Wirtschaftsthemen Desertec - eine Hoffnung für Europa und Afrika?
Heute läuft es in allen Nachrichtensendern. 12 Firmen haben sich zusammengeschlossen, um das Projekt "Desertec" zu starten. Es wird mindestens 400 Milliarden Euro kosten, aber es bedeutet auch eine Riesenchance für Europa wie für Nordafrika.
Selten dass die Grossindustrie und Greenpeace einmal einer Meinung sind! Nicht die Photovoltaik wird in der Sahara das Rennen machen, sondern die Parabolspiegelrinnen-Technologie der Firma Solar Millenium. Durch die Hohlspiegel wird das Sonnenlicht benützt, um Wasser zu verdampfen.
Anders als bei der Photovoltaik entsteht also eine speicherbare Energie (Wärme), die auch nachts abgegeben werden kann.
Solar Millennium hat die ersten Parabolrinnen-Kraftwerke Europas entwickelt. Die Projekte Andasol 1 - 3 befinden sich in Südspanien. Von allen beteiligten Firmen dürfte Solar Millenium am meisten profitieren, da sie relativ gesehen sehr klein sind. Kooperationspartner sind ABB, ABENGOA Solar, Cevital, Deutsche Bank, E.ON, HSH Nordbank, MAN Solar Millennium, Münchener Rück, M+W Zander, RWE, SCHOTT Solar, SIEMENS.
Für die Länder Nordafrikas würde ein solches Großkraftwerk eine sehr große Chance darstellen. Natürlich müssen sie mit den europäischen Partnern entsprechende Verträge aushandeln, um einen dicken Teil vom Kuchen zu erhalten. Aber das Selbstbewusstsein in diesen Ländern ist gewachsen und sie werden sich nicht über den Tisch ziehen lassen. Für Europa ist es auch sehr sinnvoll dafür zu sorgen, dass niemand aus seiner Heimat flüchten muss, um sich den Lebensunterhalt zu sichern. Entwicklung und Wohlstand in Afrika ist der beste und humanste Schutz vor einem Massenansturm auf die Festung Europas.
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karl
Selten dass die Grossindustrie und Greenpeace einmal einer Meinung sind! Nicht die Photovoltaik wird in der Sahara das Rennen machen, sondern die Parabolspiegelrinnen-Technologie der Firma Solar Millenium. Durch die Hohlspiegel wird das Sonnenlicht benützt, um Wasser zu verdampfen.
Parabolrinnen-Kraftwerke sind die einzige langjährig kommerziell erprobte Technologie, Sonnenenergie in Großkraftwerken zu nutzen. Parabolrinnen-Kraftwerke werden in Kalifornien seit 1985 erfolgreich kommerziell betrieben. Sie haben bereits über zwölf Milliarden Kilowattstunden Solarstrom produziert und damit umgerechnet etwa 12 Millionen Menschen ein Jahr lang mit Strom versorgt. Wie bei konventionell befeuerten Kraftwerken, auch Atomkraftwerken, wird der Strom in Parabolrinnen-Kraftwerken mit einer Dampfturbine und angeschlossenem Generator erzeugt. Der benötigte Dampf wird allerdings nicht durch die Verbrennung fossiler Energieträger erzeugt, sondern mit Hilfe der Sonnenenergie. Die Solarstrahlung wird mit großen Reihen von Parabolspiegeln aufgefangen und gebündelt. Die gewonnene Hitze reicht aus, um den benötigten Dampf zu erzeugen.
Anders als bei der Photovoltaik entsteht also eine speicherbare Energie (Wärme), die auch nachts abgegeben werden kann.
Solar Millennium hat die ersten Parabolrinnen-Kraftwerke Europas entwickelt. Die Projekte Andasol 1 - 3 befinden sich in Südspanien. Von allen beteiligten Firmen dürfte Solar Millenium am meisten profitieren, da sie relativ gesehen sehr klein sind. Kooperationspartner sind ABB, ABENGOA Solar, Cevital, Deutsche Bank, E.ON, HSH Nordbank, MAN Solar Millennium, Münchener Rück, M+W Zander, RWE, SCHOTT Solar, SIEMENS.
Für die Länder Nordafrikas würde ein solches Großkraftwerk eine sehr große Chance darstellen. Natürlich müssen sie mit den europäischen Partnern entsprechende Verträge aushandeln, um einen dicken Teil vom Kuchen zu erhalten. Aber das Selbstbewusstsein in diesen Ländern ist gewachsen und sie werden sich nicht über den Tisch ziehen lassen. Für Europa ist es auch sehr sinnvoll dafür zu sorgen, dass niemand aus seiner Heimat flüchten muss, um sich den Lebensunterhalt zu sichern. Entwicklung und Wohlstand in Afrika ist der beste und humanste Schutz vor einem Massenansturm auf die Festung Europas.
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karl
Re: Desertec - eine Hoffnung für Europa und Afrika?
Nach dem, was ich bisher dazu gehört und gesehen habe: Ja.
Und zwar erst für Afrika und erst dann für Europa
Es könnte sonst leicht zu Unruhen und Sabotageakten kommen,
wenn erst Europa Nutznießer wäre und Afrika später, bei ausgeweiteter Produktion, beteiligt würde.
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rolf
Und zwar erst für Afrika und erst dann für Europa
Es könnte sonst leicht zu Unruhen und Sabotageakten kommen,
wenn erst Europa Nutznießer wäre und Afrika später, bei ausgeweiteter Produktion, beteiligt würde.
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rolf
Wenn das man gut geht. Gerade habe ich in den Nachrichten gehört, dass die Finanzierung noch nicht gesichert ist.
Alles was ich bis jetzt von den bisherigen Kraftwerksbetreibern gehört und gelesen habe, wehren die sich mit Händen und Füßen, weil die alten abgeschriebenen Kraftwerke zu betreiben, gleichzusetzen mit Gelddrucken ist.
Das hat man mir jedenfalls mehrfach erklärt.
pippa40
Alles was ich bis jetzt von den bisherigen Kraftwerksbetreibern gehört und gelesen habe, wehren die sich mit Händen und Füßen, weil die alten abgeschriebenen Kraftwerke zu betreiben, gleichzusetzen mit Gelddrucken ist.
Das hat man mir jedenfalls mehrfach erklärt.
pippa40
Das ist ein klassisches Feld für Regierungen bzw. die EU. Energieversorgung ist eine Schlüssel-Aufgabe für die Versorgung der Bevölkerung und der Betriebe, besonders der Verkehrsbetriebe und der verkehrlichen Infrastruktur. Auch die private Mobilität hängt von geeigneter und auskömmlicher Energie ab.
Dies alles sicherzustellen ist Daseinsvorsorge und deshalb m.E. nach dem deutschen Grundgesetz Staatsaufgabe erster Güte. Von privaten Investoren/Spekulanten sich abhängig zu machen ist eine Mißachtung dieser Staatsaufgabe - wir haben schon manches dazu gesehen...
Wenn diese Technologie zu unbegrenzten Energiequellen führt und der Transsport über weite Wege funktioniert, dann nix wie 'ran!
--
seewolf
Dies alles sicherzustellen ist Daseinsvorsorge und deshalb m.E. nach dem deutschen Grundgesetz Staatsaufgabe erster Güte. Von privaten Investoren/Spekulanten sich abhängig zu machen ist eine Mißachtung dieser Staatsaufgabe - wir haben schon manches dazu gesehen...
Wenn diese Technologie zu unbegrenzten Energiequellen führt und der Transsport über weite Wege funktioniert, dann nix wie 'ran!
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seewolf
Hallo seewolf,
das Transportproblem scheint nicht so groß zu sein. Auf 1000 km gehen 3% verloren:
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karl
das Transportproblem scheint nicht so groß zu sein. Auf 1000 km gehen 3% verloren:
Und das Transportieren des Stroms mit hocheffizienten Leitungen würde pro 1000 Kilometer nur drei Prozent Stromverlust mit sich bringen, und da muss ich ja nicht drei Prozent mehr Kohle oder Gas kaufen, ich muss einfach drei Prozent mehr Spiegel aufstellen, um einfach drei Prozent mehr Strom von der Sonne einzufangen.
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karl
Re: Desertec - eine Hoffnung für Europa und Afrika?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bei gekühlten Leitungen?
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mart1
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mart1
ne mart:
Im überregionalen Hochspannungsnetz machen Übertragungsverluste heutzutage nur noch ca ein Prozent der Lieferungen aus. Im Mittelspannungsnetz sind es zwei und im lokalen Netzbereich nahezu fünf Prozent.
und wenn wir davon ausgehen das das ja noch 10 Jahre dauert, dann ist die Technik noch weiter und da es um große Mengen geht, sinken natürlich die Übertragungs-, und Umspannverluste enorm.
Noch vor kuzer Zeit lagen die gemeinsamen Übertragungs-, und Umspannverluste auf 100 Km bei co 10% und nun wird immer höher Transformiert (da der Spannungsabfall immer gleich ist, also bei höheren Spannungen immer weniger ins Gewicht fällt) ja sogar eine Umhackung auf Gleichspannung lohnt sich über große Strecken und bei großen Strommengen.
das was Du andenkst die Supraleitung, davon haben wir in den Siebzigern mal geträumt,,ist aber nix draus geworden *g*
die Grafik ist schon beeindruckend, da gäbs ja jede Menge Phantasiefreiheiten fürs Träumen, bezüglich billigster und sauberster Energie weltweit und alle Trinkwasserprobleme sind dann auch lösbar.*g*
aber um was streiten wir dann noch, wenn Öl und Gas keine Rolle mehr spielen ?? *g*
hugo
Im überregionalen Hochspannungsnetz machen Übertragungsverluste heutzutage nur noch ca ein Prozent der Lieferungen aus. Im Mittelspannungsnetz sind es zwei und im lokalen Netzbereich nahezu fünf Prozent.
und wenn wir davon ausgehen das das ja noch 10 Jahre dauert, dann ist die Technik noch weiter und da es um große Mengen geht, sinken natürlich die Übertragungs-, und Umspannverluste enorm.
Noch vor kuzer Zeit lagen die gemeinsamen Übertragungs-, und Umspannverluste auf 100 Km bei co 10% und nun wird immer höher Transformiert (da der Spannungsabfall immer gleich ist, also bei höheren Spannungen immer weniger ins Gewicht fällt) ja sogar eine Umhackung auf Gleichspannung lohnt sich über große Strecken und bei großen Strommengen.
das was Du andenkst die Supraleitung, davon haben wir in den Siebzigern mal geträumt,,ist aber nix draus geworden *g*
die Grafik ist schon beeindruckend, da gäbs ja jede Menge Phantasiefreiheiten fürs Träumen, bezüglich billigster und sauberster Energie weltweit und alle Trinkwasserprobleme sind dann auch lösbar.*g*
aber um was streiten wir dann noch, wenn Öl und Gas keine Rolle mehr spielen ?? *g*
hugo
Re: Desertec - eine Hoffnung für Europa und Afrika?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Im überregionalen Hochspannungsnetz machen Übertragungsverluste heutzutage nur noch ca ein Prozent der Lieferungen aus. "
Bei welcher Spannung und bei welcher Entfernung?
mart1
Bei welcher Spannung und bei welcher Entfernung?
mart1
Ob das ganze Desertec-Spektakel nicht ein riesiger Flop ist ?
"Desertec ist eine Fata Morgana, die nicht ausreichend politisch und wirtschaftlich betrachtet worden ist", sagt SPD-Energieexperte Hermann Scheer zu SPIEGEL ONLINE. Weder sei das Projekt richtig berechnet, noch seien ernsthaft Alternativen in Betracht gezogen worden. "Schon bald wird man feststellen, dass Desertec keine Investition in die Zukunft ist."
Und dann möchte ich mir nicht vorstellen, wie das ganze Gelumpe nach einem Wüstensturm aussieht. Ganz zu schweigen davon, daß die Leitung von Bin Ladens Sprengstoffexperten jederzeit in die Luft gejagt werden kann. Das ganze ist ein Witz hoch drei. Wir werden doch z.Zt. nur noch verarscht.
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walter4
"Desertec ist eine Fata Morgana, die nicht ausreichend politisch und wirtschaftlich betrachtet worden ist", sagt SPD-Energieexperte Hermann Scheer zu SPIEGEL ONLINE. Weder sei das Projekt richtig berechnet, noch seien ernsthaft Alternativen in Betracht gezogen worden. "Schon bald wird man feststellen, dass Desertec keine Investition in die Zukunft ist."
Und dann möchte ich mir nicht vorstellen, wie das ganze Gelumpe nach einem Wüstensturm aussieht. Ganz zu schweigen davon, daß die Leitung von Bin Ladens Sprengstoffexperten jederzeit in die Luft gejagt werden kann. Das ganze ist ein Witz hoch drei. Wir werden doch z.Zt. nur noch verarscht.
--
walter4