Wirtschaftsthemen Das Ende der Arbeit?
Das Ende der Arbeit?
Es kommt vermutlich immer darauf an, in welchem Bereich und was jemand arbeitet.Wenn man Probleme bekommt, weil man länger als 6 Monate ohne Arbeit ist, kann das auch darauf zurückzuführen sein, dass man dann von finanziellen Probleme heimgesucht wird.
Es stellt sich die Frage: Wie wichtig ist Arbeit für die Psyche?
Aus der Forschung ist bekannt, dass es schlechte Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit hat, wenn man länger als sechs Monate ohne Arbeit ist.
Mareike
Für mich war mein Beruf immer ein sehr wichtiger Bestandteil meines Lebens - ich habe auch darauf hingearbeitet, diese persönlichen Ziele zu erreichen und es machte mich dann auch stolz, sie erreicht zu haben.
Aber alles im Leben hat auch eine andere Seite: als ich mich selbst mit 65 Jahren entschlossen hatte, aufzuhören und damit auch meinem Nachfolger die Chance zu geben, ohne mich seinen Weg zu gehen, war dies eine schwierige Entscheidung.
Ich werde nie den Tag vergessen, wo ich zum letzten Mal aus dem Firmengebäude ging und mit dem Auto nach Hause fuhr, aber wusste, dass ich dorthin am nächsten Tag nicht mehr fahre.
Es ging mir schlecht - ich vermisste meine Tätigkeit und auch mein Umfeld und hatte Angst vor einer entsprechenden Bedeutungslosigkeit.
Dann hatte ich aber den Mut, nach einigen Wochen mit meinem Vorgesetzten darüber zu sprechen. Man bot mir an, für eine gewisse Zeit noch beratend bei relativ freier Zeiteinteilung für das Unternehmen tätig zu sein. DAs tat ich und es ging mir sofort wieder besser. Allerdings erlebte ich dann auch in diesem Prozess, dass es nicht mehr meine Zeit ist und auch nicht mehr mein Leben dominieren sollte. Als ich dies akzeptierte, fiel auch der Abschied leichter und alles war gut.
Bis heute werde ich eingeladen zu Firmenfeiern und ähnlichen Events, die ich auch gerne besuche und mich immer wieder freue, dass ich in so einem gutgeführten Unternehmen arbeiten konnte. Olga
Es geht in diesem Thread um den Blick in die Zukunft, drum erwähnte ich das Gespräch mit dem Enkel.
Er ist sich bewusst, dass radikale Veränderungen stattfinden und beneidet uns Alten gewissermaßen.
Unser Leben war überschaubarer.
Der Krieg war vorbei.
Es wurde aufgebaut.
Es gab Erneuerungen, auch im Medienbereich, aber die Informationsflut war nicht so übermächtig ...
was das Digitale und diese Dauerpräsenz anrichten kann, das
habe ich vor ein paar Jahren Seitens einer Gruppe junger Frauen
im Hambacher Wald erfahren.
Ich habe mich zu ihnen gesetzt mit der Frage, ob und wie sie
geschlechtsspezifisch sozialisiert worden sind.
Und wie, meinten sie und legten los.
Aber es waren nicht die Eltern, nein, es war das Internet.
Die Influencerinnen, die das Maß vorgaben. Wie sie aus zu sehen
hatten, wie sie sich zu schminken hatten, wie zu kleiden und vor allem:
Wie sie ihren Körper " optimieren " können, " perfektionieren "!
Was ich da zu hören bekam, war ein einziges Grauen.
Eine begann zu weinen. Sie wurde fertig gemacht, weil ihre Beine
zu dick waren. Andere Mädchen hatten sie mit dem smart-phone gefilmt
und drunter geschrieben, sie hätte Elephanten-Beine und so würde
sie auch gehen.
Eine andere meinte, sie hätte Jahre gebraucht, um ihren zu kleinen
Busen zu akzeptieren und so ging das immer weiter.....
" Fette Kuh " " Schwabbelbauch " " fetter Hintern " alles über das smart-phone, gefilmt, geteilt, begutachtet, verhöhnt, erniedrigt, entwürdigt...
und hinein in die analoge Welt.
Ich war nur noch entsetzt. Das sagte ich auch.
" Anna, du bist echt von vor-vor-gestern. Als junge Frau darfst du
heute nur noch eins sein: Sexy !! "
Und alle jungen Frauen stimmten dem zu.
Sie sagten, sie hätten mir nur die harmlosen Sachen erzählt.
Es gäbe noch viel schlimmeres---
Ich dachte: Wie frei bin ich diesbezüglich in den 50/60er Jahre als Mädchen aufgewachsen.
Das smart-phone, das Digitale hat alles verändert.
Wenn ich jetzt an die Entwicklung der KI denke, da wird mir anders.
Mittlerweile soll es nicht mehr so schwierig sein, einen fiesen Text zu
sprechen und diesen einer realen Person mit deren eigenen Stimme in den Mund zu legen.
Es wird erwogen, dass das Fach " Medienkompetenz " als Pflichtfach
ab der 5. Klasse in allen Bundesländern einzuführen.
Vielleicht wäre es ein Anfang ??
Anna
@mareike
@Olga64
danke für eure Beiträge. Ich glaube auch, dass "Arbeit" wichtig in unserem Leben ist, weil sie Sinn vermittelt. Wenn ich die Zukunftsvision vom "Ende der Arbeit" für Menschen richtig verstehe, dann wird die Menschheit in eine Sinnkrise stürzen. Für mich war "Arbeit" immer mehr als nur den Lebensunterhalt verdienen. Ich hatte meinen Beruf aus Interesse gewählt und wollte zum Wissen beitragen. Ich habe gerne Urlaub gemacht, aber nach drei Tagen am Strand rumlungern, war mir das meist schon zu viel. Ich musste wenigstens ein gutes Buch lesen und mich fortbilden.
Wenn die Allgemeine Künstliche Intelligenz in Kombination mit den Robotern dafür sorgt, dass neben der Handarbeit auch alle Kopfarbeiten inklusive Forschung und Entwicklung von Maschinen besser durchgeführt werden können als vom Menschen und der Mensch nur noch Urlaub machen kann, was bleibt ihm dann? Was müssten wir tun, damit der "Mensch" langfristig nicht nur als eine Erinnerung in künstlichen neuronalen Netzen überdauert?
Karl
rausfällst, wirst du ganz auf dich selber zurück geworfen.
Das ist erstmal hart.
Über dreißig Jahre in der Arbeitswelt. Weg. Für immer.
Während alle anderen noch in der Arbeitswelt sind.
Es wird zur ultimativen Konfrontation mit dir selbst.
Die musst du aushalten, darauf musst du dich einlassen.
Wer bin ich als Mensch? Ohne meine geliebte Arbeit?
Wenn du den einsetzenden Prozess durchläufst, wenn es
dir gelingt, das zuzulassen, was du außerhalb der Arbeitswelt
bist, werden dir alle Fragen beantwortet werden.
Und du wirst wissen, was zu tun ist....
Anna
Aus den Gesprächen mit den jungen Leuten entnehme ich häufig, dass diese Sinnkrise schon da ist.
Ich versuche zu vermitteln, dass sie Antworten finden werden ...
Hier wird deutlich, was der Enkel zur Sprache brachte: Aufwachsen in Krisenzeiten
Zitat: Ein rekonstruierender Blick in die Geschichte der jungen Generation zeigt die triviale Erkenntnis, dass diese jeweils mit ‚ihren‘ zeitbezogenen Themen und Fragen, Problemen und Krisen – mit ihrer Wirklichkeit – konfrontiert ist. Sie wird in ‚ihre‘ Zeit hineingeboren und kann sich ihre Jugendzeit nicht aussuchen. Dabei nimmt in der Generationenfolge mit der Digitalisierung der Welt die heutige junge Generation ‚rund um die Uhr‘ an ‚ihrer Zeit‘, am Weltgeschehen und den Krisen in einer prekären Weltordnung teil. Damit ist sie gezwungenermaßen – ob sie will oder nicht – in erschütternde, epochale Krisen sowie Risiken eingebunden.
Mareike
Wir wissen ja, dass mit dem Ausscheiden der "Baby-Boomer-Generation" etwa pro Jahr 400.000 Aktive mehr aus dem Berufsleben ausscheiden als neue eintreten. Hinzu kommt noch das Problem des Fachkräftemangels in akademischen und nichtakademischen Berufen.
Eine Zuwanderung kann dies Problem nicht lösen. Die Bereitschaft in dieser Zahl in Deutschland einzuwandern ist nicht einmal annähernd vorhanden. Aber auch die gesamte Infrastruktur ( im weiteren Sinne! ) existiert nicht. Ebenso ist die Deutsche Gesellschaft gegenüber Fremden nicht so aufnahmebereit wie es erforderlich wäre. Wir stehen ja im internationalen Wettbewerb.
Ich hoffe, dass der Bedarf an Fachkräften durch klugen Einsatz von KI deutlich reduziert werden kann. Das gilt nicht nur für akademische Berufe, sondern auch z.B. im Pflegebereich und ähnlichen Beschäftigungsverhältnissen. Man kann nur hoffen das die Entwicklung in diese Richtung geht ...
Eine schrumpfende Gesellschaft haben wir natürlich trotzdem mit all den Unwägbarkeiten. Ein Roboter zahlt ja nicht in die Rentenkasse ein ... noch nicht jedenfalls. Hier wird man sich auf breitere Füße stellen müssen, sonst schließen wir möglicherweise eine Lücke und reißen eine andere weiter auf.
MarkusXP
lg
minerva
Ich empfehle jedem, der mit offenen Augen durch unsere Welt geht, sich folgenden Artikel aus dem Englischen zu übersetzen:Lieber Karl,
How AI could explode the economy And how it could fizzle.
übersetzt:
Wie KI die Wirtschaft explodieren lassen könnte und wie sie scheitern könnte.
........
Karl
ich verstehe die ganze Aufregung um KI nicht. Seit der Erfindung des Faustkeils hat die Technik das leben des Menschen ständig verändert, in den letzten 200 Jahren etwas schneller.
Aber mein Leben wird die KI nicht mehr verändern. Meine Frau und ich besitzen zwar noch ein Auto, benutzen es aber fast nicht mehr, tanken höchstens noch einmal im Quartal. Und seit uns bewuster geworden ist, dass das viele konsumieren nicht nur ungesund sondern meist auch überflüssig ist, fangen wir an, es einzuschränken.
Und ich träume weiterhin meinen Traum vom einfachen leben. Und hoffe, dass ich diesem Traum jeden Tag einnen Schritt näher komme.
Und dass ichs nicht vergesse: Die dümmste Erfindung der Menschheit war das ständige, gegenseitige Bekriegen. Ich werde es zwar nicht mehr erleben, aber es muss Ziel der Welpolitik bleiben, den Krieg zu ächten und abzuschaffen.
Nick42
OT
Nur so zu meiner Erfahrung beim Gebrauch von Waschmaschinen.
Die Programmierung war nie mein Problem, aber die Wäschesortierung hab ich nie gepackt!😁😪
lupus