Wirtschaftsthemen Das Undenkbare

Marija
Marija
Mitglied

Das Undenkbare
geschrieben von Marija
Beim Kaffeetrinken überkam mich regelrechte Gänsehaut.
WAS KOMMT DA NOCH AUF DEN STEUERZAHLER ZU ?

Prof. D. Meyer / Uni Hamburg befasst sich mit einem bislang undenkbaren Ereignis :

"Ein Austritt aus dem Euro und die Wiedereinführung der Neuen Deutschen Mark (NDM) werden alternativfähig. Damit wäre zugleich einem drohenden chaotischen Zerfall der Währungsunion zuvorgekommen. Das rechtliche Problem hierbei: Der EU-Vertrag sieht ein Ausscheiden nicht vor. Konstruieren ließen sich sowohl ein Teilaustritt aus der EU gemäß Art. 50 EUV als auch eine Ermächtigung durch die Union."

Etwas weiter beschreibt er den etwaigen Fahrplan :

"Ein Überraschungseffekt wäre hilfreich. Die Aufwertungserwartung würde sonst risikolose Spekulationsgeschäfte sowie den Zustrom von „gebietsfremden“ Euros aus der Rest-Union fördern. Der Bundestag müsste die Rückübertragung der Währungssouveränität (Art. 88 Grundgesetz) und ein Gesetz zur Einführung der NDM beschließen."

Mich befällt das Gruseln, wenn ich weiterlese. Und ich denke an Murphy, -was gedacht werden kann, das kann auch gemacht werden. ABER :
Wie sollte so etwas am Parlament und heimlich an der Bevölkerung vorbei geschehen können ?
Doch selbst dafür gibt es eine Lösung :

".... könnte die Bundesregierung die nächsten beiden Tage als Bankfeiertage festlegen, an denen die Institute die administrative Umstellung von Konten und Zahlungsverkehr vornehmen. "

usw
weiterlesen bei Focus Magazin Nr. 38/11
Wiedereinführung der DM



Ich weiß, einige hier werden nun wieder über mich herfallen und PANIKMACHE schreien .
Aber niemand soll sagen können : Davon habe ich nichts gehört.

Marija
carlos1
carlos1
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Re: Das Undenkbare
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Marija vom 10.10.2011, 09:27:03
Hallo marija, ganz so abwegig ist der Gedanke einer Wiedereinfürhung der DM nicht. Der Euro ist und war eine politische Währung. Er wurde aus politischen Gründen eingeführt. Eine Rückkehr zur DM wäre ebenfalls eine in erster Linie politische Maßnahme, durch die das Verhältnis zu unseren Nachbarnm direkt hart betroffen wäre. Ich habe schon in vorausgegangenen Threads auf das EWS hingewiesen, dass gut finktionierte und nicht diese Nachteile wie die gemeinsame Wärhungsunion besaß. Allerdingd wäre dies früher oder später wieder eine DM-Zone, was Franktreich und England kaum hinnehmen könnten. Griechenland (Drachme) könnte abwerten, sich wirtschaftlich erholen, wettbewerbsfähiger werden.

In der Währungsunion wurden unter dem Euro nicht.komaptible Volkswirtschaften zusammengefügt. Das war ein Fehler. Er ist nur reparabel durch eine Ergänzung durch eine politische Union und eine gemeinsame europ. Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik. Das wird nur schwer gehen, aber es muss versucht werden.

Für einge gemeinsame europäische Politik wäre eine DM-Wiedereinführung ein schwerer Schlag. Die DM müsste dazu stark aufwerten, unsere Exporte würden leiden, aber wir könnten es überstehen. Politisch würden wir isoliert werden. Frankreich würde niemals zustimmen, dass Dtld einen Sonderweg geht.

Viele Grüße
c.


dutchweepee
dutchweepee
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Re: Das Undenkbare
geschrieben von dutchweepee
Der Schlimmste aller Fälle wäre eine deutsche Loslösung vom Euro und Wiedereinführung der D-Mark. Schlagartig wären unsere Exporte für die Anderen unbezahlbar und unsere Arbeiter säßen auf der Straße, weil die deutsche Wirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig ist.

Dies ist keine Kaffeesatzleserei - fragt die Schweizer, was sie im Moment vom starken Franken für "Vorteile" haben.

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Marija
Marija
Mitglied

Re: Das Undenkbare
geschrieben von Marija


Der " schweizer Bürger " ist nun an den Euro gebunden. Die Stabilisierungsmaßnahmen für den starken Franken müssen immer wieder " ergänzt" werden.

Ob das auf Dauer wirklich was bringt, wer weiß.
In anderen Währungen hat dieser Eingriff auf Dauer nicht funktioniert.

Das Gefahrenpotetial eines globalen Schnitts wächst täglich.

Der kleine Bürger ist aber nicht mehr so ungebildet, wie man das gerne hätte - dank Internet.
senhora
senhora
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Re: Das Undenkbare
geschrieben von senhora
ZEITmagazin: Sie halten die Angst vor einer Währungsreform also für ein Gespenst?

Schmidt: Für absolut dummes Zeug.

Zeit.de


Wem soll ich nun glauben?
Ich tendiere zu Altbundeskanzler Schmidt, ist aber eher ein Bauchgefühl.

Es ist eine Zumutung, welche Varianten, Szenarien so unter das Volk gestreut werden. Langsam komme ich zu dem Schluss, es ist besser gar nichts mehr zu diesem Thema zu lesen.

Senhora

Re: Das Undenkbare
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wir können da diskutieren so lange wir wollen, letztendlich werden unsere (im Übrigen von UNS gewählten) Politiker doch das tun, was SIE für richtig erachten oder anders: was ihnen zu ihrem pers. Ansehen gereicht.

Die Amerikaner werden ALLES tun, den momentanen Trend zu schüren, weil sie um ihren Dollar fürchten - die EU ist ihnen sowieso schon immer ein Dorn im Auge. Würde nun der Euro bröckeln, so käme das (nicht nur Amerika) Einigen sehr entgegen.

Ich mach mir da keine Gedanken, hoffe nach wie vor auf die Stabilität der Edelmetalle und beobachte ...


ach ja noch was:

ANGST MACHT VOLK LEICHTER REGIERBAR


das wussten schon die Römer

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Marija
Marija
Mitglied

Re: Das Undenkbare
geschrieben von Marija
Dieses " So könnte es ablaufen Szenario" des Focus-Artikels kommt ja nicht so aus der Zauberkiste.

Da wird was angedacht.

Stück für Stück werden wir auf den Haircut in Griechenland vorbereitet. Und die jetzt diskutierten 60% reichen offensichtlich nicht aus.
Und zahlen werden für die dabei entstehenden Löcher nicht die schuldigen Banken der amerikanischen Finanzhierarchie.
carlos1
carlos1
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Re: Das Undenkbare
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Marija vom 10.10.2011, 09:27:03
Den Focus-Artiekl las ich erst nach meinem Beitrag. Prof. Meyer lehrt an der Helmu-Schmidt-Universität in Hamburg Volkswirtschaft. Der Name ist interessant, weil gerade H. Schmidt sich vehement gegen ein Fallenlassen Griechenlands ausgesprochen hat. Er meinte, wenn die europ. Reg. chefs es nicht fertig brächten Gr zu retten, solle sie der Teufel holen.

Auf der Seite 2 des Focus-Artikels wird darauf hingewiesen. dass sich andere Staaten wie Niederlande, Österreich und Finnland etc der DM-Zone anschließen würden. Die Regierungen dieser Staaten sehen in der Eurolrise ohnehin auf Berlin und warten auf Führung. Wie gesagt, das ganze Euroabenteuer hätte man sich sparen können, wenn okonomische Vernunft gewaltet hätte und nicht nur Hoffnung auf eine politische Union, die irgendwann folgen würde, so andere sie wollen. Das EWS von 1979 bis Ende 1998 mit abgestimmten Bandbreiten bei Wechselskursschwankungen etc. hätte vollkommen ausgereicht für die währungspolitische Zusammenarbeit, wenn man die politische Union nicht wollen darf.

Marija
Marija
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Re: Das Undenkbare
geschrieben von Marija
als Antwort auf carlos1 vom 10.10.2011, 10:13:31


Danke, carlos 1,
dass du den Artikel gelesen hast.

Ja, es soll die "neue" DM sein.

Angedacht war vorher ein "Kerneuro" der Kernstaaten.

Gruß
Marija

schorsch
schorsch
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Re: Das Undenkbare
geschrieben von schorsch
als Antwort auf dutchweepee vom 10.10.2011, 09:52:35
.........................

Dies ist keine Kaffeesatzleserei - fragt die Schweizer, was sie im Moment vom starken Franken für "Vorteile" haben.


Einer der (nur!) 7 Millionen antwortet: Profitieren vom starken Franken können

- 1) jene, die grenznah wohnen und ausserhalb der Schweiz einkaufen;

- 2) jene, die durch verbilligte Einfuhren in die Schweiz die Währungsgewinne nicht an die Verbraucher weitergeben.

Aber leiden tun darunter viel mehr Schweizer. Denn uns wird mit dem teuren Franken der Ausland-Absatz so stark vermindert, dass einige Unternehmen bereits dazu übergegangen sind, die Arbeitszeit zu verlängern - zum gleichen Monatslohn notabene.

Trotzdem: Wieder zu den alten Länderwährungen zurück zu kehren wäre die Katastrophe. Denkt nur mal an all diese Sisyphusarbeit, die entstehen würde durch das Umwechseln der Euros in die alten Währungen.

Einige Jahre nach der Einführung des Euro fand ich in einem vergessenen Portemonnaie noch etwa 100 DM. Und so wie mir geht und gings wohl Millionen Menschen. Und dies nicht nur mit DM!

Aber keine Bange: Einige würden mit dieser Kalberei der Rückkehr zu den alten Währungen zu Milliardären!

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