Wirtschaftsthemen Aus für Josef Ackermann?

Mit vielen Interpretationen ..
Luchs

Der Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel plötzlich im "Zwielicht".
Da werden sich doch alle Gazetten mit News überschlagen.

Ich selbst fand es sehr merkwürdig, dass sofort ein Aufsichtratsjob folgen sollte,
dann hätte er selbst, seine ehemaligen Tätigkeiten kontrolliert.

poldy

Vielleicht war die Aussicht auf den Posten im Aufsichtsrat auch der "vergiftete Apfel" , mit dem die Deutsche Bank Josef Ackermann diskret "wegräumte"? Da wusste doch längst jeder, ob und was wahr an den Vorwürfen ist, die das Kirch-Imperium einstürzen ließ. Ackermann als Bauernopfer? Im Haifischbecken der Finanzmärkte ist keiner vor dem andern sicher.

Luchs

Die "Kirch-Sache" datiert aus 2002 - da war m.E. Ackermann noch nicht der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank. WAs ich an ihm schon bewundere, ist die Tatsache, dass er in seiner ca 10-jährigen Tätigkeit sich vom ehemaligen Investment-Banker wandelte - das wird jetzt anders. Der indische Vorstand ist ausgewiesener Investment-Banker ohne grosse, deutsche Wurzeln (was bei dem Schweizer Ackermann schon aufgrund der Sprache anders war); der neue Aufsichtsrat bewegt sich ebenfalls auf diesem Feld.
Bin gespannt, wann der Sitz der Deutschen Bank nach London verlegt wird.
Ferner ist es natürlich so (auch in vielen anderen Konzernen, denen jedoch nicht die "Volksaufmerksamkeit" geschenkt wird, wie der Deutschen Bank),dass von langjährigen CEO`s gedacht wird, sie seien unersetzbar (oft denken die dies ja auch). Auch deshalb erfordert es die Corporate Governance, dass diese Leute sich eine Auszeit von 2 Jahren gönnen, bevor sie in den Aufsichtsrat gehen. Ob Herr Ackermann dies nun letztendlich anstrebt oder nicht, werden wir sehen. Es kann ja sein, dass z.B. "der Inder" dies nicht so gut macht und auch der neue Aufsichtsrats-Vorsitzende - dann könnte in zwei Jahren Herr Ackermann ja zurückgerufen werden. Who knows? Olga

Das ist schon richtig, dass die Kirchsache im Jahr 2002 begonnen hat, als Josef Ackermann noch nicht die DB leitete. Aber in den Folgejahren - vor allem noch kurz vor dem Tod von Leo Kirch im Sommer (2011) war Ackermann natürlich involviert und mit Sicherheit mit allen Details vertraut.
Deshalb steht er natürlich jetzt in der vordersten Reihe, wenn auch nicht allein. Zudem hatte der Springer-Verlag damals ein ziemliches Interesse, Leo Kirch zu Fall zu bringen. Er war ein unbequemer Konkurrent, vor allem hatte ja Kirch mit seiner Sirus AG gezeigt, dass er weiterhin im Mediengeschäft teilnehmen werde.
Ich bin überzeugt, die ganze mehr als anrüchige Geschichte erfahren wir sowieso nie.

Was die Bedenken betreffs DB mit Sitz in London betrifft wurde darüber im vergangenen Jahr schon mal leise gesprochen und dann vehement abgewehrt. Dazu hätte man Ackermann nie bringen können.

Mal sehen, was sich als Hintergrund der ganzen Geschichte im Laufe der nächsten Wochen und Monate herauskristallisiert.

Luchs

Ich bin so informiert, dass Frau Springer seinerzeit Herrn Breuer um Insider-Kenntnisse bat, da Springer grosser Aktionär bei Kirch war (und ist?).
Und die Ermittlungen bei Ackermann laufen derzeit aufgrund des Vorstandsprotokolls aus 2002. Damals sagte Herr A. ja anscheinend, dass die Deutsche Bank Kirch als Kunden nicht mehr präferieren solle (ungefährer Textlaut), was dann ja mit den Aussagen des Herrn Breuer zum Niedergang des Kirch-Imperiums führte. Olga

Es wundert mich, dass in Sachen Joe Ackermann viele Menschen sofort bereit sind, diesen zu diskreditieren - aber ein Briefbomben-Anschlag auf ihn mit keinem Wort erwähnt oder gar bedauert wird.

Warum ist das so? Olga

Mich wunderts nicht.

Aber Ackermann sollte sich auch nicht wundern.

Aber Ackermann sollte sich auch nicht wundern.

Bedeutet dies wirklich,dass demokratische Menschen es befürworten (könnten), dass auf unliebsame Menschen der Öffentlichkeit ungehindert Attentate durchgeführt werden? Wenn es "klappt", kann man dann ja immer noch scheinheilig Kerzen und Kuscheltiere an den Ort des Geschehens bringen. Gibt es wirklich Heuchelei in diesem Umfange in unserer Gesellschaft? Olga