Wirtschaftsthemen Das qualitative Wachstum wird unterschätzt
Im so genannten Warenkorb, mit dem z. B. die Inflation gemessen wird, sollten m. E. eigentlich keine Technologiegüter aufgezählt sein, sondern nur Lebensmittel, Heizung und andere Grundbedürfnisse, denn wer z. B. die Kosten für ein Auto heute mit denen für ein Auto vor 50 Jahren vergleicht, der lässt ja den enormen Qualitätszuwachs der Autos außen vor. So geht es mit allen Technologiegütern.
Für meine erste externe Festplatte mit 20 Megabyte Kapazität zahlte ich Anfang der 80er Jahre 4000.- DM, heute werden mir für 60.- Euro (120.- DM) 600 Gigabyte angeboten. Da soll einer sagen, das Geld habe an Wert verloren. Ich bekomme 1 Million mal soviel Speicher wie damals für das gleiche Geld.
Prinzipiell scheint es mir, dass in der heutigen Zeit die enormen Qualitätszuwächse von den Statistikern nicht erfasst werden. OK, dies ist keine einfache Übung. Wie lässt man z. B. die höhere Verkehrssicherheit heutiger Autos in die Berechnungen des Bruttosozialproduktes einfließen? Letzteres unterschlägt einfach den Zuwachs an Qualität. Dieser ist in unserem Informationszeitalter allerdings so gewaltig, dass er unbedingt berücksichtigt werden sollte. Jeder Mensch mit Internetanschluss hat heutzutage ein gewaltiges externes Gedächtnis, er kann in Sekundenschnelle fast alles nachschlagen. Wie geht die bloße Existenz des Internets und diese enorme Erweiterung unserer intellektuellen Fähigkeiten in die Berechnung des Bruttosozialproduktes ein?
Schwierig ist die Berücksichtigung des technologischen Fortschrittes aber nicht zuletzt auch deswegen, weil hier exponentielle Komponenten im Spiel sind, die üblicherweise von Menschen schlecht erfasst werden können - obwohl sie jedem Sehenden derzeit aufs Auge gedrückt werden.
Wir brauchen intelligente Computerprogramme, die in der Lage sind, die tatsächlichen Entwicklungen besser vorher zu sagen als unsere Statistiker. Der enorme Zuwachs der Leistungsfähigkeit von Rechnern wird diese über kurz oder lang zur Verfügung stellen können.
--
karl
Für meine erste externe Festplatte mit 20 Megabyte Kapazität zahlte ich Anfang der 80er Jahre 4000.- DM, heute werden mir für 60.- Euro (120.- DM) 600 Gigabyte angeboten. Da soll einer sagen, das Geld habe an Wert verloren. Ich bekomme 1 Million mal soviel Speicher wie damals für das gleiche Geld.
Prinzipiell scheint es mir, dass in der heutigen Zeit die enormen Qualitätszuwächse von den Statistikern nicht erfasst werden. OK, dies ist keine einfache Übung. Wie lässt man z. B. die höhere Verkehrssicherheit heutiger Autos in die Berechnungen des Bruttosozialproduktes einfließen? Letzteres unterschlägt einfach den Zuwachs an Qualität. Dieser ist in unserem Informationszeitalter allerdings so gewaltig, dass er unbedingt berücksichtigt werden sollte. Jeder Mensch mit Internetanschluss hat heutzutage ein gewaltiges externes Gedächtnis, er kann in Sekundenschnelle fast alles nachschlagen. Wie geht die bloße Existenz des Internets und diese enorme Erweiterung unserer intellektuellen Fähigkeiten in die Berechnung des Bruttosozialproduktes ein?
Schwierig ist die Berücksichtigung des technologischen Fortschrittes aber nicht zuletzt auch deswegen, weil hier exponentielle Komponenten im Spiel sind, die üblicherweise von Menschen schlecht erfasst werden können - obwohl sie jedem Sehenden derzeit aufs Auge gedrückt werden.
Wir brauchen intelligente Computerprogramme, die in der Lage sind, die tatsächlichen Entwicklungen besser vorher zu sagen als unsere Statistiker. Der enorme Zuwachs der Leistungsfähigkeit von Rechnern wird diese über kurz oder lang zur Verfügung stellen können.
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karl
Im so genannten Warenkorb, mit dem z. B. die Inflation gemessen wird, sollten m. E. eigentlich keine Technologiegüter aufgezählt sein, sondern nur Lebensmittel, Heizung und andere Grundbedürfnisse, ..........
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karl
Auch meine Meinung. Denn in schlechten Zeiten kauft der Konsument sowieso nur noch das wirklich Lebensnotwendige......
.......und ramponiert damit all jene Wirtschaftssektoren, die nicht die unbedingt zu haben müssenden Produkte herstellen.
Ich/wir (meine Frau und ich) haben uns übrigens antizyklisch benommen dieses Jahr: Der Wagen, den wir im Sinne hatten im nächsten Jahr zu kaufen, haben wir um 1 Jahr vorgezogen. Und auch sonst leben wir einfach so wie in "guten Zeiten". Und so müssen zumindest wir uns kein schlechtes Gewissen machen betreffs Mitschuld an der Rezession!
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schorsch
Hallo, karl,
als Biologe weißt Du, daß es für alle gesunden und natürlichen
Wachstumsentwicklungen eine Obergrenze oder eine optimale Größe gibt.
Ein Wachstum bis zu diesen Grenzen ist sinnvoll, aber ein Wachstum
darüber hinaus besitzt immer Negativfolgen.
Dies gilt nicht für die Wachstumsvorgänge in der Natur!
Die Negativfolgen des Leistungswachtums in der Wirtschaft sind
nicht mehr zu leugnen.
Deine Themenüberschrift gilt mehr für die Negativerscheinungen
als für die Positiverscheinungen!
Viele Grüße
--
arno
als Biologe weißt Du, daß es für alle gesunden und natürlichen
Wachstumsentwicklungen eine Obergrenze oder eine optimale Größe gibt.
Ein Wachstum bis zu diesen Grenzen ist sinnvoll, aber ein Wachstum
darüber hinaus besitzt immer Negativfolgen.
Dies gilt nicht für die Wachstumsvorgänge in der Natur!
Die Negativfolgen des Leistungswachtums in der Wirtschaft sind
nicht mehr zu leugnen.
Deine Themenüberschrift gilt mehr für die Negativerscheinungen
als für die Positiverscheinungen!
Viele Grüße
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arno
Ich sehe das alles wohl aus einer anderen Perspektive als du, arno. Die Evolution ist ein offener Prozess, der sich in Bezug auf Komplexität und Informationsverarbeitung immer höher schraubt. Ein Dach für die technologische Entwicklung sehe ich nicht, ganz im Gegenteil. Ich bin davon überzeugt, dass wir heute erst in dem Knie einer stürmischen, sich selbst antreibenden, sich autokatalytisch beschleunigenden Entwicklung der Informationssysteme befinden, deren Ende ich abzusehen mir nicht zutraue. Nie zuvor in der Geschichte der Menschheit hat sich innerhalb einer Generation soviel gewandelt wie derzeit. Die Beschleunigung des qualitativen Wachstums nimmt dramatische Ausmaße an. Die vorhandenen Indices spiegeln dies nicht wieder. Dieses qualitative Wachstum wird selbst während einer Rezession des Bruttosozialprodukts weiter gehen. Was z. B. bedeutet es denn, wenn in 2009 z. B. etwas weniger Handies verkauft werden als 2008? Während die Preise dafür eventuell rückläufig sein werden, werden die gekauften Produkte bereits wesentlich mehr können als 2008. Die Internetfähigkeit der Handies ist unaufhaltsam. Damit werden in sehr, sehr kurzer Zeit Milliarden Menschen miteinander und mit Rechenmaschinen in Echtzeit verknüpft sein. Was bedeutet dies für die Informationsverarbeitung des Gesamtsystems?
--
karl
--
karl
Hallo, karl,
ich habe das Wesentliche vergessen:
Dein Speichervolumenbeispiel verdeutlicht klar, daß Du nicht das qualitative,
sondern das quantitative Wachstum eigentlich meinst, oder?
Viele Grüße
--
arno
ich habe das Wesentliche vergessen:
Dein Speichervolumenbeispiel verdeutlicht klar, daß Du nicht das qualitative,
sondern das quantitative Wachstum eigentlich meinst, oder?
Viele Grüße
--
arno
Keineswegs arno. Dieses quantitative Wachstum ist natürlich von solch einem Ausmaß, dass es qualitativ ein Quantensprung ist. Die Verbesserung der Rechnerkapazitäten bei gleichzeitiger extremer Kostensenkung kann zwar quantitativ gemessen werden, bedeutet aber einen qualitativen Sprung. Dieser ist aber noch nicht zu Ende, sondern wir stehen erst am Anfang. Überlege einmal, seit wann es PCs auf dem Markt für jedermann zu kaufen gibt (Anfang der 80er) und was seitdem passiert ist.
Die Computer werden so klein und billig, dass sie zunehmend mehr Bereiche unseres Lebens erobern, irgendwann werden sie in jedem Gerät sein, das du einkaufst - selbst Textilien werden Computerchips tragen (s. Linktipp).
--
karl
Die Computer werden so klein und billig, dass sie zunehmend mehr Bereiche unseres Lebens erobern, irgendwann werden sie in jedem Gerät sein, das du einkaufst - selbst Textilien werden Computerchips tragen (s. Linktipp).
--
karl
Hallo,
der Computer hat die Karteikästen ersetzt und kann größere Datenmengen
verarbeiten, mehr nicht.
Der Informationsmüll wird mittlerweile immer größer,
so daß man immer mehr damit zu tun hat, diesen Müll zuvergessen!
Ich bin der Meinung, daß die Informationsqualität durch den PC
nicht besser geworden ist.
Zur Steigerung der Informationsqualität ist die Datensammlung nicht
unbedingt erforderlich.
Was wir brauchen, sind Ideen!
Viele Grüße
--
arno
der Computer hat die Karteikästen ersetzt und kann größere Datenmengen
verarbeiten, mehr nicht.
Der Informationsmüll wird mittlerweile immer größer,
so daß man immer mehr damit zu tun hat, diesen Müll zuvergessen!
Ich bin der Meinung, daß die Informationsqualität durch den PC
nicht besser geworden ist.
Zur Steigerung der Informationsqualität ist die Datensammlung nicht
unbedingt erforderlich.
Was wir brauchen, sind Ideen!
Viele Grüße
--
arno
Was wir brauchen, sind Ideen!
Richtig, arno. Ideen, gibt es aber jede Menge! Dass der Computer nur unsere Karteikästen ersetzt haben soll, ist m. E. eine sehr untertriebene Sicht der Dinge. Der Computer hat uns auch miteinander vernetzt. Wären wir, lieber arno, in der Lage mit unseren Karteikästen miteinander zu kommunizieren?
Waren wir mit unseren Karteikästen wirklich in der Lage, uns jederzeit in Sekundenschnelle einen beliebigen Fachausdruck erklären zu lassen?
Du vergisst auch, dass die enorme Verbilligung der Informationsverarbeitung, es heute möglich macht, die Herstellung aller Produkte, die wir benötigen, zu optimieren. Hierzu gehören auch die Medikamente, die zukünftigen Generation und teilweise auch uns bereits ein langes, qualitativ gutes Leben ermöglichen werden. Die Liste der Vorteile, die uns die Informationsverarbeitung bringt, ist extrem lang. Allerdings gibt es auch die dunkle Seite, das kann nicht verschwiegen werden; denn auch die Kriegsführung wird dadurch "effektiver".
--
karl
Hallo, karl,
die Informationssammlung (Quantität) und die Informationsverbreitung
ist durch den PC beachtlich.
Wenn, wie Du schreibst, diese PC-Möglichkeiten auch in
gleicher Menge und Qualität gegen den Menschen gerichtet wird,
weiß ich nicht, wo dann noch ein langfristiger Vorteil für die menschliche
Gemeinschaft gesucht werden kann?
Was nützt das viele Wissen, wenn wir letztlich damit unser Grab schaufeln????
Viele Grüße
--
arno
die Informationssammlung (Quantität) und die Informationsverbreitung
ist durch den PC beachtlich.
Wenn, wie Du schreibst, diese PC-Möglichkeiten auch in
gleicher Menge und Qualität gegen den Menschen gerichtet wird,
weiß ich nicht, wo dann noch ein langfristiger Vorteil für die menschliche
Gemeinschaft gesucht werden kann?
Was nützt das viele Wissen, wenn wir letztlich damit unser Grab schaufeln????
Viele Grüße
--
arno
Würden wir uns das Grab schaufeln, wäre natürlich kein Nutzen da. Ich persönlich kann zwar keine Garantien geben, aber ich hoffe auf die Vernunft, ohne Chance ist die nicht. Ich sehe auch die enormen positiven Möglichkeiten der technologischen Entwicklung, wobei das schiere Tempo dieser Entwicklung die Gefahr in sich trägt, dass der Mensch als solcher überrannt wird. Wer von uns kann sich schon wirklich ausmalen, was es bedeuten wird, wenn uns Computer nicht nur beim Schach, sondern bei allen Intelligenzleistungen überlegen sind? Was bleibt uns dann noch zu tun?
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karl
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karl