Wirtschaftsthemen Das Undenkbare
Was da im Hinter-Vordergrund alles läuft, das ist unfasslich.
Sollte es zum Zahlungsfall bezüglich Rettungsschirmes kommen, dann sind Belgier und Slowaken aus rechtlichen Gründen wahrscheinlich draußen und müssen nichts berappen.
Beide Regierungen waren bei Vertragsunterzeichnung nämlich im parlamentarischen Niemandsland.
Marija
Waas? Wo hastn das gefunden? Das wird ja immer abenteuerlicher. Nicht einmal das konnten die Herrschaften gebacken kriegen?
Allerdings, den deutschen Anteil würde das um echt nur Peanuts erhöhen, prozentual gesehen.
Allerdings, den deutschen Anteil würde das um echt nur Peanuts erhöhen, prozentual gesehen.
Dies ist eine klare Warnung an alle Verbrecher in Nadelstreifen:
Wegen verbotenem Insiderhandel muss die Wall-Street-Größe Raj Rajaratnam für elf Jahre ins Gefängnis.
Ein New Yorker Richter verkündete das Strafmaß.
Es handelt sich um eine der längsten Haftstrafen, die jemals wegen eines derartigen Vergehens verhängt wurden.
Die Ankläger hatten sogar mehr als 24 Jahre Haft gefordert.
Nur diese Sprache werden sie verstehen !
Phil.
Wegen verbotenem Insiderhandel muss die Wall-Street-Größe Raj Rajaratnam für elf Jahre ins Gefängnis.
Ein New Yorker Richter verkündete das Strafmaß.
Es handelt sich um eine der längsten Haftstrafen, die jemals wegen eines derartigen Vergehens verhängt wurden.
Die Ankläger hatten sogar mehr als 24 Jahre Haft gefordert.
Nur diese Sprache werden sie verstehen !
Phil.
Hallo Marija,
Prof Vogl in deinem Link aus der FAZ ist sehr spät dran mit seinen Erkenntnissen zu den reinen Lehren. Bereits im 19. Jahrhundert sagte T. Veblen, dass die Ökonomie hoffnungslos hinter ihrer Zeit her hinkt. Das ist heute nicht anders. Prof. Brodbecks Buch „Die fragwürdigen Grundlagen der Ökonomie“ – Brodbeck ist selber Ökonom – erschienen 1998, zu einer Zeit als die Euro-Einführung vorbereitet wurde, wird mit dem Satz eröffnet: „Zeiten der Krise sind Zeiten der Kritik.“
Krise ist kein Alleinstellungsmerkmal unserer Zeit. Krise findet immer statt. Übrigens: Hunderte von Krebszellen entstehen tagtäglich in jedem Organismus. Wir merken nichts davon, weil das Immunsystem sich mit ihnen befasst.
Spirituelle Maximen als Voraussetzung für Marktmechanismus ist auch ein alter Hut. Es geht noch besser: Neoklassik und Sozialismus beide stimmen cum grano salis in der Interpretation ihrer Grundlagen überein. Beide sind sich einig darüber, dass objektive Gesetze die Wirtschaft steuern. So ist es, auch wenn glühende Anhänger der Marktwirtschaft das nicht gern hören. Sie können aber nie so genau sagen, wo und wann eigentlich nach den eigenen Vorgaben noch ein „freier“ Markt existiert. Wo ist der denn? Streng genommen gibt es den nicht. Bestenfalls noch im Drogenhandel oder sehr eingeschränkt in der Prostitution. Welches Marktgeschehen verdient das Prädikat „vollkommene Konkurrenz?“ Vollkommene Konkurrenz heißt, dass der Preis sich ohne jede Einwirkung von außen, also allein auf Grund von Nachfrage und Angebot bildet. Mindestvoraussetzung dafür ist u. a. eine Mindestanzahl von einer größeren Zahl von Konkurrenten. Das ist aber noch lange nichts alles. Was sind das für Erwartungen in Nachfrage und Angebot? Welche Rolle spielt der Zeitfaktor? Die Ökonomie schert alles über einen Kamm und sagt, die Beteiligten seien „rational“. Basta.
Eine gemeinsame Methode, besser: ein gemeinsames Denkmodell, verbindet beide, Sozialismus und Neoklassik. So eine von Brodbecks Thesen, die er auf vielen Seiten seines Buches erläutert. Der Traum von einem lenkbaren Markt wurde noch von den Keynesianern – oder solchen, die sich für Keynesianer hielten - noch in den 70er Jahren geträumt. Die moderne Ökonomie ist durch den Einfluss des naturwissenschaftlichen Vorbildes geprägt. Entscheidungen und Erwartungen vieler Individuen im Wirtschaftsprozess werden zusammengefasst und Rationalität wird unterstellt, was zur mathematischen Berechnung einer Wahrscheinlichkeit führt. Situative Entscheidungen werden als rational angesehen. Der logische Empirismus , auf dem dies Verfahren der Ökonomie sich ableitet, lehnt die Metaphysik zwar ab, aber genau diese Ablehnung ist eine metaphysische Aussage, weil dem Logos hier ein überweltlicher Rang eingeräumt wird. Am Anfang war das Wort (gr. logos), so steht es auch im Evangelium.
Keynes selber hat nichts von der Mathematisierung der Ökonomie gehalten: Formal sind die mathematisch formalisierten Aussagen der ökonom. Theorien exakt. Aber die mathematischen Symbole ohne Bedeutung erklären nichts definitiv (so Brodbeck). Keynes sagte es deutlich: Die neue „mathematische Ökonomie ist nur ein Gebräu, ebenso unpräzise wie die anfänglichen Voraussetzungen, auf denen sie basiert und die dem jeweiligen Autor erlauben, den Blick für die Komplexität und Interdependenz der realen Welt in einer Masse überheblicher und wertloser Symbole zu verstecken.“ (Zitat Keynes, Allgemeine Theorie des Zinses und des Geldes, bei Brodbeck. a. a. O, Seite 102). Das ist die klare Ablehnung eines mechanistischen Weltbildes.
„Die Akteure der Finanzmärkte haben sich …….. auch auf Berechnungstechnologien verlassen, die die Wahrscheinlichkeit solcher Krisen auf eins zu zig Milliarden quantifizieren, also eigentlich auf die Unmöglichkeit solcher Krisenereignisse setzen. Als dann das Unvorstellbare passierte und weit und breit keine rettende Hand half, war die Perplexität groß.“ S. FAZ, Link bei Marija
Das ist das mechanistische Weltbild in Aktion.
Mit der Benennung der Gier als Antrieb für die Exzesse macht man es sich zu leicht. Da stimme ich gerne zu. Eine fundamentale Analyse muss die unzeitgemäßen Paradigmen der Ökonomie freilegen. Dazu fehlt hier der Platz. Es ist auch nicht immer die Gier, vielmehr das Prestige, das Ansehen, die Macht, die Selbstbestätigung, die der Erfolg verschafft.
Europa wird nach der Eurokrise um eine Erfahrung reicher sein, aber ärmer.
Viele Grüße
c.
Prof Vogl in deinem Link aus der FAZ ist sehr spät dran mit seinen Erkenntnissen zu den reinen Lehren. Bereits im 19. Jahrhundert sagte T. Veblen, dass die Ökonomie hoffnungslos hinter ihrer Zeit her hinkt. Das ist heute nicht anders. Prof. Brodbecks Buch „Die fragwürdigen Grundlagen der Ökonomie“ – Brodbeck ist selber Ökonom – erschienen 1998, zu einer Zeit als die Euro-Einführung vorbereitet wurde, wird mit dem Satz eröffnet: „Zeiten der Krise sind Zeiten der Kritik.“
Krise ist kein Alleinstellungsmerkmal unserer Zeit. Krise findet immer statt. Übrigens: Hunderte von Krebszellen entstehen tagtäglich in jedem Organismus. Wir merken nichts davon, weil das Immunsystem sich mit ihnen befasst.
Spirituelle Maximen als Voraussetzung für Marktmechanismus ist auch ein alter Hut. Es geht noch besser: Neoklassik und Sozialismus beide stimmen cum grano salis in der Interpretation ihrer Grundlagen überein. Beide sind sich einig darüber, dass objektive Gesetze die Wirtschaft steuern. So ist es, auch wenn glühende Anhänger der Marktwirtschaft das nicht gern hören. Sie können aber nie so genau sagen, wo und wann eigentlich nach den eigenen Vorgaben noch ein „freier“ Markt existiert. Wo ist der denn? Streng genommen gibt es den nicht. Bestenfalls noch im Drogenhandel oder sehr eingeschränkt in der Prostitution. Welches Marktgeschehen verdient das Prädikat „vollkommene Konkurrenz?“ Vollkommene Konkurrenz heißt, dass der Preis sich ohne jede Einwirkung von außen, also allein auf Grund von Nachfrage und Angebot bildet. Mindestvoraussetzung dafür ist u. a. eine Mindestanzahl von einer größeren Zahl von Konkurrenten. Das ist aber noch lange nichts alles. Was sind das für Erwartungen in Nachfrage und Angebot? Welche Rolle spielt der Zeitfaktor? Die Ökonomie schert alles über einen Kamm und sagt, die Beteiligten seien „rational“. Basta.
Eine gemeinsame Methode, besser: ein gemeinsames Denkmodell, verbindet beide, Sozialismus und Neoklassik. So eine von Brodbecks Thesen, die er auf vielen Seiten seines Buches erläutert. Der Traum von einem lenkbaren Markt wurde noch von den Keynesianern – oder solchen, die sich für Keynesianer hielten - noch in den 70er Jahren geträumt. Die moderne Ökonomie ist durch den Einfluss des naturwissenschaftlichen Vorbildes geprägt. Entscheidungen und Erwartungen vieler Individuen im Wirtschaftsprozess werden zusammengefasst und Rationalität wird unterstellt, was zur mathematischen Berechnung einer Wahrscheinlichkeit führt. Situative Entscheidungen werden als rational angesehen. Der logische Empirismus , auf dem dies Verfahren der Ökonomie sich ableitet, lehnt die Metaphysik zwar ab, aber genau diese Ablehnung ist eine metaphysische Aussage, weil dem Logos hier ein überweltlicher Rang eingeräumt wird. Am Anfang war das Wort (gr. logos), so steht es auch im Evangelium.
Keynes selber hat nichts von der Mathematisierung der Ökonomie gehalten: Formal sind die mathematisch formalisierten Aussagen der ökonom. Theorien exakt. Aber die mathematischen Symbole ohne Bedeutung erklären nichts definitiv (so Brodbeck). Keynes sagte es deutlich: Die neue „mathematische Ökonomie ist nur ein Gebräu, ebenso unpräzise wie die anfänglichen Voraussetzungen, auf denen sie basiert und die dem jeweiligen Autor erlauben, den Blick für die Komplexität und Interdependenz der realen Welt in einer Masse überheblicher und wertloser Symbole zu verstecken.“ (Zitat Keynes, Allgemeine Theorie des Zinses und des Geldes, bei Brodbeck. a. a. O, Seite 102). Das ist die klare Ablehnung eines mechanistischen Weltbildes.
„Die Akteure der Finanzmärkte haben sich …….. auch auf Berechnungstechnologien verlassen, die die Wahrscheinlichkeit solcher Krisen auf eins zu zig Milliarden quantifizieren, also eigentlich auf die Unmöglichkeit solcher Krisenereignisse setzen. Als dann das Unvorstellbare passierte und weit und breit keine rettende Hand half, war die Perplexität groß.“ S. FAZ, Link bei Marija
Das ist das mechanistische Weltbild in Aktion.
Mit der Benennung der Gier als Antrieb für die Exzesse macht man es sich zu leicht. Da stimme ich gerne zu. Eine fundamentale Analyse muss die unzeitgemäßen Paradigmen der Ökonomie freilegen. Dazu fehlt hier der Platz. Es ist auch nicht immer die Gier, vielmehr das Prestige, das Ansehen, die Macht, die Selbstbestätigung, die der Erfolg verschafft.
Europa wird nach der Eurokrise um eine Erfahrung reicher sein, aber ärmer.
Viele Grüße
c.
Du wirst sehen, früher oder später werden die Eurobonds eingeführt.
Phil.
Phil.
The point of no return
A message from Anonymous to the 99%
citizens of USA
Nun geschieht das bislang Undenkbare :
Das Internet wird zur Basis eines Aufstandes gegen die Geldelite und ihre Machenschaften...................
wenn sie nicht durch Trojaner und andere Krallen ausgehebelt werden wird.
Noch ist es weit weg.
A message from Anonymous to the 99%
citizens of USA
Nun geschieht das bislang Undenkbare :
Das Internet wird zur Basis eines Aufstandes gegen die Geldelite und ihre Machenschaften...................
wenn sie nicht durch Trojaner und andere Krallen ausgehebelt werden wird.
Noch ist es weit weg.
Lieber Carlos,
kennst du F.Capra ?
Er schrieb bereits vor dreißig Jahren über den notwendigen Untergang des mechanistischen Weltbildes.
Wir sind im Zyklus des wirtschaftlichen Winters angelangt. Eigentlich müssten nun die Schulden abgebaut werden, aber es werden unsinnigerweise immer neue gemacht.
Diese Schulden müssen getilgt werden.
Es geht nicht.
Wir brauchen einen reset.
LG
M.
kennst du F.Capra ?
Er schrieb bereits vor dreißig Jahren über den notwendigen Untergang des mechanistischen Weltbildes.
Wir sind im Zyklus des wirtschaftlichen Winters angelangt. Eigentlich müssten nun die Schulden abgebaut werden, aber es werden unsinnigerweise immer neue gemacht.
Diese Schulden müssen getilgt werden.
Es geht nicht.
Wir brauchen einen reset.
LG
M.
"Du wirst sehen, früher oder später werden die Eurobonds eingeführt.Phil."
Denkbar ist alles, vor allem dann, wenn die Staaten Geld brauchen. Am Ende eines Sanierungsprozesses und einer Angleichung der ökonomischen Bedingungen wären Eurobonds sinnvoll. Davon sind wir weit entfernt.
Die Banken sind nicht diejenigen, die den Staat über Jahrzehnte hinweg aufgefordert haben Schulden zu machen und die Schuldenkrise allein verursacht haben. Trotzdem muss der Staat wegen des Eigenlebens der Geldbranche sich aus den Fängen der Banken befreien. Wenn die Bürger ihre Stimmen erheben, ist das eine Chance, dass der Finanzsektor, die Funktion einnimmt, die ihm zukommt: Eine dienende. Der Staat, die Wirtschaft und nicht zuletzt das Publikum sind einer hemmungslosen Planungsideologie, Machbarkeits- und Berechenbarkeitillusionen verfallen. Von Realwirtschaft wird gern gesprochen und von einer Rückkehr zu ihr. Wer will sie denn? Das Reden von der Schuldenfalle ist nur das Gegenstück der Falle der Inhaltsarmut von Demokratie.
An Symptomen hangen bleiben bringt nichts.