwann abzuschliessen.

Es ist richtig, dass unser Rechtsstaat auch diejenigen in die juristische Pflicht nimmt, die vermutlich selbst dachten, es könne ihnen nie etwas passieren, weil sie ja ach so wichtig sind. Vor dem Gesetz sind sie alle gleich.
Nur mutmassliche kriminelle Taten wie die bei VW können "die da oben" begehen, aber "nicht die da unten", obwohl oft versucht wird, aus diesen unteren Kreisen Bauernopfer vorzuführen. Olga

olga64
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RE: Götterdämmerung bei VW?
geschrieben von olga64

Ferdinand Piech, einer der wichtigsten Automanager weltweit, brach nun bei einem Abendessen in Rosenheim zusammen und verstarb kurz darauf in einem Krankenhaus.
Er wurde 82 Jahre alt, hinterlässt ca 13 Kinder aus diversen Beziehungen und seine Ehefrau Uschi. Testamentarisch ist sie anscheinend die Haupterbin, aber nur, wenn sie nicht wieder heiratet. Da regiert er sogar noch aus dem Grab heraus, damit "sein Lebenswerk" nicht in fremde, männliche Hände fällt.
Und nun hört man die salbungsvollen Reden aus den Kreisen von VW, Porsche und Audi, obwohl vermutlich alle von ihm schikaniert und gedemütigt wurden.
Wird Zeit ,dass diese patriarchalischen Männer-Generationen aussterben, die vermutlich nicht mal im Grab ihre ewige Ruhe finden. Olga

olga64
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RE: Götterdämmerung bei VW?
geschrieben von olga64

VW fordert vom früheren CEO, Winterkorn, nun mehr als eine Milliarde Euro Schadensersatz in der Abgas-Affäre.
Dies ist nun Sache vieler, vieler Anwälte aufseiten Winterkorn und auch VW und es wird spannend, wie hoch die Zahlungen der Versicherung sind, die in solchen Fällen für Vorstände abgeschlossen und in Regress genommen wird. Olga


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olga64
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RE: Götterdämmerung bei VW?
geschrieben von olga64

Bernd Osterloh, der langjährige Betriebsratsvorsitzende bei VW wechselt nun in den Vorstand der LKW-Holdingtochter Tration nach Bayern. Wie er sagte, möchte er seine Qualitäten als Manager praktisch unter Beweis stellen.
Also einer, der 16 Jahre lang Arbeiterführer von Wolfsburg war und sich mit dem Management anlegte, bekommt jetzt einen Dreijahresvertrag, dotiert mit ca zwei Millionen Euro jährlich und verlässt seine Heimat Niedersachsen.
Was ist das? Der goldene Handschlag kurz vor seinem Rentner-Dasein? Die ERfüllung eines Herzenswunsches eines älteren Mannes, von dem schon bald auch keiner mehr sprechen wird?
Hat er sich jemals für diesen Vorstandsposten mit hervorragender Leistung qualifiziert - oder bleibt der Geruch einer Gefälligkeitsleistung des Aufsichtsrates bei VW (immerhin zu 20% im Besitz des Landes Niedersachsen).
Das Gehalt eines Vorstandes ist höher als das eines Betriebsrates - auch bei VW. Auch eine VW-Bestimmung, derzufolge Vorstände nicht älter als 65 Jahre alt sein sollen, wurde anscheinend ausgehebelt: In drei Jahren ist Osterloh 68 Jahre alt.
Olga

schorsch
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RE: Götterdämmerung bei VW?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 29.04.2021, 14:48:19

Du wirst doch bestimmt den sinnigen Slogan kennen: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing"?

Immerhin könnte man ja nun annehmen - hoffen -, dass ein gestandener Gewerkschafter in Ausübung seiner Funktion im Kampfe für seine Kollegen so viele Kniffe der "Gegner" durchschaut haben kann, dass er auch in der neuen Gegenseite-Funktion noch etwas für seine ehemaligen "Waffengefährten" herauszuholen imstande ist.

olga64
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RE: Götterdämmerung bei VW?
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 29.04.2021, 16:27:05

So wird es nicht kommen: in seinem neuen Vorstands-Job muss er STellenentlassungenbei dieser VW-Holding in Angriff nehmen, da sonst der Transformationsprozess nicht klappen wird und vermutlich der letzte Ausweg wäre,dass sich VW von der Holding generell trennt. Olga


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olga64
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RE: Götterdämmerung bei VW?
geschrieben von olga64

Der deutsche Autokonzern VW musste seinen Kunden in Übersee und den dortigen Behörden mehr als 20 Milliarden Dollar zahlen (USBehörden hatten die Manipulationen im September 2015 enthüllt).
Insgesamt kostete der Dieselskandal VW mehr als 30 Milliarden Euro und könnte noch teurer werden. Aktionäre fordern rund 10 Milliarden Euro Schadenersatz.

Mit Herrn Winterkorn, dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden steht VW nun kurz vor einem Vergleich. Winterkorn soll für Verfehlungen, die VW ihm vorhält, rund 11 Millionen Euro zahlen.
Das lohnt sich für Herrn Winterkorn, weil er nichts zugeben muss, was ihm bei Gericht schaden würde.
Mitte September soll beim Landgericht Braunschweig ein Strafprozess gegen Winterkorn und andere VW-Leute beginnen. Sie sind wegen Betrugsverdcht und weiter Delikte angeklagt.
Durch diese Zahlung wird Herr Winterkorn kein armer Mann werden; er kann seine Münchner Villa abehalten und muss voraussichtlich auch nicht ins Gefängnis.

Auch VW hat eine Manager-Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Die Police soll sich auf 500 Mio Euro belaufen und greift im Falle fahrlässiger Pflichtverletzungen.
Sollte Winterkorn doch wegen Betruges verurteilt werden, müssen die Versicherer gar nichts bezahlen; sollte W. unschuldig sein, müssen die Versicherer die volle Summe bezahlen.
Das dürfte auch für den früheren Audi-Chef Stadler und weitere ehemalige Mitarbeiter bei Audi gelten, von denen der Konzern ebenfalls Schadensersatz fordert, aber nicht inder Höhe wie bei Herrn Winterkorn. Olga

olga64
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RE: Götterdämmerung bei VW?
geschrieben von olga64

Und wieder eine Entlassung für einen Vorstandsvorsitzenden bei VW: Herbert Diess verlässt das Unternehmen September, das er als Vorstandsvorsitzender 4 leitete.
Sein Nachfolger wird Herr Blume,der dann Porsche und VW zussammen führen wird. Olga

olga64
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RE: Götterdämmerung bei VW?
geschrieben von olga64

Noch bevor der Nachfolger von Herrn Diess im Amt ist, erfährt man über Herrn Blume,dass dieser damit prahlt, mit Christian Lindner zusammen Einfluss auf den Koalitionsvertrag genommen zu haben, insbesondere in Bezug auf weitere Produktionen der Verbrenner-Autos und Einsatz von E-Fuels.

Bin gespannt, wie die beiden Herren aus dieser Nummer wieder rauskommen wollen. Solche Aussagen, die zB.vor Publikum gehalten werden ,sind mittlerweile ja meist gut dokumentiert und können nicht mehr so ohne weiteres abgestritten werden.
Das Theater bei VW geht vermutlich weiter und das Land Niedersachsen, Anteilseigner mit 20% und vertreten durch den MP Herrn Weil wird nicht, wie beabsichtigt, einen recht ungestörten Wahlkampf für die Landtagswahlen im Oktober führen können. Olga


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