Umwelt und Klima Der Weltklimagipfel - ein offensichtlicher Erfolg

Es gibt auch noch gute Nachrichten und diese sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen.

Innerhalb der nächsten 50 bis 70 Jahre haben sich alle teilnehmenden Staaten - immerhin 196 inklusive EU - darauf verpflichtet, aus der Kohle auszusteigen und den Ausstoß von CO2 zu beenden. So viele unterschiedliche Interessen und sich teilweise feindlich gegenüber stehenden Staaten (der IS war nicht dabei) unter einen Hut zu bekommen, war die Leistung der französischen Diplomatie. Alle 5 Jahre sollen die Stellschrauben nachjustiert werden. Skeptiker stellen natürlich in Frage, ob dieses Abkommen halten wird, was es verspricht. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass es bereits ein hoffnungsvolles Zeichen ist, dass auf einer so großen Konferenz mit so vielen Teilnehmern eine Einigung auf gemeinsame Ziele möglich war.

Regierungen, die in Zukunft gegen dieses Abkommen verstoßen, werde internationalen Gegenwind zu spüren bekommen. Jedenfalls ist eine Einigkeit weit besser als ein Scheitern.

Die meisten Beobachter und Nicht-Regierungsorganisationen sind jedenfalls begeistert, die Regierungsvertreter sowieso, weil sie diesen Erfolg für sich verbuchen wollen. Freude und konstruktive Skepsis drückt sich in der Stellungnahme von Greenpeace aus:

"Manchmal scheint es, dass die Staaten der Vereinten Nationen sich auf nichts einigen können. Aber nun sind fast 200 Länder zusammengekommen und haben einen Deal gemacht. Heute hat die Menschheit sich einem gemeinsamen Ziel verschrieben. Doch nun kommt es darauf an, was nach dieser Konferenz geschieht. Das Abkommen von Paris ist nur der erste Schritt auf einem langen Weg. Quelle

Ich jedenfalls freue mich, dass wir hier einmal ein grundsätzlich positives Ereignis diskutieren können.

Karl

Nicht um zu unken, nur aus Erfahrung: Wetten, dass bis zum Jahre 2050 mindestens so viele Ausreden kommen werden, warum es im eigenen Land nicht möglich war, den Ausstoss zu senken, wie jetzt Politiker am Weltgipfel das Protokoll unterschreiben?!

Ich freu mich mit, auch wenn ich das Ende des Jahrhunderts nicht erleben werde.
Besonders toll wäre es, wenn diese Einigung, die wirklich strategisch einmalig ist, Massstab für künftige Lösungen im Kreis UNO werden würde, insofern lässt die Einigung sogar für andere Weltprobleme hoffen.
Natürlich hat des Thema den "Vorteil", dass alle, wirklich alle Menschen der Welt in naher Zukunft negativ betroffen wären, teilweise existenziell, ohne Krieg!, was nicht für alle Konflikte gilt.
Offensichtlich hatte auch der französische Aussenminister eine glückliche Hand und gute Unterstützer.

Ich freu mich, ja.

mit mir kannst du nicht wetten, schorsch, 2050 bin ich umgezogen, meinen 110ten feiere ich nicht in dieser Welt.

Hier noch einige Punkte des Abkommens im Detail:

Die Erderwärmung soll auf unter zwei Grad begrenzt werden - angepeilt sind 1,5 Grad.

Die Welt soll in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts treibhausgasneutral werden.

Ab 2020 werden alle Staaten im Fünf-Jahres-Rhythmus neue Klimaschutzpläne vorlegen.

Diese sollen so ambitioniert wie möglich sein und dürfen nicht abgeschwächt werden.

Jedes Land muss über seine Treibhausgasemissionen berichten.

Entwicklungsländern ist versprochen, sie beim Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Den ärmsten und verwundbarsten Ländern wird geholfen, Schäden und Verluste durch den Klimawandel zu bewältigen - etwa durch Klimarisikoversicherungen oder eine bessere Schadensvorsorge.

Quelle.

Es besteht die Hoffnung, dass durch dieses Abkommen potentielle Gelbgeber zögern werden, noch mehr Geld in Kohle, Öl und Gas zu investieren. Den erneuerbaren Energien gehört nun eindeutig, für jeden erkennbar, die Zukunft.

Karl

Ich freue mich auch!
Wenn ich die Menschen in China sehe und ihre nicht vorhandene Luft, bekomm ich selber Beklemmungen.
Es ist höchste Zeit, dass etwas getan wird.

Sorge hab ich bei den Zusagen an die ärmsten Länder durch finanzielle Hilfen. Nicht, dass ich dagegen wäre, doch ich befürchte, dass die Gelder "versickern" in undurchschaubare Kanäle. Wie ja auch Milliarden seit den Fünfzigern nach Afrika geflossen sind, ohne dass es den Menschen besser ginge.

Vielleicht lässt sich da auch eine Kontrollfunktion einrichten, irgendwie, ich weiss es nicht.

Clematis

Wunderbar, wenn die Pläne in den nächsten Jahrzehnten wie vorgesehen umgesetzt werden können. Denn Sanktionen gegen Umweltsünder sind in den Plänen leider ausgeschlossen.
Da bleibt letzten Endes dann doch nur die Hoffnung, dass sich die Länder wirklich bemühen, denn es betrifft alle.

Luchs

Jeder muß es am eigenen Leib spüren.
Die Chinesen wären sicher nicht für das Abkommen, wenn die Suppe in Peking nicht wär, ab und zu und die Bonzen nicht selbst dort wohnen würden, gut so.
Aber es gibt sicher auch arme Länder, deren Umwelt o.k. ist, die wenig Autos haben, die aber auch noch eingeholt werden

Wir haben nur eine Welt, es gibt keinen Plan B.

"Ich jedenfalls freue mich, dass wir hier einmal ein grundsätzlich positives Ereignis diskutieren können."

Ja - Karl - ich auch.
Mein Dank gilt erst mal den vielen Umweltorganisationen, die in jahrelanger mühevoller Kleinarbeit Material zusammentrugen und die Öffentlichkeit mit unterschiedlichsten Aktivitäten sensibilisierten.
Dieses Vorhaben wird uns noch lange beschäftigen, weil die Durchsetzung unheimlich mühevoll werden wird.

Da es auch ein hochpolitisches Thema ist, hätte man es vielleicht bei "Internationale Politik" einordnen sollen - wird meines Erachtens in der Diskussion hier mehr beachtet.

"Ich jedenfalls freue mich, dass wir hier einmal ein grundsätzlich positives Ereignis diskutieren können."

Da es auch ein hochpolitisches Thema ist, hätte man es vielleicht bei "Internationale Politik" einordnen sollen - wird meines Erachtens in der Diskussion hier mehr beachtet.

letzteres fand ich auch, klaus und Karl, könnte man ja noch verschieben?