Weihnachten & Advent Heiliger Abend
Nach der Überlieferung unserer Ordensfamilie, hat unser Bruder Franziskus,
im Jahr 1223, das Weihnachtsevangelium, als eine "lebendige Krippe" dargestellt.
Keine Figuren, sondern lebendige Menschen und Tiere.
Im Jahr 2019, war Papst Franziskus an diesem Ort, in Greccio und sagte dort:
Das wunderbare Zeichen der Krippe, die dem christlichen Volk so sehr am Herzen liegt,
weckt immer wieder neu Staunen und Verwunderung.
Das Ereignis der Geburt Jesu darzustellen bedeutet,das Geheimnis der Menschwerdung
des Sohnes Gottes, mit Einfachheit und Freude zu verkünden.
Die Krippe ist in der Tat wie ein lebendiges Evangelium, das aus den Seiten der Heiligen
Schrift hervortritt.
Wenn wir über die Weihnachtsszene nachdenken, sind wir eingeladen, uns geistlich
auf den Weg zu machen, uns anziehen zu lassen von der Demut des Einen, der
Mensch wurde, um jedem Menschen zu begegnen.
Und wir entdecken, dass er uns so sehr liebt, dass er sich mit uns vereint, damit
auch wir uns mit ihm vereinen können.
Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere von uns noch an die alte Rede
vom „lieben Gott“ und weiß zugleich, wie angreifbar dieser Gedanke immer schon war.
Nicht umsonst ist diese Redensart heute weitgehend verschwunden.
Oft genug ist sie vom Ruf nach einem guten Gott für unsere in vielerlei Hinsicht so
gequälte Welt abgelöst worden.
Das Johannesevangelium schreibt davon, dass Gott seinen Sohn hingab.
Hingabe ist kein einfaches Wort: Da ist eine Gabe, ein Geschenk, das zugleich den
Charakter eines schmerzlichen Verlustes in sich trägt.
Das Evangelium weist mit diesem Wort darauf hin, dass Gott in Jesus der Welt auf
eine ganz andere Weise begegnet als es etwa das Wort vom „lieben Gott“ erahnen lässt.
Jesus betritt die Welt als Obdachloser und Flüchtling, er verlässt sie als Ausgestoßener
und Verbrecher.
Da wird wenig Seligkeit oder glückliche Erinnerung spürbar, sondern eher die schonungslose Wirklichkeit, in der Gott und Welt sich begegnen.
Zugleich verbindet das Evangelium das Wort von der Hingabe mit der Liebe Gottes.
Die Hingabe gründet in der Liebe.
Aber dieser Gott der Hingabe, der Gott-mit-uns (Immanuel) kommt nicht einfach, um da zu sein.
Seine Liebe und seine Hingabe, seine Ankunft, sein Leben, Sterben und Auferstehen haben
einen Sinn:
Menschen sollen in dieser Welt nicht zugrunde gehen.
Jesus, dessen Geburt wir feiern, erkennen wir in den vielen Menschen auf der Flucht, in den Notleidenden und Bedrängten.
Keiner soll zugrunde gehen.
Jeder soll Heimat erfahren – denn jede Heimat ist ein Bild für jenes ewige Leben,
für das Gott seinen Sohn hingegeben hat.
(Der Text wurde entnommen, aus einer Ausgabe des Magazines "Franziskaner")
Ich wünsche euch allen einen beSINNlichen Heiligen Abend und ein gnadenreiches Weihnachtsfest!
pace e bene
Bernd
Danke, Bernd!
Was Weihnachten eigentlich bedeutet, haben inzwischen die allermeisten vergessen, und wenn nicht, wollen sie nichts mehr davon hören, der heutige Gott heißt Konsum,und nur darauf ist das ganze Fest incl. seiner Vorbereitungen ausgerichtet.
Man muss die Weihnachtsgeschichte nicht wörtlich nehmen, um etwas daraus für sein Leben mitzunehmen. Sie kann für jeden etwas anderes bedeuten, und wenn man nur einen neuen Anfang darin sieht, der das Leben auf neue Füße stellen kann, weil es nicht nur trist und trüb ist.
„Menschen sollen in dieser Welt nicht zugrunde gehen“, lese ich in deinem Text. Das ist für mich die Kernbotschaft, die sicher auch Nichtgläubige trösten kann.
Hier mein Lieblings-Weihnachtslied, das ich deshalb so gern mag, weil es so einfach und schlicht ist und nicht mit großem Brimborium und Getöse und kitschigem Klingelingeling daherkommt.
Frohe Weihnachten wünscht allen
Rispe
Mit dem Lied "Es ist ein Ros entsprungen" habe ich mich vor Jahren mal unwissentlich in die Nesseln gesetzt. Das ging so:
Ich hatte es übernommen, alle Adventsfenster des Dorfes mit der Videokamera aufzunehmen und bei jenen, die im Adventskalender mitgeteilt hatten, sie würden es begrüssen, wenn Besucher nicht nur draussen das Geschmücke bestaunten, sondern zu einem kurzen Trunk eintreten würden, ein kurzes Interview zu führen.
So interviewte ich eben auch die Familie R. und als Gag animierte ich sie, das obgenannte Lied zu singen und dabei auf den Hausherrn zu zeigen -, weil dieser eben so hiess wie im Lied.
Als ich dann beim Weihnachts-Seniorenanlass den Film abspielte, kam nachher ein ehemaliger Polizist zu mir und raunte mir zu: "Wie konntest du wissen, dass R. damals schon "entsprungen" war?" Ich erschrak. Denn es kam dann heraus, dass R. inzwischen ausgezogen war -, weil er schon lange eine Affäre hatte.....