Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen

Wirtschaftsthemen Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf hafel vom 15.02.2013, 20:12:41
"Schlimm" ist nur, dass es Parteien wie die FDP gibt, die nach jahrelangem Augenschein der unmenschlichen Arbeits-Verältnisse bei Schlecker, Amazon und Zalando immernoch behaupten: "Der MARKT wirds schon richten" und für ein freies Spiel unternehmerischen Vorgehens plädieren.

Diese Arroganz ist für mich unerträglich!
Karl
Karl
Administrator

Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 15.02.2013, 19:52:07
Wir suchen einen Ersatz für Amazon. Nur wenn dieses Unternehmen merkt, dass es unwirtschaftlich ist, schlechte Arbeitsbedingungen zu bieten, wird sich etwas ändern.

Karl
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 16.02.2013, 09:34:05
Ich habe den Bericht gesehen und mein Eindruck war: Schlecht recherchiert und unsachlich.

In den Kommentaren zum Spiegel Online Bericht: Spiegel Online lese ich ua folgendes:

"Sehr schlecht recherchiert unsachlich und kausal völlig verdrehte "Dokumentation" der Journalisten Peter Onneken und Diana Löbl .

Amazon zahlt ca 13,50-15,50 an die Zeitarbeitsfirmen.
Wenn die davon nur 8,50 -9.- weitergeben an die Arbeitnehmer dann ist das leider so üblich in Deutschland.
Es liegt dann auch noch immer über den Mindestlöhnen in Deutschland und über vielen Tarifabschlüssen !!!

Es liegt über den Tariflöhnen für:

Reinigungskräfte
Baugewerbe
Friseurhandwerk ca 6.-
Konditoren ca 5,30
Wach - und Schließgewerbe ca 7,80
Mindestlohn für Zeitarbeiter ab 2012 7- 8.- Euro"

Auch die weiteren Ausführungen sind es wert überdacht zu werden: #342 14.02.2013 11:48 von cristophs an den Haaren herbeigezogen uns reißerisch !

Ein wenig scrollen.

Mareike

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Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von Drachenmutter
Hier der Link zur ARD Mediathek, wo der Bericht angesehen werden kann.

ARD-Mediathek-Amazon

Mein Mann und ich werden nichts mehr bei Amazon bestellen.

woelfin
Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 16.02.2013, 09:56:20
Danke Mareike für Deinen Beitrag.

Schon manches Unternehmen ist durch übereilte (Medien)Hysterie kaputtgemacht worden.
Auf der Strecke bleiben Viele, die froh waren, einen Job zu haben.

MargArit
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 16.02.2013, 09:56:20
"Sehr schlecht recherchiert unsachlich und kausal völlig verdrehte "Dokumentation" der Journalisten Peter Onneken und Diana Löbl .

Amazon zahlt ca 13,50-15,50 an die Zeitarbeitsfirmen.
Wenn die davon nur 8,50 -9.- weitergeben an die Arbeitnehmer dann ist das leider so üblich in Deutschland.
Es liegt dann auch noch immer über den Mindestlöhnen in Deutschland und über vielen Tarifabschlüssen !!!

Damit hast du recht, denn auch Unternehmen für Arbeitnehmerüberlassung haben Lohnnebenkosten. So müssen von ihnen alle Steuern und Versicherungsbeiträge wie von jedem anderem Unternehmen entrichtet werden. Zusätzlich haben sie, wie jedes andere Unternehmen auch, Verwaltungs- und Fixkosten.

Heute tauchen auf Facebook Lobeshymnen über Amazon auf, die eigentlich nur eine Fälschung sein können. Weshalb tut man so etwas? Bei https://plus.google.com/107223467325602754395/posts/f6EviviVdW1 diskutiert man gegenwärtig darüber. Wenn es tatsächlich leitende Mitarbeiter von Amazon sind, haben sie ihrem Unternehmen keinen guten Dienst geleistet. Ich würde sie einfach rausschmeißen.

Ich bin übrigens sehr gern Kunde bei Amazon, denn die nächsten Kaufhäuser befinden sich 16 km von Hinterwaldhofen entfernt. Nach Konstanz sind es gar 30 km. Das ist mit erheblichen Reisekosten und Zeitaufwand verbunden, selbst wenn ich den eigenen PKW benutze. Die Lieferung kommt prompt und wenn man aufpasst sogar versandkostenfrei. Damit kann ein Einkauf gegenüber anderen Offline- und Onlinehändlern sogar zum Schnäppchen werden.

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Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 16.02.2013, 09:56:20
Mareike, du hast nicht mit einem gut recherchierten Spiegel-Artikel, sondern mit einem Blog verlinkt, in dem mehrere Verharmloser tätig sind, wer weiß, in wessen Auftrag sie schreiben?
Ich habe die Sendung auch gesehen und glaube, dass sie keineswegs schlecht recherchiert ist, ganz im Gegenteil. Die Autoren haben sich nämlich da eingeschlichen und mit den Arbeitern zusammen gelebt und mit versteckter Kamera gefilmt (s. Link unten).
Solche Ausbeutermethoden hatte ich bisher nur in China bei den Wanderarbeitern, aber niemals in Deutschland für möglich gehalten, ich war schockiert.
Und zur besseren Information hier also ein Artikel des Spiegel, der besser informiert als dein verlinkter Blog.
Ich habe sowieso noch nie bei Amazon eingekauft und werde es in Zukunft erst recht nicht tun.

Danke, Karl, für deine Überlegungen, den Werbevertrag zu kündigen. Das wäre wirklich unbedingt wünschenswert, ich kann mir nicht vorstellen, dass deren Methoden in eurem Sinne sind.
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.02.2013, 10:56:00
Das Ganze scheint mir wesentlich komplexer als dargestellt.
Klar: Letztlich ist Amazon Arbeitgeber und (auch) in der Verantwortung.
Aber was ist mit den Wirtschaftszweigen welche sich "drumherum" entwickelt haben und deren einziger Zweck die Versorgung der Leiharbeiter ist: Hoteliers, Reiseveranstalter, Catering-Unternehmen und Sicherheitsfirmen verdienen an der Not der Zeitarbeiter.
amazon-im-shitstorm

Interessant auch die Beteiligung der Arbeitsargentur: Der Gewerkschaft Verdi zufolge heuerte der Onlinehändler für das Weihnachtsgeschäft 5000 zusätzliche Hilfskräfte aus ganz Europa an. Dabei wandte sich der Konzern zunächst an die Bundesagentur für Arbeit, die das Angebot dann international weitervermittelte.

Amazon will prüfen.

Mareike
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 16.02.2013, 11:19:48
Zur Ergänzung:
Nach Leiharbeiter-Reportage: Seepark und Sicherheitsfirma äußern sich

Mareike
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Drachenmutter vom 16.02.2013, 10:24:06
Wie naiv seit ihr denn eigentlich? Diese Zustände sind begründet im gesellschaftlichen System, ihr habt es gewählt und gewollt. Nun seit ihr auf einmal über die Nebenerscheinungen erschrocken? Wenn ihr das Gesellschaftssystem ändern wollt, dann müsst ihr eine andere Partei wählen, die sich für die Änderung des System einsetzt. Die Nebenerscheinungen zu bekämpfen führt zu neuen schlimmeren Nebenerscheinungen. So einfach ist das.

Ach ja, der Linke schreibt schon wieder. Na und? Wer sich für die Armen und Ausgebeuteten einsetzt ist immer Links der Gesellschaft. Ist das euch bewusst. Wenn ihr nicht mehr bei Amazon kauft, helft ihr den Menschen dort nicht. Wie soll das überhaupt funktionieren? Sie müssen in ihre Heimat zurück und was ist dort? Hat einer von euch eine Idee oder Theorie? Dann dürft ihr bei keiner Handelskette mehr kaufen, auch nicht bei Aldi, Lidl, Edeka und Real. Selbst Karstadt wäre zu überlegen.

Ich hatte nach der Wende keine andere Möglichkeit Geld für meine fünfköpfige Familie zu verdienen, als mich von Dresden aus bis nach S.-Hall als Leiharbeiter zu verdingen. Damals vor 20 Jahren gab es 14 DM/h netto Plus 30DM Auslöse/Tag. Davon musste ich mich zu ca. 25 DM pro Bett+Nacht in Dorf-Gasthäusern einmieten und habe innerhalb von 2 Jahren einen nagelneuen PKW zerfahren. Ich kenne also das Milieu.

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