Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Ein Milliardär wirft sich vor den Zug

Wirtschaftsthemen Ein Milliardär wirft sich vor den Zug

"Der Tod des Spekulanten" ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf fenster vom 10.01.2009, 15:19:54
... so überschreibt die FAZ einen Artikel vom heutigen Tage und zeichnet ein Bild von den eklatanten Widersprüchlichkeiten des Menschen und Unternehmers Adolf Merckle und beleuchtet die psychologischen Hintergründe seines Suizids.

Zitat:

"...Dabei ist das Leben des Adolf Merckle bunter, widersprüchlicher, aufregender und mysteriöser, als man ihn jetzt – aus vermeintlicher Pietät – schildern zu müssen meint. „Geld ist immer genug da“, lautete sein Lebensmotto: Mit fast zehn Milliarden Dollar Vermögen listet ihn das amerikanische Magazin „Forbes“ noch im Mai 2008 auf Platz 94 der reichsten Menschen der Welt.

Merckle war fromm. Und geldgierig

Der Mann war nicht nur fromm, heimatverbunden und bescheiden, sondern auch geldgierig, missgünstig und unberechenbar. Er war anhänglich und streitsüchtig, hat seine Top-Manager gefeuert und gehätschelt. Er war nicht nur ein großer Unternehmer, sondern auch ein grandioser Spekulant. Auf der ganzen Klaviatur des Kapitalismus verstand er zu spielen. Zum Schluss freilich hat sich sein Motto gegen ihn gekehrt. „Schulden sind immer genug da“, hieß es seit Wochen nur noch. Verbindlichkeiten von fünf Milliarden Euro sollen es sein, so wird gemunkelt, die alle irgendwann einmal gebraucht wurden zum Kauf von allen möglichen Firmenanteilen. ..."

(Artikel vollständig im Link-Tipp)
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ursula
Re:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2009, 17:45:11
sehr interessanter artikel, der mir nur bestätigte, dass dieser mann wahrlich nicht der mann war, der er gerne sein wollte und wie ihn viele auch noch heute sehen wollen. aber es war schon immer schlimm, seine illusionen zu verlieren.
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plumpudding
hugo
hugo
Mitglied

Re:
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2009, 17:45:11
hallo ursual aber wenn er doch so fromm war,,?? sollte man Ihm dann nicht die vielen anderen schlechten Eigenschaften nachsehen und aus Ihm einen GUTEN machen ?

ich weiss ja nicht ob er sogar ein Kathole war, dann hätte er doch sicher all seine Sünden Sonntag für Sonntag vergeben bekommen und wäre somit fast völlig Unchuldig aus dem Leben geschieden,,,hm welchen Grund hätte er dann noch gehabt ??

ich warte liebe nochn Weilchen,, *g*
--
hugo

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fenster
fenster
Mitglied

Re:
geschrieben von fenster
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2009, 17:58:19
Wer ist schon der Mann, der er gerne sein möchte. Ich habe Herrn M. nie als "Heiligen" dargestellt, sondern eben einen Menschen mit all seinen Schwächen. Ob diese ihm bewusst waren, kann ich nicht beurteilen. Ich selber bin doch auch mit Schwächen und Fehlern behaftet und drum kann ich auch einen anderen Menschen verstehen. Aber er hat viel Gutes getan, und das zählt dort, woran er geglaubt hat. Seine guten Werke gehen ihm voraus.
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fenster
fenster
fenster
Mitglied

Re:
geschrieben von fenster
als Antwort auf fenster vom 10.01.2009, 18:18:46
Ich höre schon wieder eure Einwürfe, ich will hier missionieren. Nein, das will ich nicht, aber es zeigt sich doch, dass am Ende immer der Glaube steht, wenn man etwas bis zum Schluss durchdenkt und -fühlt.
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fenster
Re:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf fenster vom 10.01.2009, 18:18:46
fenster ich habe nicht behauptet, dass du diese mann für einen heiligen hälst. Wenn du dich angesprochen fühlst von den anderen beträge, musst du damit rechnen, dass du eine antwort erhälst, die dir nicht gefällt.

ich unterstelle dir jetzt einmal frech das du den artikel, den ursula eingestellt hat, gar nicht gelesen hast ?

wieso allerdings am ende immer der glaube steht, will mir nicht in meinen kleinen kopf. du wirst mir das aber sicherlich erklären. ich gehöre zu ungläubigen menschen und bin somit auch immun gegen missionare.

--
plumpudding

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pilli
pilli
Mitglied

Re:
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2009, 19:06:24
plum,

die schlichtdenkenden bet-schwestern & brüder werden das wochenende nutzen, rheumasalbe auf ihre vom niederknien geschundenen kniegelenke zu schmieren, für den Merckle einen sündenablass zu erflehen! ich sehe sie schon wackelnd wallfahrten in alle himmelsrichtungen um mit stoischen singsang für datt alte sünderlein erlösende gnade zu erflehen?

da ist jetzt datt grosse aufwachen nicht angesagt; eher peinlich sollte es silhouette, marianne und medea sein, sich ohne watt zum thema zu schreiben, mal wieder persönlich ausgekotzt zu haben; aber ich bestehe nicht darauf, datt sich die drei den artikel aus der FAZ zu gemüte führen:

"lass sie und andere doch dumm sterben?!"

habe ich gerade gedacht; aber auch spässchen gehabt, als ich den artikel las, den ursula im link angeboten hat. es schien mir, der verfasser habe im Seniorentreff mitgelesen, so viele gedanken meiner und anderer überlegungen fand ich dort! *zwinker*

Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass bei der Kötitzer Ledertuch- und Wachstuch-Werke AG, gegründet 1897 in der sächsischen Stadt Coswig bei Meißen, noch Leder und Wachstuch hergestellt wurden. Inzwischen handelt es sich um eine Briefkastenfirma mit Sitz im ehemaligen Steuerparadies Norderfriedrichskoog, irgendwo am nördlichen Ende der Republik.

Die „Kötitzer“, wie die kuriose Firma genannt wird, fungiert als eine Art Finanzdrehscheibe im Firmenimperium des Blaubeurer Unternehmers Adolf Merckle: Hier wird der Aktienbesitz der Familie gehalten, zuweilen über ziemlich komplizierte Verschachtelungen.

geschrieben von FAZ


jou, schlicht und einfach eine Briefkastenfirma, nix wirklich bözes; aber in diesem thread zu schreiben, Merckle habe vielen "Armen" in kritischen landschaften der nation brot&arbeit verschafft, datt ist schon vehement geheuchelte hardcore-schönschreiberei, wenn da nur einer hockt, der täglich den briefkasten leert?

jetzt aber zu der liga der verhinderten Florence Nightingale-Ladies, die sich sanft, aber mit der lampe des falsch verstandenen unterrichtsstoffes brüsten, watt zu suizide schreiben zu wollen. watt liest flachwurzelnde pilli, die jahre für den landschaftsverband und seine kliniken für suchtgefährdete und suizidgefährdete werkeln durfte im artikel der FAZ:

Suizid sei eine „letzte Lebensäußerung“, sagen die Suizidforscher: „Hinter ihr steht der Versuch, eine menschliche Tragik zu beenden.“ Und die Suizidforscher sagen auch, dass vor allem die Männer den Tod auf den Schienen wählen: Es ist ein Weg, der todsicher ans Ziel führt (und häufig den Lokführer traumatisiert).

Der Tod auf der Schiene ist ein lauter, ein aufdringlicher Tod, der so gar nicht zu Adolf Merckle passen will. Sein Leben führte der Unternehmer eher im Stillen. Der Öffentlichkeit ist er aus dem Weg gegangen, scheu und geheimniskrämerisch. Interviews gab er fast nie. Alles hat er darangesetzt, dass seine Firma von außen nicht durchschaut werden konnte. Seine Bayer- und Allianzaktien versteckte er lieber hinter einer fiktiven Leder- und Wachstuchfabrik.


Dabei ist das Leben des Adolf Merckle bunter, widersprüchlicher, aufregender und mysteriöser, als man ihn jetzt – aus vermeintlicher Pietät – schildern zu müssen meint. „Geld ist immer genug da“, lautete sein Lebensmotto: Mit fast zehn Milliarden Dollar Vermögen listet ihn das amerikanische Magazin „Forbes“ noch im Mai 2008 auf Platz 94 der reichsten Menschen der Welt.

Merckle war fromm. Und geldgierig

Der Mann war nicht nur fromm, heimatverbunden und bescheiden, sondern auch geldgierig, missgünstig und unberechenbar.
geschrieben von FAZ


basta! eben so schrieb ich das: nicht fähig, verantwortung zu tragen für das eigene tun und noch viel weniger fähig, jetzt, nachdem die maske gefallen war, den pietistisch gesinnten glaubensbrüdern in die augen schauen zu können ohne vor scham in den boden zu sinken!

bisher karin, schrieb ich mit keinem wort, dass ich Merckle die milliarden spielgeld nicht gönne, woher meinst du annehmen zu dürfen, ich sei neidig?

ich zieh' mein keckes hütchen vor dem Merckle, wie er es geschafft hat, soviele zu verarschen, watt seinen eigentlichen lebenswandel betrifft!

Merckle hat den evangelen in seinem freundeskreis gezeigt, wo datt kreuz...sorry...der geldhammer hängt; raffgier ein neuer trend, die leeren betstühle wieder zu besetzen?


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pilli
Re:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pilli vom 10.01.2009, 19:53:59

Pilli, ich gönne dir das Schlusswort.

Es ist so wie Pilli sagt, Amen !


karin2
pilli
pilli
Mitglied

Re:
geschrieben von pilli
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2009, 20:06:49
datt schlusswort, karin

überlasse ich denjenigen, die weiterhin das interessante thema anreichern mit kundigen beiträgen, die klartext enthalten!

mich kann datt meinen und denken einiger nicht schrecken, solange es diejenigen hat, die sich eine gesunde kritikfähigkeit auch im hohen alter erhalten haben und nicht alles schlucken, nur weil es falsch verstandene "Pietät" fordern könnte!

für mich deckt die grabeserde nicht zeitgleich datt sündenregister mit zu!


--
pilli
pea
pea
Mitglied

Re: Feines System...
geschrieben von pea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2009, 10:51:47
Der Tod eines Menschen ist kein Spiel!

geschrieben von susannchen1



Das ganze Leben ist ein Spiel -
und der Tod ist nur sein Ende.


Warum aber geht einer wie Merckle nicht still aus dem Leben? Womöglich weil der Gang auf die Schienen ihm auf schaurige Weise ein letztes Mal den Thrill besorgt.

geschrieben von faz



Merckle hatte wirklich sehr viel mit Haider gemeinsam...




--
pea

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