Forum Wissenschaften Umwelt und Klima Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?

Umwelt und Klima Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf arno vom 22.05.2008, 09:28:08
Der Hinweis auf die Tierbeobachtung ist nach meiner Auffassung illusorisch, weil gerade dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, nämlich in einer Großstadt, gar keine Tiere da sind, die man beobachten könnte und ich denke, da gehört dann auch schon eine gewisse Erfahrung dazu, das Verhalten von Tieren richtig zu deuten.
geschrieben von eko


eko,

sei so gut bitte, und lies mein link durch.

Wildtiere im Stadtgebiet

und berlin ist nicht grade ein kral in wildnis.

und pass gut auf, wenn du mal nach berlin kommst, und eventuell in dahlem ein spaziergang machst, dass dich keine wildschweine belästigen.
oder hier bei mir um die ecke, grüßen dich die füchse und hasen auf den friedhof.


Es ist eine Aufgabe der Geophysiker dieses Problem zu lösen und sie
werden es lösen.
geschrieben von arno


arno,

ich erwähnte schon , dass meine mama geophysikerin war.
die geophisyker können nur bedingt voraussagen treffen.
es gibt eine durchgehende kette so in europa, wie amerika, asien, also weltweit, von seismographische mess-stationen, aber selbst mit diesen hilfe kann man nur wage voraussagen treffen.

--
eleonore
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf eleonore vom 22.05.2008, 10:09:33
Und selbst wenn die Prognosen präziser sein könnten, ist es nicht möglich, für ein Ballungszentrum daraus die Konsequenzen in Form von Evakuierungen zu ziehen.

Die Japaner, bei denen Erdbeben zum Alltag gehören und Ballungszentren mit besonders hoher Bevölkerungsdichte zahlreich vorhanden sind, haben daraus die einzig sinnvolle Konsequenz gezogen: eine besonders erdbebenfeste Bausubstanz und ein besonderes Verhaltensprogramm, das ständig wieder geübt wird.

Trotzdem ist Kobe passiert. Danach wurden Verbesserungen in die neuen Hochstraßen eingebaut, aber das nächste Kobe wird woanders stattfinden.....
--
silhouette
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf arno vom 22.05.2008, 09:28:08
arno, die Geldfrage scheint mir bei Dir doch sehr im Vordergrund zu stehen - (was ich abscheulich finde).

Sprichst Du von Erdbeben und anderen Elementarschäden in unseren Breitengraden, bist Du doch auf der sicheren Seite, so lange Du Dich davor nicht schützen kannst. Würde man Dich rechtzeitig WARNEN und Du hättest Deine Möbel, Kunstschätze, Autos usw NICHT in Sicherheit gebracht, würden die Versicherungen auch nicht ZAHLEN --- schon mal drüber nachgedacht?

Übrigens können sich Menschen in Ländern und Regionen mit der Gefahr vieler Naturkatastrophen wie Hurrikan, Hochwasser, Tsunami, Vulkanen und Erdbeben Versicherungen gar nicht LEISTEN oder aber es gibt sie gar nicht erst, eben weil die Katastrophen so häufig sind ... das fängt in Deutschland schon da an, wo es häufig Hochwasser gibt .. zieh mal in den Oderbruch oder in die Elbauen .. da hustet Dir jede Versicherung was ..
--
angelottchen

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eko
eko
Mitglied

Re: Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?
geschrieben von eko
als Antwort auf arno vom 22.05.2008, 09:28:08
Zitat arno:

"es geht doch nicht um die Beseitigung und Unterdrückung von Erdbeben,
sondern um eine zuverlässige Erdbebenvorhersage, mehr nicht!"


Sag mal, arno, was redest Du denn da? Hab ich was von Beseitigung und Unterdrückung von Erdbeben geschrieben? Ich kann solches nicht erkennen.

Es ist einfach nur ärgerlich, wenn einem seine Aussagen so verdreht werden, dass dabei Lügen heraus kommen. So macht das Diskutieren nun wirklich keinen Spaß!

Ich habe gesagt - und dazu stehe ich nach wie vor! - dass es äußerst schwierig ist, Erdbeben zuverlässig vorhersagen zu können. Das liegt nicht etwa am fehlenden Geld, sondern an der Komplexität der Materie. Und selbst wenn es den Forschern gelänge, Tag und Stunde eines Erdbebens präzise vorherzusagen, wäre das kein Gewinn, denn wie wollte man eine Millionenstadt so evakuieren, dass niemand zu Schaden käme?

Es ist leicht dahingesagt, so etwas zu fordern und dann herumzunölen, wenn nix geschieht. Man muss sich das mal in der Praxis vorstellen, wie so etwas ablaufen sollte mit allen Konsequenzen, die daraus entstehen wie etwa Plünderungen. Da sind die Vorschläge, die Japan als Beispiel nennen, wesentlich praxisnäher.


--
eko
arno
arno
Mitglied

Re: Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?
geschrieben von arno
als Antwort auf eko vom 22.05.2008, 13:31:33
Hallo, eko,

dann muß ich Dich wohl falsch interpretiert haben. Entschuldigung!
Du schriebst:
"Nein, es ist keinesfalls steinzeitlich, die Überzeugung zu haben, dass der Mensch nicht alles machen kann.....Und es ist auch gut so, dass der Mensch nicht alles beherrschen kann.. Darauf muss man sein Leben einrichten und sich dessen bewusst sein."
Ich habe diese Aussage auf die Erdbebenbeeinflussung bezogen, weil die
notwendigen Messungen für eine sichere Erdbebenvorhersage nur noch eine
Frage der Zeit sind.

Für eine verantwortbare Entscheidung, muß man das Notwendige
- und auch nur das -wissen.
Für die Voraussage eines Erdbebens muß man die Erdbebensymptome kennen
und interpretieren können.
Aber dazu sind wir noch nicht in der Lage!

Viele Grüße
--
arno
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf arno vom 22.05.2008, 13:51:02
Hallo, eko,

dann muß ich Dich wohl falsch interpretiert haben. Entschuldigung!
Du schriebst:
"Nein, es ist keinesfalls steinzeitlich, die Überzeugung zu haben, dass der Mensch nicht alles machen kann.....Und es ist auch gut so, dass der Mensch nicht alles beherrschen kann.. Darauf muss man sein Leben einrichten und sich dessen bewusst sein."
Ich habe diese Aussage auf die Erdbebenbeeinflussung bezogen, weil die
notwendigen Messungen für eine sichere Erdbebenvorhersage nur noch eine
Frage der Zeit sind.



Viele Grüße
--
arno
geschrieben von arno


Ja, das hätte ich an Deiner Stelle jetzt auch so behauptet Arno. Hauptsache, der andere steht dumm da. (Als könnte irgendein Mensch ernsthaft denken, Erdbeben seien beeinflussbar.)

Disqualifiziert, sechs setzten.


-----
Wölfin

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angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf Drachenmutter vom 22.05.2008, 15:54:00
ich wüsste gerne, woher arno sein Wissen bezieht ...
--
angelottchen
eko
eko
Mitglied

Re: Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?
geschrieben von eko
als Antwort auf angelottchen vom 22.05.2008, 16:17:33
"ich wüsste gerne, woher arno sein Wissen bezieht ..."

Ich denke mal, aus dem Kaffeesatz! (
--
eko
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf eko vom 22.05.2008, 21:49:40
"Warum sind zuverlässige Erdbebenvorhersagen noch nicht Stand
der Technik?" arno

"Stand der Technik" ist, dass wir auf jeden Fall in seismisch kritischen Zonen jederzeit mit Beben rechnen können und müssen. So wissen wir, dass in den nächsten Jahren in San Franzisco ein schweres Beben sich ereignen wird. Nur wann exakt an welchem Tag zu welcher Urzeit es stattfinden wird, weiß niemand zu sagen. Dies Geheimnis liegt in der San Andreas Line, auf der genau San Franzisco gebaut wurde.
Evakuierungen durchzuführen ist ratsam, wenn genaue Zeiten bekannt sind. Dabei geht es um Haftungsfragen. Wenn arno meint, dass es ein großer Mangel in der Organisation der menschlichen Gemeinschaft sei, wenn Warnungen nicht an mögliche Betroffene gemeldet werden, so muss dagegen gehalten werden, dass auch jemand die Haftung übernehmen müsste, wenn das vorhergesagte Ereignis nicht eintritt. In einer Diktatur würde diese Haftung entfallen können. Niemand würde die bei NIchteintritt des vorhergesagten Ernstfalls entstandenen Schäden bemägeln dürfen, sondern nur die weise Vorsichtsmaßnahmen des Regimes loben dürfen. Schäden für Menschenleben treten dort vor allem auf, wo nicht erdbebentauglich gebaut wurde. Im Mittelmeerraum sind in vielen Gegenden Häuser aus Bruchsteinen errichtet und fallen schon bei mittelstarken Beben schnell in sich zusammen. Ein Beben bei Nacht kann damit höhere Opferzahlen fordern als bei Tage.
Die Beobachtungen, die Silhouete erwähnt, kann ich bestätigen. Nach den stärkeren Beben, die wir in der Nähe des Zollerngrabens (teilweise Stärke 6 und darüber) in den vergangenen Jahrzehnten hatten, habe ich wiederholt Berichte von einem ungewöhnlichen Verhalten von Tieren vernommen, nicht nur Vögeln, sondern auch Hunden und Katzen. Dies Verhalten wurde in Verbindung gebracht mit Spuren von Gasen (welche?), die bei den sich anbahnenden Verschiebungen in der Erdkruste kurz vor dem Beben durch Spalten nach oben entweichen könnten.
Der Staat könnte sehr wohl durch Vorschriften über einzuhaltende und überprüfbare technische Normen bei Bau und Bauabnahme die Bebensicherheit von Gebäuden verstärken und damit Opfer vermeiden. Vor allem der Baugrund spielt eine wesentliche Rolle für die Statik der Gebäude. In modernen Großstädten ist es aber nicht nur die Statik allein sondern auch das Leitungsnetz, das brechen kann (Gasaustritt) und dann Großbrände verursacht. Solange keine exakte Vorhersagen möglich sind, müsste auf die Katastrophenvorsorge großer Wert gelegt werden. Wenn wie jetzt in China nicht nur Häuser zusammenstürzen, sondern auch Staudämme brüchig werden, dann muss auch nach der Qualität der staatlichen Planung gefragt werden. Gefragt werden muss auch nach der Sicherheit von Atomkraftwerken in bebengefährdeten Zonen. Der Glaube, dass der Staat und ein kommunistisches Regime etwa alles tun kann und richten wird, ist kindlicher Aberglaube.
c.




silhouette
silhouette
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Re: Warum sind Erdbebenvorhersagen so schwer?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf carlos1 vom 29.05.2008, 09:51:38
Im Falle von China halte ich einige begleitende Ursachen für wahrscheinlich, die mit der auf dem Land lastenden absolutistischen Vergangenheit (vielleicht auch noch Gegenwart) zusammenhängen:

Das jetzige Regime hatte zwar Informationen über das bevorstehende Erdbeben, hat sie der Bevölkerung aber vorenthalten, weil sie ihr kein Evakuierungsangebot machen konnte. Motto "Augen zu und durch".

Das jetzige Regime weiß, dass in der Vergangenheit aufgrund von Vetternwirtschaft und dgl. in puncto Baustatik viele Augen zugedrückt wurden (und noch werden?), schweigt aber darüber, weil eine Aufarbeitung von Schuld und evtl. Schadensersatz in dieser Dimension das Regime und seine Strukturen überfordern würde.

Über das Ausmaß der Filzokratie in diesem Land haben wir keine Ahnung, und die Größenordnungen eines Landes, in dem es nach unseren Maßstäben an Großstädten und "Mega-Cities" nur so wimmelt, können wir gar nicht nachvollziehen.
--
silhouette

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