Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Global Carbon Reward (GCR) die globale Globale Kohlenstoffprämie

Wirtschaftsthemen Global Carbon Reward (GCR) die globale Globale Kohlenstoffprämie

Andi26
Andi26
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Global Carbon Reward (GCR) die globale Globale Kohlenstoffprämie
geschrieben von Andi26

Hallo zusammen, ich beschäftige mich zur Zeit mit dem GCR. Ich besitze aber zu wenig ökonomisches Fachwissen, um mir ein Bild von der Idee des GBR, zu machen. Ich habe mir von Delton Chen, dem Initiator des GBR „leicht lesbare“ (für mich nicht) Informationen zusenden lassen. 
Diese Informationen liegen in Deutsch vor. Ich habe sie mit DeepL übersetzen lassen.
Wer will mir helfen die Idee zu verstehen?

Eine kurze Zusammenfassung der Idee des GCR: Der GCR ist eine vorgeschlagene schuldenfreie finanzielle Zahlung für die Verringerung von Treibhausgasen, einschließlich (a) der Reduzierung von Kohlenstoffemissionen und (b) der Entfernung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre. Diese Zahlung wird als "Kohlenstoffbelohnung" bezeichnet. Diese Zahlung erfolgt in Form eines leistungsbezogenen Zuschusses, der an die vermiedenen oder beseitigten Treibhausgasemissionen gekoppelt ist. Die Zahlung erfolgt in einer "Kohlenstoffwährung", die der Einheit 1 Tonne Kohlendioxidäquivalent (COe2) entspricht, die langfristig vermieden wird. Die Kohlenstoffwährung ist ein finanzielles "Zuckerbrot", das die bestehenden politischen "Stöcke" wie Kohlenstoffsteuern, Cap-and-Trade und regulatorische Strafen ergänzt. Es wird davon ausgegangen, dass der Ansatz von "Zuckerbrot und Peitsche" die gesellschaftliche Zusammenarbeit erheblich verbessern wird, so dass die Dekarbonisierung weltweit beschleunigt werden kann.

https://globalcarbonreward.org/
 

aixois
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RE: Global Carbon Reward (GCR) die globale Globale Kohlenstoffprämie
geschrieben von aixois
als Antwort auf Andi26 vom 06.03.2022, 10:09:24

HALLO @Andi26,

da willst Du ja ein 'großes' Fass aufmachen, denn die Frage nach den Kosten, dem Preis, dem Wert einer CO2 Emissionseinheit ist ja eine bis heute nicht gelöste, seit man merkte, dass die gute Absicht des Kyoto- Protokols seine Reduktionsziele nicht erreichte. Paris 2015 ist bislang der letzte Versuch global die CO2 Emissionen zu reduzieren. Es gibt aber bis heute kein funktionierendes globales System, das die CO2 Kosten ausreichend 'monetarisieren' könnte, um den gewünschten Reduktionseffekt zu haben.

Chans Idee ist nur eine von mehreren Vorstellungen eines 'CO2-Währungssystems' (carbon pricing).
Ich glaube vor ein paar Jahren kam die FDP mit 'Arbil' auf die Bühne, einer Art Kryptowährung.

Einige wichtige Herausforderungen sind bei solchen Systemem u.a.:

  •  die Massentauglichkeit (es müssen sehr viele mitmachen)
  •  die Bewertungsmaßstäbe  der CO2 Ersparnis (oder Entnahme); Gewichtungen ?
  •  die  Rolle des Staates dabei (nur private 'Freiwilligkeit' ist Wunschdenken) ?
  •  die  technische Begrenzung solcher "Belohnungseinheiten" (Inflationsrisiko  der CO2 Währung die ja an einen Wert gekoppelt sein muss , um 'konvertibel' als Zuckerbrot fungieren zu können nötige  geographische Begrenzungen bzw. Differenzierungen (ist ein CO2 Zuckerchen weltweit gleich viel wert ? Kann ich den Belohnungsschein überall einlösen ? )
  • Nachweis/Kontrolle der CO2 Reduktionsvermeidungen
  •  einer muss ja letztlich die Zuckerstückchen  'bezahlen (wie und wer ?), winwin  Träume  sind unter dem Strich m.E. eine Illusion (wie das z.B. bei den Ablasssscheinen der Fliegerei der Fall ist , aber das ist ein anderes Thema, obwohl auch da 'belohnt' (Zuckerbrötchen)

Die CO2 Zuckerbrot - Währung kennt folglich im Grundsatz die gleichen Probleme wie die aktuell zirkulierenden Kryptowährungen (bitcoins, hohe Volatilität, Betrug, kriminelle Spekulation usw.  aber auch : hoher Energieverbrauch, Tauschbarkeit, Anbindung an welche (Leit-)Währungen usw. usw. ).

Es wird mit reiner Freiwilligkeit (wie mir das auch bei Chans GCR der Fall zu sein scheint - ich muss zugeben,  ich habe mich mit den Details nicht beschäftigt, wenn es eine echt neue, geniale Idee wäre, wüsste die Welt aber davon) nicht gehen.
Der Staat muss eingreifen, Zentralbanken mit von der Partie zu sein und da wirds dann mit dem Globalitätsanspruch schnell recht mühsam (siehe Kyoto 1997 und Paris 2015) 

Als Modifikationen sind Vorschläge eines (freiwilligen) globalen Club-Ansatzes in der Diskussion (wobei dann Nichtclub Mitglieder Nachteile erleiden müssten usw...).

Wir schaffen es ja derzeit nicht einmal, Importe mit einer CO2 import tax oder sonst einer Steuer zu belegen (z.B. Fleisch, Soja aus gerodeten Regenwaldgebieten), um solche Importe ('ausgelagerte' Co2 Emissionen unserer Hersteller bzw. am Ende der VerbraucherInnen) unattraktiv zu machen im Vgl. zur heimischen Produktion.
Geschweige denn, bei jedem Politik-/Gesetzesvorschlag wenigstens der Öffentlichkeit deren CO2 Folgelasten ehrlich darzulegen.

Aber vielleicht war das ja gar nicht Deine Frage und Du wolltest vielleicht in eine eher fachlich vertiefende ökologische Kosten-Nutzen einsteigen. Lass es uns wissen.
 

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