Forum Wissenschaften Umwelt und Klima 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.

Umwelt und Klima 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.04.2023, 13:19:30

Mir hat die Doku "Alpen" ziemlich deutlich vor Augen geführt, dass das Problem "Wasser" oft noch garnicht im Focus ist und in Zukunft wahrscheinlich ein sehr , sehr teures Gut werden könnte.

Heute noch werden in den Skigebieten Millionen verdonnert, um "schneesichere" Abfahrten anzubieten, man zeigte aber auch, wie sich diese Gebiete immer mehr nach oben verschieben werden...bis..., ja bis alles weg ist. 


Kristine

Heiner13
Heiner13
Mitglied

RE: 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.
geschrieben von Heiner13

Ich denke auch wir müssen uns schwerpunktmässig mit der Anpassung beschäftigen und sollten nicht so tun, als ob wir den Klimawandel verhindern oder das 1,5 Grad Ziel einhalten können.

Konkret zu mir armen schwachen Menschen  voller Widersprüche. Was soll ich tun? Das beschäftigt mich aus meiner Schwäche und meinem Wissen heraus (hatte beruflich etwa 15 Jahre mit Methoden der Klimaanpassung zu tun) seit viel Jahren.

Ich war im letzten Winter nach Asien geflogen. Direktflug, 3,5 t CO2 laut Tabelle. Für meine Psyche war der einmonatige Aufenthalt hervorragend und er wird im nächsten oder übernächsten Jahr auf 2 Monate verlängert. Solange ich noch reisen kann. Widerwärtig werden jetzt einige denken. Darauf werde ich eher nicht antworten. Aber über Kompensation möchte ich einen Austausch.

In früheren Jahren habe ich über atmosfair oder andere Plattformen anteilig Bäume gepflanzt. dann habe ich ein kleinere ngo mal angeschrieben (bei der ich kompensierte anhand der Zahlen von atmosfair) und gesagt, ich könne doch vor Ort meinen  Obolus abgeben und für sie anhand von Fotos die Pflanzarbeit kontrollieren. Fachlich wäre ich dazu in der Lage. Die Antwort war dann das ginge so nicht, da müssten sie selbst hin. Ein paar Monate später wurde dann die Besichtigung vor Ort gepostet.

In der Zwischenzeit stieg der CO2 Preis an der Börse immer weiter und das Wissen, dass der CO2 Ausstoss nicht das alleinige Problem beim Fliegen ist, wurde konkret. Ich legte mich dann selber auf 100 Euro/tonne fest, was aber auch schon wieder überholt ist. Jetzt kamen auch noch erste Berichte dazu, dass der Pflanzerfolg in vielen Gebieten nicht nachhaltig sei (nach ein paar Jahren waren durch Dürre viele Bäume vertrocknet) und man besser mit Solarkochern kompensiert. So werden dann nicht die letzten Büschen in den Trockenregionen rausgerupft. Ich habe Freunde aus dem Senegal die mir dann berichteten, dass diese Kocher auch gerne als Ersatzteilspender für ganz andere Geräte genutzt werden, was mich auch nicht gerade ermutigte.

Dann lernte ich ein Menschen kennen, der in Kambodscha auf dem Land eine kleine Schule mitgegründet hat und diese einen Schulgarten angelegt hat, in dem autochthone (einheimische) Gemüsesorten vermehrt werden. So soll Gesundheit, Selbstversorgung und Bildung verknüpft werden. Das fand ich grossartig und ich wollte dieses Projekt gleich nach Corona besuchen. Leider haben die beiden nach Corona das Land verlassen, weil sie in der Coronazeit feststellen mussten, dass sie kaum überleben konnten. Kein Tourismus, keine Führungen, keine Einnahmen. Und das traf in diesen Ländern für einen Grossteil der Bevölkerung und der Projekte zu.

Jetzt habe ich meine Kompensation an zwei andere Schulen verteilt und feile an meiner zukünftigen Kompensationsstrategie: Wissen vor Ort ist das A u.O. Dort müssen Lösungen für den Klimawandel aus dem eigenen kulturellen Kontext entwickelt werden. Aufgepfropfte Lösungen aus dem reichen Westen halte ich für wenig nachhaltig. So bin ich jetzt mit Freunden am Überlegen einer erfolgreichen Schulabsolventin (oder en) ein Ökologiestudium in dem Land zu finanzieren. Die bestmögliche Lösung für meinen privaten Ablass?

 

werderanerin
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RE: 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Heiner13 vom 13.04.2023, 16:14:26
Guter Beitrag...und den letzten Abschnitt finde ich eine gute Alternative.

"Ablass" würde ich das nicht nennen..., du machst dir ganz konkrete Gedanken und versuchst das umzusetzen, das genau ist doch wunderbar.

Das sollten wir alle viel mehr machen als reden.

Kristine

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olga64
olga64
Mitglied

RE: 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 13.04.2023, 14:59:07
Mir hat die Doku "Alpen" ziemlich deutlich vor Augen geführt,
dass das Problem "Wasser" oft noch garnicht im Focus ist und in Zukunft wahrscheinlich ein sehr , sehr teures Gut werden könnte.

Heute noch werden in den Skigebieten Millionen verdonnert, um "schneesichere" Abfahrten anzubieten, man zeigte aber auch, wie sich diese Gebiete immer mehr nach oben verschieben werden...bis..., ja bis alles weg ist. 

Kristine
Mir werden die Aufnahmen in diesem Winter lange im Gedächtnis bleiben, wo unermüdliche SkifahrerInnen auf nur einem kleineren Flecken Kunstschnee trotzdem diesem Sport nachgingen, obwohl links und rechts von dieser Schneise bereits alles schneelos war.
Aber die Leute fahren zum Skifahren, auch wenn es keinen Schnee gibt - und die Tourismusgebiete in Bayern, Österreich und der Schweiz werden daran festhalten; denn auch die Hotels, die Kneipen usw. leben von diesen Einnahmen, insbesondere nach drei Jahren Pandemie ist hier viel Lust, das alles nachholen zu können.

Ich selbst bin am Fusse des höchsten deutschen Berges geboren (Zugspitze) und auf diesen 3.000 m-Höhen gibt es natürlich das ganze Jahr über Schnee und das wird dort oben auch ausgenützt, meist ab November bis nach Ostern. Da wird sich so schnell nichts ändern,denke ich. Olga
minerva
minerva
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RE: 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.
geschrieben von minerva
als Antwort auf olga64 vom 13.04.2023, 18:43:12

17.08.2022 · Das Zugspitzplatt, wo sonst im August noch vereinzelt Schnee liegt, erinnert derzeit an eine Wüstenlandschaft. Lediglich ein grau-schwarzer ...

27.07.2022 · Die höchste Schneehöhe gab es 1965 mit 6,7 Metern. Zugspitze: Noch nie so wenig Schnee im Frühsommer wie dieses Jahr.

26.09.2022 · Der Winterschnee auf der Zugspitze schmilzt inzwischen innerhalb eines einzigen Sommermonats weg. Und damit hört die Schmelze nicht auf.

19.08.2022 · Auf der Zugspitze kann man heuer besonders drastisch den Klimawandel ... Taut er auf, steigen vor allem in flacheren Gegenden am Polarkreis ...

11.08.2022 · "Die schützende Schneedecke an der Zugspitze ist einen Monat früher weggewesen. Der Gletscher schmilzt jetzt schon seit Mitte Juni statt ab ...

 

https://www.google.de/search?hl=de&gbv=2&q=zugspitze+wenig+schnee+taut&oq=zugspitze+wenig+schnee+taut&aqs=heirloom-srp..


 
Mitglied_162e28b
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RE: 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Dann ist das eben gewesen mit dem Skifahren.... na und?
Man muss nichts aber auch gar nichts künstlich am Leben erhalten, wenn die Umstände dafür nicht mehr stimmen.
Die Auswirkungen des Klimawandels werden viel ernstere sein als dass der Massensport Sifahren wegfällt.

Der Natur der Bergwelt kann im Prinzip nichts Besseres passieren.


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olga64
olga64
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RE: 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.04.2023, 19:35:04

Interessant - ich nehme an, Sie sprechen nun für alle 84 Mio Deutsche hier mit, wenn Sie so grosszügig auf etwas verzichten, das viele von denen gerne machen, bzw. davon leben.
Für die ältere Bevölkerung ist das sicher auch kein grösseres Opfer - denn für die wäre es schon länger hochgefährlich, noch auf Skiern die Berge runterzufahren - ob mit oder ohne Schnee. Olga

Edita
Edita
Mitglied

RE: 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.04.2023, 19:35:04
Dann ist das eben gewesen mit dem Skifahren.... na und?
Man muss nichts aber auch gar nichts künstlich am Leben erhalten, wenn die Umstände dafür nicht mehr stimmen.
Die Auswirkungen des Klimawandels werden viel ernstere sein als dass der Massensport Sifahren wegfällt.

Der Natur der Bergwelt kann im Prinzip nichts Besseres passieren.
geschrieben von Enya
Das ist ja mal ne steile These, der Natur de Bergwelt kann nichts Besseres passieren als sich in Schutt und Geröll aufzulösen???


Edita
Mitglied_162e28b
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RE: 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 13.04.2023, 19:41:26

Ja, Skifahren kann gefährlich sein, besonders für die, die gesundheitlich angeschlagen sind....

Doch abseits von der Betonung solcher Binsenweisheiten kann die künstliche Aufrechterhaltung von Gegebenheiten, die die Ausübung dieses Sports möglich machen, weitere und ungleich gefährlichere Konsequenzen für alle haben.
Was die Arbeitsplätze und Verdienstmöglichkeiten dieser Branche angeht... ja, da muß man andere Geschäftsfelder finden.
Dies kam und kommt auch in anderen Branchen vor, die sich umorientieren müssen/mussten.
Z.B. der Bergbau. Auch da hingen die entsprechenden Entscheidungen mitnichten vom "großzügigen Verzicht" Einzelner ab.
Was ja auch ziemlicher Mumpitz wäre...

 

Mitglied_162e28b
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RE: 2040: Zu spät, der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 13.04.2023, 19:44:12
Dann ist das eben gewesen mit dem Skifahren.... na und?
Man muss nichts aber auch gar nichts künstlich am Leben erhalten, wenn die Umstände dafür nicht mehr stimmen.
Die Auswirkungen des Klimawandels werden viel ernstere sein als dass der Massensport Sifahren wegfällt.

Der Natur der Bergwelt kann im Prinzip nichts Besseres passieren.
geschrieben von Enya
Das ist ja mal ne steile These, der Natur de Bergwelt kann nichts Besseres passieren als sich in Schutt und Geröll aufzulösen???


Edita


Hast du ein Mittel um die Felsen zu fixieren, wenn die Gletscher und der Permafrost mal weg sind?
Würde der Zustand der Berge dann unter der physischen Belastung von Schneefräsen und dem dauerhafren Rauf und Runter der Skifahrer besser??

Es wird der Natur gut tun, wenn sie nicht mehr durch diesen Sport malträtiert wird.
Muss man das wirklich erläutern?

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