Tierschutz Jagen
Aus Heinrich Heines „Harzreise“
Neben seiner zauberhaften Erzählung über Bäume, Wiesen, Gräser und Pflanzen schreibt Heine u.a. folgendes:
Auf den Zweigen der Tannen kletterten Eichhörnchen und unter denselben spazierten die gelben Hirsche. Wenn ich solch ein liebes, edles Tier sehe, so kann ich nicht begreifen, wie gebildete Leute Vergnügen daran finden, es zu hetzen und zu töten. Solch ein Tier war barmherziger als die Menschen und säugte den schmachtenden Schmerzenreich der heiligen Genoveva.
(Ende des Zitats)
Sirona
Ja, Sirona, ich stimme voll und ganz mit Dir ueberein, bin hier in Canada im Wildschutz engagiert und wir sind maechtig stolz, dass wir zumindest die Robbenschlaechterei ueber die Haelfte
eingedaemmt haben. Dank unseres jungen und neuen MP's haben wir Rueckendeckung bekommen
und werden weitermachen, bis die Schlaechterei total abgeschafft ist und unter Strafe steht.
Es wird ein weiter Weg sein - aber wir werden ihn gehen.
Wenn man ein solches Vorgehen ein einziges Mal erlebt hat, wird es immer ein Trauma bleiben.
So etwas Schreckliches kann man und moechte man auch nicht beschreiben. Wie grausam koennen Menschen sein. Unvorstellbar.
Im auessersten Norden bei den Inuits werden diese Tiere getoetet , da die Menschen sich davon
ernaehren - sie haben meistens keine andere Gelegenheit. Aber dort werden die Robben nicht
'geschlachtet' sondern schnell und schmerzlos getoetet. Das ist schon schlimm genug.
Aber das vorsaetzliche Toeten von beispielsweise der herrlichen Elche, die niemandem etwas
zuleide tun, ist grausam und unbegreiflich.
Diese sog. Jaeger bauen sich Huetten, die an- und ausgefuellt sind mit Geweihen und ausgestopften Koepfen dieser Tiere, bruesten sich mit ihrem Erfolg und feiern Parties , sitzend oder
liegend unter all diesen Koepfen der herrlichen Tiere und besaufen sich bis zur Bewusstlosigkeit.
Und solange es Menschen mit dieser Mentalitaet gibt, laufen wir als Tierschuetzer gegen einen
Berg, der vereist - und nicht aufzutauen ist.
Ich kenne einige dieser Personen persoenlich sehr gut und hatte einen wunderbaren Mann als
meinen besten Freund, nachdem mein Mann verstorben war, bis er mich eines Tages von dem
Motoreway anrief und sagte, er werde am naechsten Tag zu mir kommen da er auf dem Wege sei,
zusammen mit einigen seiner Freunde einen Elch zu schiessen. Ein solcher Kopf fehle ihm noch.
Ich hatte keine Ahnung, dass er ein Jaeger war waehrend er sehr genau wusste, dass ich hier im
Wildschutz taetig bin. Er verletzte mich bewusst und wollte damit zum Ausdruck bringen, dass
die Jaeger staerker sind als die Wildschuetzer und sich einen Dreck darum kuemmern, wie sehr
diese armen Tiere leiden, ehe sie denn endlich tot sind. Sie robben sich verletzt und voller
Schmerzen durch das Dickicht der Urwaelder hier, verfolgt von den Jaegern, die sie meistens
erst nach 15-20 Min. dann endlich toeten. Unvorstellbar.
Dann werden diese Riesentiere aufgeschlitzt, ausgenommen, die Gedaerme landen irgendwo im
Wald und die Kadaver landen auf dem Dach der Trucks der Jaeger, die mit ihnen groelend herumgondeln, damit ein Jeder sehen kann was sie vollbracht haben. Genauso ist es, und es
wird vermutlich nicht nur hier so sein, sondern ebenso in anderen Laendern.
Trotzdem- wir machen weiter und wenn wir nur ein einziges Tier retten koennen, ist es schon ein
Erfolg.
So - das musste ich gerade mal loswerden . Vielleicht lesen ja auch einige Jaeger dies und werden
ein wenig nachdenklich ?
Liebe Gruesse an alle Gleichgesinnten !
" So long",
Ruth
Sirona, Majorie, ihr sprecht mir aus dem Herzen. Es schmerzt sehr, wenn man unschuldige Tiere leiden sieht, die ohne ersichtlichen Grund einer gewissen Schicht von Menschen als Spielzeug dienen. Mehr sehen diese brutalen Menschen sicher nicht in einem Tier. Auch mir ist unbegreiflich, wie solche Leute ticken. Es fällt mir sogar schwer, diese als "Menschen" zu bezeichnen.
Es ist ja nachvollziehbar, dass Menschen sich auch mit Fleisch ernähren. Aber die Brutalität, mit der vorgegangen wird ein Tier zu töten, ist unbegreiflich. - Leider ist es aber so, dass man Menschen nicht ändern kann, auch wenn man es noch so gerne möchte.
Allerdings bewundere ich Deinen Einsatzt für den Wildschutz, Majorie. Chapeau!
Doch die Enttäuschung und Verletzung mag ich mir auch nicht vorstellen, die Dir dieser unmenschliche Mann beigefügt hat.
Ebenso liebe Grüße an alle Gleichgesinnte
- Naturella
Die Wölfe in Deutschland wollen die Wald- und Wiesen-Taliban unbedingt auch unter das Jagdrecht gestellt haben, weil sonst die Jagdfreiheit unzumutbar eingeschränkt ist. Welcher Jäger und Sonntagsjäger (jagdbegeisterter Politiker mit der Lizenz zum Töten) möchte schon auf einen Wolfskopf an der Trophäenwand und ein Wolfsfell als Bettvorleger als Beweis dafür verzichten, daß sein heldenhafter Wolfsabschuß kein Jägerlatein ist. Ja, Jäger sind wirklich tollkühne Helden. Sie werden zu Unrecht als feige Heckenschützen verleumdet. Wer schon mal von einem Hochsitz aus einem kampfbereiten Waschbären beobachten konnte, wird das wissen und nie mehr über die Helden in den grünen Lodenmänteln lästern und spotten.
Achtung, mein Beitrag könnte Satire enthalten.
Ein kurzes "Hello" aus Canada - auch hier zu spaeter Stunde.
Dein Beitrag ist koestlich und Deine Warnung, er koenne Satire enthalten ist ueberfluessig,
denn er i s t Satire und das von Anfang bis Ende.
Und ein Jeder, der diese niedlichen Baerchen kennt weiss, dass sie nicht im geringsten
gefaehrlich sind sondern allenfalls hungrig und die Muelleimer umkippen, um sich Etliches
herauszuholen. Mehr als einmal waren wir damit konfrontiert und die 'Mess' die sie veranstalten
ist terrible, aber verstaendlich.
Jedenfalls danke fuer Deine koestlichen satirischen Zeilen ! Herrlich !
LG Ruth