Wirtschaftsthemen Auch Cypern wird gerettet!

Die Russen wären ja blöd, würden sie eine ihrer besten Geldwaschmaschinen verschenken. Die wollen mehr, abwarten!
Und wenn ich sage "die Russen", dann meine ich nicht nur den kleinen Zaren, sondern die gesamte Oligarchie, die in diesem Land die eigentlichen Strippen zieht.

Dazu ein gewisser Friedhelm Busch in "Markus Lanz" am 20.3., ab Minute 37.

Zypern

Inzwischen bin ich der Meinung, dass es für die dortigen Menschen und die EU bei weitem besser wäre Zypern pleite gehen zu lassen.

Trotz der schönen und erstrebenswerten Idee eines vereinigten Europas, war es falsch, die Staaten mit völlig anderen wirtschaftlichen Konstruktionen gleichzeitig auch in den EURO zu zwingen. Zypern kann doch in der EU bleiben und lediglich zur eigenen Währung zurückkehren, um das Land wirtschaftlich neu auszurichten, indem es sich im wahrsten Sinne des Wortes gesundschrumpft und vor allem dem überdimensional aufgeblasenen Bankenwesen ein Ende setzt.

Für die EU-Länder wäre es eine neue Erfahrung, mit einer solchen Situation umzugehen und sich Gedanken in eine andere Richtung als der jetzt so "alternativlosen" zu machen. Dieses dauernde Zittern, was wohl geschehe, wenn ein angeschlagenes Land nach dem andern unter den Rettungsschirm schlüpfen muss und dazu beiträgt, dass letztendlich die gesamte Idee einer EU scheitert, muss ein Ende (auch mit evetuellem Schrecken) nehmen.

Luchs

Jetzt könnte es eng werden um Cypern!
Russland hat kein Interessse am Gasvorkommen, aber die sehr reichen Russen, sollten dennoch mit einer Abgabe bei den Banken in Cypern rechnen, würde ihnen nicht wehtun?
Dass sich die Kirche auch beteiligen will, finde ich sehr vernünftig, das würde auch einem Finanzminister vom Vatikan gut anstehen, die schwimmen ja im Geld? Was schon die Roben wohl kosten von den Kardinälen und Papst?

Es sind nicht nur die Russen, die ihr Kapital in Zypern haben.Es sind auch die Briten. Wollen wir denen helfen, die kein Interesse an der EU haben und den Euro von Anfang an nicht haben wollten? Die Engländer wollen immer nur feiern, jetzt sollen sie mal beim aufräumen helfen. Es handelt sich um reiche Investoren(Kapitalanleger), die sollten jetzt die Zeche bezahlen. Am besten, die Banken in Zypern pleite gehen lassen, aber das Zahlungsverkehrsgeschäft weiterführen für das normale Volk.
Es kann doch nicht schwer sein, endlich mal die Kapitalanleger aufräumen zu lassen. Die Schere zwischen arm und reich wird immer größer, wenn man so weiter machen würde wie bisher. Dass man den kleinen Leuten nimmt, geht gar nicht. Dass Zypern Gelder aus der Rentenkasse in den Fond für Eigenleistungen zahlen will geht auch gar nicht.

Danke für den Link, Sil, ich habe ihn erst jetzt angesehen. Dass die russischen Großanleger ihr Geld zum größten Teil schon längst in Sicherheit gebracht haben und nicht mehr zu sehr geschröpft werden können, ist auch meine Vermutung, wie auch die Möglichkeit, dass die Russen pokern, um einen echten Schnäppchenpreis zu erzielen. Aber das sind doch eher Spekulationen, die man damit fortsetzen kann, wie wichtig ein Hafen für die Russen an der Küste Zyriens wäre - meiner Meinung nach wichtiger als Rechte für Gas.

Aber die Zyprioten müssen sich vorher entscheiden, ob die in der EU bleiben wollen oder nicht, denn Russland und EU geht nicht. Da müssen sie klare Fronten schaffen, denn auch Putin legt Wert auf ein zufriedenstellendes Verhältnis zu den EU-Staaten.

Lars:Die orthodoxen Kirchen Zypriens bringen viel zu wenig ein, um als wichtiger finanzieller Beitrag zu gelten. Warten wir also ab, wie und für was sich das Land entscheidet. Aber auf den Vatikan musst Du nicht hoffen.

Luchs

Luchs,
solange die Russen selber unendlich viel Erdgasvorkommen haben, ist das Angebot, ihnen potentielle Gasfelder an der Küste von Zypern als Gegenleistung zu überlassen, von denen noch niemand weiß, ob ihre Förderung rentabel ist, nur ein Witz.
Was die Russen brauchen, ist ein sicherer Marinestützpunkt im Mittelmeer, wenn Syrien selbigen nicht mehr bietet, wonach es aussieht. Und es wäre ihr erstes militärisches Bein auf dem Territorium der EU. DAS wäre ein Gegengebot.

Der erste Gast, der in der Sendung zu Wort gekommen ist, war übrigens (zu einem anderen Thema) ebenso interessant!

So sehe ich es im Prinzip auch, Sil. Und wie man jetzt aus Moskau hört, ist die Tür zu Verhandlungen mit Zypern doch noch nicht ganz zugeschlagen, das unterstreicht noch mal den begehrlichen Blick auf den für einen Militärstützpunkt attraktiven Hafen.
Aber Russland strebt bezüglich der Zypernhilfe auch Gespräche mit der EU an. Es will sich offenbar keine größeren Schwierigkeiten einhandeln. Warten wir mal die nächsten Tage ab. Aus den erst finanziellen Problemen werden nun eher politische.

Luchs

Es sind nicht nur die Russen, die ihr Kapital in Zypern haben.Es sind auch die Briten.

Dass Zypern Gelder aus der Rentenkasse in den Fond für Eigenleistungen zahlen will geht auch gar nicht.

Auch Deutsche haben dort GEld gebunkert. Immerhin zahlte man in Cypern immer noch 6% auf Einlagen an Zinsen, während es Deutschland mit viel Glück 1% gab.
Gelder aus der Rentenkasse - ist sicher ein grosses Problem - aber was wollen Sie dagegen machen? Sie haben keinen Einfluss darauf, das sollten auch wir Deutsche kapieren.
Der Präsident von Cypern versuchte ein falsches Spiel: bei den Verhandlungen bot er an, alle Sparer heranzuziehen, damit diese 6 Milliarden erreicht werden - zu Hause erklärte er dann, er sei erpresst worden, worauf wieder die "Massen" (sind ja in Cypern überschaubar) auf die Strasse gingen und das Parlament sich keine Zustimmung erlaubte.
Die Russen scheinen auch nicht mehr interessiert zu sein - sie sind beleidigt, weil sie mehr und mehr zum Zahlmeister nicht mehr liquider Unternehmen und Staaten werden, aber europatechnisch nicht konsultiert werden, bzw. ein Mitspracherecht haben. Russen sind ja mittlerweile auch in Deutschland kräftig in verschiedenen BEreichen beteiligt - das sollten wir nicht vergessen! Olga

Hallo Lars! "Zypern" ist nur ein Testballon. Fortsetzung folgt. Thymian

Das kann gut sein "Gewürzmensch". Jedenfalls reden sie wieder von einer Abgabe, betreffend Einlagen von über 1000'000 Euro.
Das kann, und wird interessant werden, die reichen Ausländer werden damit nicht einverstanden sein, dabei würden sie sicher nicht darunter leiden?