Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Das gewollte Ende der deutschen Solarindustrie

Wirtschaftsthemen Das gewollte Ende der deutschen Solarindustrie

nostalgie
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Re: Das gewollte Ende der deutschen Solarindustrie
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf olga64 vom 27.12.2013, 16:57:53
Nicht nur die Chinesen tun das, russische Konzerne kaufen sich auch zunehmend in Deutschland ein, auch und gerade im Energiesektor.
clara
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Re: Das gewollte Ende der deutschen Solarindustrie
geschrieben von clara
als Antwort auf carlos1 vom 21.12.2013, 22:38:20


Die Energiewende besteht in der Schaffung eines Energiemixes, es geht um den Umbau einer Industriegesellschaft. Es geht auch nicht allein um die Solarindustrie. Die Solarindustrie in Dtld kann überleben, wenn sie sich auf technisch fortgeschrittene Produkte verlegt. Es bleibt nichts anderes übrig als besser zu sein als die Länder mit den so gen. Dumpinpreisen. Für ein Exportland wie Dtld ist das nichts Neues.

Carlos, ja, und deshalb glaube ich, dass sich die alternative Energiewirtschaft in Deutschland erholen wird.
Die Offshore - Windkraftanlagen, die als Kernstück der Energiewende angesehen werden, stecken in einem Dilemma: Einerseits die von Dir erwähnten fehlenden Netzanschlüsse, andererseits gehen Windenergiefirmen wegen China-Dumping pleite. So etwas kann eigentlich nur politisch gelöst werden.
Der Netzbetreiber Teenet z. B. führt Verzögerungen auf den "Pioniercharakter der Projekte und die zeitlich sehr ambitionierten Ziele" zurück (was indirekt das Energiekonzept der Bundesregierung infrage stellt). Es darf doch nicht sein, dass ein neuer Offshore-Windpark mit 30 Windrädern z. Zt. noch gar keinen Strom produziert, aber schon Kosten verursacht! Wie ich las, soll es aber nun für den geregelten Ausbau in der Nordsee einen Netzplan geben, die Synchronisierung des Netzausbaus mit dem Bau der Windparks wird dann hoffentlich besser funktionieren.

http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/riffgat-nicht-am-stromnetz-angeschlossen-energie-irrsinn-in-der-nordsee-dieser-windpark-braucht-tausende-liter-diesel_aid_1066945.html

Clara
carlos1
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Re: Das gewollte Ende der deutschen Solarindustrie
geschrieben von carlos1
als Antwort auf clara vom 27.12.2013, 21:40:02
[i]" Der Netzbetreiber Tenet z. B. führt Verzögerungen auf den "Pioniercharakter der Projekte und die zeitlich sehr ambitionierten Ziele" zurück (was indirekt das Energiekonzept der Bundesregierung infrage stellt). Es darf doch nicht sein, dass ein neuer Offshore-Windpark mit 30 Windrädern z. Zt. noch gar keinen Strom produziert, aber schon Kosten verursacht! clara[/indent]

Selbstverständlich ist die Energiewende ein äußerst ambitioniertes Ziel. Nicht nur dass Ambitionen dahinterstehen. Es sind auch Zielvorgaben gemacht worden, die nun eingehalten werden müssten und bei den bekannten Schwierigkeiten nicht zeitnah zu den Vorgaben erfüllbar sind. Die Kritiker und Medien lauern auf Fehler und es wird Missstimmung erzeugt. Es muss schnell gehen und kosten soll es erst recht nichts, im Gegenteil: Alles soll noch billiger zu haben sein. Dabei konnte sich jeder Zeitungsleser darüber im Klaren sein ,dass irgendwoher die Milliarden kommen mussten.

Es geht aber nicht um Termineinhaltung allein, sondern um die Grundsatzfrage: Ist die Energiewende realistisch? Auf lange Sicht könnte zunächst die Gegenfrage gestellt werden: Ist die seitherige konventionelle Energienutzung durch fossile Energieträger, AKWs, Erdwärme im Blick auf Ressourcensicherheit, Kosten, Umwelt und langfristige Klimafolgen auch sicher, d. h. auch nachhaltig sicher? Eben nicht.

Natürlich sind in relativ windarmen Gebieten wie Baden-Württemberg Windräder eher ein Demonstrationsobjekt. Ihr Landverbrauch ist hier gemessen am Energiegewinn nicht vertretbar. Ich habe mehrfach einige Windräder auf der Frickenhofer Höhe beobachten können, wie sie sich nicht drehten. Nur eines bewegte sich mal minimal, aber nur deshalb, weil ich lange genug hinsah. Mir wurde aber versichert, dass sich die Windflügel doch öfters mal drehten. Windparks auf offener See laufen anders. So wie ein Laie sich das eben vorstellt. Bei Licht betrachtet ist das aber ein Planungsproblem kein technisches Problem. Ebenso ist der Bau neuer Überlandleitungen ein Planungs- und Verfahrensproblem, insbes. weil Einsprüche möglich sind. Ich habe mit einigen Tausend anderen ebenfalls Einspruch gegen ein m. E. wenig sinnvolles Vorhaben in einem Wald-Naherholungsgebiet Einspruch erhoben, obwohl ich für erneuerbare Energien eintrete. Etwa 15 Windräder sind dort geplant, für die jeweils ein etwa fußballfeldgroßes Waldgebiet gerodet werden muss, den Bau der Zufahrtststraßen und die weitere Infrastruktur nicht gerechnet. Dabei weist der Windatlas keine sehr ermutigenden Werte aus. Nach den neuen Förderrichtlinien würden rund die Hälfte der für BA-WÜ geplanten Windkraftanlagen nicht gefördert werden, weil eine Förderung entfallen wird.

Was die notleidende Solarindustrie angeht, habe ich das Notwendige bereits gesagt. Die technische Entwicklung ist nicht zu Ende. Neue Solarmodule mit höherem Wirkungsgrad sind in der Entwicklung fortgeschritten. Bisher liegt der Wirkungsgrad knapp unter 20%. Wir werden in der Zukunft auch durchsichtige, für Fenster geeignete Module bauen können. Das Fraunhofer-Institut teilte unlängst mit dass es einen Wirkungsgrad von 23 bis 24% erreicht habe. Wir sollten auch vor der chinesischen Gefahr nicht unter die Bettdecke kriechen. Anstatt in das allgemeine Jammerkonzert einzustimmen , sollten wir bereit sein mutiger in die Zukunft zu blicken. Erfindergeist und unternehmerisches Können sind gefragt nicht Trübsalblasen, Weltuntergang, auf andere schimpfen und sie beneiden. Die Sonne könnte so viel an Wärme und Strom liefern, dass wir nicht frieren müssten. Heute lese ich ein Interview mit dem Vorstand der größten Bausparkasse in Dtld. Er meint, die Energiewende wird ohne die vielen Bausparer nicht gelingen. Recht hat er. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde muss nicht erst aufwendig produziert und ins Netz geleitet werden. Das betrifft Mio von Haushalten, es betrifft auch die Industrie, die auch das Sparen noch lernen kann. Sparen heißt weniger verbrauchen, wenn das Angebot knapp ist und Verbrauch, wenn ein Überangebot von Energie vorhanden ist. Neue Angebote an Speichermöglichkeiten wären dabei hilfreich. Ganz nach dem ökonomischen Prinzip geht das. Allein schon neue intelligente Zähler wären dazu nötig. Sie gibt es bereits. Vor allem in anderen Ländern. Die Bereitschaft darauf einzugehen könnte durch günstigere Strompreise zu Spitzenangebotszeiten geweckt werden.

Ein Hinweis noch. Wie ehrgeizig und waghalsig das Unternehmen Energiewende auf lange Sicht ist, wird am europ. Verbundsystem deutlich. Wir denken immer nur an den deutschen Stromverbund, aber wir müssen in größeren Räumen denken. Der eingeleitete überschüssige Strom aus erneuerbaren Energien belastet auch das europ. Stromnetz. Wir waren so frei und leiteten eine Umstellung ein, die andere mit einbezieht ohne sie zu fragen, ja ohne dass wir daran dachten andere zu fragen. Ganz souverän waren wir da. Sie erfuhren es aus der Zeitung.

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clara
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Re: Das gewollte Ende der deutschen Solarindustrie
geschrieben von clara
als Antwort auf carlos1 vom 27.12.2013, 23:24:35


Ein Hinweis noch. Wie ehrgeizig und waghalsig das Unternehmen Energiewende auf lange Sicht ist, wird am europ. Verbundsystem deutlich. Wir denken immer nur an den deutschen Stromverbund, aber wir müssen in größeren Räumen denken. Der eingeleitete überschüssige Strom aus erneuerbaren Energien belastet auch das europ. Stromnetz. Wir waren so frei und leiteten eine Umstellung ein, die andere mit einbezieht ohne sie zu fragen, ja ohne dass wir daran dachten andere zu fragen. Ganz souverän waren wir da. Sie erfuhren es aus der Zeitung.

@ Carlos

Selbstverständlich müssen wir europäisch denken! Und wir können auch da Lösungen finden, wenn Anlagenbau mit Stromtransport synchron verläuft. Mit Norwegen gibt es Vereinbarungen, bei Bedarf Austausch der energieerzeugenden Methoden zu ermöglichen, also Wind-und Solarstrom gegen Wasserkraft. Kabel von Dänemark und Schweden nach Deutschland gibt es schon.
Die Freiheit und Souveränität, die Du "uns" Deutschen nicht ganz ohne Tadel (wie ich meine heraus zu lesen ) bescheinigst, finde ich beim Thema "Energiewende" richtig. Ein wirtschaftlich starkes Land wie die BRD, das andere schwächelnde EU-Länder nach Kräften - natürlich auch zum eigenen Wohl - unterstützt, darf auch mal etwas selbst entscheiden und die Vorreiterrolle für eine nötige und vernünftige Sache übernehmen.

Clara
olga64
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Re: Das gewollte Ende der deutschen Solarindustrie
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 28.12.2013, 22:01:25
Die Freiheit und Souveränität, die Du "uns" Deutschen nicht ganz ohne Tadel (wie ich meine heraus zu lesen ) bescheinigst, finde ich beim Thema "Energiewende" richtig. Ein wirtschaftlich starkes Land wie die BRD, das andere schwächelnde EU-Länder nach Kräften - natürlich auch zum eigenen Wohl - unterstützt, darf auch mal etwas selbst entscheiden und die Vorreiterrolle für eine nötige und vernünftige Sache übernehmen.

Clara

Welche Länder meinen Sie, die wir - z.B. mit Cash - unterstützen? Ist es nicht vielmehr so, dass wir seit vielen Jahren viel exportieren und auch damit unsere Nachbarländer in grosse Probleme brachten? Und dass wir für die Kredite hohe Zinsen kassieren, wir aber umgekehrt, extrem billig an Geld kommen?
Sicher darf Deutschland frei entscheiden, wohin der Alleingang der Energiewende führen soll. Alle schauen gespannt zu und einige würden sich sehr die Hände reiben, wenn es bei uns schief geht.
Was viel wichtiger wäre, wäre eine Vobildfunktion von Deutschland auf dem Energie-Sektor. Aber danach sieht es nicht aus - die Franzosen werden sicher nicht auf ihre günstigen Energiepreise verzichten wollen, nur um das Wagnis mit Deutschland einzugehen. Auch in unserem Land verliert die Energiewende nach und nach an Akzeptanz unter den Bürgern - z.B. wegen zu hoher Strompreise, keine Lust auf Windräder in der Nachbarschaft oder gar Stromtrassen. Es ist wirklich nicht gesagt, ob diese Energiewende irgendwann erfolgreich wird. Olga
carlos1
carlos1
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Re: Das gewollte Ende der deutschen Solarindustrie
geschrieben von carlos1
als Antwort auf clara vom 28.12.2013, 22:01:25
Hallo clara,
die Idee einer internationalen Arbeitsteilung bzw. Kooperation auf dem Energiesektor, bei der zwei Staaten jeweils ihre Stärken einbringen und Schwächen ausgleichen, ist sinnvoll. Solche Stromkabel verbinden. Wie die Technik die Leitungsverluste ausgleicht oder zumindest im angemessenem Rahmen mindern kann, weiß ich nicht.

Zumindest wird durch deinen Hinweis auf dieses Projekt mit Norwegen deutlich, dass die Energiewende ein Experiment ist. Energie ist der Lebenssaft jeder technischen Zivilisation. Ohne Energie läuft nichts. So verstehe ich durchaus die Bedenken, die digizar zu Beginn anmeldete, wobei er auf die Unverzichtbarkeit von AKWs verwies, sicheren noch zu bauenden AKWs, die im Grundlastbereich eingesetzt werden könnten. Was wir jedoch am wenigsten brauchen, ist ein dauerndes Hin und Her. Erst mit Begeisterung in die Energiewende, dann bei den ersten Schwierigkeiten wieder ein Liebäugeln mit Kohle und Atomkraft, bei der die Entsorgung des strahlenden Mülls bis heute nicht abschließend geklärt ist. Die naive Selbsttäuschung über die anfallenden Kosten, die wesentlich zur schwindenden Akzeptanz der Energiewende beiträgt, geht auch auf die fehlende Aufklärung und die Bereitschaft zum Selbstbetrug des Publikums zurück. Ich erinnere mich an Frau Merkels Worte im Bundestag: Die Energiewende wird kommen aber sie darf nicht mehr kosten. Wie soll das zugehen?

Es warten noch viele Risiken. War denn nicht vorauszusehen, dass bei steigendem Anfall von Solarstrom Netzschwankungen zunehmen würden, dass bei Solarstromüberschuss konventionelle KWe abgeschaltet werden müssten? Wer soll denn in Kraftwerke investieren, von denen er nicht weiß, wie oft sie laufen und wie oft sie abgeschaltet werden?

Vor ein paar Jahren macht das Großprojekt Desertec Schlagzeilen. Die Sahara als Energielieferant. Alles zu schön, um wahr zu sein. Technisch wäre es lösbar, aber die politischen Schwierigkeiten und Instabilitäten sind groß. Libyen, Algerien, Ägypten? Siemens ist ausgestiegen aus dem Konsortium. Ein kleineres Projekt soll in Marokko anlaufen. Ein paar hundert Quadratkilometer Wüste und Wüstensonne für die Thermosolarkraftwerke und bei den derzeitigen Klimaverhältnissen hätte Europa ausgesorgt für Jahrzehnte. In der Theorie wenigstens. Bliebe noch der Transport der Energie oder des mit Solarstrom gewonnenen Wasserstoffs oder ..... des Stroms nach Europa. Ein Problem. Ein Problem? Auch Süditalien, Spanien oder Griechenland sind reich an Sonne.

Du hast richtig gelesen, clara. Ich wies durchaus mit kritischem aber auch ironischem Unterton auf Souveränität und Freiheit hin, da deutsche Politiker international auf "Augenhöhe" sein wollen (und sollen) und von der Regierung "Mumm" bei der Verfolgung deutscher Interessen einfordern (in anderen Sachthemen). Das klingt schon fast so wie einst vo über hundert Jahren: Dtlds Zukunft liegt "auf dem Wasser", "Volldampf voraus." Oder: "Wir wollen auch unseren Platz an der Sonne." Tatsächlich Originalton Kaiser Wilhelm II. Mit Sonne meinte er aber noch nicht erneuerbare Energien. Er war aber echter Vertreter eines deutschen "Mumms", vor allem in der Rhetorik.

Die deutsche Zukunftsangst war vor zwei Jahren so groß, dass mit der Explosion von Kernkraftwerken in naher Zukunft gerechnet werden musste und mit verheerenden Tsunamis an der deutschen Küste. In dieser Hysteriewelle wurde bereits diskutiert, ob Herr Trittin Bundeskanzler werden würde. Herr Kretschmann landete mit 25% Stimmenanteil vor der SPD in BaWü auf dem Sitz des Min. präsidenten in Baden-Württemberg.

Die deutsche Solarindustrie muss und darf nicht verschwinden. Es ist eine Zukunftstechnologie.

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carlos1
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Re: Das gewollte Ende der deutschen Solarindustrie
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 30.12.2013, 17:45:54
"Welche Länder meinen Sie, die wir - z.B. mit Cash - unterstützen? Ist es nicht vielmehr so, dass wir seit vielen Jahren viel exportieren und auch damit unsere Nachbarländer in grosse Probleme brachten? Und dass wir für die Kredite hohe Zinsen kassieren, wir aber umgekehrt, extrem billig an Geld kommen?" olga64


Clara hat nicht ausdrücklich auf "Cash", also direkte Geldzahlungen per Überweisung verwiesen, sondern lediglich auf Unterstützung. Bedauerlicherweise enthält olgas Beitrag wieder das alte Märchen von der Exportstärke der deutschen Wirtschaft, die seit Jahren unsere EURO-Partner in Schwierigkeiten bringe. Das Gegenteil ist richtig.. Gerade die Exportstärke der deutschen Wirtaschaft hilft den Partnern, weil die starke Verflechtung der Industrie im Euroraum den anderen Ökonomien auch Vorteile bringt. Im Übrigen gehen bereits 45 bis 50% des deutschen Exports in Nicht-EU-Länder. Verflechtung bedeutet, dass wo Made in Germany draufsteht, keineswegs jedes Einzelteil eines Exprtgutes in Dtld gefertigt wurde. Beim Institut der deutschen Wirtschaft oder anderen Wirtschaftsforschungsinstituten lässt sich leicht herausfinden, wie hoch der Auslandsanteil der Fertigung am deutschen Export ist. Er ist sehr, sehr hoch, wie in früher schon beschrieben. Diese Verflechtung würde einen Zerfall der Eurozone auch zu einem ökonomischen Desaster machen. Wir sind darüber hinaus an der ökonom. Erholung der Eurostaaten interessiert, weil es nicht sein darf, dass ganze Regiuonen deindustrialisiert werden. Wir brauchen sie als Partner, als Produzenten.

Von daher gesehen hat der Euro eine Chance geboten, die die deutsche Wirtschaft genutzt hat. Die Chancen der gemeinsamen Währung und eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes hat es aber für alle Staaten der Eurozone/EU gegeben. Zudem wurden in Dtld schmerzhafte Reformen durchgeführt, die in vielen Staaten erst jetzt zaghaft oder noch immer nicht angegangen werden.

Dtld hat über die Rettungsschirme den höchsten Anteil an den Bürgschaften für Kredite in Höhe von vielen hundert Mrd € geleistet. Die Anleihekäufe der EZB zur Absicherung niederer Anleihezinsen in den südlichen Peripheriestaaten der Eurozone belastet die Bilanz der Bundesbank. Ob daraus Schulden werden, steht dahin. Die Äußerung des Herrn Draghi, wo er von den "perversen Ängsten der Deutschen" spricht, ist mehr als nur skurril. Wir haben nichts anderes getan, als aufzupassen, dass Gelder des deutschen Steuerzahlers nicht im südeurop. Finanzdschungel auf dubiose Weise versickern. Das kommt dem ehemaligen Goldman-Sachs-Banker Draghi sicher ungewöhnlich und unangenehm vor. Die verlorenen Gelder bei den Schuldenschnitten will ich nur erwähnen.

Länder wie Griechenland haben sich nie bemüht eine auch nur halbwegs funktionierende Finanzverwaltung aufzubauen. Italien mit seiner lockeren Finanzpolitik ist nicht viel besser. Die harten Folgen der EZB-Politik tragen die deutschen Sparer, die für die Liederlichkeit der Finanzpolitik südeuropäischer Staaten durch die Niedrigzinspolitk geschädigt werden.

Wie die weltweit lockere Geldpolitik sich auf die Inflation in Zukunft auswirkt, wird interessant werden. Wo so viel Geld frei vagabundieren, ist die nächste Krise nicht weit. Sie wird jetzt vorbereitet.

Wir sind nicht die Nutznießer der Eurokrise.
olga64
olga64
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Re: Das gewollte Ende der deutschen Solarindustrie
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 16.12.2013, 12:42:36
deshalb gebe ich den verschiedenen alternativen Energieformen bei angemessener Förderung durch die Politik weiterhin eine Chance.

Clara


SEitdem es bei der Energiewende in media res geht und hier im speziellen (in Nordbayern) um die Stromtrassen, formieren sich mehr und mehr Bürgerinitiativen, die diese "Monstertrassen" nicht in der Nähe ihrer Häuschen und Wohnungen haben wollen. War alles vorhersehbar. Im ersten Durchgang wurden nun bei Bürgerversammlungen die Firmen massiv angegriffen, die hier auf Basis der gesetzlichen Vorgagen ihre Projekte erläutern wollen.
A priori befürchten die Häuslebesitzer natürlich ,dass ihre Immobilien unverkäuflich würden und ihre persönlichen Lebenskonzepte durcheinandergeraten. Oft frage ich mich aber, ob es sich hier um die gleichen Leute handelt, die noch vor nicht allzu langer Zeit die Energiewende - also weg von AKW - jubelnd begrüssten und erst jetzt erkennen, dass jeder dafür einen Preis bezahlen muss.

DAnn werden - wie üblich bei solchen Vorgängen - unbewiesene gesundheitliche Negativfolgen verbreitet, die solche Trassen mit sich bringen sollen.
Eine Alternative wären unterirdische Leitungen - dagegen formieren sich bereits die Landwirte. Ausserdem dürfte dann der Strom 8 x so teuer werden wie er heute ist.
Ist die Lage so aussichtslos, dass man von der Energiewende wieder Abstand nehmen soll oder muss? Unsere Nachbarländer, die wir ja schon ganz zu Beginn motivieren wollten, es gleichzutun, werden wohl immer weniger Interesse daran haben,diese Schritte zu gehen, wenn es sogar das "perfekte Deutschland" wohl nicht schaffenwird. Olga

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