Sport Voller Heuchelei – die Menschenrechte in der Ukraine

Wow, eddylyne! Das ist ja zum Gruseln!

Selbstverständlich hat Deutschland das Recht - und die Pflicht - sich einzuschalten.
Warum denn nicht?! Schade, dass dies nicht schon früher massiver geschehen ist.
Deutschland und jedes andere Land ist/sind aufgerufen, seinen/ihren Einfluss für die
Einhaltung der Menschenrechte geltend zu machen. Eine Nation hat da einige Mittel,
politische, diplomatische, wirtschaftliche ..
Dass Deutschland auch eigene und weitere Probleme hat, ändert nichts daran und ist
eine andere Baustelle.

Am erschreckendsten finde ich allerdings, was dein letzter Satz zwischen den Zeilen
offenbart. Meinst du damit, dass sich Julia Timoschenko ihre Situation selbst
zuzuschreiben hat? Da kann ich dir überhaupt nicht zustimmen, denn die Menschenrechte
gelten für alle! Nicht zu vergessen die anderen Betroffenen in den Gefängnissen und
die Opfer von Janukowitschs Rechtsbrüchen in der Bevölkerung.

Allerdings ist es so einfach auch wieder nicht: Berlin möchte Jankuwitsch gegen Russland
stärken, um die westliche Orientierung der Ukraine zu stabilisieren.
Somit ist diplomatisches Fingerspitzengefühl gefragt.

Bleibt abzuwarten, wie unsere Regierung sich entscheidet.

Eines sollte man trotz allem noch bedenken: Sport kann Brücken schlagen, und Fussball ist ein Sport der Massen. Vielleicht entwickelt sich ein "Sommermärchen".

Luchs

Das wird nicht hinhauen mit dem "Brücken schlagen" durch Sport, jedenfalls nicht in der Politik, bei der Bevölkerung schon eher. Denn das hat man in China gesehen. Es wurde vor Ausrichtung der Olympischen Spiele seitens des Staats versprochen, die Menschenrechte zu verbessern, das Gegenteil ist eingetreten. Man hat unliebsame Kritiker vorher schnell noch eingesperrt, damit sie die Spiele nicht behindern, darunter viele Menschenrechtler.
Ich verspreche mir gar nichts von einer Verbesserung durch die EM, eher das Gegenteil.

Von mir aus soll der ganze Rummel stattfinden, ich fordere nicht die Absetzung, dazu ist es zu spät. Aber ich würde es sehr begrüßen, wenn unsere Regierung ein Zeichen setzen würde durch einen Boykott, und der wird ja auch bereits angedacht.

@ marina: "Brücken schlagen" durch Sport"

Das sehe ich ebenso kritisch wie Du. Das ist ein Wunschtraum. Da gibt es zu viele Negativbeispiele.


Hafel

Ob der Sport nun Brücken schlägt oder nicht, ist ja wohl auch nicht das Wesentliche an der Geschichte.
Trotzdem halte ich es für wichtig, dass sich die Menschen kennenlernen und nicht nur propagierte "Vorstellungen" voneinander haben. Warum wohl versuchten gerade die Politfunktionäre, die Menschen auseinanderzuhalten? Denn es sind doch gerade die ganz "normalen" Menschen, die die Hefe zum Gären im Volk liefern, um sich selbst zu befreien.

Ich erinnere an den deutsch-deutschen Wirbel, als die Ost-Sportler keine Kontakte mit den Westlern haben durften. Ist doch noch gar nicht sooo lange her. Und ich bin einfach dagegen, dass große Sportveranstaltungen immer wieder von Politikern missbraucht werden, um ihre eigenen Befindlichkeiten durchzusetzen. Aber ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn Politiker ihre Meinung durch Fernbleiben ausdrücken, sofern sie am Ende ihrer Weisheit angekommen sind und ihnen nichts besseres mehr einfällt.

Luchs

politiker ertragen es offensichtlich nicht, dass es eine welt gibt, in der sie nichts zu sagen haben. deshalb ihr versuch, den sport zu okkupieren. dabei wird wieder viel hohes und hehres angeführt. aber es geht ihnen um niederes, um wahlkampf z.b.. die aktion der merkel ist ein beispiel für solche heuchelei.

--
Wolfgang

Und Frau Timoschenko ist kein Unschuldsengel...

Meinst Du die Zeit, als sie noch als Schwerkrimenelle unterwegs war, und es mit Geldwäsche- und verschiebung zur reichsten Frau der Ukraine brachte?


" Mit Julia Timoschenko wird nun erneut eine „demokratische“ Oppositions-Kandidatin auf den Schild gehoben, gegen deren kriminelle Aktivitäten sich Chalabis Bankschwindel vergleichsweise bescheiden ausnimmt. Ihr Patron, der einstige ukrainische Premier Pavlo Lazarenko, wurde in den USA verurteilt, 613 Millionen $ des Weltwährungsfonds (IMF) außer Landes geschafft und gewaschen zu haben; außerdem, so schrieb die „Financial Times“ erhielt Lazarenko „mindestens 72 Millionen an Bestechungsgeldern vom Gasimporteur UESU. Im Gegenzug half Lazarenko der UESU eines der führenden Unternehmen der Ukraine mit einem Jahresumsatz von 10 Milliarden $ zu werden.“ Geleitet wurde die UESU von niemand anderem als Julia Timoschenko, als Chef der ukrainischen Zentralbank firmierte zu dieser Zeit Viktor Juschtschenko, dem der IMF später in einem Gutachten bescheinigte, den Währungsfonds systematisch getäuscht zu haben. Einer Verurteilung entging er ebenso wie Julia Timoschenko, die nur kurz verhaftet wurde, sich aber – mittlerweile die reichste Frau der Ukraine – erfolgreich als „politische Gefangene“ positionieren konnte und straflos davon kam. Jetzt steht die kurzfristig erblondete Oligarchin – „Ihren geflochtenen Haarzopf hat sie wie einen Heiligenschein um das Haupt gewunden“ (Tagesspiegel) – gleichsam vor der Heiligsprechung. In seinem Buch „Casino Moscow“ (2001) schreibt der Autor Matthew Brzezinski über seinen Besuch bei der „11 Milliarden Dollar Frau“

" Quelle: Blog Mathias Broecker 2004

Aber keine Frage, auch Mafiabräute haben ein Recht auf eine menschenwürdige Behandlung im Knast.

Und Frau Timoschenko ist kein Unschuldsengel...

Meinst Du die Zeit, als sie noch als Schwerkrimenelle unterwegs war, und es mit Geldwäsche- und verschiebung zur reichsten Frau der Ukraine brachte?

Quelle: Blog Mathias Broecker 2004

Aber keine Frage, auch Mafiabräute haben ein Recht auf eine menschenwürdige Behandlung im Knast.

Mich widert an, daß die Menschenrechte in der Ukraine jetzt nur noch mit dieser Person in Verbindung gebracht werden! Was ist mit den zig-Tausenden Straßenkindern ??? Und was ist mit den Menschen, die diesem Regime auch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind und ausgehungert, gequält und gefoltert werden???Werden Menschenrechte nur für Leute ab einem bestimmten Einkommen gemacht ??? Jetzt reißen die Klitschkos ihr großes Maul ( im
wahrsten Sinne des Wortes ) auf, warum nicht früher ?

Edita

Zu deiner Information: In einem Rechtsstaat haben sogar Mörder ein Recht auf eine menschenwürdige Behandlung im Knast. Aber die Ukraine ist eben leider kein Rechtsstaat, das sollte man wissen, wenn man nicht ideologisch blind ist.
Abgesehen davon: Woher weißt du, dass diese Informationen aus irgend einem Blog stimmen?

es gibt ein leben ohne politik, ohne politiker bzw. politisierende. lebe es!

--
Wolfgang

Aber keine Frage, auch Mafiabräute haben ein Recht auf eine menschenwürdige Behandlung im Knast.

Die Strassenhunde nicht vergessen.
Menschenrechte ? Demokratie ?

Was erwartet man, das ein koruppter Fussballbund Farbe bekennt.
Verwundert dürte man doch in Punkto Ukraine nicht sein,
sas war doch schon alles bei der Vergabe der EM bekannt.

Es geht hier doch nicht um Sport und Ehre, sondern und Kohle und Geld. Die, denen es wirklich um Sport und Fussball geht, haben sich dem System Profisport schon längst abgewendet.
Vor einer Woche F1 - Rennen in Bahrein selbst tote Demonstranten lassen die Autos weiter im Kreis fahren.
Herrlich wie man jetzt den Sport wieder mal auch von der Politik vereinnahmt.

Wetten das, es bei der Putin - Olympiade nicht anders zugeht.
Ich bin von beiden Seiten angewiedert.