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Weihnachten & Advent suche ein altes Weihnachtsgedicht

weissewolke
weissewolke
Mitglied

suche ein altes Weihnachtsgedicht
geschrieben von weissewolke
Hallo,
meine Mutter hat mir an Weihnachten von einem Gedicht erzählt, dass mein Opa wohl immer an Weihnachten vorgetragen hat. Leider konnte ich dieses bei meiner Suche im Internet mit den Angaben nicht finden. Vielleicht kennt es ja hier jemand und kann mir weiter helfen.

Es geht um eine Familie, die im Wohnzimmer sitzt und Weihnachten feiert. Nur der alte Vater darf nicht dabei sein sondern sitzt im Schuppen und hat nur eine irdene Schüssel und eine Rossdecke.
Das Kind versteht das nicht, aber als der Sohn erwachsen ist macht er es dann mit seinen Eltern genauso.

Es gibt ein Gedicht: Die Rossdecke, aber das ist nicht das Gesuchte.

Lieben Gruß

weissewolke
Klara39
Klara39
Mitglied

Re: suche ein altes Weihnachtsgedicht
geschrieben von Klara39
als Antwort auf weissewolke vom 31.12.2012, 10:26:00
Grüß Dich weissewolke, ich kenne das nur als Geschichte der Brüder Grimm - als Gedicht hab ich´s noch nicht gelesen.

"Der alte Großvater und sein Enkel
Es war einmal ein steinalter Mann, dem waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub, und die Knie zitterten ihm. Wenn er nun bei Tische saß und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er Suppe auf das Tischtuch, und es floß ihm auch etwas wieder aus dem Mund. Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor, und deswegen mußte sich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen, und sie gaben ihm sein Essen in ein irdenes Schüsselchen und noch dazu nicht einmal satt; da sah er betrübt nach dem Tisch und die Augen wurden ihm naß. Einmal auch konnten seine zittrigen Hände das Schüsselchen nicht festhalten, es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau schalt, er sagte nichts und seufzte nur. Da kaufte sie ihm ein hölzernes Schüsselchen für ein paar Heller, daraus mußte er nun essen. Wie sie da so sitzen, so trägt der kleine Enkel von vier Jahren auf der Erde kleine Brettlein zusammen. "Was machst du da ?" fragte der Vater. "Ich mache ein Tröglein", antwortete das Kind, "daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin." Da sahen sich Mann und Frau eine Weile an Fingen endlich an zu weinen, holten alsofort dem alten Großvater an den Tisch und ließen ihn von nun an immer mitessen, sagten auch nichts, wenn er ein wenig verschüttete.

Meintest Du das? Vielleicht gibt es die Geschichte auch als Gedicht.
Ein gutes neues Jahr wünscht
Klara
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: suche ein altes Weihnachtsgedicht
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Klara39 vom 31.12.2012, 10:39:00
Googelt doch mal "Die hölzerne Schüssel".

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weissewolke
weissewolke
Mitglied

Re: suche ein altes Weihnachtsgedicht
geschrieben von weissewolke
als Antwort auf schorsch vom 31.12.2012, 10:43:23
Danke euch beiden, aber das ist es leider nicht.
ankama
ankama
Mitglied

Re: suche ein altes Weihnachtsgedicht
geschrieben von ankama
als Antwort auf weissewolke vom 31.12.2012, 10:26:00
Hallo, weissewolke, ist es diese Ballade?

Der alte Großvater und der Enkel

(Ballade nach dem Märchen der Gebrüder Grimm)

Es ist ein ururalter Mann,
dem sind die Augen trüb,
der auch nicht richtig hören kann,
und meistens ist er müd.
Und oftmals zittern seine Knie,
und schneeweiß ist sein Haar
und meistens red' er davon, wie
es damals besser war.

Er lebt beim Sohn und dessen Frau,
und sitzen sie bei Tisch,
hockt auch der Alte, bleich und grau.
Es ist nicht malerisch,
wie zitternd er den Löffel hält,
wie ihm der heiße Brei
stets wieder aus dem Munde fällt.
Oft gibt es Zankerei,
denn Sohn und Tochter ekeln sich
und heißen jenen Mann
zu setzen bei dem Ofen sich,
dass er dort essen kann.

So hockt der Mann allein im Eck,
mit einer ird'nen Schal',
und so, im dunkelen Verdeck,
kaut er sein karges Mahl.
Und oftmals schaut er zu dem Tisch,
die Augen werd'n ihm feucht
und irgendwie versteht er's nicht,
dass man ihn weggescheucht.
Und auch das Schüsselchen aus Ton
entgleitet seiner Hand,
zerschellt am Boden und voll Hohn
bekommt er den Proviant,
jetzt stets in einem Trögelein
aus braunem Fichtenholz,
so einem wie sie hab'n die Schwein,
es bricht ihm seinen Stolz.

Das Enkelchen, vier Jahre jung
legt Bretter Zoll um Zoll,
die Eltern, voll Verwunderung,
frag'n, was das denn wohl soll.
Er sagt: " Ich bau ein Trögelein,
das, wenn ich bin ein Mann,
der Vater und das Mütterlein
aus diesem essen kann."
Da sehen sich die Eltern an,
sie tun es lange Zeit
und in den Blicken, irgendwann,
zeigt sich ein tiefes Leid.
Und beiden kommt das Weinen an,
sie holen, Dank dem Fratz,
den grauen, guten, alten Mann
zurück an seinen Platz.
Sie schneiden ihm die Speisen klein
und helfen wie es steht,
und schauen niemehr finster drein,
wenn was daneben geht.
ankama
ankama
Mitglied

Re: suche ein altes Weihnachtsgedicht
geschrieben von ankama
Nachtrag

www.gedichte.com/threads/133427-Der-alte-Großvater-und-der-Enkel

ankama
weissewolke
weissewolke
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Re: suche ein altes Weihnachtsgedicht
geschrieben von weissewolke
als Antwort auf ankama vom 02.01.2013, 00:17:32
Danke Ankama,

das ist auch wunderschön, aber leider auch nicht das Gesuchte.

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