Tierschutz Singvögel ganzjährig füttern?

Seit Jahren lese ich, man solle unsere Wildvögel ganzjährig füttern. Früher hieß es ja: Nur füttern bei tagelanger geschlossener Schneedecke.

Seit 2 Jahren nun füttere ich ein Wildvogelfutter, das extra für die Sommerzeit zusammengestellt wurde. Es wird sehr gut angenommen, ist im Nu weg.

Oft setze ich mich hin und beobachte die Vögel. Es kommen alle möglichen Arten, auch welche, die ich noch googeln muss.

Beim ganzjährigen (aber auch sonstigen) Vogelfüttern ist wichtig, möglichst zur gleichen Zeit das Futter auszubringen.
Wenn ich das hier mal nicht beachte, melden sich die Vögel lautstark, kommen sogar in Fensternähe: "Will mampfen!"......

Wie macht ihr das? Füttert ihr Wildvögel?

Liebe Grüße
Morrison

Ich habe vor dem Balkon einen BAum (Weide) - dies ist die Wohnung vieler Vögel, die dort jeden Abend ein lautes Konzert anstimmen, so dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Leider auch nicht die Sprache der Vögel. Würde mich schon interessieren, welch gute Witze die sich so erzählen.
Sie sind so zahm,dass sie auf meinen Balkon kommen und mich dann mürrisch anschauen, was ich da wohl zu suchen habe.
Ich füttere sie nicht - auch nicht im Winter. In der gesamten Umgebung haben viele ihre Vogelhäuschen, wo die sich bedienen. Sie sollen ja nicht so dick und rund werden wie manche Menschen und dann nicht mehr fliegen können. Olga

Ich füttere nur im Winter. Und dies auch nur wenn eine Schneedecke liegt und/oder der Boden steinhart gefroren ist. Denn verhätschelte Vögel werden mit der Zeit abhängig vom Menschen, und die Population wird in absehbarer Zeit eher geschwächt als gestärkt.

Natürlich sind dann die Raubvögel, die ja auch Fleisch suchen müssen für die Aufzucht ihrer Brut, dankbar über ein Überangebot von flatterndem Fleisch. Vor etwa 2 Wochen habe ich einen Sperber begucken können, der hinter einer - bei uns überhand nehmenden - Elster her war. Die Jagd ging etwa 5 Minuten von Baum zu Baum. Schliesslich verschwanden die beiden im Wäldchen beim nahen Bach. Ich vermute stark, dass der Sperber zum Sieger ausgerufen wurde!

Tiere sind nicht so unvernünftig wie Menschen und hören nicht mit fressen auf. Es sei denn, man hat ein Haustier, das ständig Extras bekommt und dann mit dem Betteln nicht mehr aufhört, weil es immer bedient wird. Katzen, die keine Freigänger sein dürfen, neigen auch dazu, dick zu werden, weil ihnen die notwendige Bewegung und das Jagen fehlt.

Aber zurück zu den Wildvögeln.
Da eine Reihe von Wildvögeln auf der roten Liste steht und einige in verschiedenen Regionen schon nicht mehr auftauchen, habe ich mich für die Ganzjahresfütterung entschlossen.

Außerdem auch für die Pflanzung von Bäumen und Büschen, die Anbringung von Nistkästen und Aufstellung von Vogelbädern/Vogeltränken (gerade bei der jetzigen Trockenheit viel genutzt und dringend erforderlich!!).

Wer - wie es jetzt "in" ist, in seinen Garten nur noch grobe Steine legt und wenige Kakteen reinsetzt, hat ja nicht viel zu tun, aber die Tiere eben auch nicht, denn was sollen sie damit? Städte und Gemeinden beginnen auch schon mit Fällungen etc. und belegen die Flächen mit diesen hässlichen und unnützen Steinen. Aber da wächst ja kein Unkraut mehr (ist deren Meinung nach notwendig, da bestimmte Unkrautvernichter verboten wurden, u.a. wegen des Bienensterbens).

Also: Vögel durchgängig Futter anbieten!

Hätte ich keinen Garten, sondern einen Balkon, würde ich dort in Kübel Büsche setzen und auch Futter und Wasser anbieten - geht auf jedem Balkon.

Morrison

GAnz schlimm finde ich es, wenn bei uns am See - meist - Grossmütter mit Enkeln und schimmeligem Brot auftauchen und dort füttern (egal zu welcher Jahreszeit - das Brot muss ja weg). Wenn man diese Leute dann anspricht und ihnen erklärt, sie würden das ökologische System beeinträchtigen, bekommt man die überaus intelligente Antwort; das haben wir immer so gemacht.
Die Leute sollten sich dann auch nicht wundern, wenn die frechen Möwen mittlerweile den Spaziergängern das Brot oder Eis aus der Hand reissen - gerade Kinder finden dies nur ein wenig lustig, wenn sie gezwickt wurden. Olga

Diese Idioten bleiben uns wohl leider erhalten. Bei uns sitzen sie neben den Fütterungsverbotsschildern und schmeißen ihre Brotreste in die Seen. Jedes Jahr müssen die Seen grundgereinigt werden, da kommen dann auch noch Kühlschränke, Fahrräder und anderer Müll zum Vorschein. Manche kapieren halt nicht.

Äh, wir waren beim Wildvögelfüttern ...
(nicht mir Menschen-Speiseresten, sondern mit Wildvogelfutter) ....

Nachdem im Fernsehen ein Biologieprofessor und Vogelkundler zum ganzjährigen Füttern aufgerufen hat, mache ich das seitdem auch. Das verwunderliche ist, daß der "Absatz" an Futter in Sommermonaten, speziell auch zur Zeit, etwa 5 mal so hoch ist wie im Winter.

Ich vermute, daß die Meisen derzeit noch ihre zweite Brut füttern, denn die letzten 14 Tage war ihr Appetit riesig.

Jedenfalls erfreuen wir uns jeden Morgen daran, wenn die kleinen Piepmätze mit uns frühstücken.

Hallo Walter,

bei mir fressen die auch sehr viel weg!
Dabei fing es zufälligerweise in der ersten Brutzeit an, als ich mein restliches Winterfutter verfütterte. Ging weg wie warme Semmeln.

Ich habe verschiedene Futterstellen und gebe abends (fürs Frühstück) und morgens nochmal jede Menge raus. Wenn's sein muss, auch nochmal dazwischen. Aber so, dass das Futter keine pralle Sonne abkriegt, denn die ist ganz schön heftig, da könnte das Futter darunter leiden. Mittags sind die Vögel aber eh verschwunden, da ist es mucksmäuschenstill.

Zurzeit habe ich, weil es hier sehr trocken ist, und auch kein Bach mehr fließt (nur Risse hat!) fünf Vogeltränken aufgestellt. Sie baden und trinken dort. Nach dem Baden werden die Flügel ausgebreitet und so getrocknet. Heute sah ich einem Spatz zu, der hüpfte ausgiebig im Wasser herum, eine Meise saß daneben und wartete schon. Gestern sah ich einen Kleiber beim Baden und auch Amseln nehmen das gerne an. Ich genieße den täglichen Badespaß sehr und meine Piepmätze auch!

Katzen stellen zurzeit auch keine Gefahr dar, da sie alle wegen der Hitze nur noch nachts unterwegs sind und tags schlafen. Meine interessiert sich sowieso mehr für Mäuse

LG Morrison

Wir füttern auch ganzjährig.

Seit Mai kommt eine Entenmutter (Stockente) mit 5 Küken; für sie streuen wir auf den Boden.

Die Kleinen baden in der grossen, flachen Wasserschale (muss aufpassen dass immer genug frisches Wasser drin ist) - die Meisen und die Kleiber auch, die Finken nicht.

Übrigens: als ich mal nichts mehr hatte und mich die Entenmutter so streng musterte, habe ich Couscous-Körner gestreut, kam gut an.
Gruss Val

val, das ist schön mit den Enten und Küken!

Ich schrubbe jeden Abend die Wasserschalen gründlich, weil schon mal Vogelkacke drin ist, daran könnten sie eingehen. Ich lasse die Schalen dann trocknen, geht zurzeit sehr schnell bei dem Wetter, und fülle sie mit frischem Wasser auf. Meine Schalen stehen alle auf dem Boden. Weiter oben aufgestellt, das nehmen sie nicht an. Naja, Pfützen und Bäche sind ja auch unten

Ich sah bei jemandem ein Vogelbad aus schwarzem Metall, das in die Erde gespießt wurde und ca. 1,50 m hoch war. Das nahm kein einziger Vogel. Ich denke, das Metall und dann noch schwarz wird viel zu heiß an der Sonne ...

Ich habe auch verschiedene Gefäße ausprobiert, bis ich das Richtige gefunden habe, was sie mögen. Man kann ganz einfache Terrakotta-Untersetzer mit verschiedenen Durchmessern nehmen, innen rau, und das ganze muss fest hingestellt werden, damit nichts schwankt, wenn sie darin herumtoben.

LG Morrison