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Wirtschaftsthemen Aus für Josef Ackermann?

luchs35
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Aus für Josef Ackermann?
geschrieben von luchs35
Seit gestern Montag halten sich Spekulationen um einen Rückzug des Vorstandschefs der deutschen Bank, Josef Ackermann. Eine versteckte Botschaft in einer Börsenpflichtmitteilung machte darauf aufmerksam, dass sich ein Wechsel an der Spitze ankündigt.
Josef Ackermann verzichtete überraschend auf einen Wechsel in den Aufsichtsrat, der im nächsten Mai geplant war.
Als Hintergrund werden die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Kirch- Prozess vermutet, in dem Ackermann eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben soll.

Die Staatsanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche sein Büro durchsucht und ein Verfahren wegen Falschaussage im Fall des im Sommer verstorbenen Leo Kirch eingeleitet,.
Kirch hatte der Bank u.a. die Schuld an der Pleite seines Film-und Fernsehkonzerns im April 2002 gegeben und sie auf 3.3 Mio. Schadenersatz verklagt.

Eine offizielle Stellungnahme gibt es bisher weder von der Deutschen Bank noch von Ackermann. Aber anstelle von Ackermann soll nun der Finanzvorstand der Allianz, Paul Achleitner, in das Kontrollgremium einziehen (Quelle sda).

Das wäre das Ende der Karriere von Josef Ackermann.

Luchs
Mitglied_bed8151
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Re: Aus für Josef Ackermann?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
josef ackermann ist wohl der klügste kopf im bankenapparat. er ist ein durchblicker, was die geldschöpfung betrifft. seine dissertation ist lesenswert. wer die möglichkeit hat, besorge sie sich.

--
Wolfgang
schorsch
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Re: Aus für Josef Ackermann?
geschrieben von schorsch
Es wird doch niemand glauben, dass ein Banker, der sich in Jahrzehnten so weit nach oben gedient hat, keinen Dreck am Stecken habe?

Merke: Ein richtiger Oberbanker ist in der Lage, auch dann noch eine weisse Weste zu tragen, wenn unter ihm alle in Jauche getränkt auf ihren Hintern sitzen oder gar schon darin ertrunken sind!

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luchs35
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Re: Aus für Josef Ackermann?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf schorsch vom 15.11.2011, 10:50:48
Selbst wenn Josef Ackermann "Dreck am Stecken" haben sollte , was ja nun gerichtlich aufgeklärt werden soll, spricht es für ihn, dass er rechtzeitig in den Hintergrund tritt, um die Deutsche Bank nicht zu schädigen. Denn es ist nun zu erwarten, dass sich die "Meute" auf ihn stürzen wird.

Ich habe ein Faible für Menschen, die sich aus dem grellsten Scheinwerferlicht nehmen, bevor der Kampf um den vordersten Sitz sich in Schutt und Asche auflöst und nur Dreck hinterlässt, den andere ausbaden müssen.

Abgesehen davon werden erst die Ermittlungen zeigen, was im Falle Kirch Josef Ackermann zur Last gelegt werden kann.

Luchs
weserstern
weserstern
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Re: Aus für Josef Ackermann?
geschrieben von weserstern
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2011, 14:24:59
Es wäre ja auch fraglich gewesen, ob ihm die Aktionäre die Zustimmung gegeben hätten.

Für den Wechsel in den Aufsichtsrat hätten 25 % von ihnen dieser Sonderregelung zustimmen müssen.

weserstern

luchs35
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Re: Aus für Josef Ackermann?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf weserstern vom 15.11.2011, 14:37:11
Eigentlich war dieser Wechsel in den Aufsichtsrat ja schon eine beschlossene Sache und die Zustimmung hätten die Aktionäre kaum verweigert.
Die DB wird bekanntlich ab mai 2012 von der Doppelspitze Jürgen Fitshen und Anshu Jain als Nachfolger von Josef Ackermann geführt. Dafür sollte Ackermann Platz machen und dafür einen Sitz im Aufsichtsrat bekommen.

Nun sind beide "Stühle" abgesägt- eine "saubere" Sache, die Ackermann so nicht verdient hat. Es sei denn , dass er wegen einer Falschaussage im Kirch-Fall vor Gericht muss. Dann wird er für die DB untragbar und das Ende einer glanzvollen Karriere ist erreicht.

Sorgen muss sich jedoch niemand machen, er fällt auf ein sehr weiches Polster mit weiteren lukrativen Aussichten!

Luchs

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weserstern
weserstern
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Re: Aus für Josef Ackermann?
geschrieben von weserstern
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2011, 14:58:37
Der neue Aufsichtratsvorsitzende wurde auch bereits benannt.
Allianz- Vorstandsmitglied Paul Achleitner soll im Mai 2012 in den Aufsichtsrat gewählt werden.

weserstern
olga64
olga64
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Re: Aus für Josef Ackermann?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2011, 14:58:37


Es sei denn , dass er wegen einer Falschaussage im Kirch-Fall vor Gericht muss. Dann wird er für die DB untragbar und das Ende einer glanzvollen Karriere ist erreicht.

Sorgen muss sich jedoch niemand machen, er fällt auf ein sehr weiches Polster mit weiteren lukrativen Aussichten!

Luchs


Nicht ganz richtig - er musste (bereits) als Zeuge vor Gericht, da in der Hauptsache sein Vorgänger Breuer wegen Falschaussage dort bis Weihnachten verhandelt wird. Ackermann und auch Frau Springer, die ebenfalls vorgeladen war, wurden aber sofort wieder nach Hause geschickt.
Ich kann mir auch gut vorstellen und kann es auch verstehen, wenn Herr Ackermann überhaupt keine Lust mehr hat, weiterzumachen. Immerhin ist er Anfang 60 - da waren die meisten der Diskutanten in diesem Forum längst in Rente.
Wohin es mit ihm gehen wird, werden wir sehen - er ist ja international sehr anerkannt und gerade jetzt in dieser Schuldenkrise weltweit sind Fachleute sehr gefragt.
Ich finde es anständig, dass er die Corporate Governance nun doch erfüllt - es hat immer einen Houtgout, wenn Vorstandsvorsitzende ohne Verschnaufpause sich in den Aufsichtsrat wählen lassen. Ihre Nachfolger sollen ihren Job unabhängig von diesen Vorgängern machen können. Olga
luchs35
luchs35
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Re: Aus für Josef Ackermann?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 15.11.2011, 16:37:16
München. Eine dramatische Wende zeichnet sich im Kirch-Prozess ab. Wegen angeblicher Falschaussagen rückt nun auch Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann in das Visier der Ermittler. Von Dienstag bis Freitag ließ die Staatsanwaltschaft München die Vorstandsbüros und die Rechtsabteilung der Deutschen Bank durchsuchen, wie ein Sprecher der Bank bestätigte. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. Gegen Ackermann läuft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Prozessbetrug. Und auch gegen Aufsichtsratschef Clemens Börsig, den Ex-Vorstandsvorsitzenden Rolf Breuer und den früheren Personalchef Tessen von Heydebreck wird ermittelt.
geschrieben von Hamburger Abendblatt:


Doch, so ist es richtig, Olga, bitte nachlesen. Es geht auch direkt um Josef Ackermann. Sollte es sich herausstellen, dass die Vorwürfe stimmen, wäre er für die DB untragbar, ein unrühmliches Ende. Aber es ist richtig, dass man das Ergebnis der Untersuchungen abwarten muss.

Weserstern: Das habe ich doch bereits im Eingangsthread geschrieben.

Luchs
olga64
olga64
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Re: Aus für Josef Ackermann?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 15.11.2011, 17:10:53
Ich habe es auch in der SZ gelesen - das gefällt den deutschen Ackermann-Hassern aber wieder. Es geht um ein Vorstandsprotokoll aus 2002 und dessen nachträgliche Interpretation. Wie diese Ermittlungen wohl aussehen werden? Olga

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