Sport Mesut Özil - jetzt hat er endlich gesprochen.....
Ich habe hier nicht die me too Debatte eingebracht, sondern die meTwo Kampagne.Als gebürtige Niederländerin, durch Heirat und freiwillige Entscheidung seit 1968 Deutsche, berichte ich nun mal frei über dieses "Me Two".
Das "Two" steht hier für zwei Heimatländer, zwischen denen Menschen mit Migrationshintergrund oft zerrissen sind. Bei der meTwo Kampagne geht es zunächst einfach um eine Sammlung der Eindrücke, die Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland haben.
Es sollte für uns als Mitglieder der Mehrheitsgesellschaft interessant sein zu lesen, wie die Empfindsamkeiten der Minderheiten sind.
Wahrscheinlich erreiche ich mit dieser Bitte aber eh wieder nur diejenigen, die sowieso gewohnt sind, Dinge auch einmal durch die Brille anderer zu betrachten.
Karl
Ich wage es mal meine eigene Zwiespältigkeit zu schildern.
Hier in De neige ich dazu, mich über Menschen aufzuregen, die keine Gelegenheit außen vor lassen, eigene Landsleute als Rassisten zu beschimpfen. Ich versuche es zu verstehen, aber es gelingt mir nur Ansatzweise. Hin und wieder äußere ich mich dazu und schnell werde ich dann zu den Leuten mit rechter Gesinnung eingeordnet.
Bin ich in den Niederlanden, und stärker noch passiert es mir im Ausland, ist es mir unangenehm als Deutsche wahrgenommen zu werden. Als Niederländerin im Ausland ist es "irgendwie" anders ... angenehmer.
Identität ist nicht so leicht erklärbar und weil es mitlerweile eine identitäre rechte Bewegung gibt, auch wieder ein "Pflaster mit Fettnäpfchen".
Bin ich in den Niederlanden, und stärker noch passiert es mir im Ausland, ist es mir unangenehm als Deutsche wahrgenommen zu werden. Als Niederländerin im Ausland ist es "irgendwie" anders ... angenehmer.
Ganz verstehe ich das nicht: Sie sind in sehr jungen Jahren (auch aufgrund der Heirat!) Deutsche geworden und demzufolge die meiste Zeit Ihres Lebens Deutsche. Vermutlich hat auch das irgendwelche Vorteile für Sie gehabt und nicht nur die Nachteile, dass Sie in den Niederlanden und/oder "im Ausland" lieber nicht als Deutsche wahrgenommen werden möchten.
Dabei sind Sie mehr als die Hälfte Ihres Lebens Deutsche - fehlt es Ihnen an Selbstbewusstsein oder haben Sie schon mal mit dem Gedanken gespielt, wieder Niederländerin zu werden und dann den anscheinend ungeliebten deutschen Pass abzugeben? Wäre sicher möglich und wenn es Ihnen gut täte - warum nicht? Olga
Sie brauchen es nicht zu verstehen und ich erwarte das auch nicht von Ihnen.
Wenn Sie eine überzeugende Erklärung hätten, würden Sie uns diese sicher wissen lassen. ABer Sie haben natürlicht recht: Ihr Luxusproblem ist keines, das die Weltöffentlichkeit stark interessiert. Olga
Es gibt selbstverständlich eine Erklärung.
Es hat mit der Bürde der deutschen Identität zu tun.
Es ist so gesehen leichter keine "Bio-Deutsche" zu sein.
Aber genau dieses Wort kann ich absolut nicht leiden - dafür bin ich schon zu deutsch geworden.
Bürde der deutschen Identität
Hallo, Bote Asgards, danke für diesen Link zu der #German Dream - Aktivistin
Düzen Tekkal und ihrem heutigen Beitrag in der BILD.
Auf dieser Basis kann eine ehrliche Debatte entstehen, die ich voll unterstütze.
Und wenn man hier im ST bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit
solche Sätze liest wie im Thread "Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?",
dann muß man die Hashtags #MeTwo und #German Dream unbedingt ergänzen mit den
Erfahrungen der Ostdeutschen, die sich ebenfalls diskriminierende Sprüche wie die
Türken und viele Migranten anhören müssen.
Na ja, das ist ja kein Rassismus, denn die Ostdeutschen haben ja immerhin noch die helle
Hautfarbe und z..T. den christlichen Glauben.
"Wir haben seit Jahrzehnten in unseren Integrationsbemühungen versagt. Seit
ca. 30 Jahren bemühen wir uns, die früheren DDR-Bürger zu integrieren. Auch das
klappt grossenteils nicht, wenn wir die große Unzufriedenheits- Jammerei aus dieser
Gruppe betrachten. "
geschrieben von Olga64 am 31.7./ 16.54 Uhr
( für das Crossposting entschuldige ich mich.)
Wer ist WIR ? Der Westdeutsche an sich ? Oder die sich arg bemühende
selbsternannte Elite aus dieser alten Bundesrepublik, die erst nach 70 Jahren
unsanft darauf gestoßen wurde, daß in der Bundeswehr teilweise der Ungeist
der Wehrmacht vorhanden ist und Kasernen nach hochdekorierten Hitler-
Gefolgsleuten benannt sind ?
Ich finde, die Integration hat schnell und umfassend geklappt dank der Treuhand,
den Banken, den Versicherungen, allen westdeutschen Institutionen ,den Konzernen
und und und.
Es hat so gut geklappt, daß in kürzester Zeit Schulen , die den ehrenvollen Namen
"Geschwister Scholl" trugen, umbenannt werden mußten.
Wie können Menschen mit rührender Sensibilität gegen den Rassismus "kämpfen",
wenn sie gleichzeitig anderen Menschen mit einer Arroganz begegnen, die ein
Mindestmaß an "Kinderstube" vermissen läßt ?
Wenn es nicht so dumm und lächerlich gewesen wäre, hätte ich mich auch
diskriminiert fühlen können, als ich bei einem Steuerberater gearbeitet habe und
gefragt wurde, wo ich herkomme. "Was, Sie sind aus der DDR, aus Thüringen ?
O, da sprechen Sie aber gut Deutsch !"
Und so dämlich ist vielfach auch manche rassistische Äußerung gegenüber einem
Migranten einzuordnen, was man nicht überbewerten muß.
CharlotteSusanne
@CharlotteSusanne,
thematisch passt dieses „Crossposting“ hier durchaus zum Thema. Ich teile deine Meinung, dass auch pauschale, diskriminierende Äußerungen über ehemalige DDR-Bürger unzulässig sind.
Ein Hashtag dafür wird aber wohl kaum Breitenwirkung haben, da die jungen Leute das Problem nicht haben werden. Dieser Ossi-Wessi Streit ist ein Problem der Alten.
Karl
Karl, Du hast REcht, man muß jetzt keine Kampagne draus machen.
Aber ich wollte auf die Ähnlichkeit der Diskriminierung hinweisen.
Wobei ich denke, daß es in die junge Generation im Osten hineinwirkt,
welche Brüche ihre Eltern nach der Wende in ihrer Biografie erlebt haben.
Das sind jedenfalls meine Erfahrungen.
Gerade die blöden Sprüche dieser "Sieger-Mentalität" - von oben herab -
bringt junge Menschen in den neuen Bundesländern in eine verhängnisvolle
Protesthaltung.
Und wenn dann noch Arbeitslosigkeit dazu kommt, werden manche von ihnen zu
diesen "dumpfen Deppen.........." und laufen falschen Parolen nach, bis sie dann
ihrerseits ein "Ventil" in Ausländerfeindlichkeit und Rassismus finden........
Ich vermisse hier oft die Einsicht und das Schuldgefühl, daß wir mit einem
ausgrenzenden und elitären Duktus großen Schaden anrichten.
Nicht nur hier im ST, sondern auch da "draußen", denn es gibt bestimmt noch
viele Zeitgenossen wie im Crossposting dargestellt.
Wenn es nur ein Ossi-Wessi-Streit wäre und nur die Alten beträfe, brauchte
man sich ja um die AFD- Wahlergebnisse und -prognosen in den neuen
Bundesländern keine Sorgen zu machen.
Aber sowas kommt von sowas.......
CharlotteSusanne
So sehe ich das auch.
Die Alten können zumindest, wenn sie denn wollen, abrufen (im Gedächtnis) was wie und warum schief gelaufen ist.
Die Jungen dagegen werden häufig mit Ressentiments konfrontiert (werden), welche sie auf Anhieb nicht verstehen können. Sie werden darauf reagieren - wie auch immer.
So sehe ich das überhaupt nicht. Ich kann das ewige Gejammer und die nicht enden wollenden Schuldzuweisungen an die bösen Wessis nicht mehr hören. Wer sich ständig zum Opfer erklärt, der wird auch innerlich zum Opfer.
det,