Forum Finanzen & Wirtschaft Warnung vor Betruegern "Ratgeber Internetkriminalität" der Polizei Niedersachsen

Warnung vor Betruegern "Ratgeber Internetkriminalität" der Polizei Niedersachsen

Leevke
Leevke
Mitglied

"Ratgeber Internetkriminalität" der Polizei Niedersachsen
geschrieben von Leevke

Die Betrüger werden nicht müde, obwohl immer wieder gewarnt wird und man eigentlich davon ausgehen sollte, dass niemand mehr auf angstmachende Anrufe oder WhatsApp-Nachrichten eingeht.

Angebliche Anrufe (mit gespooften Telefonnummern!) von Interpol oder Europol, dass man in einen Betrug verwickelt sei und/oder Daten abgleichen müsse (bei fehlender Mitwirkung wird mit 5 Jahren Haft gedroht!):

Angebliche Anrufe von Interpol

oder eine bereits bekannte Masche: Ein Verwandter (Kind, Enkel, o.ä.) meldet per WhatsApp den Verlust/Austausch seines bisherigen Handys und bittet um Geld:

Falsche WhatsApp-Nachrichten

Lasst euch nicht übertölpeln!

Gruß
Leevke
 

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: "Ratgeber Internetkriminalität" der Polizei Niedersachsen
geschrieben von MarkusXP

Fast wäre ich heute tatsächlich einem Betrüger auf den Leim gegegangen, es war knapp!

- ich bekam vor zwei Tagen eine Whatsapp: Papa, ich habe mein Handy verloren, telefoniere nun wieder mit dem alten, das ist meine neue Nummer, die alte kannst du löschen!

- Es gibt nur zwei Leute die mich mit "Papa" ansprechen, vom Schreibstil "wusste" ich gleich wer es war ...."OK, habe ich gemacht!" war meine Antwort.

- zwei Tage lang war dann nichts, dann ein "wie geht's?" ... "alles klar!" von mir ... passte auch zu meinem Sohn ... ob ich einen Augenblick Zeit hätte ... logo, hatte ich die!

- er komme noch nicht in sein Bank Programm, müsse dringend, heute noch, eine Überweisung tätigen

( ich bin ja selbst nicht auf den Kopf gefallen! Ihn anzurufen ginge wohl noch nicht, ich habe natürlich Nachfragen gestellt, Foto der Rechnung u.a. ... aber irgendwie hätte das alles zu meinem Sohn gepasst! .... ich kürze nun diesen Dialog auch ab! )

Dann kam der Betrag: 4.280 Euro für Laptop und ein neues Handy! .... das passte nun überhaupt nicht zu ihm! 

Ich will es aber nicht ausschließen ... wären die Betrüger nicht ganz so gierig gewesen, sagen wir mal sie hätten 780 Euro genannt ... vielleicht wäre ich ihnen bei diesem modifizierten Enkeltrick auf auf den Leim gegangen!
MarkusXP

Karl
Karl
Administrator

RE: "Ratgeber Internetkriminalität" der Polizei Niedersachsen
geschrieben von Karl
als Antwort auf MarkusXP vom 14.04.2022, 21:48:52

Ja, gestern hörte ich von diesem Trick im Videochat und dass jemand darauf reingefallen sei. 

Gut @Leevke und @MarkusXP, dass ihr den Trick hier bekanntmacht.

Karl


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werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: "Ratgeber Internetkriminalität" der Polizei Niedersachsen
geschrieben von werderanerin

Ich kann ihr noch folgende Begebenheit ergänzen - nicht Internet- ganz einfach Festnetz. Neulich hatten wir innerhalb von ca. 3 Wochen immer mal wieder Anrufe (alle von Handynummern)...ausländischer Akzent, Stimmen im Hintergrund und dann die Frage , nach meinem Hallo...ob wir bei EON wären... Um dies zu überprüfen, müsse ich ihm dann doch mal die Zählernummer geben. Nachdem ich meinte, dass ich das jetzt nicht könnte, legte er auf. Die nächsten Tage immer dasselbe, ich hob nicht mehr ab. 

Ergebnis - keine Anrufe mehr. Unser Netzanbieter würde sich nie per Telefon melden, es wird alles über Mail abgewickelt. Hätte er nochmals angerufen, hätte ich gesagt, moment mal bitte, ich leite sie gleich zur Polizei weiter.

Ein weiterer Anruf kam ein paar Tage später (auch Festnetz / Nummer nicht im Telefonbuch)...und es wurde dann nach meinem Partner gefragt. Nachdem ich meinte, er sei nicht da und worum es denn ging...aufgelegt.

Ich wollte nur mal schreiben, WAS es so alles gibt !

Vorsicht ist geboten, auch wenn es harmlos klingen mag (siehe Zählernummer). Ein Netzbetreiber hat die Zählernummern, muss sie nicht erfragen !


Kristine wünscht schöne Ostern !

simplex
simplex
Mitglied

RE: "Ratgeber Internetkriminalität" der Polizei Niedersachsen
geschrieben von simplex
als Antwort auf Leevke vom 16.03.2022, 18:13:17

Ich hatte vor einer Woche zwei ebay-Kleinanzeigen aufgegeben, dummerweise mit meiner Handynummer.

Innerhalb von einer Stunde hatte ich schon eine WhatsApp-Nachricht, die mich in Gespräche über den Gegenstand verwickelte, dann ohne weiteres bezahlen wollte. Ich sollte mit einem Link auf ein gefälschtes ebay-Bezahlportal gelockt werden, das keine echte ebay-Adresse sein konnte.

Der Link zeigte auf eine Subdomain statt auf eine echte Domain. Nehmt Euch vor solchen Links in Acht!

Inzwischen habe ich meine Telefonnummer aus den Anzeigen gelöscht und biete sie nur noch im Kontakt über das ebay-Mitteilungssystem an.

Tina03
Tina03
Mitglied

RE: "Ratgeber Internetkriminalität" der Polizei Niedersachsen
geschrieben von Tina03

Ein beliebter Betrügertrick besteht auch in der Veröffentlichung von Kaufanzeigen (mit Angabe einer Handy-Nummer für die Kontaktaufnahme zum angebllichen Kaufinteressenten) in den kostenlosen Wochenblättern zum einzigen Zweck, Zugang zu Wohnungen - am besten älterer Menschen - zu bekommen.

Eine Nachbarin las in einer solchen Anzeige erfreut "Suche funktionsfähige gebrauchte Schreibmaschine" (sie hatte eine alte, aber kaum benutzte halbautomatische AEG Olympia schon einmal selbst inseriert, aber keinen Käufeer gefunden), rief die Nr. an, vereinbarte einen Besuchstermin und gab dem Mann ihre Adresse. Zum Glück bat sie mich anschließend, bei dem Termin dabei zu sein ....

Es kamen gleich zwei Herren, einer davon ein Deutscher, der erläuterte, dass er die gesuchte Schreibmaschine bereits gefunden habe, jedoch auch an vielen anderen Dingen interessiert sei und ob sie denn vielleicht sonst noch etwas hätte, was sie gerne "zu seriösen Preisen!" verkaufen würde.

Um die Geschichte abzukürzen: Mir wurde bald klar, dass das Ganze darauf hinauslief,  soviel wie möglich über die bei der  Frau gegebenen Umstände zu erfahren und die Wohnung zu fotografieren (statt nur die ihm zum Verkauf angebotenen Dinge).

Darum schaltete ich mich an dieser Stelle in das Gespräch ein und empfahl der Frau, doch erst noch einmal in Ruhe nachzudenken, was sie wirklich verkaufen wolle und diese Dinge dann an einem Ort zusammenzustellen, um "die Herren" bei einem eventuellen zweiten Besuch nicht in sämtliche Räume führen zu müssen. Sie ging zum Glück gleich darauf ein und verabschiedete die - sichtlich über meine Einmischung verärgerten - "Herren".

Ich erklärte der Nachbarin, warum ich die Männer als unseriös betrachtete und bot an, sie anzurufen, um einen zweiten Besuch abzusagen (eine höfliche Absage hatte ich dabei nicht im Sinn, sondern eher die Androhung einer Strafanzeige).

Offensichtlich hatten die Käufer das bereits vermutet, denn zwei Tage später war die Handy-Nr. aus der Anzeige "nicht (mehr) vergeben". Meine Internet-Recherche nach dem angeblich großen Antiquitätengeschäft des angeblichen Onkels des angeblichen Käufers ergab, dass es dieses Geschäft weder (wie behauptet) in Köln noch sonstwo in Deutschland gibt.

Danach habe ich mehrfach auf ähnliche Ankaufanzeigen geachtet, angerufen und um eine Anschrift gebeten, zu der ich das jeweils gesuchte Teil zur Begutachtung bringen könne. Mit Ausnahme eines Falls, war das gesuchte Teil zwar bereits angekauft worden, aber ..... Zeit, das Telefonat mit dem Hinweis, dass ich mit dieser Auskunft gerechnet und deshalb bereits den Verbraucherschutz nebst Angabe der Telefonnummer gemeldet hätte. Das stimmte natürlich nicht, denn damit würde man wohl nicht mehr erreichen, als dass die Kriminellen ihre Telefonnummer noch häufiger als bisher (mir ist dabei nie dieselbe Tel.-Nr. zweimal begegnet) wechseln müssten.

Fazit: Man kann offenbar kaum misstrauisch genug sein ....

simplex
simplex
Mitglied

RE: "Ratgeber Internetkriminalität" der Polizei Niedersachsen
geschrieben von simplex
als Antwort auf simplex vom 06.06.2022, 15:55:57

Ich hatte geschrieben:
Der Link zeigte auf eine Subdomain statt auf eine echte Domain. Nehmt Euch vor solchen Links in Acht!

Falls Ihr Euch nicht so genau auskennt mit der Technik, hier noch einmal etwas präziser:

Ein echter ebay-Link endet vor dem ersten Schrägstrich '/' immer auf
ebay.de oder ebay-kleinanzeigen.de

Der Link, der mir geschickt wurde, sah so aus:

ebay-irgendwas.123456.irgendwas/details/details/...

Dieser Link zeigt nicht auf die echte ebay-Domain, sondern auf die Internetdomain 123456.irgendwas, und die Bezeichnung ebay-irgendwas ist als sogenannte Subdomain, also untergeordnete Domain eingetragen.

Die Zahlencodes und Muster können sehr schnell verändert werden. Kann sein, dass der Server 123456.irgendwas, auf den ich heute gelockt werden sollte, schon nächste Woche nicht mehr existiert.

Also bitte nehmt Euch in Acht!

Allegra
Allegra
Mitglied

RE: "Ratgeber Internetkriminalität" der Polizei Niedersachsen
geschrieben von Allegra

Bei mir war heute das Internet zwar nicht beteiligt, doch heute vormittag erhielt ich einen
Telefonanruf vom "Bundeskriminalamt Hannover" (das es gar nicht gibt) mit der Mitteilung,
"hier steht eine aufgeregte junge Frau, die behauptet, dass sie Ihre Tochter ist!
Haben Sie eine Tochter? "
 
(dominante Stimme)
Während meine Tochter gerade neben mir stand, sagte ich: "Dazu kann ich Ihnen nichts sagen"
und legte auf.
Mich ärgert diese dumme Dreistigkeit!

Allegra
 


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