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Tierschutz Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?

lupus
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RE: Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?
geschrieben von lupus
als Antwort auf Majorie vom 16.04.2018, 21:23:00

"Wie nur, konnte man diesem kranken Paar einen solchen Hund geben? "
Ist diese Frage ernsthaft?
"Was nur hatten sie erwartet?"
Das ist sicher einfach, sie wollten wie viele Leute ein lebendiges Spielzeug haben.
lupus

 

Bote Asgards
Bote Asgards
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RE: Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?
geschrieben von Bote Asgards

Killerhunde? Kein Hund wird als "Killer" geboren. Es gibt aber unfähige und unwillige Hundehalter, die ihre Hunde nicht sozialisieren oder sozialisieren können und die die natürlichen Bedürfnisse von Hunden, speziell die unterschiedlichen psychischen und physischen Bedürfnisse der verschiedenen Rassen, wegen Unfähigkeit oder aus Unwissenheit nicht befriedigen - oder aus Faulheit ignorieren.  
Die als Killerhunde verschrienen Pittbulls z.B. wurden früher in England Nanny Dogs genannt. Es waren Familienhunde, denen das Hüten von im Freien spielenden Kindern anvertraut wurde. Weil die Rasse als unberechenbar, beißwütig und blutrünstig bekannt war? Wohl eher nicht.
Dem Hund Chico kann man keinen Vorwurf machen, aber seinen Haltern und allen Leuten, die wußten, wie extrem nichtartgerecht er leben mußte. Die Art und Weise wie er gehalten wurde, keinerlei geistige und körperliche Auslastung, hat ihn mMn langsam aber sicher irre werden lassen. Eine Sozialisierung in diesem Zustand war mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr möglich und seine Tötung vielleicht eine Erlösung für seine 10 Jahre lang gequälte Hundeseele.
Hundefreunde und Tierschützer, die sich für ein Weiterleben von Chico eingesetzt haben, sind nur ihrem Herzen gefolgt, ohne die Gefahren, die von einem eventuell irre gewordenen Chico für Menschen und Tiere ausgehen könnten, realistisch einzuschätzen.

R.I.P. Chico

Mitglied_69e81d4
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RE: Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Majorie vom 16.04.2018, 21:23:00

Liebe Majorie, ich möchte mich einigen deiner Botschaften anschliessen. Zuerst aber:  Es ist sehr tragisch, dass diese beiden Menschen sterben mussten. Es tut mir leid um das, was sie in ihren letzten Lebensmomenten erleben mussten. - Es ist klar, dass für diese Menschen meine Trauer für ihr schlimmes Schicksal ganz bei ihnen ist.
Aber ich frage mich auch: Wie konnten sie diesen Hund zu sich nehmen und aus welchem Grund haben sie das gemacht. Weiterhin frage ich mich, wie es sein kann, dass man auf die Idee kommt, sich einen Hund zu halten, ohne ihm die Möglichkeit zu geben, ein Hund zu sein. Ein Hund, der Bewegung hat und sich draussen versäubern kann, ein Hund der seinem Wesen gemäss beschäftig wird.... Dieser wird nie zum Menschenmörder werden. - Ich fände es schade, wenn dieser Thread zum Hundhasserthema wird. - 

Wie es hier auch schon beschrieben wurde: Es ist der Mensch, der das Entgleisen von Hunden erst hervorruft. Weil manche Hundehalter sich nicht damit beschäftigen, welche Wesen, die so völlig anders sind, als sie selbst, sie sich ins Haus holen. Hunde sind weder Schmusetierchen, noch Gerhorsamssklaven, denen der Wille des Menschen aufgezwungen werden muss , noch darf man sie einsperren oder demütigen. 

Wer, wie du und ich, schon mehrere Generationen von Hunden hatte, weiss das. - Nach vielen 'Bauernhofhunden', also von ihren Hundemüttern gut sozialisiert, nahm  ich vor 5 Jahren einen Strassenhund aus Spanien zu mir. All das, was ich oben beschrieb, inklusive einer liebevollen aber konsequenten Führung, brauchte mein Julchen inzwischen 5 Jahre lang, bis sie jetzt erst ganz und gar sozialisiert ist und wirklich extrem friedfertig. - Dazu braucht es aber Kenntnisse über Hunde und ein grosses Durchhaltevermögen inkl. Konsequenz und sehr viel liebevolle Zuwendung. 

Deshalb und da möcht ich den Hundekritikerinnen  nicht widersprechen: Es braucht geeignete Menschen für unsere Hunde. Alle Anderen sollten die Finger davon weglassen. Und die, die sich um Hunde kümmern und sie lieben, sollte man nicht kritisieren, und Hunde nicht generell schlecht machen. 

Liebe Grüsse von der Tine mit der (inzwischen) coolen Jule von Lanzarotes Strassen und Tötungsstationen.

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RE: Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2018, 00:30:54

Ja, und, liebe Majorie, ich bin froh, dass dieser Hund einschlafen durfte. Er hat weissgott in seinen Leben genug durchgemacht. Also sage ich auch Rip. Dir und allen Hundeversteherinnen einen ganz lieben Gruss

olga64
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RE: Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Majorie vom 16.04.2018, 21:23:00


Wie nur, konnte man diesem kranken Paar einen solchen Hund geben? Das ist doch kompletter Wahnsinn.
Sie waren doch Beide nicht in der Lage sich um dieses Tier zu kuemmern, geschweige denn dessen Beduerfnisse zu erkennen und zu erfuellen. Was nur hatten sie erwartet?
 
Ruth
 
So funktioniert das schon lange nicht mehr ,dass verantwortungsvolle Züchter ihrerseits entscheiden, in welche geeignete Hände so ein Tier kommt. Täglich werden aus Osteuropa kranke Welpen exportiert,d ie ihren Müttern zu früh weggenommen werden,die krank sind, aber billiger als sie vom Züchter wären. Und sie werden (über das Internet und oft anonym) gekauft (d.h. die sog. Tierfreunde nehmen sich die Tiere einfach, wenn sie an einem Rastplatz ohne Papiere übergeben werden). Um z.B. Hundesteuer zu sparen, melden sie sie oft auch nicht an und einen Tierarzt wird so ein Tier auch nicht immer sehen. Der Einfachhheit halber wird es dann, wenn die erste Freude vorüber ist, an einem Baum gebunden in Autobahnnähe.
Die Leute, die in einem Tierasyl arbeiten, können hier hochdramatische Geschichten erzählen.
Auch wenn man immer nun die Meinung vertritt, dass nicht so ein Killerhund der Schuldige sei, sondern die Besitzer, macht mich dies nachdenklich. Hunde sind Jagdtiere und es kann auch gut sein, dass dieser Instinkt irgendwann wieder ausbricht. DA Hunde aber mehr und mehr vermenschlicht werden, sollten wir mal den umgekehrten Fall überlegen: wenn ein Kind (menschlich) in seinem Elternhaus jahrelang missbraucht wurde oder Gewalt ausgesetzt war und später selbst straffällig wird (also evtl. ein Mörder oder Kinderschänder) - wer hat dann Schuld? Sollen dann evtl. die Eltern verurteilt werden, die dieses Kind nicht pädagogisch "artgerecht" betreut haben, oder doch der Täter als der Mensch, der diese Taten begangen hat?
Dieser Chico hatte am Schluss auch eine so gravierende Maulverletzung (diese kam anscheinend vom Totbeissen seiner Eigner) und hätte nur mit hohem medizinischen Aufwand gerettet werden können. Gut ,dass ihn Experten nun eingeschläfert haben. Olga
Mitglied_b12f0f2
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RE: Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2018, 00:42:29
Ja, und, liebe Majorie, ich bin froh, dass dieser Hund einschlafen durfte. Er hat weissgott in seinen Leben genug durchgemacht. Also sage ich auch Rip. Dir und allen Hundeversteherinnen einen ganz lieben Gruss
geschrieben von Tine1948


Euern Überlegungen,liebe Tine,liebe Majorie,schliesse ich mich vorbehaltlos an!
Es ist ein unfassbar schrecklich,was passierte!
Genauso unfassbar ist für mich,dass niemand sich rechtzeitig darum gekümmert hat,dass dieses arme Tier 10 Jahre lang in absoluter Qualhaltung gelitten hat und nichts unternommen wurde!

Warum nur hat die existierende Tochter nicht den Tierschutz benachrichtigt?

Chico hätte sich nirgends mehr einfügen können,er kannte nur Zwang 
und Gitterstäbe .

Er ist erlöst 

hier ist das Tierschutz-Forum,
das Leiden von Mutter und Sohn ist grauenvoll,
möchte ich aber hier nicht betrauern.

 

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Mitglied_69e81d4
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RE: Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 17.04.2018, 16:18:31

Hallo Olga, ich bin nicht deiner Meinung, wenn du hier Kinder mit Hunden vergleichst. Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, sich von ihren Eltern zu distanzieren. Du beschreibst es ja selbst so  und findest es gut, dass du es so gemacht hast. Wenn sie erwachsen werden, haben sie eine Wahl, wie sie sich verhalten wollen, bedrohlich oder einsichtig, eingeschüchtert, oder depressiv, aggressiv, gar erfolgreich 'sozialisiert'.

Doch 'Haus'Tiere haben diese Wahlmöglichkeit nicht. Sie sind von Menschen abhängig, wenn sie von ihnen gehalten werden. Und sie verändern sich, wenn sie traumatisiert werden. Ich habe immer Hunde gehabt, aber keiner hatte einen 'Jagd'instinkt, der sich auf Menschen bezieht. Hunde werden nur dann für Menschen gefährlich, wenn sie Menschen als extrem bedrohlich empfinden. - Deshalb möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es eher Aufklärung braucht, wie ein Hund gehalten werden soll/kann,  oder übers Internet als Welpe (wie sie vielleicht erfahren haben) nicht erworben werden sollte. Denn Hunde mit ungeklärter Vergangenheit bergen Risiken für den Halter und die Umwelt. -

Dennoch: ich schrieb es schon im letzten Posting: Bei guter Haltung und grossem Wissen über Hunde kann man auch diese wieder sozialisieren. Und dafür stehe ich ein mit all meiner Hundeerfahrung: In Deutschen Tierheimen gibt es natürlich auch heimatlose Hunde. Aber sie haben die grössere Chance, adoptiert zu werden, als die vielen Hunde, die im Ausland einfach so euthanasiert werden. 

Ich habe das im Alter, nach meinen vielen, einfach zu haltenden, Bauernhofhunden gewagt. Und es sind jetzt fünf Jahre vergangen, der Erfolg ist sichtbar und schön. Jetzt könnte das Argument kommen, dass ich ja sonst nix zu tun habe. Vielleicht habe ich das schon mal im St in anderem Zusammenhang gehört. Aber da hab ich nicht wirklich einen Minderwertigskeitskomplex, das fänden meine zwei Töchter und meine zwei Enkel auch eher zum Lachen. 

Kommt mir da die Frage auf, ob Menschen, die nie die Chance hatten, sich um eigene Kinder, Enkel, Tiere gekümmert zu haben, ihre Erfahrungen aus eigenem Erleben hier beisteuern zu können? Dann würde ich mich sehr freuen, sie hier lesen zu dürfen. Es gibt ja auch ausserfamiliäre Erfahrungen. Tine

olga64
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RE: Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.04.2018, 01:36:43
 
Kommt mir da die Frage auf, ob Menschen, die nie die Chance hatten, sich um eigene Kinder, Enkel, Tiere gekümmert zu haben, ihre Erfahrungen aus eigenem Erleben hier beisteuern zu können? Dann würde ich mich sehr freuen, sie hier lesen zu dürfen. Es gibt ja auch ausserfamiliäre Erfahrungen. Tine
Schon klar, weshalb Sie diesen langen Kommentar schrieben: letztendlich versuchen Sie wieder mal, wie so oft schon erfolglos, mir meine persönliche, dramatische Situation vor Augen zu halten. Das Problem ist nur, Sie wissen eigentlich nichts von mir und dieser Zustand wird andauern.
Meine "Chancen" habe ich anderweitig ergriffen und es hat mir nie geschadet. Ich würde z.B. nie den Weg gehen,den nun einige selbsternannte Tierfreunde beschritten haben ,dass sie das Tierheim in Hannover, wo dieser Killerhund zuletzt lebte und die Leute, die ihn eingeschläfert haben, mit dem Tode bedrohen, versuchten dort einzubrechen usw. Man darf auch davon ausgehen, dass diese "Tierfreunde" dann abends ihr Kräftepotential auffüllen, in dem sie Fleisch aus Massentierhaltung in sich reinstopfen.
Ihnen möchte ich wieder mal empfehlen, einfach auch die Meinung derjenigen zu akzeptieren, die Ihnen persönlich nicht entsprechen - es nützt ja auch nichts, wenn Sie es nicht tun; die anderen Meinungen werden dadurch nicht verstummen. Ciao Olga
dutchweepee
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RE: Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.04.2018, 01:36:43
Hunde werden nur dann für Menschen gefährlich, wenn sie Menschen als extrem bedrohlich empfinden. Deshalb möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es eher Aufklärung braucht, wie ein Hund gehalten werden soll/kann... Denn Hunde mit ungeklärter Vergangenheit bergen Risiken für den Halter und die Umwelt. -
Das ist sehr richtig und wichtig, was Du hier schreibst. Als ich mir 2002 in Holland einen Rhodesian Ridgeback aus dem Tierheim holen durfte, bekam ich eine dreiwöchige Lehr- und Eingewöhnungsphase von den Mitarbeitern verordnet. Das war gut und richtig, denn immerhin stehen die Ridgebacks in Deutschland auch auf der Kampfhundliste.

Auch wurde mir gesagt, dass mein Hund große Verlustängste haben wird, da er ausgesetzt wurde und eine zeitlang als Stromer lebte. Ich werde ihn also nie allein zu Hause lassen können. Das war aber alles kein Problem für mich und wir wurden Kumpels und unzertrennlich. Die Einweisung war streng und nützlich.
Dies sollte für alle großen Hunde verbindlich eingeführt werden!

p.s.:
Ich vergaß zu erwähnen, dass noch ein Jahr lang ein Mitarbeiter des Tierheims Hausbesuchte bei mir machte, um sich über Zustand und Haltung des Hundes zu informieren. Holland ist was große Hunde angeht beispielgebend.
lupus
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RE: Resozialisierung für Killerhunde - ist das noch Tierschutz?
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 19.04.2018, 15:41:27

Zitat: "Denn Hunde mit ungeklärter Vergangenheit bergen Risiken für den Halter und die Umwelt. "
Der Umkehrschluß kann auch nicht richtig sein.
lupus


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