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Wirtschaftsthemen Ex-Börsenchef gesteht größten Betrug aller Zeiten

heijes
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Ex-Börsenchef gesteht größten Betrug aller Zeiten
geschrieben von heijes
Der frühere Nasdaq-Chef Bernhard Madoff hat nach Angaben des FBI zugegeben, Anleger um 50 Milliarden Dollar betrogen zu haben. Er hat die Investoren mit einem Schneeballsystem betrogen. Versprochene hohe Zinsen wurden einfach mit dem Geld neuer Kunden bezahlt, während es keine tatsächlichen Gewinne gab.

Der Manager habe die Machenschaften zwei ranghohen Mitarbeitern seiner Firma gestanden. Nach Informationen des "Wall Street Journals" handelte es sich dabei um seine Söhne. Se hätten anschließend über einen Anwalt die Behörden informiert.

Alle weiteren Informationen sind untenstehendem Link der Berliner Morgenpost zu entnehmen.
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heijes
oesiblitz
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Re: Ex-Börsenchef gesteht größten Betrug aller Zeiten
geschrieben von oesiblitz
als Antwort auf heijes vom 12.12.2008, 19:18:35
Wenn er das ganze Geld, das er auf diese Art und Weise anderen Reichen geklaut hat für wohltätige Zwecke und den Hungernden dieser Welt gespendet hätte, dann wäre er ein Held. Ein moderner Robin Hood sozusagen.
Aber so? Man darf annehmen dass er das nicht gemacht hat und wenn es bewiesen ist, ist er für mich einfach ein Blödmann.
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oesiblitz
heijes
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Re: Ex-Börsenchef gesteht größten Betrug aller Zeiten
geschrieben von heijes
als Antwort auf oesiblitz vom 12.12.2008, 20:49:44
Oesi, der ist es wirklich gewesen. Nachdem ein Kunde Anfang des Monats seine Einlage (7 Millarden Dollar) zurückforderte, hat er anscheinend seinen Söhnen alles erzählt.
Laut den Behörden hat er gestanden, dass er noch 200 - 300 Millonen Dollar übrig habe, ansonsten sei er pleite.
Anscheinend ist die Schweiz davon betroffen, eine Luzerner Privatbank, Hisum hat dazu einen Artikel in den Thread "Die Bankenkrise weitet sich immer mehr aus" gesetzt.

Bin gespannt, welche deutschen Banken auch bei Madoff Geld angelegt haben. Ich habe den Eindruck, dass die Börse und Banken uns noch ganz gewaltig wirtschaftlich zu schaffen machen.
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heijes

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Karl
Karl
Administrator

nur ein Blödmann?
geschrieben von Karl
als Antwort auf oesiblitz vom 12.12.2008, 20:49:44
ist er für mich einfach ein Blödmann.

Oesiblitz, deine Einschätzung teile ich aus verschiedenen Gründen nicht.
1. Hat der frühere Nasdaq-Chef Bernhard Madoff Jahrzehnte offenbar auf Kosten anderer im Luxus gelebt. Er war kein Robin Hood.
2. Ist es ein Irrtum zu glauben, er hätte das Geld weniger Reicher verzockt. Er hat auch das Geld von Banken verwaltet und am Ende der Nahrungskette stehen immer sehr viele Kleine. In den USA gehört Aktienbesitz zur Altersvorsorge und deshalb trifft es die einfachen Leute doppelt, wenn Firmen oder Hedgefonds pleite gehen.

Herr Madoff war hochgradig kriminell und es ist falsch, solche Machenschaften sprachlich quasi als Kavaliersdelikt zu behandeln.
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karl
hugo
hugo
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Re: nur ein Blödmann?
geschrieben von hugo
als Antwort auf Karl vom 15.12.2008, 08:14:02
es ist doch immer wieder bezeichnend für die heutigen kapitalistischen verhältnisse das dort wo großes Kapital umgeschlagen angehäuft und veruntreut wird, die Kontrollmechanismen versagen, der Vertrauensvorschuss die Leichtgläubigkeit sehr groß ist.

In der letzten Zeit häufen sich ja die Veröffentlichungen von Betrugsgeschehen in Millionen -, und Milliardensummen und oftmals werden jetzt Taten aufgedeckt die schon jahrelang aufwuchsen,,

im Gegensatz dazu sehe ich solche pingeligen Totalkontrollen, Überwachungs-, und Restriktionsgeschehen auf unterster Ebene,,

so stehen erst heute wieder in der örtlichen Tagespresse Beispiele von "Kleinsttätern" die
sich der Überwachung nicht entziehen konnten. So der Fall einer Rentnerin die verzweifelt versuchte ihre Schulden von unter 1000€ zu tilgen. Lange zeit hungerte sie und versuchte mit 50€ im Monat zu überleben. Eine vergessene nicht beglichene Telefonrechnung von 2€ summierte bis jetzt auf 200€.

Als diese Forderung plötzlich mit Hurraa eingetrieben wurde -Gläubiger und Gerichtsvollzieher standen vor der Tür, drohten mit Erzwingungshaft- konnte sie Ihre Miete nicht mehr bezahlen und,,,landete mit 1200€ Schulden bei der Schuldnerberatung, die handelte bei den Gläubigern die Schuldsumme auf ein Drittel herunter und den Rest übernahm die Uwe Seeler Stiftung

aber hallo wo leben wir denn ??,,,diese Milliardenbetrüger, werden niemals bei der Tafel ihre Wochenration Lebensmittel abholen müssen, die werden weiterhin auf hohem Niveau schlemmen können da bin ich mir sicher,,

vielleicht wird mal hier oder mal dort einer ein paar Jährchen im Knast sitzen aber zur Schuldnerberatung oder gar zur Tafel werden die niemals müssen.

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hugo
schorsch
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Re: nur ein Blödmann?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hugo vom 15.12.2008, 09:05:12
Wie heisst es doch so treffen: Die Kleinen hängt man.....

.....und es gibt immer noch Menschen, die zu solchen Gurus hochschauen!

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schorsch

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hugo
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Re: nur ein Blödmann?
geschrieben von hugo
als Antwort auf schorsch vom 15.12.2008, 09:33:06
stimmt schorsch,, wenn solche Schlumis -auch sonstige Spitzenverdiener- auch nur ein paar Groschen an irgendeine Stiftung gönnerhaft rüberreichen,
dann stehts in großen Lettern in allen Zeitungen

und mit offenen Münder und strahlenden Äuglein künden hiesige Bewunderer vom Edelmut der Reichen im Lande (auch wenn sie in Wahrheit Steuerflüchtlinge, Steuerhinterzieher, hm Steueroptimierer sind)


In den Golf- und Country-Clubs, in denen Madoff verkehrte, galt er als Investment-Star. Zum Teil vertrauten ihm die Leute laut Medienberichten nahezu ihr gesamtes Erspartes an. Die "New York Times" berichtete von Familien, die alle ihre Rücklagen verloren haben. Eine Wohltätigkeits-Stiftung aus Massachusetts ist vermutlich ihr gesamtes Geld los und muss schließen.

oh wie edel, wie hilfreich und ,,,?? *g*
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hugo
adam
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Re: nur ein Blödmann?
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 15.12.2008, 09:43:56
Stimmt ja schon, was Du schreibst, aber Polemik hilft auch nicht weiter. Begriffe wie "Geld", "Dollar" oder "Euro" haben sich zu weit von tatsächlicher Arbeit entfernt. Sie taugen nicht mehr zum Vergleich mit einem Arbeitstag.

Charakteristisch in diesem Bankerkrimi ist, daß im Zusammenhang mit 200 Mio (200.000.000) Dollar, Vokabeln wie "nur noch" und "Pleite" gebraucht werden. Ab einer bestimmten Größenordnung ist der Mensch nicht mehr in der Lage zu bestimmen, was eine Zahl bedeutet.

Nehme ich einen alleinverdienenden GM-Arbeiter mit Familie und lasse ihn 100,- Dollar monatlich sparen, muß der bedauernswerte Mann über 166.000 Jahre lang arbeiten, um "nur" die Pleitesumme zusammen zu bekommen. Da werde ich schon wieder mit einer Zahl konfrontiert, die ich mit einem Menschenleben nicht in Zusammenhang bringen kann.
Wo, um Gottes Willen, hat dieser Banker, der statistisch gesehen auch keine höhere Lebenserwartung als der GM-Arbeiter hat, die 50 Milliarden (50.000.000.000) gelassen?

Frage: Was könnte man tun, um "Geld" wieder zu einem verstandesgemäß erfassbaren Synonym für "Arbeit" zu machen?

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adam
rolf †
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Re: nur ein Blödmann?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf adam vom 15.12.2008, 09:58:54
Auch mit 1 Milliarde € kann ich pleite sein, wenn dem Vermögen mehrere Milliarden Verbindlichkeiten gegenüberstehen.
Dem Rest deines Beitrages stimme ich zu.
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rolf
adam
adam
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Re: nur ein Blödmann?
geschrieben von adam
als Antwort auf rolf † vom 15.12.2008, 10:12:49
Das bestreite ich auch nicht, rolf. Mir geht es im Zusammenhang mit Geld um Begriffe wie "Million" oder gar "Milliarde". Kannst Du die Begriffe so zuordnen, daß sie dem entsprechen, was sie bedeuten? Ich hab da meine Schwierigkeiten!

Da sitzt Otto Normalverbraucher vor dem TV und sieht Tagesschau. Es ist die Rede von 10 Milliarden. Die "10" kann Otto noch einordnen, denn er trinkt manchmal 10 Bier am Tag. Im Zusammenhang mit Bier denkt er "Is`schon viel! Aber sooooo viel nun auch wieder nich`!" In diesem Moment ist eine Milliarde soviel wie ein Bier und es besteht kein Zusammenhang mehr zu Geld und Arbeit.

Wie kann man Otto diesen Zusammenhang klarmachen?

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adam

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