Wirtschaftsthemen Abzockerinitiative!

sarahkatja
sarahkatja
Mitglied

Re: Abzockerinitiative!
geschrieben von sarahkatja
als Antwort auf lars vom 04.03.2013, 17:57:29
Da ich nur ein Mensch mit einem normalen Verstand bin,
ist meine dementsprechende Meinung, dass das Ergebnis
des Volksentscheides der Schweizer eine sehr lobenswerte und
längst fällige Entscheidung ist, aber auf Dauer die Welt nicht
mehr retten kann. Die Verschuldung der Welt hat so ungeheure
Dimensionen angenommen, dass nur eine Abwendung vom
herkömmlichen Schulden – Zins und Zinseszins System,
und u.a. durch eine Währungsreform, vielleicht noch gelingt,
einen absehbaren Zusammenbruch zu verhindern. ??

Sarahkatja
Re: Abzockerinitiative!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich sehe hinter diesem Verhalten ein gut organisiertes Schneeballsystem.
Typischer Aufbau, typisches Ergebnis, typische Geschädigte.
Nur sehr geschickt versteckt hinter der angeblichen Seriösitä.
Alles shit; nur Kohle zählt bei denen, blanke Kohle, viele und sofort!
Möglichst im voraus, verbrieft und gezahlt.

Aufbau:
An der Spitze steht der Vorstand, der Häuptling,
gefolgt von seinen 'geworbenen Angestellten'.

Ergebis:
Jeder, der in der Kette folgt, trägt dem Häuptling einen Teil seiner erarbeiteten Leistung ab (Provision). Das geht über mehrere Stufen.
Innerhalb der Stufen wird nichts Greifbares gebaut, sondern nur
- aufgepasst, dass von den niederen Chargen die Boni eintreffen,
- und daß diese nachgeordneten Stufen einwandfreie 'Motivation' zum Weitermachen erhalten. Wie zB 'Schulungen', Vergünstigungen, Titel, Dienstwagen, Incentiv*Reisen, Sonderplätze zum Vorzeigen (die haben es geschafft, es funktioniret also) vor der Bühne bei Massentreffen, ...
Denen wird die Mohrrübe immer ein Stückchen vorauseilen; sie werden sie aber niemals essen können. Und das dürfen sie auch nicht; denn sonst würde das System zusammenbrechen, weil die höheren Stufen dann von diesen Ketten nichts mehr kriegen würden.
Auf der anderen Seite heißt das aber auch, daß innerhalb dieser Kette noch ein weit höherer Betrag hängen bleibt, als für den obersten Häuptling 'übrig' bleibt; über diese weitaus erheblicheren 'Kollateralbeträge' spricht auch niemand öffentlich.

Geschädigte:
Das sind die, die da (Geld oder Ware) investiert haben, und zwar dank der Überzeugungs(Überredungs-Besabbel-)kunst der untersten Chargen, die sich natürlich moralische Unterstützung holen bei der/den nächsthöheren Chargen. Denen leuchtet das Vorbild des 'seriösen' Häuptlings aus den Augen - und öffnet damit so manche Tür.

Verbot:
Schneeballsysteme sind nicht nur in DE verboten. Weil dadurch Menschen ihr Hab und Gut verlieren. Das ist die einzige Garantie bei solchen Systemen.

Folgerung:

Es geht nicht an, dass ein ganzer Staat an solchem Gebaren eingeht, also muss er stets mit saurer Miene nachschießen, das System am Laufen halten. Der Bürger wird/wurde also regelrecht vorgeführt und zum Affen gemacht. Und zwat trotz bekannter, rechtswidriger Sachlage.

Möglichkeit:
Schafft die Boni komplett ab, man zahle reguläre gerechtfertigte Salaire. Es finden sich auch Fachleute, die die Jobs für ein reguläres festes und vertretbares Gehalt gar noch besser erledigen. Damit bleibt die Leistung dort wo sie erwirtschaftet und benötigt wird.
Ein Vorstand(Häutpling) kann gar nie niemals nicht eine solche Leistung zum Volkswohl erbringen. Damit ist erwiesen, dass er ein Schmarotzer sein muss. Und zwar ein staatlich abgedeckter Schmarotzer ohne persönliche Haftpflicht. Sowas braucht kein Mensch.

PS: Ich war 8 Jahre in so einer ähnlichen Branche tätig, kenne somit zwar die wesentlichen, aber immer noch nicht sämtliche Tricks, weil die sich auch wandeln. Und nein, es war nicht Herbalife (die waren offensichlich zu plump). Und auch nicht einer jener zahllosen 'Schmuckstück- oder Kosmetik- Pillen- Glücksbringer- Esoterik- Andreher'.

Nur so viel noch: Man kann alles und (fast) jeden motivieren und manipulieren, so weit, dass er seine eigene Mutter betrügen würde - und sich dabei pudelwohl fühlt ob seiner 'brillianten Leistung'. Manche betrügen sich sogar selbst.

Vielleicht ist das Szenario auch bekannt von sogenannten religiösen Gemeinden? Mal überlegen.

* Incentive
olga64
olga64
Mitglied

Re: Abzockerinitiative!
geschrieben von olga64
als Antwort auf lars vom 04.03.2013, 17:57:29
Ich habe nun ein wenig recherchiert und herausgefunden, dass das System der Aktiengesellschaft in der Schweiz unterschiedlich zu Deutschland ist: in Deutschland gibt es neben den Vorständen das Kontrollorgan den Aufsichtsrat (in welchem paritätisch auch ARbeitnehmervertretungen sitzen, z.B. Gewerkschaftsmitglieder). Der Aufsichtsrat bestimmt u.a. über die Gehaltsstrukturen des Vorstandes (selten legen die Arbeitnehmervertreter ein Veto ein, weil sie umgekehrt in Sachen Mitarbeiter natürlich auch erpressbar sind).
In der Schweiz bestehen Vorstände und Aufsichtsrat oft aus den gleichen Personen,die dann ein sehr leichtes Spiel haben, wenn sie über ihre eigenen Gehälter und deren Höhe bestimmen.
Wenn nun die Aktionäre - also die Besitzer dieser Firmen - dies in ihre Hände nehmen, bin ich nach wie vor skeptisch, wie dies gehen soll. Die Grossanleger sind meist ausländische, sehr reiche Personen, die nur daran interessiert sind, dass ihre Aktien einen hohen Wert erzielen. So hat auch ein Aktionär in Dubai, Hong Kong oder anderswo sicher andere Vorstellungen von hohen Gehältern als ein Kleinanleger mit einem Portfolio von evtl. 5.000.-- Euro.
Bin gespannt, wie dies weitergeht. Olga

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hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Abzockerinitiative!
geschrieben von hobbyradler
Man darf jetzt nur nicht glauben, es ändert etwas an der Verteilung Arm Reich, oder es verbessert sich etwas für die Allgemeinheit. Es handelt sich eher um einen symbolischen Akt.

Nur weil jemand statt 5 Millionen Euro, 2 Millionen verdient, ändert sich nichts an seiner Moral. Ausschließlich durch diese Einkommensreduktion werden seine bisherigen Fehler künftig nicht vermieden.

Das eingesparte Geld wird in die Taschen der Inhaber fließen. Damit haben zumindest auch Kleinaktionäre etwas davon.

Bei allen Unternehmen, bei denen die Gefahr besteht, dass das Volk für Fehlentscheidungen aufzukommen hat, wäre ein ordentlicher gesetzlicher Rahmen vorzugeben. Es handelt sich nämlich in solchem Fall nicht um „freie Marktwirtschaft“. In einer „freien Marktwirtschaft“ muss das Volk keine Verluste ausgleichen, da ist das Unternehmen insolvent.

Ciao
Hobbyradler

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