Wirtschaftsthemen Das Ende der Arbeit?
Guten Morgen Karl
Geoffrey Hinton hat offenbar bereits im Studium erkannt, dass INTELLIGENZ sehr komplex ist.
KIs können womöglich bestimmte Teilgebiete besser und schneller als ihre Konstrukteure leisten.
Ich lese: Wie plausibel eine existenzielle Katastrophe durch KI ist, wird breit diskutiert und hängt zum Teil davon ab, ob AGI oder Superintelligenz erreichbar sind, wie schnell sich gefährliche Fähigkeiten und Verhaltensweisen entwickeln und ob es konkrete Szenarien für eine Machtübernahme durch KI gibt.
Zwei Quellen der Besorgnis ergeben sich aus den Problemen der KI-Kontrolle und -Ausrichtung: Es könnte schwierig sein, eine superintelligente Maschine zu kontrollieren oder ihr menschliche Werte zu vermitteln.
Deinem LINK entnommen.
Mareike
Um KIs "Lebendigkeit" und "Existenz" absprechen zu können, müssten wir diese Begriffe definieren und dann neu nachdenken. Das ist zumindest meine Meinung.Zum einen gibt es für diese Begriffe schon Definitionen (bzgl. Leben z. B. schon in der Schule im Biologie-Unterricht).
Karl
Zum anderen braucht es diese Definitionen nicht erst neu, um einer KI Leben und Denken absprechen zu können.
Gerade aufgrund der bestehenden Definitionen, kann man KI Leben absprechen. Eine KI erfüllt diese Ansprüche einfach nicht. Genauso wie deshalb z. B. auch Viren und Prione nicht zu den Lebewesen zählen.
Nur, wer einer KI Leben und Denken zusprechen möchte, braucht neue und andere Definitionen.
Leben wird z. B. charakterisiert durch:
Zellen + Stoffwechsel + (selbständige) Bewegung + Reizbarkeit + Wachstum + Fortpflanzung + Evolution.
Alles davon muss erfüllt sein, um als Lebewesen zu gelten.
Deshalb zählen z. B. auch Viren und Prionen nicht zu den Lebewesen.
Und auch eine KI zählt deshalb nicht dazu.
Und genauso gibt es auch für das Denken Definitionen.
Längst nicht alles, was in unseren Köpfen stattfindet, zählt auch tatsächlich zum Denken.
Ganz schnell und einfach mal aus Wiki:
"Unter Denken werden alle (psychologischen) Vorgänge zusammengefasst, die aus einer inneren Beschäftigung mit Vorstellungen, Erinnerungen und Begriffen eine Erkenntnis zu formen versuchen. Bewusst werden dabei meist nur die Endprodukte des Denkens, nicht aber die Denkprozesse, die sie hervorbringen."
Damit sollte schon klar werden, dass Denken sehr viel umfassend, weitreichender und vielfältiger ist als eine KI, der zum einen ein grober Rahmen vorgegeben werden muss und die nur Daten abgleicht, aber keine innere Vorstellung, Erinnerung und Erkenntnis hat. Diese Begriffe sind an (Er-)Leben gekoppelt.
Leider kann aber auch hier der Einfluss einer KI auf die vom Menschen verwendete Sprache schon deutlich werden:
Umgangssprachlich sagt man, der PC "denkt", die KI "denkt", die KI "will", usw. Positiv finde ich so eine Vermischung auch nicht unbedingt.
Die künstlichen neuronalen Netze sind den biologischen neuronalen Netzen nachempfunden.Nachempfunden ist aber eben nicht identisch oder gleich.
Karl
Bionik.
Um bei dem letztgenannten Beispiel von Lenova mit der Ampel zu bleiben:
"Ein lernender Algorithmus, der anhand globaler Bewegungsmodelle trainiert wurde, errechnet den weiteren Weg und meldet dem Ampel-Controller nur diejenigen, die die Straße überqueren möchten."
Fertig. In diesem Beispiel recht einfach. Aber natürlich kann mit entsprechender Rechenleistung und Strom eine KI auch mehr.
Biologische neuronale Netze und künstliche neuronale Netze denken gar nicht so unterschiedlich.Genau genommen kann man das so nicht sagen, da eine KI eben nicht denkt.
Karl
Man kann z. B. die Funktions- und Arbeitsweise oder die Art der Verknüpfungen vergleichen.
Da gibt es manches, was man als "ähnlich" bezeichnen könnte.
Aber denken kann eine KI nicht.
Sätze wie "KIs sind nichts als ..." bringen uns nicht weiter"nichts weiter als" hat meines Wissens niemand gesagt.
Karl
Aber nicht weiter bzw. in falsche Richtung führt es, wenn man der KI solch grundlegende Charakteristika oder Fähigkeiten zuspricht, die einfach nicht zutreffen.
Trotz gegensätzlicher Beteuerungen werde ich hier offensichtlich als KI-Enthusiast angesehen. Das bin ich nicht einfach deshalb, weil ich als Neurobiologe die Botschaft von der Analogie zwischen der Natur unseres Denkens und dem der KIs verbreite, sondern weil ich diese Analogie sehe, sehe ich, was auf uns zukommt sehr deutlich. Nur wer erkennt, dass die KIs tatsächlich uns in allem übertreffen und auch sagen werden "Cogito, ergo sum", kann das Ausmaß der Zeitenwende, in der wir leben, ermessen.Und gerade, weil du ein Hintergrundwissen hast, wundere ich mich, dass du einer KI Leben und Denken zusprichst. Da du dich bisher sehr viel mehr auf die vermeintlich so tollen Vorteile von KI oder gar was sie vielleicht irgendwann mal kann, konzentrierst, und Kritik oder Nachteile sehr schnell durchwinkst, entsteht eben auch der Enthusiasten-Eindruck.
Karl
In manchem kann ich zustimmen, sie werden eine große Rolle spielen und große Auswirkungen haben.
Aber in vielen stimme ich eben nicht zu und es ist wichtig, sich nicht nur auf eventuelle Ähnlichkeiten zu fokussieren.
Nebenbei glaube ich auch nicht, dass du tatsächlich in der Lage bist, das Ausmaß derart deutlich zu sehen und zu ermessen, wie du schreibst. Dafür fehlt meiner Meinung nach einfach auch der vermehrt kritische Blick. Aber Zukunftsvisionen und Wunsch-/Horrorvorstellungen gibt es genug…
Dass eine KI sagt "Cogito, ergo sum" wird mit eine der leichtesten Übungen für eine KI und auch jetzt schon möglich sein. Stimmen muss und wird es deshalb derzeit noch lange nicht.
Es ging übrigens nicht um Existenz, sondern um Existentielles.
Existenziell ist etwas anderes. Damit sind z. B. die Voraussetzungen gemeint, die nötig sind, dass ein Mensch leben kann, gemeint waren existenzielle Bedürfnisse.
Bezogen auf Existenz, ja, die KI existiert - aber existiert bedeutet in dem Fall einfach, dass es sie gibt. Mehr nicht. Es bedeutet nicht, dass sie lebt.
Die künstlichen neuronalen Netze sind den biologischen neuronalen Netzen nachempfunden.
...
Karl
Lieber Karl,
und in der mutmaßlichen Fähigkeit zu denken, liegt ja m.M.n. die Gefahr der KI-Entwicklung. Ich glaube, viele haben noch nicht erkannt, was KI heute schon kann, und vor allem, was sie während ihrer permanenten (exponentiellen!) Weiterentwicklung noch alles können wird.
Übrigens halte ich Dich nicht für einen blind-enthusiastischen Befürworter der KI. Meine Kritik galt gewissen TV-Sendungen, in denen wirklich fast nur optimistisch darüber berichtet wird, und eben auch inhaltlich dem, was in dem Link, den Du gesetzt hast, geschrieben stand. Wer Deinen durchaus skeptischen Blick auf die KI kennenlernen will, sollte Deinen Vortrag (ich glaub, Du hast ihn Anfang März gehalten) bei Youtube anschauen.
LG
DW
Liebe skys,
alles, was Du schreibst, gilt für heute. Wie das alles (Definitionen Begriff, Verständnisse) in Zukunft durch KI geprägt und aussehen wird, ist heute offen. Umso mehr muss man auf die potentiellen Gefahren hinweisen. Nur, weil wir uns etwas einfach nicht vorstellen können, weil es über unseren Horizont reicht, heißt das nicht,. dass es "nie" möglich werden und sein wird.
Mich erinnert dieses Thema sehr an das wunderbare Buch "Flächenland" vom Edwin A. Abbott. Der Roman spielt in einer zweidimensionalen Welt, in der man sich eine höhere Dimension einfach nicht vorstellen kann. Es geht über den Horizont der "Bewohner", selbst wenn diese sich noch so bemühen. Das Buch ist 1884 (!) erschienen, und ich halte es in dieser Debatte durchaus für aktuell.
Ich wünschte, Du behieltest Recht. Ich befürchte aber, wir alle können uns nicht vorstellen, was dieser Dammbruch KI noch auslösen, entwickeln und schaffen wird.
LG
DW
Elon Musk: KI wird 2025 oder 2026 klüger als der klügste Mensch
Kommentar der anderen: Sind wir bereit für die schöpferische Zerstörung durch KI?
Mich faszinieren gerade die neuen Anwendungen von KI in Museen und Gemäldegalerie.
Etwas zur Entspannung und zum Staunen
Lieber Der Waldler,
alles, was Du schreibst, gilt für heute. Wie das alles (Definitionen Begriff, Verständnisse) in Zukunft durch KI geprägt und aussehen wird, ist heute offen.Nicht alles. Dass sich vieles sehr ändern kann (und vermutlich auch wird), hatte ich z. B. auch in meinem ersten Beitrag in diesem Thread schon angesprochen und teilweise mit Links belegt.
Der-Waldler
Es gibt lediglich den Unterschied, dass ich es nicht so rosig sehe und nicht nur von einer "neuen Species" oder "30% Wirtschaftszuwachs" reden möchte, sondern auch andere Aspekte mit einbringe, die vielleicht auch unangenehmer sind.
Wir alle können es nur jetzt und heute beurteilen. Keiner von uns sitzt auf einer Glaskugel und reitet durch die Zukunft. g
KI wird sicherlich einen großen Einfluss haben, das aber jedes Mal zu betonen und abzusegnen halte ich für überflüssig.
Sorgen müssen einem nicht die positive Anwendung von KI machen, da kann man einfach nur träumen und sich genüsslich zurücklehnen, hat ein bisschen Spaß an Hirngymnastik, Zeitvertreib, etc.
Lösungsorientierter und mehr Sinn würde es meiner Meinung nach machen, auch über die Probleme, die durch KI entstehen können, sich jetzt schon Gedanken zu machen. Die Probleme stehen sicher schneller vor der Tür als einem lieb ist...
Nur, weil wir uns etwas einfach nicht vorstellen können, weil es über unseren Horizont reicht, heißt das nicht,. dass es "nie" möglich werden und sein wird.Evtl. ein Missverständnis. Ich stimme dir darin durchaus zu - und ich kann mir eine Menge mehr vorstellen als ich hier anspreche. Aber was davon und ob das unbedingt für die Menschheit besser ist, darüber gibt es geteilte Meinungen ;-)
Der-Waldler
Dass mit der KI einige Türchen mehr offen sein werden für den Einschlupf von Viren, das dürfte wohl auch den enthusiastischsten Verfechtern klar sein.
Anna
Vor einigen Jahren habe ich den Film "Ich bin dein Mensch" gesehen.
Mit dem Thema wird humorvoll umgegangen.
"Die Wissenschaftlerin Alma lässt sich auf die Teilnahme an einer Studie ein, um Gelder für ihre Forschungen zu bekommen. Bei dem Experiment soll Alma einige Wochen mit einem humanoiden Roboter verbringen, der sich an ihre Wünsche und Bedürfnisse anpasst, um der perfekte Partner für Alma zu werden. Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten finden Alma und der Roboter schließlich zueinander. Doch Alma fragt sich zunehmend, welchen Sinn es hat, sich in einen Roboter zu verlieben."