Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Die Pleitewelle kommt meint der Leiter des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung

Wirtschaftsthemen Die Pleitewelle kommt meint der Leiter des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung

dutchweepee
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RE: Die Pleitewelle kommt meint der Leiter des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung
geschrieben von dutchweepee

Dass in einem Zirkel wohlsituierter Rentner, die Höhe der Mindestlöhne als "vernünftig" bezeichnet wird, empfinde ich als widerwärtig. Wohlgemerkt, ehe Edita wieder ihren Hass und Olga ihr angelesenes Gedankengut ausschüttet: Ich beziehe ein gutes Gehalt und habe zuzüglich meiner freiberuflichen Einnahmen ein bequemes Auskommen.

Aber das Lesen im ST wird mir bei solcher Selbstzufriedenheit Olgas verleidet.
olga64
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RE: Die Pleitewelle kommt meint der Leiter des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.01.2021, 18:22:53

Sie und ich werden hier nicht auf eine Wellenlänge kommen. Das hängt sicher auch mit unterschiedlichen Biografien zusammen.
Ich wurde mit 15 Jahren Halbwaise zusammen mit einem jüngeren Bruder. Unser Vater verstarb ganz plötzlich und zurück blieb eine etwas lebensunsichere Mutter, die sich immer auf diesen Mann verlassen hatte.
Mein Bruder und ich waren auf dem Gymnasium; ansonsten herrschte ziemliche Armut bei uns und wir mussten auch die damals so bezeichnete "Wohlfahrt" aufsuchen. Meine Mutter erhielt eine kleine Witwenrente; wir Kinder eine kleine Halbwaisenrente. Einen Beruf wollte sie nie ausüben, sondern hoffte immer auf irgendwelche Unterstützungen aus der Familie, die meist ausblieben.
Das veranlasste mich in diesem Alter neben der Schule in einem Supermarkt zu jobben; mein Bruder kaufte für Hausbewohner ein und verdiente sich einige Groschen.
Dazu unterstützte mich mein Grossvater und ich kam für einige Jahre auf ein Internatk, damit meine Mutter (seine Tochter) entlastet wurde.
Anschliessend hatte ich das Glück, einen vom Jugendamt bestellten sehr guten Vormund zu haben. Ich machte Abitur und ging dann für ca 2 Jahre als Au Pair nach England und Frankreich. Dort verdiente ich mir ebenfalls meinen Lebensunterhalt. Als ich zurück kam war ich volljährig und begann mein Studium. Bafög gab es nicht, Unterstützung sowieso nicht - ich jobbte also in Kneipen, an Tankstellen usw. immer in dem Wissen, irgendwann wird alles besser.
Und so kam es auch. Der Kampf lohnte sich, weil mir früh klar war, dass nur Bldung und ein Beruf der Ausweg aus dieser Misere sind und bei mir als Frau die Unabhängigkeit von Dritten, insbesondere in finanzieller Richtung.
Man schaffte das früher und heute ist es vermutlich noch ein wenig einfacher, weil die staatlichen Hilfen grosszügiger sind und auch die Unterstützung in anderen Bereichen.
Dazu gehören aber ein starker Wille, ein längerfristiges Ziel, viel Disziplin und wenn was schiefgeht, nicht aufgeben, sondern wieder von vorne anzufangen.
Und irgendwo in dieser Kette der Notwendigkeiten geben Leute auf und ich verorte dies dann schon auch dort, wo die Hilfen evtl. zu grosszügig sind und dadurch die Eigeninitiative und die Eigenverantwortlichkeit dann auch sinken.
In vielen anderen Ländern würden solche Menschen vor dem absoluten Nichts stehen, aber durch den starken Überlebenswillen dann doch stärker motiviert werden als wenn sie "nur" einen Antrag ausfüllen müssen (was viele ja anscheinend auch schon als unverschämt empfinden). Olga

RE: Die Pleitewelle kommt meint der Leiter des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.01.2021, 18:40:11
Sie und ich werden hier nicht auf eine Wellenlänge kommen. Das hängt sicher auch mit unterschiedlichen Biografien zusammen.

Jede Biografie ist unterschiedlich. Ich verstehe nicht so recht, was Sie mir mit ihren biografischen Angaben vermitteln möchten. Ich selber hatte auch schwere Phasen in meinem Leben, die ich gemeistert habe. Und mit dem goldenen Löffel bin ich nicht geboren worden. Deswegen sage ich aber nicht: "Wer sich anstrengt, der schafft auch den gesellschaftlichen Aufstieg". Denn so verhält es sich eben nicht in jedem Fall.

Es gibt Leute, die stecken in "Hartz IV" fest und kommen da auch nicht mehr raus. Egal, wie sehr sie sich anstrengen. Oder denken Sie an die Altersrentner, die Grundsicherung beziehen, die stecken auch darin fest.

Denn: Nicht jeder hat Erfolg in seinem Leben, es gibt Gewinner und Verlierer. Die Gründe dafür sind vielfältig. Und schließlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft. Ich meine mich erinnern zu können, dass die Chancenungleichheit in Deutschland in irgendeinem OECD-Bericht mal wieder bemängelt wurde.

Schaschlik_Tango

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freddy-2015
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RE: Die Pleitewelle kommt meint der Leiter des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.01.2021, 19:00:45
Wer sich anstrengt, der schafft auch den gesellschaftlichen Aufstieg". Denn so verhält es sich eben nicht in jedem Fall.
Denn: Nicht jeder hat Erfolg in seinem Leben, es gibt Gewinner und Verlierer.  Ich meine mich erinnern zu können, dass die Chancenungleichheit in Deutschland in irgendeinem OECD-Bericht mal wieder bemängelt wurde.

Schaschlik_Tango
Wer sich anstrengt kommt weiter, aber wohin das hängt von Faktoren ab,
die nicht alle mitbestimmen können.
Wenn es um einen Posten geht im Einkauf oder sonstwo,
dann können nunmal nicht alle 10 Bewerber Fuss fassen.
Das heisst es gibt keine Chancen für alle die arbeiten bis zum Umfallen,
höchstens einen frühen Herzinfarkt und ab in die Kiste wenn`s gut läuft und wenn`s schlecht läuft ab in die Rente und dann arm und verlassen.
Denn viele bleiben auf der Strecke die nach Oben wollen.

Nebenbei bemerkt hat mich pers. der Höhenflug am Aktienmarkt total überrascht,
dass so mal am Rande. Und für`s Jahr gerechnet könnte es gut weiter gehen lt. Prognosen.
Kann man das glauben.???
Gestern 14.049,53 Zähler ein Plus von 0,6 % wie ist das möglich in diesen Zeiten,
im harten Lockdown.???

 
RE: Die Pleitewelle kommt meint der Leiter des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf freddy-2015 vom 09.01.2021, 14:45:16
Es scheint Gewinner und Verlierer zu geben.

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