Umwelt und Klima Was ihr schon immer über Mais wissen wollt.
Was ihr schon immer über Mais wissen wollt.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Derzeit ist bei uns die Maisernte im vollen Gange und es sind darüber die wildesten Gerüchte im Umlauf. Übergrüne aus den Städten bringen es sogar fertig, kurz vor der Ernte Sparrennägel und Wiener Schrauben bis zu 20 cm Länge in den Mais zu hängen, nur um den Bauern an den Erntemaschinen größtmöglichen Schaden beizufügen.
Auf den höherliegenden Agrarflächen wächst bei uns kaum etwas. Früher wurden Rüben angebaut. Aber seit dem der Preis für Zucker im Keller ist, lohnt es sich nicht mehr und man hat in einer Genossenschaft sich auf Mais festgelegt. Diese Genossenschaft betreibt eine größere Biogas-Anlage und alles was in der Landwirtschaft und im Gartenbau an kompostierbaren Material anfällt wird gehäckselt und gelagert.
Eine solche Lagerfläche seht ihr im ersten Bild und im zweiten dann die dazugehörige Gasanlage (Reaktor und Gasbehälter).
Die Flagge hat symbolischen Charakter und man will damit den Übergrünen den Daumen zeigen. Wer also den Bauern Schaden zufügen will, schädigt damit uns alle und wir müssen im Winter einen höheren Gaspreis zahlen.
In dieser Anlage wird praktisch alles vergast. Nicht nur Mais sondern auch Gras von Feldrainen, Grünzeug von Strassen- und BAB-Böschungen, Wildwuchs an Waldrändern, Überreste aus der Obst-Vermostung, Stallmist und Gülle sowie der Inhalt unserer Biotonnen.
Die abgeernteten Flächen werden sofort wieder mit Winterzwischenfrüchten (meist Senf, Gerste oder Klee) bestellt. Sie sind in der vegetationsarmen Zeit eine willkommene Bereicherung der Tierernährung. Was im Frühjahr übrig bleibt, geht wieder komplett zum Vergasen. Die entgasten Überreste sind ein guter Dünger und werden besonders gern von den Bio-Gärtnern gekauft. Im Prinzip gibt es keine Abfälle.
Bei uns hinter dem Wald findet ihr fast in jedem Dorf eine oder mehrere solche oder ähnliche Biogasanlagen. Da ist nichts mit Vergärung für Benzin oder so.
Auf den höherliegenden Agrarflächen wächst bei uns kaum etwas. Früher wurden Rüben angebaut. Aber seit dem der Preis für Zucker im Keller ist, lohnt es sich nicht mehr und man hat in einer Genossenschaft sich auf Mais festgelegt. Diese Genossenschaft betreibt eine größere Biogas-Anlage und alles was in der Landwirtschaft und im Gartenbau an kompostierbaren Material anfällt wird gehäckselt und gelagert.
Eine solche Lagerfläche seht ihr im ersten Bild und im zweiten dann die dazugehörige Gasanlage (Reaktor und Gasbehälter).
Die Flagge hat symbolischen Charakter und man will damit den Übergrünen den Daumen zeigen. Wer also den Bauern Schaden zufügen will, schädigt damit uns alle und wir müssen im Winter einen höheren Gaspreis zahlen.
In dieser Anlage wird praktisch alles vergast. Nicht nur Mais sondern auch Gras von Feldrainen, Grünzeug von Strassen- und BAB-Böschungen, Wildwuchs an Waldrändern, Überreste aus der Obst-Vermostung, Stallmist und Gülle sowie der Inhalt unserer Biotonnen.
Die abgeernteten Flächen werden sofort wieder mit Winterzwischenfrüchten (meist Senf, Gerste oder Klee) bestellt. Sie sind in der vegetationsarmen Zeit eine willkommene Bereicherung der Tierernährung. Was im Frühjahr übrig bleibt, geht wieder komplett zum Vergasen. Die entgasten Überreste sind ein guter Dünger und werden besonders gern von den Bio-Gärtnern gekauft. Im Prinzip gibt es keine Abfälle.
Bei uns hinter dem Wald findet ihr fast in jedem Dorf eine oder mehrere solche oder ähnliche Biogasanlagen. Da ist nichts mit Vergärung für Benzin oder so.
Das halte ich für eine gute Sache, ebenso die ähnlichen Anlagen, die Strom herstellen, die Produktion für ganze Gemeinden vom allgemeinen Netz dezentralisieren und unabhängig machen von den Energie-Monopolisten.
--
adam
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adam
Re: Was ihr schon immer über Mais wissen wollt.
Dann sollte man, wenn das Gerücht stimmt, den Übergrünen mal den Hintern versohlen.
Es muß ja nicht zu arg geschehen.
Hoffentlich werde ich jetzt nicht zu den Brutal-Radikalen gezählt.
Jedenfalls tut das nicht so weh, wie der Schaden, den sie anrichten.
Sarahkatja
Es muß ja nicht zu arg geschehen.
Hoffentlich werde ich jetzt nicht zu den Brutal-Radikalen gezählt.
Jedenfalls tut das nicht so weh, wie der Schaden, den sie anrichten.
Sarahkatja
Hallo Hinterwaeldler,
den Begriff "Übergrüne" höre ich zum ersten Mal. Was ist denn deren Argument gegen die geschilderte Verfahrensweise. Mir fehlt Info.
Karl
den Begriff "Übergrüne" höre ich zum ersten Mal. Was ist denn deren Argument gegen die geschilderte Verfahrensweise. Mir fehlt Info.
Karl
Hier in meiner ländlichen Region in Schleswig-Holstein sieht man auch zunehmend Maisfelder, deren Erträge für Biogas verwendet werden. Die Bauern fahren gut dabei, weil der Anbau stark gefördert wird, nach Meinung von Umweltschutz-Verbänden zu stark. Leider interessiert dabei wenig die Gefahr von Monokulturen und die daraus folgenden Artenschutzprobleme!
Was diese militanten "Übergrünen" (?) veranstalten, ist verwerflich und gehört bestraft. Hoffentlich werden sie gefasst! Ökologische Bedenken müssen anders vorgetragen und vor allen Dingen auch größeren Bevölkerungskreisen bewusst gemacht werden!
Z. B. die Tatsache, dass Energiepflanzen wie Mais mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrieren. Außerdem wird durch die Silage die Jahrhunderte alte Mähzeit (im Juni) nach vorne verschoben, d. h., es wird viel früher gemäht, was sich auf Flora und Fauna negativ auswirkt.
Der NABU fordert mMn berechtigter Weise im Gesetz über erneuerbare Energien einen sog. Kulturlandschaftsfaktor, der u.a. den Maisanteil bei Biogasanlagen auf 50% beschränkt.
Grundsätzlich sehen auch Naturschützer diese Biogas-Technik positiv. Wichtig ist, dafür zu sorgen, dass nicht zu viel Methan aus den Lagern entweichen kann und die Entsorgung sauber geschieht.
Clara
Was diese militanten "Übergrünen" (?) veranstalten, ist verwerflich und gehört bestraft. Hoffentlich werden sie gefasst! Ökologische Bedenken müssen anders vorgetragen und vor allen Dingen auch größeren Bevölkerungskreisen bewusst gemacht werden!
Z. B. die Tatsache, dass Energiepflanzen wie Mais mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrieren. Außerdem wird durch die Silage die Jahrhunderte alte Mähzeit (im Juni) nach vorne verschoben, d. h., es wird viel früher gemäht, was sich auf Flora und Fauna negativ auswirkt.
Der NABU fordert mMn berechtigter Weise im Gesetz über erneuerbare Energien einen sog. Kulturlandschaftsfaktor, der u.a. den Maisanteil bei Biogasanlagen auf 50% beschränkt.
Grundsätzlich sehen auch Naturschützer diese Biogas-Technik positiv. Wichtig ist, dafür zu sorgen, dass nicht zu viel Methan aus den Lagern entweichen kann und die Entsorgung sauber geschieht.
Clara
ich bin Landwirt und damals, im Osten Deutschlands war der Mais ein energiereiches, ertragreiches Futtermittel für Rinder und Schweine! Wir sagten, der Mais, die Wurst am Stengel. Wenn ich heute sehe was mit dem Mais veranstaltet wird- wie hier schon angeführt-kann ich mich immer nur wundern! Der Mais ist auch ein Lebensmittel und vor allen als Pflanze für den Boden ein Nährstoffzehrer. Da er nur sehr kurze Wurzeln hat entzieht er den Boden Humus und viele andere Mineralien im starken Maße und ich möchte nicht wissen wieviel Stickstoff darauf kommt! Man könnte mal eine Rechnung aufmachen wieviel Plus bei einer Bioanlage mit Mais herrauskommt, da der Mais auch in manchen Gegenden als Monokultur scheinbar angebaut wird! Krampfhaft sucht man in der Landwirtschaft nach Ersatzpflanzen für diese schrecklichen Biogasanlagen,aber bisher ist eben nur der Mais die Wurst am Stengel!
Re: Was ihr schon immer über Mais wissen wollt.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
den Begriff "Übergrüne" höre ich zum ersten Mal. Was ist denn deren Argument gegen die geschilderte Verfahrensweise. Mir fehlt Info.
Naja, das habe ich mal erfunden Ich möchte die Leute damit bezeichnen, die behaupten das grüne Gewissen der Menschheit zu sein und dabei strafbare Handlungen begehen. Ich erinnere nur an den Steinewerfer in Turnschuhen und Jutesack, der dann Außenminister wurde
@clara und circe: Die Nutzfläche hinter dem Wald besteht zu 90% aus eiszeitlichen Geröllhalden. Mutterboden, so wie er in Mecklenburg, Brandenburg oder in der Börde bekannt ist, gibt es hier nur an den Ufern des Bodensees, deshalb ist hier nur Viehwirtschaft anzutreffen. Dort wo es möglich ist auch Gartenbau (Markenname Bodenseegemüse). Deshalb wurde hier auf den Feldern auch nur Futter (Rüben, Senf, Klee usw.) für den Eigenbedarf angebaut.
Ich weiß auch aus meiner Jugend (in Dresden) das Mais zu Silage verarbeitet wurde. Das wird hier auch noch gemacht. Nun ist das Bauernlegen soweit fortgeschritten, das es in unserem Dorf schätzungsweise nur noch 8 Höfe gibt. Als ich vor 15 Jahren hierher zog, liefen noch Hühner in den Nachbargrundstücken rum. Heute höre ich keinen Hahn mehr krähen. Meine frischen Eier muß ich weit außerhalb von Hinterwaldhofen oder im Supermarkt kaufen. Anderseits gab es hier überwiegend nur stillgelegte Flächen. Das änderte sich erst etwas, als der Rinderwahnsinn durch Europa zog.
Zurück zum Mais. Die restlichen Bauern müssen ja auch noch von was leben. Von den paar Rindern kaum, denn Milch gibt es zu Hauf, also haben sie sich jetzt für Gas entschieden. Damit ist es möglich, alle stillgelegten Felder wieder zu kultivieren.
Vielleicht noch so viel: Dünger wird kaum benutzt, denn bei uns ist Trinkwasserschutzgebiet und alles fließt in den Bodensee. Aus ihm wird das Trinkwasser bis in die Pfalz gepumpt. Sogar unser Dorf hat ein eigenes Wasserwerk. http://tinyurl.com/9s74erc Wir werden uns doch nicht selbst vergiften wollen, oder?
Zudem ist der "Abfall" aus dem Reaktor ein hochwertiger Dünger, welcher alle dem Boden entzogenen Nährstoffe enthält. Ihr wisst ja, was ein Sack im Dehner kostet. Der wird dann auf ausgewählten Flächen bis zu 5 cm dick verstreut und in den Boden eingearbeitet. Auf diese Art wird der steinige Boden aufgewertet und man hofft darauf später Bio-Anbau durchführen zu können.
Ich habe noch was gefunden, weil das Reizwort Förderung für erneuerbare Energiegewinnung fiel: http://sixtus.cc/von-wegen-ubertriebene-forderung-der-erneuerb An meine Kritiker: Ich habe das nicht erfunden. Der Erfinder stammt aus Düsseldorf Beschwerd euch bei ihm.
Circe, Du nennst wichtige biologische Eigenschaften von Mais, die auch gegen eine Monokultur sprechen.
Gegen Biogasanlagen gab es in meiner Nähe schon Proteste, trotzdem meine ich, dass man auf der Suche nach alternativen Energieformen auch gewisse Unannehmlichkeiten inkauf nehmen muss. Wie Du sagst, wäre es wichtig, Ersatzpflanzen anstelle von Mais zu finden.
"Man könnte mal eine Rechnung aufmachen wieviel Plus bei einer Bioanlage mit Mais herrauskommt." (circe)
Das ist ein wichtiger Aspekt und diese Seite[/url] gibt Aufschluss z. B. über die Nutznießer von Biogas oder den Wirkungsgrad einer Anlage:
Daraus und zum Vergleich: Der Wirkungsgrad einer Biogasanlage ist ungefähr [u]20% Strom und 80% Abwärme,
der Wirkungsgrad einer Kohlenverstromungsanlage ist ungefähr 40% Strom und 60% Abwärme,
der Wirkungsgrad einer Heizungsanlage ist ungefähr 80% Warmwasserenergie für die Heizung und 20% Abwärme.
Es gibt weitaus bessere erneuerbare Energieformen, z. B. Windenergie (50%) oder modernste Photovoltaik (40%).
@ Hinterwäldler
Selbstverständlich verurteile ich nicht von vorne herein die Landwirte, die im Energie-Mais eine Einkommensquelle sehen. Zumal, wenn sie sonst nichts haben. Es kommt immer auf die gegebenen Verhältnisse an, vorrangig auch auf das, was der Boden hergibt. In meiner Nähe verdien(t)en sich die Bauern eine goldene Nase, indem sie auf ihr Land Windkraftanlagen stellen, was garantiert nicht schön aussieht und dem Tourismus schadet, aber das Nord-Süd-Wirtschaftsgefälle vielleicht auf Dauer etwas verringert.
Clara
Gegen Biogasanlagen gab es in meiner Nähe schon Proteste, trotzdem meine ich, dass man auf der Suche nach alternativen Energieformen auch gewisse Unannehmlichkeiten inkauf nehmen muss. Wie Du sagst, wäre es wichtig, Ersatzpflanzen anstelle von Mais zu finden.
"Man könnte mal eine Rechnung aufmachen wieviel Plus bei einer Bioanlage mit Mais herrauskommt." (circe)
Das ist ein wichtiger Aspekt und diese Seite[/url] gibt Aufschluss z. B. über die Nutznießer von Biogas oder den Wirkungsgrad einer Anlage:
Daraus und zum Vergleich: Der Wirkungsgrad einer Biogasanlage ist ungefähr [u]20% Strom und 80% Abwärme,
der Wirkungsgrad einer Kohlenverstromungsanlage ist ungefähr 40% Strom und 60% Abwärme,
der Wirkungsgrad einer Heizungsanlage ist ungefähr 80% Warmwasserenergie für die Heizung und 20% Abwärme.
Es gibt weitaus bessere erneuerbare Energieformen, z. B. Windenergie (50%) oder modernste Photovoltaik (40%).
@ Hinterwäldler
Selbstverständlich verurteile ich nicht von vorne herein die Landwirte, die im Energie-Mais eine Einkommensquelle sehen. Zumal, wenn sie sonst nichts haben. Es kommt immer auf die gegebenen Verhältnisse an, vorrangig auch auf das, was der Boden hergibt. In meiner Nähe verdien(t)en sich die Bauern eine goldene Nase, indem sie auf ihr Land Windkraftanlagen stellen, was garantiert nicht schön aussieht und dem Tourismus schadet, aber das Nord-Süd-Wirtschaftsgefälle vielleicht auf Dauer etwas verringert.
Clara
Studie aus Frankreich zeigt auf, dass Ratten die mit Genmais gefüttert wurden früher sterben.
Dem Menschen ergeht es sicher nicht besser wenn diese Produkte in den Handel kommen.
Ratten die mitr Genmais gefüttert wurden starben jung
Felide
Dem Menschen ergeht es sicher nicht besser wenn diese Produkte in den Handel kommen.
Ratten die mitr Genmais gefüttert wurden starben jung
Felide
Danke für den Link, Felide! Solche Untersuchungen sind wichtig, weil ja bisher noch nicht schlüssig bewiesen ist, ob und in welcher Form Genmais auch dem Menschen schadet. In Deutschland (auch in Frankreich) wurde er vor Jahren verboten, was nicht verhindern konnte, dass sich immer wieder gentechnisch verunreinigtes Saatgut in natürlichen Mais einschmuggelt.
Für Biogasanlagen war Genmais natürlich auch schon im Gespräch, was aber vom Fachverband Biogas abgelehnt wird. Dessen Argument ist, dass Biogasanlagen keine Entsorgungseinrichtungen für gentechnisch veränderte Pflanzen sein können, weil die nach dem Gären entstandenen Abfallprodukte in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt werden. Dann würden ja auf diesem Weg die Felder genetisch "verseucht".
Nun ist neuerdings aber wieder durch die EU ein Gesetz vorgesehen, das Genmais in allen EU-Ländern erlauben soll. Nicht verwunderlich, dass auch hier Monsanto seine Hand im Spiel hat! Das wäre dann wieder ein Fall, wo ich die Priorität von EU-Gesetzen gegenüber nationalen bedauern würde!
http://www.epochtimes.de/gruene-mahnen-vor-geplanter-zulassung-von-genmais-906234.html
Clara
Für Biogasanlagen war Genmais natürlich auch schon im Gespräch, was aber vom Fachverband Biogas abgelehnt wird. Dessen Argument ist, dass Biogasanlagen keine Entsorgungseinrichtungen für gentechnisch veränderte Pflanzen sein können, weil die nach dem Gären entstandenen Abfallprodukte in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt werden. Dann würden ja auf diesem Weg die Felder genetisch "verseucht".
Nun ist neuerdings aber wieder durch die EU ein Gesetz vorgesehen, das Genmais in allen EU-Ländern erlauben soll. Nicht verwunderlich, dass auch hier Monsanto seine Hand im Spiel hat! Das wäre dann wieder ein Fall, wo ich die Priorität von EU-Gesetzen gegenüber nationalen bedauern würde!
http://www.epochtimes.de/gruene-mahnen-vor-geplanter-zulassung-von-genmais-906234.html
Clara