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Tierschutz Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?

olga64
olga64
Mitglied

Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?
geschrieben von olga64

Vor ca 25 Jahren waren diese Tiere in unseren Breitengraden fast ausgestorben. Man versuchte dann durch Umsiedlung aus Slowenien sie wieder in Italien heimisch zu machen.
Das ist gut gelungen: den Bären gefällt es bei uns, sie gründen Familien und wandern auch aus ihrer neueren Heimat, z.B. dem Trentino (Italien) weiter nach Österreich und Oberbayern.
Sie bilden Nachwuchs und es geht ihnen gut: auf anstrengende Nahrungssuche müssen sie sich in unseren dichter besiedelten Regionen meist nicht kümmern. Der Mensch sorgt dafür,dass sie leicht an Futter kommen.
Dann dürfte der Mensch auch nicht der Feind der Bären sein?Scheint auch so zu sein. Aber wenn sich Menschen auf einsameren Waldwegen nicht bärenaffin benehmen, fühlt sich der Bär bedroht bis angegriffen und attackiert Menschen. Das kommt bisher nicht allzu häufig vor: vor einigen Jahren war es der Braunbär Bruno (Problembär), der auch in Bayern erschossen wurde.
Nun ist es eine Bärin Gaia im Trentino,die einen Jogger getötet hatte und nun in die Falle,die man ihr stellte, ging - auch ihr droht wohl der Erschiessungstod.
Die Kinder dieser Bärin, die sie mit sich führte, scheinen gerettet und auch abgehauen zu sein.

In der Gegend um Miesbach und Rosenheim (Oberbayern) treibt sich derzeit auch ein Bär rum; einige Schafe hat er schon gerissen und auch seine Tatzen-Spuren sind einzuordnen.
Was wird ihm geschehen? Wie man hört, ist er aktuell noch nicht als "Problembär" deklariert.

Was tun, wenn es wieder viele Bären werden? Geht eine nochmalige Umsiedlung, z.B. in die Karpaten, wo man mehr Ahnung und Übung mit diesem Tier hat - aber vermutlich auch weniger Angst und mehr Platz, um sie ihr Leben dort leben zu lassen? Olga

val
val
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RE: Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?
geschrieben von val
als Antwort auf olga64 vom 20.04.2023, 17:28:16

Dasselbe spielt sich in den frz Pyrenäen ab, @Olga - anfangs war man ausser sich vor Freude, dass 'der Bär' wieder da wäre - inzwischen ist er ein Problem für die Schafzüchter, die ab und an mal einen 'erledigen' , trotz hoher Geldstrafen und polit. Aufruhr
Von der spanischen Pyrenäen- Seite hört man weniger.
Von den Wölfen ist momentan nicht mehr die Rede.
Gruss Val


 

olga64
olga64
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RE: Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf val vom 20.04.2023, 18:03:59

Danke liebe Val.
Ich möchte - ehrlich gesagt - auch keinem Bären auf einer Wanderung im oberbayerischen Wald begegnen müssen, weil ich unter Schock sicher auch keine Ahnung hätte, wie ich mich verhalten soll.
Vom Reflex her dürften die meisten Leuten davonlaufen - was aber anscheinend das Falscheste ist,was man tun kann. Aber mich mit ruhigen Worten und wenig Gesten diesem grossen Tier zu nähern, würde ich mich sicher nicht getrauen.
Es ist schon seltsam, welche Fehler Menschen bei Wiederansiedlung der Tiere in ihrem Refugium nach wie vor machen, z.B. - wie ich gelesen habe - im Trentino die Fütterungsbemühungen eines Hoteliers über längere Zeit.DAs werden die Bären mit Freude akzeptieren und sich mit einem grösseren Rudel dort einfinden. Und dann erschrickt der Mensch wieder und greift zum Gewehr. Olga


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MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 20.04.2023, 18:09:56
Danke liebe Val.
Ich möchte - ehrlich gesagt - auch keinem Bären auf einer Wanderung im oberbayerischen Wald begegnen müssen, weil ich unter Schock sicher auch keine Ahnung hätte, wie ich mich verhalten soll.
 
Olga! Du würdest ihn kraft deiner Persönlichkeit schon in die Flucht schlagen! 

Das Bären und Menschen sich nicht die selben Gebiete teilen können, liegt im Grunde auf der Hand! Aber man wird auch sicher, wie in Nord-Italien, Leute finden, die das ganz toll finden und einen Erfolg darin sehen, wie Meister Petz sich bei uns wohl fühlt!

Es gibt aber eben nur ganz wenige Gegenden in Europa, wo das noch möglich ist ... du hast einige erwähnt.

Ich bin aber auch zu sehr Tier-  bzw. Naturfreund, um einem Abschuss der Bären zuzustimmen! Das gilt auch für welche, die Schafe oder sogar Menschen töten. Es dürfte kein Problem sein "Großwildjäger" zu finden, die mit Begeisterung auf Bärenjagd gingen, aber diese einfache Lösung haben die Tiere nicht verdient! Ich denke, sie müssen umgesiedelt werden, nicht getötet!

Wer halbwegs logisch denken kann weiß doch: genügend Nahrung, angenehmes Klima, Naturschutz, keine natürlichen Feinde ... selbstverständlich wird sich die Anzahl der Tiere erhöhen!

Bei Wölfen ist es nicht mehr zu ändern, das sind inzwischen in Deutschland zu viele, die werden in den kommenden Jahren massiv bejagt. Bei den Bären ist in Europa noch was mit Umsiedlung zu machen ... das sollte man tun und endlich mal das Ende von irgendwelchen biologischen Träumereien bedenken.

Ich weiß im Moment nicht, wo die Waschbären oder Nilgänse herkommen, die sind mit Sicherheit hier nicht angesiedelt worden! Waschbären werden etwa 300.000 pro Jahr gefangen, überwiegend in Lebendfallen, dann erschossen! Nilgänse scheißen uns hier in Frankfurt Schwimmbäder und Mainwiesen voll ... nur schießen darf man sie nicht ( na ja, fast nicht! ).

Lassen wir das! Also: Bär in Bayern einfangen und im Odenwald ansiedeln ... hatte ich ja auch schon bei den Wölfen vorgeschlagen ...
MarkusXP

 
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?
geschrieben von werderanerin
Gerade heute las ich einen interessanten Bericht in unserer Presse dazu. Der tödliche Angriff der Bärin in Trentino ist natürlich unglaublich traurig aber selbst die Eltern möchten nicht, dass die Bärin getötet wird.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Jogger leider nun mal in Bewegung war und die Bärin vielleicht einen Angriff gesehen hatte, sich also letztlich (vielleicht) nur gewehrt hat. Alles tragisch genug, einen Sohn auf diese, sehr grausame Art zu verlieren.

Man schrieb u.a., Bayern sei auf das Thema "Bär" vorbereitet.
Momentan können die Landwirte ihre Tiere im Raum Oberraudorf (Oberbayern) nicht auf die Alm bringen, da die Gefahr zu groß sei. Einfache Weidezäune werden einen Bären nicht aufhalten können.
Dennoch sagt man, dass es nicht ungewöhnlich sei, dass Bären dort herum streifen. Es ist aber vermutlich nur einer , nicht die Masse.

Jeder hätte wohl Angst, einem Bär bei einer Wanderung o.ä. zu begegnen und wie sich dann verhalten...ganz sicher ruhig bleiben, alles andere könnte den Bär zum Angriff verleiten.

Das Thema erinnert mich an die zurückkehrenden Wölfe. Gerade unser Bundesland ist ja betroffen davon., momentan aber hat man hier nichts mehr von Überfällen gehört.

Kristine

 
val
val
Mitglied

RE: Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?
geschrieben von val
als Antwort auf werderanerin vom 21.04.2023, 10:34:00
Jeder hätte wohl Angst, einem Bär bei einer Wanderung o.ä. zu begegnen und wie sich dann verhalten...ganz sicher ruhig bleiben, alles andere könnte den Bär zum Angriff verleiten.


Kristine

 
So einem Tier ruhig gegenüberstehen und ihm freundlich, aber fest in die Augen sehen, so dass es sich ob dieser Dominanz höflich zurückzieht, passiert mMn nur im Kino.
(Sah mal einen Film, weiss aber nicht mehr, welchen.)
Gruss Val
 

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Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
Mitglied

RE: Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf val vom 21.04.2023, 11:36:03
Jeder hätte wohl Angst, einem Bär bei einer Wanderung o.ä. zu begegnen und wie sich dann verhalten...ganz sicher ruhig bleiben, alles andere könnte den Bär zum Angriff verleiten.


Kristine

 
So einem Tier ruhig gegenüberstehen und ihm freundlich, aber fest in die Augen sehen, so dass es sich ob dieser Dominanz höflich zurückzieht, passiert mMn nur im Kino.
(Sah mal einen Film, weiss aber nicht mehr, welchen.)
Gruss Val
 
geschrieben von val
Da könntest du Recht haben!
"Fest in die Augen sehen" würde ich schon mal schön bleiben lassen.
Könnte durchaus passieren, dass die Frage der Dominanzverteilung vom Hunger des Bären abhängt....😁
olga64
olga64
Mitglied

RE: Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf val vom 21.04.2023, 11:36:03

Stelle mir das gerade vor, dass ich auf einem Waldspaziergang einem grossen Bären begegne, dem ich danan ruhig in die Augen sehen soll -wie soll das gehen, wenn ich die Sonnenbrille trage und dieser Bär gar nicht meine wunderbaren grün-grauen Augen sehen kann?
Das mit dem Weglaufen erübrigt sich auch ab einem gewissen Alter - habe gelesen, dass ein Bär bis zu 50km/h schnell sein kann.
Ein weiterer Tip lautete, sich flach auf den Boden zu legen,d ie Arme hinter dem Kopf zu verschränken, damit der Bär sieht, dass er nicht durch irgendeine Waffe o.ä. bedroht wird.
Alles Experimente - hoffe,dass ich nie in eine Lage komme, wo sie mir dann nicht einfallen.

Eine weitere Gefahr droht aber nun doch auch von Menschen und war aus den Selfie-Gruppen: da rüsten sich vermutlich schon viele, um dorthin zu pilgern, wo sie Bären vermuten und möglichst die ganz süssen, kleinen, um dann mit einem Selfie ihren Auftritt bei Insta zu haben.
Waldbesitzer und Förster haben davor anscheinend schon mehr Angst als vor einem Bären,der spazierengeht. Olga

skys
skys
Mitglied

RE: Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?
geschrieben von skys

Die Bären sind wieder da - prinzipiell gut finde, mir aber wohl auch in einem solchen Gebiet irgendeinen Spray o. ä. einstecken würde. Die Anzahl und Region macht auch etwas aus.
Bei der ganzen Jagd auf Rehwild, Rotwild, Damwild, Hasen etc. was den Meisten nicht viel auszumachen scheint, fände ich es unlogisch, wenn man nicht auch versucht, die Bären anzahlmäßig etwas im Zaum zu halten. Ob das mit einer "Bärenpille" möglich wäre oder mit Abschuss, muss man sehen.
Auffällig gewordene Bären wie z. B. in Trentino - und sei es nur wegen Anfütterns einiger hirnverbrannter Idioten - würde ich eher aus einer Populationen entfernen und leider auch töten. Zu groß wäre mir das Risiko, dass das Verhalten weitergegeben wird.
Genauso wie die Förderung von Herdenschutzhunden sollte es auch hohe Strafen für Anfüttern geben.
Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Werden die Bären wieder zur grossen Gefahr für den Menschen?
geschrieben von Lenova46

Vielleicht können sich harmlose Spaziergänger schon bald an die Empfehlungen erinnern, was getan werden sollte, falls sich ein Bär nähert.  

Angriffe auf Menschen

"Italien will auch im Ausland um Aufnahme aggressiver Bären bitten.
Runder Tisch, Anhörung vor Gericht: Italien nimmt die Diskussion über die tödliche Attacke einer Bärin auf einen Jogger sehr ernst. Nun hofft das Umweltministerium, Tiere auch im Ausland unterbringen zu können."

Quelle: "Spiegel" v. 22.4.2023


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